Statt Vivy: Techniker Krankenkasse implementiert digitale Gesundheitsakte direkt in ihre App

Zahlreiche Krankenkassen setzen mittlerweile auf Vivy als App für eine digitale Gesundheitsakte ihrer Mitglieder. Die Techniker Krankenkasse (TK) setzt hier aber auf eine andere Lösung. Ab sofort integriert diese nämlich die digitale Gesundheitsakte direkt in die TK-App, um gar nicht erst auf eine Zusatz-App zurückgreifen zu müssen.

Wobei man dennoch nicht ganz ohne fremde Hilfe auskommt, so die TK:

Da wir, die Techniker, die Akte aus rechtlichen Gründen nicht selbst anbieten dürfen, übernimmt dies die IBM Deutschland GmbH, die Ihr Vertragspartner ist. Weder die Techniker noch die IBM Deutschland GmbH haben Zugriff auf Ihre Akte. Sie bleiben der IBM Deutschland gegenüber vollkommen anonym.

Den neuen Service können alle Versicherten der Techniker ab sofort kostenlos nutzen. In der Akte können alle Gesundheits- und Krankheitsdaten an einem zentralen Ort verschlüsselt gespeichert werden, um diese bei Bedarf einem behandelnden Arzt weiterreichen zu können. Solltet ihr dann irgendwann doch keinen Sinn mehr für euch hinter dem Service sehen, so sollt ihr diesen laut TK jederzeit beenden und die hinterlegten Daten löschen lassen können.

Danke Henrik

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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19 Kommentare

  1. Gab es nicht letztes Jahr am Kongress vom CCC einen Vortrag über digitale Krankenakten? Wenn ich mich recht erinnere waren alle Anbieter relativ leicht zu hacken.

  2. Stefan Pfefferkorn says:

    Ist in der App schon eine Weile (1 -2 Monate) enthalten und klappt ziemlich problemlos.

  3. Waren Vivy nicht die, bei denen Patientendaten einfach auslesbar waren?

  4. Jochen369 says:

    Habe ich als Beta schon ca. 2 Jahre.
    Man muss dann halt Vertrauen in IBM haben.
    Ist m.E. aber sicherer als eine kleine Klitsche in Deutschland.

  5. Seit einiger Zeit habe ich Vivy. Sicherheitsbedenken hin oder her, noch ist die App einfach nutzlos. All meine Ärzte wurden angeschrieben, keiner hat Daten bereitgestellt. Sie sind schlicht nicht bei Vivy angeschlossen. Darauf meine Akten selbst zu scannen habe ich aber auch keine Lust. Fazit, solange es keine gesetzliche Grundlage gibt ist das Ganze vergebene Liebesmüh.
    Andere europäische Länder sind da weiter. So langsam bekomme ich Angst um Deutschland. Unser Untergang sind nicht irgendwelche Flüchtlinge, es ist das politische Versagen unserer Regierung Rahmenbedingungen für eine digitale Zukunft zu schaffen!

    • Im Prinzip gebe ich dir beim Versagen der Politik bei digitalen Themen recht. Im Punkt digitale Patienteninformationen bin ich aber strikt gegen zu schnelle und unüberlegte Einführung. Einfach mal das anschauen:
      https://media.ccc.de/v/35c3-9992-all_your_gesundheitsakten_are_belong_to_us
      Dabei geht es gar nicht um die konkreten Sicherheitslücken in der App selbst, da kann man mit genügend Aufwand gegensteuern. Es sind die grundsätzlichen Überlegungen am Ende, über die jeder mal nachdenken sollte, ob er sich und seinen Nachkommen eventuell die Zunkunft versaut.

