Abschaffung der 22-Euro-Steuerfreigrenze für Pakete aus dem Nicht-EU-Ausland

Das dürfte für viele Verkäufer, aber auch für Käufer, eine ärgerliche Sache sein. Die Deutsche Post hat mittlerweile auch Änderungen zum Zollfreibetrag kommuniziert. Derzeit ist es so, dass bei dem Import einer Sendung aus dem Nicht-EU-Ausland erst ab einem Warenwert über 22 € Einfuhrumsatzsteuer anfällt. Deshalb bestellen ganz viele Käufer bei Handelsplätzen im Ausland, beispielsweise in China, diese – vergleichsweise geringpreisige Ware – und warten dann lieber länger auf eine Lieferung.

Bei einem Wert zwischen 22 Euro und 150 Euro sind die Sendungen derzeit zwar zollfrei, die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 16 Prozent bzw. 5 Prozent und die Verbrauchsteuer (bei Warensendungen mit verbrauchsteuerpflichtigen Waren) sind aber zu erheben. Die Einfuhrumsatzsteuer wird im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 mit einem Steuersatz von 16 Prozent bzw. 5 Prozent berechnet. Allerdings werden Abgaben in einer Höhe von weniger als 5 Euro nicht erhoben.

Ab dem 01. Januar 2021 ändert sich dies aufgrund gesetzlicher Regelungen und der Zoll wird bereits ab dem ersten Cent Einfuhrumsatzsteuer erheben. Die EU-Kommission begründet diese Maßnahme damit, dass eine steuerrechtliche Bevorzugung von ausländischen Versandhändlern verhindert und die heimische Wirtschaft gestärkt werden soll. Ebenfalls soll durch die Neuerung dem Mehrwertsteuerbetrug Einhalt geboten werden. Das Aus für Kleinsendungen aus China?

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107 Kommentare

  1. Vollkommen richtig so. War längst überfällig.

    • +1
      Jetzt bitte noch die Subventionierung der chinesischen Portokosten durch die Deutsche Post und den Steuerzahler beenden. Diese sind schließlich nur deshalb so niedrig weil die Post für die Zustellung eines chinesischen Pakets nichtmal soviel bekommt wie für eine innerdeutsche Postkarte.

      Dann hat sich das Thema „Sendungen unter 22 Euro“ ohnehin bald erledigt. Und man kann die wenigen Pakete die noch kommen kann man auch wieder kontrollieren – und eventuelle Verstöße hart verfolgen.

    • Und davon abgesehen kaufen Deutsche / EU Händler auch in China ein.
      Wenn ich schon so einen günstigen Preis bei vielen Artikeln bekomme wie schaut es dann aus wenn ich es Containerweise China bestelle?
      Preis/Leistung stimmt bei uns schon lange nicht mehr. Ist schon klar das Mieten und Löhne bei uns höher sind, das rechtfertigt trotzdem den zig tausendfachen Aufschlag aus meiner Sicht nicht!

  2. Sollen sie es von mir aus machen. Wenn es denn Aufwand kostentechnisch rechtfertigt…

    • Das rechnet sich nie. Wenn ich mir überlege, dass jetzt alle Ersatzteile die ich mir aus China für 1-5 Euro bestelle noch beim Zoll landen… Die scheinen da echt Langeweile zu haben.

  3. Saskia K. says:

    Ja, ich bestelle ab dem nächsten Jahr keine Kleinteile (wie z.B. einen Arduino) aus dem Ausland.

  4. Die meisten Warensendungen aus China sind sowieso als „Geschenk“ deklariert und werden wohl auch weiterhin kostenlos bleiben solange der Zoll nicht zufällig genauer nachsieht.

    • Es ist alles blöd geregelt, Verpackungs und Elektromüll müssen die deutschen Firmen bezahlen…die machen weniger Umsatz weil viele bei Ali bestellen…die Welt und die Wirtschaft macht sich alleine kaputt und Geiz is Geil

      • Es ist teilweise aber auch ganz schöner Wucher was deutsche Händler betreiben. Ich habe mir zum Beispiel besondere mehrfach verwendbare Kabelbinder in China bestellt, 100 Stück für 2,10 Euro inkl. versicherten Versand aus China. Der günstigste deutsche Händler den ich gefunden habe wollte für exakt den gleichen Artikel für 10 Stück (!) 6,99 Euro.

