Abschaffung der 22-Euro-Steuerfreigrenze für Pakete aus dem Nicht-EU-Ausland
Das dürfte für viele Verkäufer, aber auch für Käufer, eine ärgerliche Sache sein. Die Deutsche Post hat mittlerweile auch Änderungen zum Zollfreibetrag kommuniziert. Derzeit ist es so, dass bei dem Import einer Sendung aus dem Nicht-EU-Ausland erst ab einem Warenwert über 22 € Einfuhrumsatzsteuer anfällt. Deshalb bestellen ganz viele Käufer bei Handelsplätzen im Ausland, beispielsweise in China, diese – vergleichsweise geringpreisige Ware – und warten dann lieber länger auf eine Lieferung.
Bei einem Wert zwischen 22 Euro und 150 Euro sind die Sendungen derzeit zwar zollfrei, die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 16 Prozent bzw. 5 Prozent und die Verbrauchsteuer (bei Warensendungen mit verbrauchsteuerpflichtigen Waren) sind aber zu erheben. Die Einfuhrumsatzsteuer wird im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 mit einem Steuersatz von 16 Prozent bzw. 5 Prozent berechnet. Allerdings werden Abgaben in einer Höhe von weniger als 5 Euro nicht erhoben.
Ab dem 01. Januar 2021 ändert sich dies aufgrund gesetzlicher Regelungen und der Zoll wird bereits ab dem ersten Cent Einfuhrumsatzsteuer erheben. Die EU-Kommission begründet diese Maßnahme damit, dass eine steuerrechtliche Bevorzugung von ausländischen Versandhändlern verhindert und die heimische Wirtschaft gestärkt werden soll. Ebenfalls soll durch die Neuerung dem Mehrwertsteuerbetrug Einhalt geboten werden. Das Aus für Kleinsendungen aus China?
- Danke Leon!
- Deutsche Post
Interessant, die vielen Kleinstsendungen kommen doch nicht aus heiterem Himmel und sicher nicht wegen der Steuer. Geht es z.B. um Elektronikteile ist man in einem so kleinpreisigen Bereich, dass die Steuer oft nur ein paar Cent beträgt. Der Einkauf in China lohnt sich für Arduino µc & co auch weiterhin allemal.
Was ich ab 2021 vermute ist ein riesiger Aufwand für ein paar Cent Steuern der den Nutzen für den Steuerzahler weit übersteigt. Weil eben der Aufwand den Nutzen weit übersteigt wurde doch bis 22 € keine Einfuhrumsatzsteuer erhoben. Unterm Strich macht hier wohl mal wieder der Amtsschimmel komische Geräusche und Steuergelder werden sinnlos verpulvert.
Die Ankündigung ist ja nun nicht neu – viel interessanter wäre mal wie die Umsetzung geplant ist. Die Anzahl der Sendungen wird sich kaum ändern, da viele nicht nur aus Kostenersparnis dort bestellen sondern auch weil es hier keiner anbietet. Mit der Verzollung hätten wahrscheinlich die wenigsten ein Problem, ich auch nicht, aber dann müsste ein automatisiertes System geschaffen werden. Manuell werden die kleinen Zollämter das nie im Leben abgearbeitet bekommen – das ist unmöglich.
Absolute Sauerei, wie man hier von der Politik wieder gegängelt wird. Die 22 € sind ja schon ein Witz, weil da das Porto inkludiert ist, aber jetzt alles zu verrrechnen… viele von den Sachen, die man da so bestellt, bekommt man hier entweder nicht, oder sie sind unverhältnismässig teuer. Wenn die Ware samt Porto in China teurer ist, als ohne hier, dann stimmt an den hiesigen Preisen was nicht. So kann man sich auch ein Monopol schaffen.
Ich durfte vor einigen Monaten ein T-Shirt aus den USA beim Zoll abholen, was knapp 2 Stunden gedauert hat, da es eine sehr lange Diskussion gab, dass mein Kindershirt keine Aufnahmefunktion habe und daher die gewählte Steuerklasse nicht korrekt sein kann. Welches T-Shirt hat schon eine Aufnahmefunktion, abgesehen von der Schweissaufnahme? Da wurden recht lange ein Zollbeamter sowie der Dienststellenleiter einer norddeutschen Kleinstadt beschäftigt, um im Anschluss keinerlei Gebühren von mir zu kassieren, was soll sowas? Ich dachte immer Bekannte übertreiben, wenn sie von ihren Erlebnissen mit unserem örtlichen Zoll sprechen, leider habe ich nun selber erlebt was dort geschehen kann.
Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, weil ihr alle von Beamten sprecht, hier wird die Zoll Abfertigung direkt von DHL abgewickelt.
Da sitzen bei mir nur DHL Mitarbeiter, die werden sich bestimmt freuen.
Danke für die Erinnerung, ich hatte neulich (vor einer Bestellung) im großen Internet vergeblich nach dem Datum der Änderung gesucht.
Kommt allerding leiders zu spät, längst hat ‚man‘ andere kreative Einfuhrmöglichkeiten gefunden. Gibt ja genug EU Länder, wo Gesetze samt Verbraucherschutz optional sind, solange es der eigenen Transportwirtschaft dient.
Dafür dauert die Einfuhr eines Plasteuhrenarmbandes (also nicht mal Herkunftsnachweise wie bei Leder nötig) aus der Schweiz immer noch locker sechs Wochen, wo selbst das Teil vom Ebay-Chinamenschen längst bei mir angekommen ist. Die Prüfer ersticken schon ohne COV-19 unter den Bergen vom Billigmüll, gibt ja nur zwei Stellen für ganz DE
Verschlechterung für den Endverbraucher der gerne mal ein günstiges Kleinteil aus China gekauft hat. Die Ware wird weiterhin aus China kommen. Ja, es stärkt lokale Unternehmen die günstige Waren nur eben teurer verkaufen und nun daran (noch besser) mitverdienen .. für Händler ist das ja nur ein durchlaufender Posten.
Ich halte das Gesetz für schlecht und nur wieder eine Einschränkung des Endverbrauchers.
Wenn es um Zubehör für Audio geht bekommt man vieles bei AliExpress was es hier nur teils zum zehnfachen Preis gibt (Bluetooth-Transmitter).
Oder das Beispiel Handyhüllen oder Panzer-Glas fürs Display. Bei Media Markt geht’s da ab 10€ los…oder mindestens 5€ im sonstigen Handel. Und gerade so etwas benötigt man ja immer Mal wieder. Qualität kennst auch vorher nicht. Auch nicht wenn man es hier geholt hat.
Der 3. Weltkrieg beginnt als Handelskrieg und wird von den Bürokraten der EU angezettelt.
Und los gehts. Irgendwo müssen ja die Unsummen herkommen mit denen Frankreich, Italien und der Rest der hungerleidenden EU Staaten seit gestern beschenkt werden. Aber wie verwirrt muss man sein es gut zu finden das der Staat wieder einen Weg gefunden hat, seine Bürger zu schröpfen. Das sind die gleichen Leute die auch eine CO2 Steuer toll finden, weil man ihnen gesagt hat das diese gut für die Umwelt sei. Aber keine Sorge, unsere rotchinesischen Freunde werden schon einen Weg finden, diesen Schwachsinn zu umgehen.
In meinen Augen ist das hier so, wie ich es in einem anderen Kontext auch schon mal geschrieben habe: Wer es aus eigener Kraft nicht schafft, fordert staatliche Hilfe an. Wenn die europäischen und vor allem auch die deutsch Hersteller ihre Artikel zu vernünftigen Preisen anbieten würden, gäbe es die ganze Problematik doch gar nicht.
alle Bemühungen um Umweltschutz und vor allem Schutz der Europäischen Kleinhändler sind sinnlos solange uns die Chinesen mit Milliarden Paketen überfluten. Es wird allerhöchste Zeit diesem Paket-Wahnsinn ein Ende zu setzen.
Tja, irgendwie müssen die gerade ausgespuckten 750Mrd Euro für Italien, Spanien etc wieder reingeholt werden !
Wenn der Zollpreis dann transparent angegeben wird und online oder beim Zusteller bezahlt werden kann, in Ordnung. Kaufe (aufgrund der besseren Auswahl) gerne in China und werde das auch weiterhin tun.