    • Hast noch bissle Hausverstand? Das allerwichtigste im Netz zu stellen, biste noch ganz bei Trost?
      Wenn man über die letzten Jahren, scheinbar bist auch nicht älter als 14 Jahre, dann nur eines, alles Scheiße was im Netz landet, das verschwindet nicht sondern landet immer an den Falschen. DU HAST KEINE KONTROLLE DRÜBER EGAL WAS DIR DA EINER FÜR N SCHEISS VORLAABERT, KAPPIER ES ENDLICH MAL!!!

  6. freu mich schon wenn dann die ersten kreditinstitute an die daten kommen, nein sie bekommen keinen kredit sie haben ein erhöhtes risiko, ebenso der neue arbeitgeber usw., oh schöne neue welt… wird natürlich nie passieren 😉

  7. Und was soll ich damit, wenn ich meine Daten da nicht reinbekomme? Anstatt das einfach behördlich zentral zu speichern, sicher verschlüsselt, wird hier wieder eine sinnlose Lösung verwendet, bei der der Patient grundlos dazwischen geklemmt wird. Die Krankenkassen kriegen die Abrechnungen doch sowieso, da kann man denen doch die vom Arzt verfassten Texte verschlüsselt gleich mitsenden und der Versicherte kann sie dann abrufen und entschlüsseln. So machts ja auch Sinn. Wenn mein Smartphone beim Unfall kaputt geht, hat der Arzt dann keine Daten, bei zentraler Speicherung indes schon. Datenschutz ist mir da auch herzlich wumpe, zeitnahe und umfassende Behandlung durch Ärzte auf aktuellem Stand zu meiner Person und Gesundheitsverfassung sind mir wichtiger.

  8. Solange das nicht die Krankenkassenkarte ersetzt, sehe nicht mal ich, der sonst für nahezu jede technische Spielerei zu haben ist, darin einen Mehrwert. Aber der Weg, die Daten digital verfügbar zu machen, ist m.E. trotzdem durchaus der richtige.

    • Der Vorteil eines funktionierenden Systems ist der, dass ich Ärzten immer meine Krankengeschichte vorlegen kann. Weiterbehandelnde Fachärzte sehen immer den aktuellen Stand der Behandlung, sowie meine augenblickliche Medikation. Auch eventuelle Röntgenaufnahmen sind abgelegt.
      Mit einem Notfall QR Code können auch Notretter gleich über Allergien und Basisinformationen wie Name und Angehörige informiert werden.

      • Bei vielen Menschen gibt es da schlicht keine Lebensnotwendigen Informationen. Bei denjenigen, wo das anders ist, eben aufgrund von Allergien, Vorerkrankungen etc gibt es bereits gute, bewährte Systeme. z.B. Notfallarmbänder/Anhänger. Blutspendeausweis in der Brieftasche kann auch nicht schaden, da kann man gleich den Organspendeausweis und einen Zettel mit Sonstigen Hinweisen reinlegen. Auf dem Blutspendeausweis stehen per Kugelschreiber 2 Notfallkontakte sowie natürlich die Blutgruppe.
        Da muss ich nicht hoffen, dass sich jemand die Zeit nimmt, bei allen Anbietern elektronischer Krankenakten zu fragen, ob die was über mich haben. Und wenn ich noch sagen kann, wo meine Akte ist und wie man ran kommt, kann ich auch schnell ansagen, was wichtig ist.

      • Was nur keiner laut sagt: Die Daten im Safe sind aus der Steinzeit, mindestens 6-8 Monate dauert es bis diese dort ankommen. Die kommen vom kassenärztlichen Dachverband und das dauert ewig… Was will ich im Notfall mit Daten wo immer das letzte halbe Jahr fehlt? Freudsche Fehlplanung…

  9. NEIN!
    NIEMALS NIE eine EINVERSTÄNDNISS für solch ein SCHEISS herausgeben!!! Untersteht euch wenn ihr noch 1 Fünckchen Verstand habt.
    IM NETZT IST NICHTS SICHER!!! DAS NETZ VERGISST NICHT!!!