        • Genau das. Ich hab mal für ein altes Handy auf allen möglichen Seiten in .de nach einem Ohrhörer gesucht. Nirgends zu finden. Bei Ali: 97 Cent, war nach 3 Wochen da. Und das Handy wieder fit.

        • Der deutsche Händler muss auch Sozialversicherungen und weitaus höhere Löhne zahlen. Zusätzlich zu deinem Chinapreis.

          • und das rechtfertig einen 3320% (wenn ich richtig gerechnet habe) höheren Preis?

            • Tut es nicht. Aber hab gehört es gibt Menschen, die sich bei Amazon 5m Ethernet Kabel für 13 Euro kaufen. Conrad und Co sitzen auch in Deutschland, muss für seine Mitarbeiter auch Sozialversicherung zahlen und die haben trotzdem nicht solche unverschämten Preise bei Kleinteilen. Das zeigt eben wo Amazon sein Geld verdient. Ich für meinen Teil schaue inzwischen immer, ob ich nicht auch wo anders kaufen kann. Ethernet Kabel für 13 Euro sollen schließlich keine Normalität werden.

        • Blödsinn!!! Der deutsche Händler zahlt Zoll- und Steuer beim Import + Verpackungsgebühren + Homepage kosten + Versicherungsbeiträge + Ebay, Paypal Bank gebühren…. +…..

      • Vieles bekommst du hier gar nicht erst – vor allem Hobby und DIY Zeugs. Und bei den paar Dingen die man hier bekommt muss man sich dann noch mit Händlern herumschlagen die offenbar verlernt haben dass es auch einen preislich angemessenen Versand via Brief oder Warensendung gäbe. Wer z.B für einen winzigen Schalter der 1€ kostet nur einen 6€ Paketversand anbietet der braucht sich nicht wundern wenn da keiner bestellt.

        Oder deutsche Elektronikversender wie Conrad und Reichelt – kaum Auswahl, super langsam im Versand (teils 3-4 Tage bis es überhaupt verschickt wird) und unflexibel. Da ist selbst eine Bestellung bei Mouser in den USA günstiger, schneller vor Ort (oft nur 2-3 Tage via Fedex) und besser verpackt. Von den miesen Webseiten mit kaum funktionierenden Suchfunktionen der deutschen obigen Händler fang ich lieber gar nicht erst an.

        Es macht zum großen Teil einfach null Spaß bei deutschen Händlern zu kaufen weil viele einen direkt das Gefühl vermitteln den Kunden gar nicht zu wollen. Noch schlimmer sind jene die nur an Gewerbe liefern … so einen Schwachsinn erlebt man bei Chinesischen Händlern nicht. Die freuen sich wenigstens über jeden Kunden.

        • Sebastian says:

          Genau, der deutsche Händler soll seinen Mitarbeitern nichts zahlen dafür dass er auch noch versendet.
          Und wo kämen wir denn hin wenn wir hier ein Lohnniveau wie in China hätten? Wir wären wahrscheinlich 1 Milliarde Menschen in Deutschland…

        • Selbiges Problem bei mir mit Maker Sachen etc. Das enzige was gerade noch schmerzfrei funktioniert ist beim Conrad in einer Filliale online bestellen und abholen. Funktioniert aber nur wenn in Reichweite. die Versandkosten für Kleinkram ist unverschämt.

    • Einfuhr von „Geschenken“ sind nicht frei. Niemals gewesen, außer in die DDR.

  5. Wer kontrolliert das? Der Zoll? Na dann: Viel Spaß.

  6. Ich sehe das eher kritisch. Reine Geldmacherei und Protektionismus.

    • Jo. Das. Keine Ahnung, wie man sich darüber freuen kann mehr Steuern zu zahlen. Sklavenmoral. 😀

      • Ich verstehe nicht, warum man Steuern als etwas schlechtes sehen muss. Davon wird viel sinnvolles bezahlt.

