Amazon Flex: Amazon heuert Privatpersonen für Lieferungen an
Amazon ist bekannt dafür, auch einmal unkonventionelle Wege zu gehen. Sei es bei der Herstellung von Hardware (erinnert sich wer an das Fire Phone?) oder auch bei der Auslieferung von Produkten. In den USA gibt es bei Amazon nun eine neue Möglichkeit, die jeden zum Amazon-Lieferanten machen kann: Amazon Flex. Mit Amazon Flex werden Privatpersonen zu Paketdiensten, liefern Bestellungen aus. Laut Amazon ergibt dies eine Verdienstmöglichkeit von bis zu 25 Dollar pro Stunde. Quasi Uber für Pakete. Aktuell ist Amazon Flex nur in Seattle verfügbar, soll später aber auch in andere Städte in den USA kommen.
Während zudem aktuell ein Auto zur Auslieferung vorausgesetzt wird, schließt Amazon nicht aus, dass man später auch zu Fuß oder per Fahrrad ausliefern kann. Teilnehmer an dem Programm entscheiden selbst, in welchem Radius sie ausliefern und auch wie viel sie ausliefern, hier zeigt sich Amazon sehr flexibel. Ausgeliefert werden Prime Now-Pakete, andere Versandarten könnten später noch hinzukommen.
Ein durchaus interessanter Ansatz, da Amazon so wesentlich flexibler liefern kann. Bestellungen am selben Tag ausliefern dürfte so wesentlich unkomplizierter möglich sein, als wenn man sich auf einen der großen Paketdienste verlassen muss. Allerdings braucht man sich wohl keine Hoffnung machen, dass etwas dieser Art auch zeitnah in Deutschland angeboten wird.
Erinnert mich irgendwie an die Anfangszeit von Hermes…
eigentlich nicht so neu Hermes Citypost und. hallo Pizza verarsche beiAbnutzung/Kilometerstand des Wagens – eigentlich Betriebskosten des Unternehmens – so Verstecke Einkommensversteuerte nicht absetzbare Lohnkürzungen/Werbekosten
Lieber Sascha, hättest du es bei der Meldung belassen wäre nichts zu sagen. Deinen Kommentar am Ende solltest du dir aber noch einmal überlegen. Wollen wir wirklich einen Dienst, der noch unter das soziale Niveau von Hermes*** geht? (*** andere bitte einfügen). Solche Dienste werden ja immer ganz locker angekündig, nach dem Motto „Nimm auf deinem Weg doch einfach ein Paket mit, lass im Urlaub doch einfach ein paar Leute in deiner Wohnung schlafen, etc“. Wer hätte gedacht, dass heute in den Großstädten Wohnraum vernichtet wird, weil dort Wohnungen zu City-Appartments umgestaltet werden? Und warum sind diese Dienste von hier auf jetzt Milliarden wert obwohl von den direkt Beteiligten keiner was verdient (Uber}? Und was ist schon dagegegen einzuwenden, wenn Amazon einen Zweitverdienst für die Flaschensammler unserer Städte schafft, oder? Mit Flaschensammeln wird man am Ende mehr Geld verdienen können als mit Amazons neuem Paketdienst, so viel ist sicher.
Ich sehe das ebenfalls extrem kritisch. Amazon entledigt sich mit diesen Diensten seiner Pflicht als Arbeitgeber und zwängt die ohnehin schon Benachteiligten weiter in die soziale Abwärtsspirale.
Was als flexibler Zuverdienst angepreist wird, ist in Wahrheit das Ausnutzen sozialer Zwangslagen. Es soll doch keiner glauben, dass Studenten oder Rentner sich hier mal eben am Tag einen Hunderter dazu verdienen können. Das sind nach Abzug der Kosten (eigenes Auto, Handy, Kleidung, Kranken- und Sozialversicherung) prekäre Jobs ohne Aussicht auf ein lebenswürdiges Dasein.
Nicht nur der Einzelne wird verlieren, auch die Allgemeinheit leidet am Ende darunter, denn wir werden diese Menschen später querfinanzieren, wenn ihre Rente nicht reicht oder sie arbeitslos werden.
Nein danke.
Ausbeutung! Nichts als Ausbeutung! Aber Hauptsache, die überflüssigen Gadgets sind schnell da… pfui!
Wie kann man das auch noch gut finden!? Wer sich das auch noch herbei wünscht, der hat – für mich – den Schuss noch nicht gehört! Und wer Kinder hat, der wünscht doch bestimmt, dass die sowas dann auch mal machen (müssen), weil es sonst nicht mehr zum Leben reicht, gell?
Erst die Birne einschalten, DANN schreiben!
Gott bewahre, dass solch eine Sklavenarbeit nach Deutschland kommt.
