Angeschaut: Synology RT1900ac
RT1900ac – so lautet der sperrige Name des Routers, den Synology vor kurzem auf einem Event vorgestellt hat. Ein Router von Synology? Richtig – und wer bereits mit dem DiskStation Manager vertraut ist, der wird sich sofort im Menü wohlfühlen. Ich hatte die Möglichkeit, den Router ein wenig auszuprobieren – und an den Erkenntnissen möchte ich euch teilhaben lassen. Bislang ist die Software zweckmäßig, man verliert sich nicht in vielen Funktionen und den drei Betriebsmodi, die der Synology RT1900ac bietet.
Rein technisch ist der Synology RT1900ac schnell erklärt: Einschub für eine Speicherkarte, USB 3.0, vier Gigabit-LAN-Anschlüsse. Drei Antennen sind dran, der Router unterstützt hierbei 802.11a/b/g/n/ac. Seitlich befindet sich ein WPS-Knopf und auch das WLAN lässt sich über einen Hardwareschalter ausschalten – kleines Detail, was sicher einige Nutzer freut. Direkt nach dem Einschalten kann ein Konto angelegt werden, danach landet man in der DSM-ähnlichen Oberfläche, wo man seinen Router erst einmal mit dem Internet verbinden kann, sofern man dies will.
Ich erwähnte ja die drei Betriebsmodi. Hier hat man einmal den klassischen WLAN-Router, den WLAN Access Point und den WLAN-Client. Ihr könnt den Router also direkt ins Netz hängen, oder diesen hinter einem anderen Router betreiben, um weitere Geräte via WLAN und LAN mit Internet zu versorgen.
Auch der Client-Betrieb ist möglich, hierbei wird zwischen einem anderen Router und dem RT1900ac eine WLAN-Verbindung aufgebaut, andere Geräte, die via LAN mit dem Synology-Router verbunden sind, bekommen dann ebenfalls Internet. Wie erwähnt: reines WLAN-Repeating ist offenbar keine Option, zumindest gelang mir kein Zugriff auf das Gerät via WLAN, wenn es im WLAN-Client-Mode war – nur via Kabel ging das dann.
Ansonsten lassen wir mal Screenshots sprechen:
SRM – der Synology Router Manager kann einfach aktualisiert werden:
Wie bei einem Synology NAS habt ihr Dateidienste für den Zugriff auf das Gerät:
Störende LEDs können deaktiviert werden – oder leuchten nur nach Zeitplan:
Im Netzwerkcenter findet ihr eine Übersicht über die Auslastung und eine Schnellübersicht des WLANs, auch kann es hier deaktiviert werden:
Netzwerktools – so der Name eines Reiters – ausser Tracert und Ping ist da nicht viel:
WLAN: Passwörter, Betriebsmodi, Name und in den erweiterten Optionen Dinge wie Kanal und Co:
WPS: irgendwie stimmt da was mit der Länderkennung nicht….
Gast-WLAN? Natürlich! Hier kann eine AP-Isolierung aktiviert werden, oder aber auch die Laufzeit des Gast-WLANs eingestellt werden. Ebenfalls kann man hier festlegen, ob der Gast auf das interne Netzwerk zugreifen darf, was ihr ja sicherlich nicht aktivieren werde. Ferner lassen sich Mac-Filter im Netz aktivieren.
Speicherplatz! Man kann ja externe Festplatten anschließen – oder eine SD-Karte einstecken. Diese kann man für Nutzerordner missbrauchen oder man lagert seine Daten drauf. Schön: fast identische Einstellungsmöglichkeiten wie bei einem NAS von Synology. Also Nutzerverwaltung, Home-Verzeichnisse, Zugriffsrechte, Protokolle, Benachrichtigungen und Blockierungen. Nett. Auch dabei: im Paketmanager könnt ihr Module aktivieren, beispielsweise zum Anschauen von Fotos – und ja, es gibt auch eine Downloadstation.
Protokoll:
Sicherheitsberater:
Nutzer können sich Benachrichtigen lassen, wenn „Dinge“ passieren:
Man kann „Einbrecher“ blockieren:
Die generelle Oberfläche, jedem Synology-Nutzer sicherlich bekannt:
Der Router, der preislich unter 150 Euro liegen soll, erreicht in meinem Haus ungefähr die gleiche Reichweite wie eine FRITZ!Box 7490, ein Tweaken der Kanäle konnte ein bisschen was herausholen, doch grob blieb man halt auf der Schiene.
Eine App gibt es auch, momentan ist hier beispielsweise das Aktivieren von WLAN möglich, auch die LEDs können geschaltet werden sowie die Netzwerkgeräte und die Auslastung betrachtet werden. Ferner kann der Nutzer Benachrichtigungen einsehen, IP-Sperren aktivieren oder den USB-Speicher auswerfen. Alles weitere kann man aber auch direkt über den Browser machen.