        Protektionismus ist es ja auch nicht, sondern eine Schließung einer bestehenden Lücke.

        • Markus M. says:

          Finde es nur schwierig wenn das schließen einer Lücke mehr kostet als die Lücke Verluste bringt. Wer schon mal beim Zoll ein Päckchen abgeholt hat weiß wie „effektiv“ dort gearbeitet wird.

          • Das selbst beim Zoll abholen ist nicht unbedingt notwendig. Das übernimmt auch DHL und vermutlich ebenfalls die anderen und die Bezahlung erfolgt bei der Zustellung

            • Nachtrag:
              dann könnte es natürlich sein 20 Cent für den Zoll und 5€ für DHL & Co in Top 😉

              • was toll ist wenn man Elektronikbauteile für <1€ bestellt hat ….

                • Bestell sie einfach aus der EU, kosten dann genauso, ist aber schneller und umweltfreundlicher

                  • therealThomas says:

                    Kannst du mir einen Shop nennen?
                    Die deutschen Shops sind um den Faktor 20-500 teurer, wenn man den Versand mit einberechnet und sind meist nur geringfügig schneller, als die Lieferung aus China.
                    Siehe auch weitere Kommentare dazu weiter oben.

                    • Viele,sehr viele „Chinesenshops“ haben die Ware mittlerweile in D…oft irgendwo im Osten der Republik….Dann wird halt von da versandt…Und gut is. Die Chinesen sind ja nicht plöt…

                    • therealThomas says:

                      @tom
                      Also wenn das so für die Shops, in denen ich bestelle, stimmen sollte, dann sollten sich Conrad und Co. um so mehr für ihre Preise schämen.
                      Da ich allerdings ein genaues Tracking aus China verfolgen kann, bezweifle ich, dass es aus Deutschland versandt wurde. Wäre ja auch blöd, dann nicht damit zu werben…

                    • Wenn man die Widerstände einzeln bestellt, mag das so sein. Ist dann aber auch richtig, weil das ein logistischer Wahnsinn ist.

            • Eben, ein ordentliche Händler macht die Zolldeklaration direkt und der Paketdienstleister treibt das Geld dann für ihn ein.
              Das ist doch schon immer gängige Praxis gewesen.

              Nur machen die China-Billghändler das nicht, dann würde ja keiner mehr dort bestellt.

              Ich bestelle oft Elektronikteile bei einem kleinen Versender hier in DE, das Zeug ist auch aus China, aber eben ordnungsgemäss eingeführt und eben dann preislich höher als beim China-Mann direkt.

      • Weniger Schrott der um die Welt geflogen wird und wofür keine Steuern im Zielland abgeführt werden? Die Hälfte von dem Müll würde keiner kaufen, wenns nicht so billig wäre.

        Wenn Amazon Steuern in Luxemburg zahlt ist doch auch keiner froh.

        • Wolfgang D. says:

          @Sepp „Weniger Schrott der um die Welt geflogen wird“

          Kein Stück weniger. Ist doch jeder Endkunde froh, wenn überflüssige Zwischenhändler ausgeschaltet wurden, und die Ware dadurch für uns günstiger. Es entfällt der Weg vom Hersteller zum hiesigen Zwischenhändler – der ja nur die Ware weiterverteilt.

          Es wird nur der bisherige Steuerbeschiss unterbunden. Was gut ist, mir nur unklar wie die Prüfung ablaufen soll. Die Einfuhrhubs sind ja jetzt schon völlig überlastet.

