Amazon Style: Erster realer Modeshop des Unternehmens öffnet dieses Jahr in LA
Die Spatzen pfiffen es bereits im August des letzten Jahres von den Dächern: Amazon wird noch in diesem Jahr damit beginnen, seine ersten eigenen Kaufhäuser zu eröffnen. Amazon Style nennt sich das (vermutlich nur erste) Konzept, stellt dabei im Grunde einen physischen Modeshop dar und bietet seinen Kunden vor Ort digitale Unterstützung beim Shoppen von „Damen- und Herrenbekleidung, Schuhen und Accessoires“. So lässt sich über die Amazon-App im Laden dann sogar Kleidung direkt in die Umkleide bestellen.
Mit der Amazon Shopping-App scannen die Kunden einfach den QR-Code eines Artikels, um Größen, Farben, Kundenbewertungen und weitere Produktdetails zu sehen. Mit einem Tastendruck können die Kunden den Artikel in die Anprobe geben oder, wenn sie ihn nicht anprobieren müssen, direkt an den Abholschalter schicken. Amazon Style bietet eine größere Auswahl als ein herkömmliches Geschäft dieser Größe – mehr als doppelt so viele Modelle -, ohne dass die Kunden sich durch Regale wühlen müssen, um die richtige Farbe, Größe und Passform zu finden. Stattdessen bietet Amazon Style Ausstellungsstücke, die den Einkauf im Geschäft übersichtlicher machen und für weniger Unordnung sorgen.
Das Ziel des Stores ist also ein personalisiertes Einkaufserlebnis mitsamt allerhand technischer Unterstützung, damit alles möglichst komfortabel abläuft. Kunden müssen sich noch nicht einmal wieder aus der Umkleidekabine heraus bewegen, wenn sie noch weitere Kleidung anprobieren möchten, die sich im Laden befindet: Einfach über das Touch-Display in der Kabine ordern, kurz darauf wird die Kleidung angereicht. Folgende Vorteile erwarten Kunden in einem „Amazon Style“ laut Unternehmen:
- Im Laden entdecken, online kaufen. Zusätzlich zu der großen Auswahl an Artikeln, die bei Amazon Style in den Geschäften erhältlich sind, können Kunden ganz einfach weitere Styles online finden und kaufen.
- Shoppen Sie weiter, nachdem Sie das Geschäft verlassen haben. Artikel, die bei Amazon Style gescannt werden, werden bequem in der Amazon Shopping App gespeichert. So können Sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut einkaufen oder ganz einfach weitere Artikel der im Geschäft entdeckten neuen Marken online finden.
- Millionen von Artikeln online einkaufen, im Geschäft anprobieren. Kunden können Millionen von Bekleidungsartikeln auf Amazon.com kaufen, eine Lieferung an Amazon Style anfordern und die Artikel in einer Umkleidekabine anprobieren. Wenn ein Artikel nicht perfekt ist, können Kunden ihn im Geschäft zurückgeben und wir kümmern uns um den Rest.
- Tolle Preise. Amazon ist für seine günstigen Preise bekannt, und Amazon Style ist da keine Ausnahme. Die Preise im Geschäft sind die gleichen wie auf Amazon.com. Außerdem können Kunden die Angebote im Geschäft, die ihren Präferenzen entsprechen, direkt in der Amazon Shopping App einsehen.
Hierzulande werden wir mit Sicherheit noch eine ganze Weile auf solche Geschäfte warten müssen, würde euch das Konzept überhaupt reizen oder ist euch das zu viel Technik für einen einfachen Shopping-Ausflug? Ich tippe im Übrigen in der Tat darauf, dass „Style“ nur eine von vielen Namenserweiterungen ist, mit denen Amazon seine zukünftigen Shopping-Lösungen kategorisch voneinander trennen wird. Amazon Foods, Amazon Tech, Amazon Kids – alles noch denkbar. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch, wir werden sehen.
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Aus den USA kenne ich Amazon Go und diesen Amazon 5-Sterne-Shop. Beides nicht sonderlich spannend und letzteres scheint mir vor allem bei Touristen beliebt zu sein. Dennoch finde ich es immer wieder ironisch, dass ein Onlineshop den stationären Handel seit vielen Jahren stark bedrängt und nun selber Teil davon wird. Beim Konzept merkt man aber, was der stationäre Handel auch hätte selbst machen können, anstatt an alten Konzepten festzuhalten.
Naja Monopol in jegliche Richtung. Sie merken halt, dass bestimmte Dinge im Handel bestehen bleiben, egal wie sehr sie dagegen ankämpfen. Jetzt versuchen sie dort selbst Fuß zu fassen, um die Konkurrenz eben ganz direkt aus dem Markt zu drängen.
Ironisch ist das auch nicht. Amazon ist ein Milliardenkonzern, der quasi Jahrelang oder eher Jahrzehntelang minus gemacht hat, um zumindest sowas wie eine Art von Monopol aufzubauen. Der Einzelhandel besteht meist aus vielen kleinen Unternehmen, die nicht an der Börse sind und sich so viel Investition in Technologie und neue Möglichkeiten gar nicht leisten können. Es ist absurd zu glauben, das was Amazon jetzt so „leicht“ aussehen lässt, wäre für den normalen Handel denkbar gewesen.
Ansonsten… bei Amazon kaufen ist für mich billig kaufen bzw. oft auch mal überteuert aber problemlos geliefert bekommen. Trotzdem ist das jetzt kein Shop, bei dem ich irgendwie was hochpreisiges bestellen würde.
Monopol ist eine Übertreibung. Beim weltweiten Handel (online) hat amazon beim Umsatz einen kleinen Anteil. Beim Gesamthandel verschwindend gering.
Amazon hat aber einen gut aufgebauten Burggraben.
‚Amazon Style‘ hört sich irgendwie nach sozialistischer Einheits-Kleidung/Uniform an, sobald Amazon sein Monopol erreicht hat.
Wenn man amerikanischen Kleidungsstil nimmt, graut es mir davor. Besser ein paar italienische+französische Designer anstellen.