Amazon Kreditkarte: Bonusprogramm wird bald offiziell umgekrempelt
Amazon bietet bereits seit einigen Jahren in Kooperation mit der Landesbank Berlin die Amazon.de Visa Karte an. Gelockt wird man als Kunde aktuell mit 30 Euro Startgutschrift für Einkäufe bei Amazon.de und einem gebührenfreien, ersten Jahr. Anschließend zahlt man pro Jahr 19,99 Euro. Wie bei anderen Anbietern auch, sammelt man über die Karte Bonuspunkte. Ab 1000 Punkten erhielt man bisher einen Amazon-Gutschein über 10 Euro. Bald stellen Amazon.de und die Landesbank Berlin das Bonusprogramm aber relativ radikal um.
Ich nutze die Amazon.de Visa Karte selbst seit mehreren Jahren. Manches hat mich erfreut – etwa dass ich bei der Insolvenz des E-Tailers PlanetAxel relativ unkompliziert mehrere Hundert Euro zurück erstattet bekam. Anderes hat mich ein wenig geärgert – etwa die Erhöhung der Gebühren für den Auslandseinsatz vor einigen Monaten. Da ich relativ viel bei Amazon.de bestelle und gerne Blu-rays importiere, vorwiegend über internationale Amazon-Ableger, hat mir die Karte jedoch immer treue Dienste geleistet. Als mich also gestern eine E-Mail zu geplanten Veränderungen des Bonusprogramms erreicht hat, wurde ich hellhörig und vermutete als alter Pessimist erstmal das Schlimmste.
Tatsächlich handelt es sich aber um eine aus meiner Sicht ziemlich coole Veränderung: Bisher musste man 1000 Punkte sammeln, bevor man etwas davon hatte. Ab 1000 Punkten konnte man sich entweder einen Gutschein über 10 Euro für Amazon.de per E-Mail senden lassen oder aber die Jahresgebühr um 10 Euro reduzieren. So oder so musste man erstmal abwarten, bevor man mit den Punkten etwas anfangen konnte. Das ändert sich jetzt.
So informieren Amazon.de und die Landesbank Berlin, dass voraussichtlich ab dem 25.10. (siehe Screenshot) das alte Sammelsystem wegfällt und man die Punkte direkt bei Amazon.de verrechnen kann. Das soll bereits ab dem ersten Punkt funktionieren. Wie gehabt, erhält man zwei Amazon Punkte für jeweils 1 Euro Umsatz bei Amazon.de bzw. einen Punkt für zwei Euro Umsatz bei Transaktionen über andere Händler. Der Wert der Punkte bleibt identisch, das ist offiziell bestätigt: 1 Amazon Punkt = 1 Cent. Wer nun schwarzmalerisch meint, denn das war ehrlich gesagt auch mein erster Gedanke, dass die Punkte sich dafür nicht mehr auf den Jahreskartenpreis anrechnen lassen: Nein, auch diese Option bleibt erhalten. Tatsächlich gibt es auch hier eine Verbesserung, denn man soll bereits 500 Punkte zur Reduzierung des Jahreskartenpreises um 5 Euro einsetzen können – bisher ging das wie gesagt erst ab 1000 Punkten.
Amazon-Gutscheine verschickt die Landesbank Berlin übrigens ab Ende dieser Woche nicht mehr. Wer sich also wundert, dass er 1000 Punkte erhalten hat, aber vom Gutschein jede Spur fehlt – das ist erstmal normal. Die gesammelten Punkte bleiben aber erhalten und neue Punkte werden weiter gutgeschrieben. Amazon.de wird die Möglichkeit die Amazon Punkte direkt im Online-Shop einzulösen voraussichtlich ab dem 19.10.2015 aktivieren. Allerdings soll es bis zum 25.10.2015 dauern, bis alle Kunden dafür freigeschaltet sind. Jeder Besitzer einer Amazon.de Visa Karte wird eine E-Mail erhalten, sobald er oder sie die neue Einlösefunktion nutzen kann.