  7. paradoxus says:

    Wenn’s eine Möglichkeit gibt, das ohne bürokratischen Irrsinnsaufwand zu erheben, super. Sind ja nur ein paar Cent. Aber genau daran zweifle ich. Deutscher Zoll und so. Im übrigen: schon jetzt kommen waren über der Freigrenze kreativ in die EU, ohne dass der deutsche Zoll das mitbekommt.
    Viel schwerer wiegen die Veränderungen in der Tarifstruktur im Weltpostverein. Wenn Chinas Status als Entwicklungsland endlich verschwindet & die dt. Post angemessene Preise für die Weiterbeförderung chinesischer „Briefe“ und Warensendungen erheben kann. Dann werden Billigwaren unattraktiv.
    Ich selbst bestelle jedoch weiter Sachen, Elektronik, RC-Ersatzteile usf. dort, die es sonst nirgends gibt (oder in Kleinserien nur irre teuer). Da lohnt dann auch der Gang zum Zoll.

  8. deoroller says:

    Die heimische Wirtschaft wird vielleicht gestärkt, aber es wird weiterhin alles in China hergestellt.
    Es geht nur darum, dass der Zwischenhandel und Importeure im Inland mitverdienen können.

    • Genau das.
      Es ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Zöllner und Händler – wobei letztere eigentlich auch nur Lageristen sind.
      Und was die zu stärkenden „heimischen Händler“ angeht: Ich wusste nicht, dass Amazon:
      a) heimisch ist
      b) inzwischen steuern zahlt

    • Proom2001 says:

      Es geht vor allem darum, den für EU-Verkäufer unfairen Wettbewerbsnachteil auszugleichen. Klar wird das meiste weiterhin in China hergestellt werden, aber warum sollte die EU es auch noch steuerlich BEGÜNSTIGEN, die heimischen Verkäufer zu schwächen und einzelne Ohrringe für 20 Cent um die halbe Welt zu schiffen.

      • therealThomas says:

        Das Problem wird man so mMn aber nicht beseitigen. Denn auch mit Steuer sind Produkte vieler Kategorien noch günstiger. Elektronikbauteile kaufe ich weiterhin in China, weil ich mit Premium-Tracking-Versand und in Zukunft dann auch Steuer immer noch einen Bruchteil des Preises hier in Deutschland zahle.

        Ich glaube in Österreich rechnet man jetzt die bisher nicht erhobenen Steuereinnahmen i.H.v. 125 Millionen Euro als zukünftige Einnahmen. Das haut aber nicht hin. Wenn mich die Handyhülle aus China 2€ und aus der EU 5€ kostet, dann kaufe ich statt drei nur noch eine.

      • Wolfgang D. says:

        @Proom2001 „einzelne Ohrringe für 20 Cent um die halbe Welt zu schiffen“

        Hm, die Ware landet in CN immer in einem Sammelcontainer, ob nun Bestellung eines Händlers in DE, oder Direktbestellung durch mich. Dann schickt der Händler in DE die Ware wieder neu verpackt weiter. Ist es dann nicht *viel* ressourcensparender, direkt an mich zu versenden, per Direktbestellung?

  9. Na dann viel Spass ab 2021 beim Ware abholen am Zoll.
    Diese Behörden sind dafür doch gar nicht ausgestattet.
    Weder platzmässig noch personell, wenn jede Lieferung aus China über deren Tische gehen muss.
    Ab 2021 werden weder die Parkplätze vor den Zoll-Behörden, noch deren Lagerkapazität noch deren Personal ausreichen, um die horrenden Geldsummen einzukassieren.
    Und dann der Aufwand – ich musste erst letztes Jahr für eine Lieferung, bei welcher sich der Umrechenkurs zwischen Bestellung und Lieferung zu meinen Ungunsten geändert hat, auf einen Warenwert von 28,– Euro 19% Zoll entrichten – also 6,50 Euro.
    Dafür war der Beamte 30min beschäftigt, hat Papier verbraucht und den Drucker benutzen müssen.
    Dann noch an der Kasse 5min seinen Kollegen beschäftigt.
    Das rechnet sich hundertprozentig – nur nicht für den Staat.
    Aber Deutschland-typisch.
    Je geringer die Summen, desto härter wird zugeschlagen.
    Mehr sage ich nicht dazu – ich denke jeder weiss, was ich damit ausdrücken will.

