Amazon: Für manche Lieferungen brauchst du bald ein Passwort

Amazon führt ein Mehr an Sicherheit ein. Allerdings etwas anders als man denken könnte. Vielleicht kennt ihr das ja: Ihr habt irgendwo ein Konto eingerichtet und müsst da neben dem Passwort und dem Nutzernamen noch zusätzlich einen Code eingeben, der per SMS kommt oder über eine App generiert wird. Klassische 2FA, also Zwei-Faktor-Authentisierung. Und jenes macht Amazon nun im „echten“ Leben!

Amazon nennt das Ganze „Sichere Zustellung mit Einmalpasswort„. Dieses Einmalpasswort soll für bestimmte Pakete eine zusätzliche Sicherheitsebene bieten. Quasi für jene, die wohl einen Inhalt mit hohem Wert haben.

Und so läuft das Ganze ab: Ihr bestellt etwas besonders Teures. Wenn dann ein Einmalpasswort erforderlich ist, sendet Amazon einen sechsstelligen numerischen Code an die in eurem Kundenkonto hinterlegte E-Mail-Adresse, sobald der Artikel versendet wurde.

Sprich: Paket geht bei Amazon raus und ihr bekommt einen Code (Nutzer finden das Einmalpasswort auch, indem sie neben der Bestellung unter Meine Bestellungen die Option Lieferung verfolgen auswählen):

Ja und dann? Dann kommt der Amazon-Mensch bei euch an. Damit er euch das Paket auch wirklich in die Hand drückt, reicht es nicht, einfach die Tür aufzumachen. Der macht dann mit euch einen Abgleich, ob ihr auch den Code habt. Und wenn ihr nicht da seid? Dann solltet ihr den Code an jemanden im Haushalt abgeben. Was Amazon noch so empfiehlt? Dass ihr jenes Passwort nicht dem Fahrer per Telefon mitteilt.

Klaro: Das Ganze ist natürlich ein zusätzlicher Paketschutz. Wird aber nicht bei jedem Paket abgefragt, sondern wohl nur bei besonders wertvollen. Klappt vermutlich auch nur bei Fahrern von Amazon – und nicht bei Geschenksendungen oder Lieferungen an einen Amazon Locker / ein Postfach.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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64 Kommentare

  1. Der Fahrer muss den Code überhaupt nicht kennen. Er muss nur wissen, dass er diesen braucht um die Ablieferung zu bestätigen. Er gibt den Code dann ein, den er vom Kunden bekommt und dieser wird Online abgeglichen, fertig.
    Finde das eine gute Idee für teure Produkte.

  2. Bald? Das läuft schon seit knapp einer Woche. Ohne Vorankündigung oder dass die Fahrer informiert wären…

    Der Fahrer hat neulich die Lieferung wieder vom Nachbarn zurückholen müssen – und ich musste dann am nächsten Tag freinehmen, weil der Einmalcode erst dann generiert wird, wenn das Paket in den Wagen gepackt wird. Beim zweiten Versuch war das dann auch wieder ein neues Passwort – und wieder wollte der Fahrer das Paket da lassen, hätte ich ihm dann nicht gesagt, dass er noch ein Passwort von mir braucht…

  3. Christopher Wudi says:

    Kann mir jemand sagen ab welchem Warenwert der Artikel diese Abfrage greift? Da muss es ja eine gewisse Schwelle geben.

  4. Also bei mir wurde vor zwei Wochen schon so ein Paket zugestellt. Das Paket hatte einen Wert von 1.500€. Das OTP wurde mir in der Amazon App angezeigt. Der Fahrer übergab mir das Paket und wollte vorher aber das Passwort wissen. Er gab dann das Passwort bei sich im Handy ein und konnte dann erst auf zugestellt tippen.

    Es gibt auch die Option das der Nachbar das Paket annehmen kann. Da soll man dann der Person einfach das OTP mitteilen.

    Hoffe das konnte paar Fragen beantworten wie es genau abläuft.

    Gruß
    DNO

  5. Wieso beschuldigen hier eigentlich die meisten die Zusteller? Derzeit ist es so, das der Zusteller behauptet, „ich hab zugestellt“ und der Empfänger kann einfach behaupten, „ich hab nix bekommen“. Dann steht Aussage gegen Aussage und man kanns schlicht nicht nachvollziehen, wer die Wahrheit sagt und wer nicht. Da half auch vor Corona keine Unterschrift. Da kann der Empfänger auch nen Strich als Unterschrift machen und später sagen „Das ist nicht meine“. Da Amazon aber auch nicht nachweisen kann, das der Empfänger lügt, schicken sie es einfach nochmal raus, sie müssen schließlich beweisen, dass sie es zugestellt haben, was sie ebenfalls nicht können.

    Dazu kommen zwar auch Zusteller, welche die Pakete bei einem 50 Parteienhaus auf den nächstbesten Balkon werfen und dann als Info nur bekommt „Zugestellt an Nachbarn“ oder tatsächlich Pakete klauen aber in meiner Stadt läuft das eigentlich zu 95% super.