„Bestellungen am selben Tag ausliefern dürfte so wesentlich unkomplizierter möglich sein, als wenn man sich auf einen der großen Paketdienste verlassen muss.“
Nur, dass man sich dann auf irgendwelche Hoschis verlassen muss, von denen man nicht weiß wie zuverlässig die sind oder ob sie nicht auch gerne mal ein Pakte „verlieren“.
Da hat Amazon die Uber Idee adaptiert.
Ich schließe mich hier den vorherigen Schreibern an. Mittelfristig führen solche Modelle zu einem Preiskampf zu Lasten ohnehin schon sozial schlecht gestellter Arbeitnehmer (siehe Vergabe von Transportaufträgen an selbstständige LKW-Fahrer per Auktion).
Insbesondere fehlt hier oft den Betroffenen der Wissensstand um vorab zu beurteilen, wi viel ein Auftrag einbringen muss, damit er nicht (kurzfristig einsparbare Kosten wie Wartung, Gesundheitsvorsorge und Altersvorsorge eingerechnet) zum Verlustgeschäft wird. Auch die Verantwortung für Verwaltungskosten (Steuer, Sozialversicherungsbeiträge) oder eben deren Nichterfüllung bleibt so beim Arbeitnehmer liegen.
Bei uns heißt das letztlich, dass die Allgemeinheit die Folgen abfedert (analog Bezahlung unter Hartz IV Niveau, wobei ich das als Österreicher nur aus Berichten kenne), in Ländern ohne soziales Netz wie den USA wird es einfach zur Schuldenfalle.
Ah, wieder einmal kommt es einem so vor, dass jeder Deutsche verpflichtet ist, diesen Job zu machen. Wer zwingt die Leute? Niemand. Es ist ein Angebot, kann man annehmen, muss man nicht. Fertig.
@Yu Dann darf aber auch die Frage gestellt werde, warum solche Leute keinerlei schulische Ausbildung erfahren haben. Das ist simple Mathematik. 🙂
@all Neu ist so etwas nicht. Ich lebe in Indonesien. Ausliefrung, am selben Tag per Moped, ist hier Service. Wenn ich etwas bestelle, dann ist das in 2-3h da, je nach Bezirk von Jakarta.
Das kennt man in Indonesien nur so. Ein Laden, der so etwas nicht anbietet, da kaufen die Leute nicht (online). Hier wird das halt per Moped gemacht und ja, da sitzt auch gerne mal der Sozius drauf und hält den 50 Zoll TV fest ^^ Kann man warten, kommt der halt einen Tag später mit dem Pickup. Hinten, auf der Ladefläche, liegend ^^
@muhkuh
Aber das ist doch toll… deshalb sind die Menschen in Indonesien auch so wunderbar wohlhabend!
http://www.handelsblatt.com/politik/international/indonesien-armes-konsumparadies/6854494.html
Wohnst du da hinter Stacheldraht und mit Bewachung?
Wäre das genial hier in Deutschland. Ich würde sich Pakete verteilen 🙂
@muhkuh
Das ist nur sehr kurzfristig gedacht denn spätestens wenn sich so ein Modell halbwegs etabliert hat wird auch das Arbeitsamt Arbeitslose mehr oder weniger zwingen auch solche Jobs anzunehmen die sich hinten und vorne nicht lohnen.
Das erinnert mich jetzt ein bisschen an Ramona Flowers aus Scott Pilgrim…
Wobei ich mich frage was mit der Zuverlässigkeit und Haftung ist. Ich mein wenn da einfach hinz und kunz antanzen kann?
Und „bis zu“ da sollte man echt hinterfragen, was man machen muss um zumindest auf den Kindeslohn zu kommen.
Theoretisch kann man als Erntehelfer auch auf 35 Euro die Stunde kommen. Schafft nur keiner in der Praxis.
Schade dass Sascha das unkommentiert lässt 🙁
Schade dass ständig Leute hier alles anpöbeln und darauf warten, dass der Autor sich rechtfertigt oder entschuldigt – um dieses dann wieder zu zerpflücken.
@Joe: Was soll ich kommentieren? Dass Leser ein Angebot in den USA mit dem Arbeitsmarkt in Deutschland vergleichen? 18 – 25 Dollar die Stunde, das ist wesentlich mehr als sie in anderen „einfachen“ Jobs verdienen. Ist ja nicht so, dass Amazon hier Doktoren und Professoren hinterherrennt und diese zu Paketboten machen will. Ist wie die leidige Diskussion in Deutschland, dass Amazon ja seine Arbeiter in Versandlagern so schlecht bezahlt. Dass Amazon aber der größte Arbeitgeber für Ex-Sträflinge ist, wird dann gerne vergessen. Da diskutier ich doch nicht rum. 😉
@Dieser: Sehr gut erkannt! Gibt also doch noch Leser, die das auch verstehen können.