    • Nope… das geht dann natürlich elektronisch, und muss alles so vorher vom Absender angegeben werden. Manuell werden da nur Stichprobenartig Zahlungsbelege von den Käufern gefordert

      • Markus M. says:

        Bei Briefsendungen? Das wäre mir neu. Speditionen und Paketdienste können das. Briefe haben ja meist nicht mal eine Verfolgungsnummer. Wie will man da als Absender etwas elektronisch vorab anmelden?

        • Raphael hat aber recht. In vielen Fällen wird das inzwischen von den Logistikern automatisch für den Zoll übernommen. Meist bleibt der Krempel nur hängen, wenn der Importeur seinen Job nicht richtig gemacht hat.

    • Lies nochmal den Artikel, nix typisch Derschland, EU Kommision. Aber hauptsache gelästert.

    • Der Mehrwisser says:

      So viel Unwissen in so wenig Text.

  10. 100% was ich bisher bei Ali&co bestellt habe, habe ich in D nicht oder nur ab 100 Stück kaufen können.
    Das bisschen Steuern wären dann auch egal.
    Schwieriger finde ich, wenn DHL ohne Beauftragung Pakete öffnet und eine Inhaltsliste für den Zoll erstellt. Da kostet mich dann jeder australische Keks einzeln ein paar Euro Gebühren an DHL. Zoll und Steuer wurde darauf nie fällig.

  11. Der Zoll wird an der Anzahl der Sendungen ersticken!

  12. Don Omerta says:

    Mit der Einfuhrumsatzsteuer wurde doch immer getrickst. Wenn man z. B. bei Gearbest was bestellt hat, ist die Ware über England in die EU gekommen. Da wurde nicht jedes einzelne Stück verzollt sondern es wurde eine Pauschale pro Container berechnet. Die Waren wurden dann an die jeweiligen EU-Länder verteilt und brauchten nicht mehr im Land vom Endkunden verzollt werden. Gut, England fällt demnächst weg aber da wird sich sicher ein anderes Land finden, die auf die gleiche Schiene fahren…

  13. Markus M. says:

    Letztes Mal hatten die beim Zoll noch mit Papierformularen und Buch mit den Zolltarifen gearbeitet. Mit Begutachtung der Ware dann knapp 10 Minuten Aufwand für knapp über 5 Euro Steuer. Wenn die den gleichen Aufwand für ein paar Cent treiben wollen, dann hat so ein Zollbeamte schon nach paar Jahren seinen Monatslohn wieder reingeholt. Sind das eigentlich die gleichen Beamte die sich um Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung kümmern könnten? Effizienter Personaleinsatz scheint wohl nicht so wichtig zu sein. Der Steuerzahler zahlt es ja.

    • Es sind nicht die gleichen sondern dieselben Beamten. Jeder der seinen Schwarzarbeit- und Hinterzieher-Fang-Job gut gemacht hat, wurde zur China-Kontrolle abgeschoben.

  14. Gestärkt wird dadurch vor allem der Verwaltungsaufwand um auch bei Kleinbeträgen Zoll und Steuer zu erheben. Ich wäre nicht verwundert wenn die Nummer dadurch letztendlich für uns (als EU) teurer würde als vorher…

  15. Ich dampfe E-Zigaretten und jede Bestellung bei F***t*ch wurde von mir so zusammengestellt, dass ich unter den 22+5 = 27 Euro geblieben bin (na ja, ausser der Umrechenkurs hat zugeschlagen).
    Künftig werde ich dort jeden 2$-Artikel einzeln bestellen – kostet ja kein Porto.
    Wenn das jeder machen würde, müssten die Zollbehörden bald aufgeben.
    Und der ganze EU-Quatsch gleich mit.
    Hat das der Trump initiiert und die EU ist ihm brav gefolgt?
    Dass die EU selbst so d…. ist, kann ich mir nicht vorstellen.

