Android 14: Die bekannten Neuerungen in der Übersicht
Überraschenderweise kam Google gestern mit der ersten Developer Preview für Android 14 um die Ecke. In diesem Stadium lässt sich noch recht wenig über den Facettenreichtum der neuen Android-Version sagen, wohl aber, dass – Stand jetzt – Barrierefreiheit., Akkulaufzeit sowie Sicherheit im Fokus stehen. So können mit Android 14 Schriftarten auf größere Größen skaliert werden, Entwickler können Menschen in ihren Apps mit geschlechtsspezifischer Sprache ansprechen und zudem führt man die Grundsteine von Android 12L und Android 13 fort und bringt Android auf größeren Displays sowie dem Formfaktor Foldable weiter voran.
Google verhindert erst einmal das Sideloading von Apps. Apps benötigen Mindestvoraussetzungen von Android 6.0 (Marshmallow), ansonsten erfolgt eine Warnung. Während für den März die nächste Developer Preview veranschlagt ist, soll es bereits ab April mit ersten Beta-Versionen losgehen. Das finale Release fasst man, wie in den Vorjahren, für den späten Sommer bzw. frühen Herbst ins Auge.
Mittlerweile wurden auch weitere Details zu Neuerungen in Android 14 zutage gebracht. An der Newsfront wie üblich mit dabei Mishaal Rahman, der wohl ein Comeback bei XDA gibt. Für Detailinformationen kann ich da guten Gewissens auf seine Android-Artikel verweisen. So sind nach seiner Berichterstattung die „vorausschauenden Gesten“ Teil von Android 14, die er zuvor auch schon in Ansätzen in Android 13 entdeckte. Beim Zurückwischen innerhalb von einer Android-App zeigt Android 14 eine Vorschau. Bedeutet: Nutzer können beim Ausführen der Zurück-Geste im Vorfeld erkennen, ob es zurück zum Startbildschirm, zu einer vorigen Seite der App oder gar einer anderen App geht. Schaut dann folgendermaßen aus:
Android 14 bringt Verbesserungen in puncto Datenschutz und Privatsphäre und ist dahingehend in der Lage, auch ohne den Photo Picker, den Zugriff auf Fotos und Videos zu beschränken. Nutzer können, ähnlich zum Handling unter iOS, auswählen, auf welche Fotos und Videos eine App über den Photo Picker zugreifen darf. Dies dann allerdings ganz unabhängig von der Nutzung der Android-13-API. Das ist praktisch, denn bislang nutzen kaum Apps die neuen Möglichkeiten. Man verändert die Medienzugriffsberechtigung und wendet diese rückwirkend auch auf bestehende Apps an.
Mit Bordmitteln soll zudem eine Möglichkeit geschaffen werden, die bereits viele OEM-Anbieter selbst integriert haben, darunter auch OnePlus. Android 14 soll das Klonen von Apps erlauben, um so die Verwendung mit zwei Accounts zur selben Zeit zu gewährleisten. Viele Apps, so auch WhatsApp, erlauben nur die Verwendung eines einzelnen Accounts. Durch einen App-Klon kann man auf zwei separate App-Instanzen zugreifen.
Außerdem neu: Eine Direktintegration der Google- sowie Samung-Gesundheits-Plattform. Wir erinnern uns: Seit Wear OS 3 bzw. spätestens mit der Pixel Watch sind Smartwatches und Wearables wieder in den Fokus von Google geraten. Mit Fitbit und Google Fit fährt man da bisher noch keinen einheitlichen Kurs, aber man arbeitet (Stichwort: Health Connect) an entsprechenden (standardisierten) Schnittstellen zu Gesundheits- und Fitnessdaten. Im Fall von Android 14 soll Health Connect integraler Bestandteil vom Betriebssystem werden. Klingt jedenfalls logisch das ganze zu integrieren und macht es auch für unbedarfte Nutzer bei der Verwendung (einige Klicks) einfacher. Es ist zudem davon auszugehen, dass Health Connect ein neues Project-Mainline-Modul in Android 13 sein wird, welches entsprechende Updates direkt über die Play-System-Updates erhalten kann.