Das wird ganz super funktionieren. Dann muss ich in Zukunft wohl auf jedes noch so kleine Päckchen bis zu 2 Monate warten. Die Gebühr ist mir egal, solange angemessene Versandzeiten eingehalten werden. Pakete aus Asien sind oft in 3 Tagen in Deutschland, bis sie dann wochenlang beim deutschen Zoll liegen. Jeder, der dafür ist, hat keine nennenswerte internationale Versanderdahrung.
Die EU, hat ein Rettungspaket von 1,8 Billionen Euro bis 2027 beschlossen, irgendwo müssen die „neuen“ Steuern doch herein, oder? Der deutsche Mittelstand zahlt dies Alles, es wird hinsichlich noch viel Schlechteres auf uns zukommen, Soli bleibt, neue Steuern, wie Luftverbrauchssteuer, in Arbeit^^
Bin enttäuscht – der Artikel ist nicht gründlich recherchiert. Dass die Kommentatoren reden wie die Blinden von der Farbe, ist nochmal das Sahnehäubchen obendrauf.
Konkret: Die Regelung tritt NICHT am 01.01.2021 in Kraft.
Coronavirus-bedingt gibt es eine Verschiebung zum 01.07.2021. Quelle: https://ec.europa.eu/taxation_customs/business/vat/modernising-vat-cross-border-ecommerce_en
Dem ist außerdem zu entnehmen, dass ein Importschema geschaffen wird, was dann heißt, dass AliExpress die Einfuhrumsatzsteuer je nach Lieferland beim Kauf einzieht und abführt. In Australien und Neuseeland ist das bereits Realität, die brauchen das also nur zu erweitern auf die EU.
Das soll dann für alles mit einem Wert bis €150 gelten. Verdächtig teuer aussehende Ware wird dann – wie bisher – abgefangen und separat vom Zollerklärer (Lieferdienst, Zollbeamter) verzollt, mit dem entsprechenden Aufschlag (DHL €12,50).
@Erik „Die Regelung tritt NICHT am 01.01.2021 in Kraft“
Na, zum Zeitpunkt wo der Artikel verfasst wurde, war das sicher noch nicht bekannt. Auch bei china-gadgets musste zum Thema noch ein Update nachgeschoben werden. Auf jeden Fall danke für die Info, wie das künftig laufen soll. Hatte mich schon gefragt wie.
Ich sehe allerdings nicht den großen Effekt, außer Streichen des Sponsoring für DP/DHL nur bei Aliexpress Sendungen – hab gerade mal wieder 6,75 Zollentgelt (EUST.) und 5,85 Auslagepauschale an DHL für eine Nicht-EU Nicht-CN Sendung bekommen, und der Versender hat (als Schweizer Shop) natürlich korrekt den Wert deklariert.
Bei einem anderen Versender aus Shenzhen deklariere ich den Zollwert neuerdings selber, ob jetzt die drei Handy Cover „verdächtig teuer“ eingestuft werden und ne Zwangsabgabe DHL fällig wird? Schaun mer mal, wie es im kommenden Jahr aussieht.
Ganz ehrlich`? Dümmste Begründung ever. Profitieren werden nur die grossen Unternehmer alle anderen schauen bald dumm aus der Wäsche. Jetzt wird es noch schwieriger als Kleinunternehmer selbstständig zu werden. Was glaubt ihr woher die Ihre Ware her haben? Die bestellen das ganze genau so über China. Der Staat ändert die Spielregeln wie es gerade passt und die Dummen glauben dann alles.
Ist ein schwachsinniger Aufwand. Ich habe nichts dagegen, wenn die MWSt automatisch abgeogen wird. Dazu muss man doch nur einen Dienstleister für internationalen Zahlungsverkehr zwischenschalten. Auch für Amazon. Der würde die MWSt automatisch vom Überweisungsbetrag abziehen und ans Finanzamt überweisen. Aber bitte nicht wirecard. Braucht keiner zu denken, das bringt in Deutschland Arbeitplätze. Die Ware wird trotzdem in China ua. hergestellt. Lediglich ein Händler in Deutschland verdient dann mit. Muss aber kein Deutscher sein. Könnte auch ein Chinese, Vietnamese oder ein Indianer sein. Ubrigens: Deutsche Maschinenbauer und Patentinhaber verdienen sehr gut an den Waren die in China produziert werden. Denn die Billigwaren werden oft auf deutschen Maschinen hergestellt. Die Maschinenbauer werden also auch darunter leiden, wenn die Chinsen weniger verkaufen.