Alles in allem eine nette Sache, bin mal gespannt, wie es mit Community-Paketen aussieht. Dritt-Quellen können wie beim NAS angegeben werden, Pakete sind bislang natürlich noch nicht zu finden. In Sachen Software bin ich hier guter Dinge, doch wenn nur der Preis spricht, ist bei vielen immer noch AVM angesagt. Beispiel meine FRITZ!Box 7490: bringt DECT, Gigabit-LAN, Modem und halt auch laufende Software-Unterstützung mit. Teilweise auch schon für weit unter 200 Euro zu haben….
Schöner Bericht. Mich würde interessieren ob es möglich ist die Ports Zeitgesteuert zu konfigurieren
Christian und Dominik, wo habt ihr bestellt?
Direkt bei Synology. Der Spezialpreis gilt nur für Teilnehmer vom diesjährigen Synology Event.
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Zitat:“ Der Router, der preislich unter 150 Euro liegen soll“.. gelistet bei u.a.Cyberport für 399.- ! Dat war wohl nix….
@Totti: Fehlangabe: UVP 154 EUR inkl. MWst
Ups, muss mich korrigieren, der Preis ist inkl. DS216Play, solo ist er mit 155.- gelistet, sorry. Geh jetzt in die Ecke und schäm mich 😉
@Dominik
„Ein riesen Vorteil dieser Box hast du in deinem Bericht nicht erwähnt:
– Parental Control
– Intelligent Web Filtering“
Der Filter scheint ebenfalls inkonsequent umgesetzt worden zu sein. Bei der Fritz!Box werden vermutlich die URLs in HTTP-Anfragen gefiltert. Das funktioniert aber nur bei http, so dass man https komplett verbieten muss, was heutzutage keinen Sinn macht. Synology macht es anders. Sie filtern über die DNS-Auflösung. Allerdings kann man so einen Filter innerhalb weniger Sekunden umgehen, in dem man in den Netzwerkeinstellungen eine andere DNS IP einträgt. Dazu gibt es zahlreiche Videoanleitungen im Netz, wenn man nach einschlägigen Suchbegriffen sucht.
Schlussendlich müsste es eine Kombination aus beidem sein, damit https ebenfalls filterbar ist. Und dann muss man sich noch was einfallen lassen, damit die Netzwerkeinstellungen durch das Kind nicht geändert werden. Wobei ich nicht verstehe, warum noch kein Router-Hersteller darauf gekommen ist, dass ein Client, der keine DNS Anfrage an den Router sendet, dann nicht einfach innerhalb von 5 Minuten gesperrt wird. Denn schon nach dem Booten wird der Windows-Update Server und viele andere Domains aufgelöst. Und wenn da keine Anfrage rein kommt, dann ist die Sache ja klar.
Wie sieht es mit der USB bzw. SD Card Performance bei dem Router aus? Gibst da schon Erfahrungen oder habt ihr das auch getestet?
@Totti
http://www.wegotserved.com/2015/10/13/review-synology-rt1900ac-wi-fi-router/4/
„Finally we tested how the Synology RT1900ac performed as a NAS. We connected a USB 3.0 drive and ran our NAS performance benchmark that gave a write speed of 49.41 MB/s and a read speed of 59.81 MB/s. I was slightly disappointed with this result, while it will be entirely fine for most tasks including backup and media playback, I had hoped Synology’s NAS heritage would translate into NAS-like speeds from their router.“
Erstaunlich finde ich das Fazit. Bei der Preisklasse erwartet er Geschwindigkeiten wie bei einem NAS? Guter Witz.
Übrigens glaube ich nicht, dass die 50 MB/s stabil zu halten sind, wenn viele kleine Dateien übertragen werden. Ich gehe ja eher von 10-20 Mbyte/s aus. Aber das ist immer noch viel schneller als bei einer Fritz!Box.
Danke! Das ging ja fix 🙂
Also rd.50MB/s finde ich schon ganz OK fürn nen Router. Meine damalige DS212 war auch nicht so viel schneller, weshalb ich sie auch wieder abgestossen hab und auf ein Mini-ITX mit Server 2012 gewechselt bin, weniger Stromverbrauch und deutlich schneller. Aber als Dauerlösung für kleinere Sachen , wäre der Router schon ganz ok, da er eh 24/7 läuft (Server läuft nur bei Bedarf).
Zur Zeit hab ich einen Asus AC68U aber der USB Speed ist wirklich nicht sonderlich und macht dann keinen Spaß, auch nicht für kleinere Sachen.
Klar, bei kleineren Dateien bricht auch mein Server System ein, bei großen Files hab ich aber durchgehend über 110MB/s, bei Asus sinds da um die 20.
Schauen wir mal, wenn das Teil auch wirklich verfügbar ist…
Kann man die WLan- ON-Off- Funktion zeitsteuern? Ich möchte, dass das WLan abends ausschaltet und morgens wieder automatisch einschaltet.
@Yves: JA