Auch Root-Zertifikate sollen mit Android 14 über Google Play aktualisierbar werden, um Nutzer vor bösartigen Zertifikaten zu schützen. Das hat den Vorteil, dass diese Updates entkoppelt von den Updates der OEMs sowie deren Tempo beim Updaten sind. Android 14 soll außerdem beim Entlarven von Bloatware helfen. So findet sich in der ersten Developer Preview ein Menü „im Hintergrund installierte Apps“, um Apps aufzulisten, welche der Gerätehersteller im Hintergrund installierte. Zudem neu ist eine erweiterte Speicherschutzfunktion, welche Geräte mit Android 14 vor Speicherfehlern schützen soll. Ein Großteil der Android-Sicherheitslücken bis zum vergangenen Jahr bewegten sich im Feld der Speichersicherheit. Mit Android 14 unterstützt man daher sogenanntes Memory Tagging („erweiterten Speicherschutz“). Hierbei handelt es sich um ein Hardware-Feature, welches vor Sicherheitsfehlern beim Speichern schützt.
Die folgenden Kleinigkeiten wurden ebenfalls entdeckt. „Fast Pair“ ist als neues Nearby-Mainline-Modul zurück in Android. Der Multi-User-Modus erlaubt nun weitergehende Einschränkungen fürs Gäste-Profil. Einige Neuerungen und Umbauten gibt es für die Batteriestatistiken sowie die Energiesparoptionen. Mit der nächsten Android-Version soll sich auch die Unterstützung physischer Tastaturen verbessert werden.
Wer nun etwas enttäuscht auf die Neuerungen von Android 14 blicken sollte, dem sei gesagt, dass in einer solchen Developer Preview oftmals nur ein kleiner Teil des letztlichen Feature-Sets des Android-Updates bereits integriert ist. Logisch, da konzentriert man sich eher auf API- und Rechtegeschichten, die tief verwurzelt sind und die Entwickler eben frühzeitig vorbereiten sollen. Weitere Developer Previews und Beta-Versionen werden, da sicherlich noch mehr Details und Funktionen vorab durchblicken lassen.
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Das liest sich bis jetzt doch schon ganz gut. Besonders das Klonen gefällt mir, da dies im AOSP nur durch (Arbeits-) Profile möglich ist. Wünschenswert wäre hier ggf. noch das Aufheben eines Limits, damit man sich gar nicht erst mit den Profilen herumschlagen muss.
Bezüglich der alten Apps hoffe ich, dass es weiterhin möglich bleibt, die Apps zu installieren. Ich selbst habe zwei uralte Apps, für die es keinen Ersatz gibt. Die eine ist zwar Open-Source und könnte sicherlich auch für Android 14 veröffentlicht werden – ist aber auch wieder unnötiger Aufwand. Beide Apps sind übrigens sehr klein: einmal weniger als 1 MB und einmal weniger als 3 MB. Und Zugriff auf sensible Daten benötigen sie auch nicht.
Gesundheitsdaten haben in meinen Augen nichts auf dem Smartphone zu suchen. Deshalb empfinde ich dies nur als Bloatware.
Ein Feature, das ich mir zusätzlich im AOSP wünsche, ist der Scrolling-Screenshot. Die jetzige Implementierung ist für die Katz, da die App das unterstützen muss. Das können Samsung und Huawei besser. Das gleiche Problem bei individuellen Sprachen für Apps. Auch dies muss die App selbst erlauben. Bei beiden Features sollte das System die Apps dazu zwingen können.
ich verstehe diese Phobie nicht, warum manche Daten nicht auf dem Handy gespeichert werden sollten Wenn das Handy auf dem aktuellen Stand ist, ist es oft deutlich sicherer als jeder PC. Dazu sicher durch Passwort oder Fingerabdruck abgesichert und gut ist.
– Ich würde solche sensiblen Daten auf keinem internetfähigen Gerät parken. Egal, ob mit oder ohne Passwort.
– Als sicher kannst du nur Google Pixel und Iphones zählen, andere Mobil- sowie Desktopsysteme sind es eher nicht.