  16. Im Ernst?
    Ich musste letztens für eine 28€ Sendung um die 5€ irgendwas an Einfuhrsteuer bezahlen, da sich DHL einfach rausnimmt, das versteuern für mich zu übernehmen – 6,50€ Gebühr, durfte ich also mehr an DHL abdrücken als an den Zoll. Wenn jetzt 2€ Gegenstände verzollt werden, darf ich trotzdem 6,50€ an DHL zahlen? Ich glaub es hakt.

    • Ich bin immer sehr froh wenn der Paketdienstleister das für mich übernimmt, denn da ich ihn damit nicht beauftragt habe muß ich seine Gebühren nicht zahlen, sondern nur Eust und ggf Zoll 🙂

      • Wie läuft das dann ab, wenn der DHL-Bote vor der Tür steht? Rückt der das Paket dann ggf. nicht raus oder kriegst du ne Rechnung, die du ignorierst?! Klär mich auf, ich hatte bisher noch nicht das „vergnügen“, dass ein Paketdienstleister für mich die Zollabfertigung übernommen hat.

      • ebenhausen83 says:

        ist das wirklich so ?
        und bezahlst du das dann einfach nicht oder schreibst du sie irgendwie an???

    • das gleiche Vorgehen hatte ich mal bei UPS als ich Sneaker aus den USA importiert habe, da ich aber UPS nie beauftragt habe das für mich abzuwickeln habe ich den Betrag auch nie gezahlt und auf den Wortlaut verwiesen aus https://pdfslide.net/documents/pakete-aus-usa-zoll-und-bearbeitungsentgelt-muessen-nicht-sein.html
      „Verbraucher, die keine Vollmacht erteilt und dennoch Zollabgaben
      gezahlt haben, sollten diese zurückfordern“ darauf kam dann auch nie wieder was, aber China ist offenbar ne andere Geschichte…

      ich bestelle recht häufig bei Aliexpress, einfach weil ich die jeweiligen Dinge hier in DE entweder gar nicht bekomme (z.B. bestimmte Verstärker Platinen und Zubehör) oder ich einfach den Preisaufschlag völlig überzogen finde (exakt gleicher Artikel für 17€ statt 3€, Beispiel: Magentisches Armband für meine Amazfit Bip)

      Man kann sich aber wohl als Selbstverzoller registrieren um den Artikel dann selbst abzuholen: https://www.zoll.de/DE/Unternehmen/Warenverkehr/Postsendungen-Internetbestellungen/Sendungen-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Verfahren/Verfahren.html

  17. Viele Chinesen haben doch eh schon Lager in der EU. Da wird es sicherliche kreative Lösungen geben.

    • Dagegen hat ja niemand was, da die Ware versteuert und verzollt ist. Dafür zahlt man ja aus dem EU Lager auch immer einen Aufpreis

  18. Politisch längst überfällig, und es wird in der Praxis auch für die Kunden keine nennenswerten Auswirkungen haben.

    Es ist doch heute schon so, dass die meisten China Händler ihre Waren auf europäischen Boden bringen und von dort aus verschicken. Schon existiert das Problem nicht mehr.

    Und wenn ich wirklich mal was per Direktimport benötige, was ich hier nicht bekomme, dann bezahle ich halt die 3,50 Euro bldie ich mir vorher gespart hätte. Wird mich sicher nicht in den finanziellen Ruin stürzen.

    • Das Problem sind sicher nicht die 3,50 Euro, auch wenn das natürlich am Ende auch was ausmachen kann.
      Richtig übel ist das abholen, ich habe ein paar Mal etwas im Ausland bestellt (China/USA) und durfte aus München 2 Stunden Fahrtweg und 1 Stunde beim Zoll rumsitzen um am Ende 15 Euro zu bezahlten. Wenn ich (und ALLE ANDEREN) das dann zukünftig für 5 Cent machen muss, dann ist das vollkommener Schwachsinn, alleine der Sold für die Beamten übersteigt das ganze doch massiv!

      • Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man das automatisch verzollen kann. Anders geht es ja auch überhaupt nicht, das würde die Zollämter hoffnungslos überlasten.