    • Abgesehen davon, dass ich deine Sprache und auch deine Art des schriftlichen Ausdruck für fragwürdig halte, kann man das natürlich so sehen, müsste sich dann aber konsequenter Weise nahezu allen technischen Neuerungen gegenüber verschließen, allem voran dem Internet.

    • Deine Shift-Taste klemmt

  10. Undertaker says:

    Wartet mal ab, wenn es bei bestimmten Versicherungen erstmal zur Pflicht wird, sowas zu nutzen. Bei den Kfz-Versicherungen sind die s.g. Telematik-Tarife ja auch noch freiwillig. Irgendwann wird es aber keine anderen Tarife mehr geben.
    Man braucht nicht besonders paranoid zu sein, um zu erkennen, dass alles was möglich ist, irgendwann auch genutzt wird. Und zwar nicht zum Nutzen des Bürgers, sondern zum Nutzen der Wirtschaft.
    Vorerkrankungen? Risiken? Ungesunde Hobbys? Zack – Versicherungsschutz eingeschränkt. Und jeder der jetzt sagt dass das doch gerecht wäre hat denn Sinn einer Solidargemeinschaft nicht verstanden. Krankheit und Unglück kann jeden treffen. Jederzeit. Wenn wir erst soweit sind, dass dann nach Vorgeschichte selektiert und reduziert wird, ist schlimmeres auch nicht mehr weit. Gibt ja auch schon die ersten Stimmen von gehirnamputierten Politikern, die die gesundheitliche Versorgung für alte Menschen reduzieren wollen. Und alt werden wir normalerweise alle mal.

  11. Ich bin bei der AOK, die bisher von Vivy nichts wissen will. Aus leidvoller Erfahrung kann ich nur jedem/r (egal welchen Alters) raten, dass er/sie alles, was er/sie von seinen/ihren Ärzten erhält (manchmal erst auf Drängen/Anfrage), für sich zu Hause (privat) einscannt. Keiner weiß, was kommt. Die sozialen Dienste (egal welche) fragen meist (wenn nicht immer) nach derartigen Unterlagen und verstecken sich z.B. hinter „da müssen wir erst bei Ihren Ärzten nachfragen“. Man/frau kann sich persönlich seine Patientenakte in Form einer oder mehrere PDF-Dateien (kann JEDER auf JEDEM System lesen) zusammenstellen und bei Bedarf ausdrucken (digitale Weiterleitung ist meist unmöglich, da man auf verschiedenste Weise/Ausreden abgewimmelt wird). Löbliche Ausnahme ist bei mir die AOK-Hessen. Hier kann ich per verschlüsseltem PDF-Format kommunizieren. (Übrigens: Alles Programme, die das PDF-Format als Ausgabe (export) unterstützen, kennen – meist unter Menuepunkt „Sicherheit“ – das Verschlüsseln und unterstützten das – so z.B. LibreOffice-Writer.)
    Natürlich kann es einem passieren – wie mir – dass ein Chefarzt dieses ausgedruckte Patientenakte nicht haben will. Originalkommentar: “ Das müsste ich ja alles lesen.“ (45 Seiten waren das). Kann ich menschlich ja verstehen, aber…
    Wichtig ist mir der obige Punkt „Soziale Dienste“, darunter fallen die Pflegeversicherung, die Versorgungsämter etc. Mit diesen kann man meist per E-Mail (und PDF) – wie bei der AOK – kommunizieren.
    Mittlerweile ist meine privat Patientenakte auf über 70 Seiten angewachsen, wobei sicherlich etliches da nicht hineingehört. Aber: sicher ist sicher – schließlich ist die ja NUR für mich gemacht. Also: SCANNEN, SCANNEN, SCANNEN. Wer (noch) keinen Scanner hat, sollte sich schnellsten einen besorgen oder: eine App fürs SmartPhone (die habe ich zwar, aber (noch) keine Erfahrung damit).

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