Ein paar Fragen bleiben natürlich noch offen: Etwa wüsste ich gerne, ob die Funktion auch direkt in der App zur Verfügung stehen wird, die ich oft zum bestellen nutze. Generell bin ich aber selbst überrascht, da mir die Veränderungen am Bonusprogramm auf den ersten Blick durchweg positiv erscheinen. Oder habe ich einen Haken übersehen, den ihr vielleicht bemerkt?
@ Jonas Kommt auf die Bank an – bei Sparkasse und Raiffeisenbank musst du z. B. auch 20 Euro Jahresgebühr zahlen – es sei denn sie haben es mittlerweile geändert.
Hintergrund wird vermutlich das Interbankenentgelt sein. Für Banken sind Kreditkarten teurer, aber für Händler deutlich günstiger. Früher mussten die Händler 1,7% an die ausgebende Bank zahlen – jetzt sind es nur noch 0,7%.
Für Amazon steigert das also den Umsatz wenn jemand mit der Kreditkarte bei Amazon zahlt. Daher ist da viel positives dabei.
Ja, du hast etwas negatives vergessen: Man kann seine generierten Gutscheine nicht mehr verschenken/verkaufen. So sind sie nun fest auf das hinterlegte Amazon Kundenkonto geankert.
@Raphael: dafür kann man wiederum einen gutschein kaufen und diesen mit Punkten bezahlen 😉 – flexibler.
@Matze: ich habe auch Kalixa (und demnächst Kerv 😉 ) aber dies sind Debitkarten und keine Kreditkarten.
Schade, dass durch die neue EU regelung jetzt so viele Kreditkarten wertloser werden. DIes ist besonders unschön bei Meilen Kreditkarten
Hallo,
habe bisher eine Targobank Pluspunkt Kreditkarte, da gab es bisher 1% Cashback sofort, und 1% nach einem Jahr, sofern Mindestumsatz erreicht (2500 EUR). Jetzt sinkt aber leider in Kürze der Prozentsatz auf 0,3% – das ist dann doch eher lausig. Also habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und die Amazon Karte ist in mein Blickfeld geraten. Leider ist Amazon recht schweigsam, was die Punkte angeht, zumindest, bevor man Kunde geworden ist.
Ist denn der oben beschrieben Stand nach wie vor korrekt? D.h. effektiv erhält man
– 2% auf Amazoneinkäufe
– 1% auf alle anderen?
Wem zahlen per Kreditkarte nichts ausmacht, kann da durchaus auf hohe Summen kommen. Meine Frau nutzt unser Auto zum pendeln, Amazon nutzen wir reichlich und auch bei REWE und Co, sowie wenn möglich Hotel und Flüge für Urlaub zahle ich wg. des Cashbacks konsequent mit KK. Da können (bei effektiv 2% Cashback) im Jahr schon mal 1000 EUR zusammenkommen. Kreditkartengebühren sind dagegen lächerlich. Das Argument „freie“ Kreditkarte kann also nur für Leute mit niedrigem Umsatz gelten (bei Amazon KK also ca. unter 2000 EUR jährlich – ohne Berücksichtigung des Startbonus).
Also nochmal kurz meine Frage: Stimmt der Stand wie oben beschrieben noch oder hat Amazon seitdem Veränderungen vorgenommen? Gibt es ein oberes Limit (für Punkte)?
VG,
YeOldHinnerk
Nachtrag:
Habe mich in einem Punkt vertan (no pun intended): Es gibt ja nur 1 Pkt. für 2 EUR Umsatz außerhalb Amazon.de – also dort nur 0,5%. Ergo für jemanden, der wenig bei Amazon einkauft ein Umsatz von 4000 EUR jährlich notwendig, um die Kartenkosten zu decken. Erst danach fängt es an sich zu lohnen. Für mich persönlich immer noch ok, aber 0,5% ist nun wirklich nicht der Hammer – zumal ich bei der Targobank mit meiner Karte ja immer noch effektiv 0,6% überall bekomme.
YeOldHinnerk