    • „ Es ist doch heute schon so, dass die meisten China Händler ihre Waren auf europäischen Boden bringen und von dort aus verschicken.“

      Stimmt, das fällt mir auch immer öfter auf.
      Wobei ich nicht verstehe wie das dann noch mit der Porto-Flat funktionieren kann, wenn die Sendungen in der EU neu verschickt werden. Dann ist es doch eigentlich eine Einlieferung _hier _ für die das hiesige Porto anfallen sollte.

      • Jeder normalsterbliche Post-Kunde kann Waren bei der Post als Bücher-/Warensendung für 1,90 EUR verschicken. Ich finde das persönlich immer noch ziemlich teuer aber es ist schon mal deutlich günstiger, als Pakete und Päckchen. Und den meisten Kleinkram, den ich mir bei Aliexpress kaufe, brauch man nun wirklich nicht in nem riesigen, versicherten Paket mit Live-Verfolgung und Handkuss bei Auslieferung versenden.

    • Das Problem sind ja nicht die 3€, die man zusätzlich bezahlt, sondern dass man nun entweder für jede Kleinigkeit zum Zoll gebeten wird ODER Post/DHL/sonstwen für die Verzollung bezahlen muss. Letzteres sind Pauschalbeträge die deutlich über der Einfuhrumsatzsteuer für so geringwertige Sendungen liegen.

      Hinzu kommt, dass die Zollfreigrenzen ja existieren, damit man nicht jede Mini-Sendung beim Zoll ansehen muss – wer soll das denn überhaupt alles kontrollieren? Die Werte auf den Versandetiketten der Päckchen sind ja i.d.R. sehr geringe Fantasiewerte und eine Rechnung o.Ä. (z.B. zumindest Aliexpress-Screenshot o.Ä.) legt kein Chinaversender bei.

  19. Ich hätte nicht mal Probleme damit Steuern zu zahlen, aber ich habe ein Problem, die Artikel mit einer Stunde hin und einer Stunde zurück vom Zollamt abzuholen, am besten noch für einen 2 €-Artikel. Wenn das alles automatisiert funktionieren würde, bräuchte ich auch keine Priority-Line-Versandmethoden. Ich bestelle aus China nur Sachen, die es hier nicht gibt bzw. die ich von da moderner bzw. in besserer Qualität als hier bekomme, und das ist sehr selten. Der Preis spielt für mich eine Nebenrolle. Außerdem sage ich mir, die Steuerlöcher für die globalen Großkonzerne werden nicht gestopft, warum sollte ich mir da als kleiner Verbraucher nicht die Globalisierung genauso zu Nutze machen, wie diese Konzerne.

  20. Hmjagut, es ist jetzt allerdings schon seit ziemlich exakt einem Jahr bekannt, dass diese Änderungen 2021 kommen werden. Die Verordnung stammt von April 2019 und trat im Juli 2019 in Kraft.

    Wie nun allerdings für die lt. Verordnung notwendige „elektronische Zollanmeldung“ funktionieren soll, die das bisherige schriftliche oder mündliche Vorsprechen beim Zoll ersetzt, werden wir vermutlich wohl erst so gegen 2025 erfahren.

    • Machen Dienstleister wie z.B. FedEx nicht bereits seit vielen Jahren elektronische Zollanmeldungen? Also die Dienstleistung, dass die Einfuhr durch FedEx bis ins Zielland komplett durchgeführt wird? Da geht doch sicher auch kein FedEx-Angestellter zum dem lokalen Zollamt des Empfängers und macht irgendwas manuell.

      • Markus M. says:

        Ja, machen die. Lassen die sich aber auch fürstlich bezahlen. Verzollung einer Sendung in die Schweiz kostet bei DPD über 20 €. Jetzt stell dir vor, die Post klingelt bei dir und möchte für die 2 € Kabelbinder dann sagen wir mal 6 € für Verzollung + 0,38 € Steuer kassieren. Dann würde dem sagen: Danke, das darfst du wieder mitnehmen. Dann wird die Post auf tausenden Sendungen sitzen bleiben. Und die Post ist im Gegensatz zum Zoll ein Unternehmen welches Geld verdienen muss.