Danke für die Zusammenfassung.
„Google verhindert erst einmal das Sideloading von Apps“
Sollte wohl eher heißen „Google verhindert erstmalig das Sideloading von [veraltetetn] Apps“
Was ich mir ganz bald von Google wünsche ist eine Airtag-Alternative und die Möglichkeit ohne Netz per Satellit SMS zu versenden oder gar Daten zu empfangen. Gerne auch per Starlink.
Jedenfalls hat Apple mit diesen beiden Features das erste Mal seit 15 Jahren etwas geschaffen was bei mir als Android-Nutzer ein Haben-Wollen-Gefühl auslöst.
Ja ich bin heute Erbsenzähler, aber ein Satelliten Netz ist aber auch ein Netz.
Zumindest Huawei hat ein Satelliten-Gerät, welches auch mehr kann als die rudimentären Funktionen von Apple. Läuft über das Beidou und bietet Telefonie und SMS.
Ich bin vermutlich etwas weird was das angeht, aber ich finde das die interessanteste Version seit langem
Ich hoffe auch, dass in dieser Version dann auch die vollwertige Desktop Umgebung mit eingebaut wird (ist ja in Teilen schon in Android 13 verfügbar) und man dann jedes Android Handy an einen Monitor hängen kann.
Ist zwar dann nur was für den Otto-Normal-User aber man spart sich so einige unnötige Gerätschaften.
Ich glaube in Android 10 war der Desktop-Mode sogar ausführlicher in der Preview.
Naja solange noch USB 2.0 in Smartphones verbaut wird, wird das nix mit HDMI. Selbst Google hat trotz USB 3.1 den HDMI Output geblockt.
das mit der „Entlarvung von Bloatware“ ist ja wohl ein Witz, da sollte sich Google auch mal an die eigene Nase packen. Aber insbesondere das Klonen von Apps finde ich eine gute Neuerung, so sie denn kommt
Ich verstehe nicht, wie man als erfahrener UX Designer bei Google „zurück“ Gesten von der Seite für gut befinden kann?
Ich kann nur jedem empfehlen sich FluidNG zu installieren und die zurück Gesten auf die untere Leiste (jeweils der Außenbereich) zu legen.
So hat man: Swipe nach oben (linksbündig) -> zurück, Swipe nach oben (Mitte) -> Home, Swipe nach oben (rechtsbündig) -> zurück.
Das „Google Android“ auf den Pixelgeräten hat aber keine untere Leiste
FluidNG wird nicht mehr gepflegt. Letzte Version ist von 2019, die wird nicht mehr lange funktionieren, grade auch mit den Neuerungen von Android 14.
Warum ist das jetzt blöd? Oder möchte hier jemand nur seine App bewerben?
Es entspricht etwa dem zurück blättern eines Buches, somit muss quasi keine neue Geste gelernt werden.
Was eher stört ist die doppelte Belegung von „unten nach oben“, langsam ist es die aktiven Apps, schnell ist es der Homescreen/App-Drawer.
Unten von den Rändern in die Mitte ist übrigens der Assistent.
Fluid NG ist leider nicht meine App, aber eben die beste App um OnePlus Gesten auf andere Geräte zu bringen.
OnePlus hat meiner Ansicht nach verstanden damals, wie Gesten im Android Bereich am Besten funktionieren.
Interessante Analogie zum Buchblättern, das dauert ungefähr genau so lange, wie wenn ich meine Daumen mühevoll zur Seite des Bildschirms bewegen muss, um zurück zu springen.
Mit der einfach Geste von unten nach oben am unteren Rand geht das 2 bis drei Mal schneller. Einfach mal ausprobieren. Für Fluid NG brauch man kein Root. Man kann der App die nötigen Rechte per ADB Tools über einen Rechner einrichten.
Bis ich meine Hand am unteren Rand habe, dann habe ich, 10 Mal den Rand erreicht und nach innen gezogen. Bei Bedienung ist mein Daumen in der Regel in der Mitte des Gerätes und nicht am unteren Rand, dazu müsste ich sogar eher umfassen.