5G: Intel steigt aus Geschäft für Smartphone-Modems aus
Wer in dieser Geschichte einen Zusammenhang sieht, der liegt wahrscheinlich richtig. Qualcomm und Apple begraben ihre Rechtsstreitigkeiten weltweit und Intel gibt am selben Tag bekannt, dass man keine 5G-Modems bauen könne.
Das Unternehmen Intel wird weiterhin die aktuellen Kundenverpflichtungen für seine bestehende 4G-Smartphone-Modem-Produktlinie erfüllen, erwartet aber nicht, 5G-Modem-Produkte im Smartphone-Bereich einzuführen, einschließlich derjenigen, die ursprünglich für die Einführung im Jahr 2020 geplant waren.
Eine Bewertung von Möglichkeiten im Bereich 4G- und 5G-Modems in PCs, dem Internet der Dinge und anderen datenzentrierten Geräten wolle man abschließen.
Intel sagt also: Keine 5G-Modems von uns – auch nicht die, die 2020 geplant waren. Da ging man irgendwie von einer Partnerschaft mit Apple aus, da es so aussah, als würden diese eben nicht mehr mit Qualcomm arbeiten.
Nun bleibt natürlich die große Frage: Hat man seitens Intel Apple gesteckt, dass man aus dem 5G-Modem-Geschäft aussteigen wird, woraufhin man in Cupertino in den sauren Apfel biss und den Schulterschluss mit Qualcomm suchte? Alternativ wäre es auch möglich, wenn auch unwahrscheinlicher, dass Intel ausstieg, weil sich Apple und Qualcomm wieder verbündeten. Gespannt darf man auch sein, ob Apple die kommenden Qualcomm-Jahre nutzen kann, um vielleicht eigene Lösungen zu entwickeln, um sich weniger abhängig zu machen.
Das erklärt natürlich so einiges, weil so einfach legt man eigentlich keinen Rechtsstreit bei, vor allem nicht bei einem Streitwert von 30 Mrd. US Dollar.
Aber da sind die Amis selbst schuld, wenn sie kein Huawei möchten. 😉
Wieso sind die Amis schuld?!?
Apple hat sich mit Qualcomm (ein US-Unternehmen) verkracht.
Die Alternative wäre Intel (ein US-Unternehmen) gewesen.
Dies sind „normale“ Lieferantenstreitigkeiten.
Das Embargo gegen Huawei zielt ja auf die 5G-Infrastruktur.
Die Amis wollten ja, dass z.B. die dt. Telekoms auf Huawei bei 5G verzichten. Von Smartphones war nie die Rede.
Ich denke Apple will nur das Risiko ausschließen, dass auch ein mögliches Embargo für 5G Modems von Huawei kommt und somit im Zweifel ihre Endgeräte nicht auf dem Amimarkt verkauft werden könnten.
Das wäre fatal, weil solch ein Embargo Kunden betreffen würde, die Government Mitarbeiter sind, als auch die Telekommunikationsanbieter. Apple würde also in den USA kaum noch Handys verkaufen.
Man könnte Huawei als „Second Source“ oder gar alleinigen Lieferanten nehmen, aber da würde die NSA sicher wieder vor Abhörmöglichkeiten Chinas warnen.
Ob die Daten nun durch den Mast oder das Handymodem gehen, bleibt unterm Strich gleich, da beide Hard- und Softwarekomponenten im selben Datenweg.
Das riskiert Apple auf keinen Fall. Und deswegen reibt sich, nach Intels Ausstieg, natürlich Qualcomm als einziger Zulieferer die Hände.
Die hatten garantiert ein breites und gönnerhaftes Grinsen im Gesicht, als Apple den Streit beilegen und neue Verträge abschließen wollte.
Man könnte natürlich auch folgern, dass Intel tatsächlich nur aufgrund des beklagten Informationsflusses von Qualcomm via Apple in der Lage gewesen wäre die Modems zu bauen, aber das ist auch reine Spekulation.
Vielleicht hängt das ganze auch mit Intels Problemen im 10nm-Prozess zusammen? Sie brauchen ja die Kapazitäten im 14nm-Prozess für Comet Lake, da sie ja jetzt schon Lieferprobleme durch die Modems für Apple haben..
Die jetzigen Chips von Intel sind auch sehr schlecht. Qualcomm ist und war schon immer besser.