    Einfach aufs Paket draufschreiben „Ist Teuer, unbedingt zustellen“ würde dann wohl wirklich einige Boten dazu verleihen, die Dinger selbst mitzunehmen. Eine Ausweisprüfung ist aber wieder recht Aufwendig und wenn dann der eigentliche Empfänger nicht da ist und man vergessen hat, die Vollmacht auszufüllen.

    Der Code dient einfach dann dazu, dass man auf einfache Art nachweisen kann, dass der Zusteller das Paket abgegeben hat und der Empfänger das Paket auch erhalten hat. Und für die Sprachbarriere wirds den Code sicher auch als Barcode/QRCode geben, den man auf dem Handy oder ausgedruckt vorzeigen kann.
    Amazon wird da aber sicher auch keine genaue Grenze haben, dass alles ab 300€ (ausgedachter Wert) mit einem Code abgesichert wird sondern wirds eher dort einsetzen, wo oft Pakete weg kamen oder wo ein Empfänger bei jedem 2 Paket behauptet, dass er nichts bekommen hat.

    Und der Bote wird, anders als hier bei einigen Kommentaren vermutet, den Code nicht angezeigt bekommen sondern wird ein Eingabefeld haben wo er den Code eingeben muss und bekommt dann eine grüne oder rote Schaltfläche, je nachdem ob der Code richtig war oder nicht.

  6. Ein durchaus geschickter Schachzug von Amazon. Denn damit kann sehr gut erfasst werden, ob das betreffende Paket auch tatsächlich dem Besteller persönlich zugestellt wurde. (Die Erfahrung lehrt und einige der bisherigen Kommentare zeigen: Dies ist selbst bei einer Zustellung durch Amazon-Boten absolut nicht immer der Fall. Oft landet es dann doch bei Nachbarn, ohne dass man benachrichtigt wird. Das sorgt immer wieder für Ärger bei Kunden.) Dies ist für das Unternehmen Seattle durchaus wichtig, da die Erfahrung mit der Zustellung direkt auf Amazon abstrahlt.

    Interessant wäre noch der von Amazon festgelegte Warenwert für „wertvolle“ Sendungen. Liegen dazu schon Informationen vor?

  7. AmazonFahrer says:

    Ich habe zu Studienzeiten mal für Amazon Pakete ausgefahren. Das Einmalpasswort soll wohl die Unterschrift ersetzen.
    Ich hatte des Öfteren den Fall, dass ich eine „böse Mail“ von Amazon bekommen habe, wo mir mitgeteilt wurde, dass der Kunde Amazon informierte, ein Paket nicht erhalten zu haben.
    Um welchen Kunden, welche Adresse oder welches Paket es sich handelte, wurde einem (auch auf Nachfrage) nicht gesagt.

    Was viele nicht wissen: die Unterschrift wurde nicht abgeschafft sondern wegen Corona nur deaktiviert. Seitdem fällt es den schwarzen Schafen noch leichter zu behaupten, ein Paket nicht erhalten zu haben.

    Diese PIN soll wohl Amazon Sicherheit verschaffen. Zu Corona-Zeiten ist so eine Unterschrift (auf dem Handy des Zustellers) halt keine gute Idee. Außerdem ist sie nicht fälschungssicher. Vor allem da sie mit der Kuppe getätigt wird ist sie auch nicht mit der Unterschrift per Stift zu vergleichen.
    Bei der PIN kann ein Kunde nicht einfach mehr behaupten, ein Paket nicht erhalten zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass manche Kunden den schwarzen Peter auf die Zusteller schieben wollen, um das Produkt ein zweites Mal zu erhalten.

    Das Problem, das man womöglich nur aus Sicht eines (ehemaligen) Zustellers sieht: ich weiß genau, dass 95 % der Kunden gar nichts wissen werden, wenn man dann vor ihrer Tür steht und den Einmalcode anfordert. In der Praxis wird das darauf hinauslaufen, dass eine Paketübergabe nicht mehr zwei bis drei Minuten kostet, sondern fünf bis sechs.
    Noch größer sehe ich das Problem, wenn der Nachbar das Paket annehmen soll. Bringt man übermäßig viele Pakete zurück zur Station, weil – und so wird das garantiert in der Praxis aussehen – sich 95 % der Leute nicht mehr um den Paketempfang kümmern, sobald sie bestellt haben (also weder Zuhause sind noch dem Nachbarn Bescheid geben) leidet die Bewertung des Zustellers darunter.

    Und von der hängt es maßgeblich ab, ob Amazon einem weitere Zustellaufträge übermittelt oder nicht.

  8. Wem die Fahrer von Amazon ein Paket geben interssiert die doch garnicht . Entweder wird das Paket einfach irgendwo abgestellt oder in die Hand gedrückt. Dann heißt es lapidar“ Paket wurde einem Hausbewohner übergeben“ Selbst dann wenn man sich als der eigentliche Empfänger zu erkennen gegeben hat. Und Benachrichtungkarten werden in den seltensten Fällen eingeworfen, und das selbst dann wenn man die Fahrer drauf hingewiesen hat das sie das tun sollen. Könnte aber auch daher rühren das einige Fahrer noch nicht mal die Basics von Deutsch beherrschen, Alles schon erlebt . Auch bei Fahren von Speditionen.

  9. Das ist ja interessant. 2 Faktor Authentifizierung per Postbote 😀

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