AMD 4700S: Konsolen-Chips werden für PCs verwertet
Interessante Masche: AMD verwertet offenbar Chips, die eigentlich für die Xbox Series X oder aber die PlayStation 5 gedacht gewesen sind, für Desktop-PCs weiter. Das Ganze geschieht unter dem Banner der AMD 4700S. Offen ist aber, für welche der beiden Konsolen die SoCs vorgesehen gewesen sind. Klar ist, dass hier Kits angeboten werden, welche den Prozessor, ein Mini-ITX-Mainboard sowie wohl 16 GByte GDDR6-RAM umfassen.
Der Prozessor an sich verfügt über acht Kerne und basiert auf der Architektur Zen 2. Es gibt aber einen Haken: Die integrierte Grafiklösung wurde komplett deaktiviert. Das bedeutet, dass Interessenten eine diskrete Grafiklösung kaufen müssen. Das wiederum hat als Rattenschwanz einen weiteren Haken. Denn da die Chips eigentlich nicht für den Betrieb mit diskreten Grafiklösungen gedacht sind, bieten sie nur vier Lanes für PCI Express 2.0 x16. Das bremst dann aktuelle Grafikkarten in Spielen aus.
Anzunehmen ist, dass es sich bei den AMD 4700S um Chips handelt, die in irgendeiner Form den Qualitätsansprüchen von Microsoft oder aber Sony nicht genügt haben. Die Kits sind nun offenbar eher für Office-PCs gedacht und sollen auch nicht an Privatkunden verkauft werden. Entsprechend ist in der EU aktuell keine Verfügbarkeit auszumachen. Dennoch ist möglich, dass einige Einheiten bei beispielsweise AliExpress landen könnten.
Ein sonderlich lohnenswertes Paket wird aber eben nicht geboten. Beispielsweise gibt es auch keinen Steckplatz für PCIe-SSDs, sondern nur die Möglichkeit zwei Datenträger via SATA 6G anzuschließen. Unter den weiteren Schnittstellen sind Gigabit Ethernet, Audio sowie achtmal USB – davon dreimal mit 10 Gbit/s (USB 3.2 Gen 2). Trotzdem ganz interessant, wie die Lieferengpässe der Halbleiterindustrie die Hersteller offenbar kreativ machen.
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Wenn ich bei Heise lese, das jetzt alle Ryzen 5 unter UVP zu bekommen sind frage ich mich schon, wer tut sich so etwas an.
Und dann herrscht Chip knappheit 😉
Naja, besser als sie wegzuschmeissen… finde da jetzt nicht wirklich was merkwürdig oder kritisierenswertes dran. Im gegenteil. Die hohe Nachfrage sorgt für effizienteres Ausnutzen der Produktionskapazitäten. Das ist gut.
Das für einen bestimmten Zweck nicht verwertbare Chips verkauft werden ist nichts neues.
Neu ist allerdings, dass gleich an Board usw. als Dreingabe verkauft wird.
Ich kann natürlich nichts zum Verbrauch sagen, aber ein headless Linuxsystem drauf und fertig ist der potente Server 😉
Oh ja…. ( ;
Naja immerhin Zwinkersmiley.
Denn ansonsten haben wir echt unterschiedliche Vorstellungen davon, was ein potenter Server ist:
Der hier hat nur 8 oder 16 GB RAM, nur Gigabit-Ethernet, nur zwei SATA-Ports.
Und mit den 4 langsamen PCIe-Lanes kann man da auch nicht wirklich Abhilfe schaffen.
Das wäre mir selbst für Zuhause zu wenig.
Vermutlich kauft man dann lieber ein x86 NAS von Synology, wenn man auf beschnittene Hardware steht und zahlt trotzdem weniger…