        • Schon klar, darum geht es ja. Hier wird doch ganz klar zugegeben, dass es sich um eine protektionistische Maßnahme handelt. D.h. man will gar nicht, dass die Ware auf den EU-Markt kommt. Und wenn doch, dann zu so unattraktiven Konditionen, dass man lieber EU-Ware kauft. Insofern kann ein Artikel zu 1,20 EUR gerne auch 20,- EUR Verpackung, Versand und Einfuhr kosten. Das wird hoffentlich nicht nur zu Unmut bei deutschen Käufern, sondern auch zum Nachdenken führen. Denn wegen ein paar Euro Ersparnis einen Kleinstartikel um die ganze Welt zu schippern, ist nicht gerade klimaneutral. Zudem gibt es in der Wertschöpfungskette dann immer ein oder zwei Glieder, die die Kosten tragen müssen. Sei es durch schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Sozialleistungen etc.

          Allerdings: machen wir uns nichts vor. Das Thema wird wieder mal auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen. Der hier ach so schützenswerte Handel in der EU wird weiterhin zu Spottpreisen weltweit einkaufen können. Und so kommt dann die Handyfolie in beiden Fällen aus China. Egal ob Du sie nun direkt bei Ali für 2 Euro oder beim lokalen Händler für 10 Euro einkaufst. Denn dass dennoch jeder Mist nur noch in China produziert wird, damit die Marge stimmt und unser Wohlstandsniveau irgendwie haltbar ist, halte ich für den Missstand mit dem höheren Regelungsbedarf. Denn dabei wird viel kaputt gemacht und das Geld einfach nur von der rechten in die linke Tasche gesteckt.

          • Dann wird die Post auf tausenden Sendungen sitzen bleiben.

            Nicht nur das, sie wird zusätzlichen Aufwand damit haben, diese Artikel dann auch noch zurückzuschicken zu müssen. Sie kann sie ja nicht einfach wegwerfen.

            Das wird noch sehr spaßig werden.

            Denn wegen ein paar Euro Ersparnis einen Kleinstartikel um die ganze Welt zu schippern, ist nicht gerade klimaneutral.

            Das natürlich nicht. Aber ökologisch gesehen ist das Kind schon damit in den Brunnen gefallen, dass es nicht lokal, sondern in Asien hergestellt wird. Diese Artikel werden ja ohnehin immer „um die Welt geschippert“ – halt nur in größeren Kisten. Im Endeffekt wird durch den individuellen Transport nur zusätzlich eine minimale zweite Umverpackung und mehr Luft dazwischen transportiert.

            Meine Laieneinschätzung: Hier werden gerne zwei Dinge zusammengeworfen. Dass demnächst der §1a der EUStBV und damit die Grenze von 22 Euro fällt, heißt nicht automatisch, dass § 23 in der Zollverordnung — Einfuhrabgaben werden nicht erhoben, wenn sie weniger als €5 betragen — ebenso fällt. Diese Bagatellgrenze kann und wird sich der Zoll erhalten, denn faktisch macht es überhaupt keinen Sinn, wegen ein paar Cent den ganzen Zollapparat zu verkleben. Auch wenn sie jetzt gerne so tun, als würden sie das vorhaben, um den Privat-Kleinstimporteuren ein Signal zu setzen, der Wegfall einer Bagatellgrenze ist faktisch nicht durchführbar.

          • Als ob ein Flugzeug wegen einem 1,2 € Artikel losfliegt (oder ein Schiff wegen diesem Artikel unterwegs ist). Was soll der Blödsinn? Flugzeuge fliegen sowieso und da wird noch Post mitgenommen. Die, die hier so groß befürworten, dass man den zigfachen hiesigen Wucherpreis bezahlen soll, sind wohl welche, die selber nichts von diesen Artikeln brauchen. Und warum sich der Staat (oder hiesige Händler) anmaßt sich in Geschäftsbeziehungen der Bürger einzumischen und meint das Recht zu haben, daran mitzuverdienen, hat auch nur was mit totaler Kontrolle, Gängelung und Geldgier zu tun.

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