IDC glaubt an boomende Wearables im Jahr 2019

Die Analysten der International Data Corporation (IDC) glauben daran, dass Wearables im nächsten Jahr ein mehr als solides Wachstum erzielen könnten. So geht man für 2019 von Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aus. 2018 wurden rund 125,3 Mio. Wearables ausgeliefert. Das entspricht bereits gegenüber 2017 einem Anstieg um 8,5 %. Bis 2022 könnte man auf 189,9 Mio. ausgelieferte Wearables im Jahr kommen.

Gelingen soll das vor allem durch steigende Nachfrage in Schwellenländern. Aber auch Japan spiele als Markt eine enorme Rolle, denn dort sei die Nachfrage besonders hoch. An der Spitze der Hersteller werde sich dabei aber wohl wenig tun: So bescheinigen die Marktforscher Apple mit watchOS weiterhin eine Vormachtstellung. Allerdings werde Apples Marktanteil von 44 % im Jahr 2018 auf 35,8 % im Jahr 2022 sinken. Denn auch andere Betriebssysteme sollen in den Vordergrund rücken.

So nimmt die IDC an, dass Android bis 2022 auf einen Marktanteil von 22,4 % kommen werde. Damit meinen die Analysten explizit übrigens nicht Googles WearOS, sondern tatsächlich das reguläre Android. WearOS wiederum werde wohl bis 2022 auf 19,8 % Marktanteil für sich beanspruchen. Den Rest dürften sich dann proprietäre Systeme von Fitbit, Garmin und Co. sowie Samsung mit Tizen sichern.

Was die Entwicklung der Smartwatches betrifft, so geht man davon aus, dass die Hersteller die Benutzerfreundlichkeit stärker verbessern werden als die Hardware an sich. Die klugen Uhren sollen quasi beim Blick aufs Handgelenk schneller und selbstständiger passende Informationen liefern. Zudem werden eigenständige Kommunikationsfunktionen an Bedeutung gewinnen. Auch die Gesundheits-Features werden alle Hersteller wohl weiterhin ausbauen.

Bis 2022 könnte man deswegen eine jährliche Auslieferungsmenge von 120,2 Mio. Smartwatches erreichen. 2018 sollen es wohl 72,8 Mio. Einheiten sein. Auch Hybrid-Smartwatches, also analoge Armbanduhren mit smarten Zusatzfunktionen, werden weiterhin eine Rolle spielen. Hier nimmt die IDC aber an, dass das Wachstum weitaus geringer ausfallen werde, als bei vollwertigen Smartwatches.

Fitness-Armbänder sollen wiederum nahezu stagnieren, aber 2022 immer noch für 24,7 % des Wearable-Marktes stehen. Hier rechnet man mit jährlichen Auslieferungsmengen von 47 Mio. Einheiten im Jahr 2022. Diese Kategorie soll wohl weiterhin als eine Art Eingangstor in die Welt der Wearables fungieren.

Was Hearables betrifft, so soll sich der Marktanteil von 2 % im Jahr 2018 auf 6,8 % im Jahr 2022 erhöhen. Hier spiele auch das Wegfallen des 3,5-mm-Ports in vielen mobilen Endgeräten laut IDC eine Rolle. Zumal immer mehr Kopfhörer mittlerweile Pulsmesser und andere Sensoren integrieren bzw. integrieren werden.

Die Aussagen der IDC ähneln damit grob denen Gartners, die ebenfalls an ein starkes Wachstum der Wearables glauben. Seht ihr das ähnlich optimistisch?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Kein Wunder, dass Japan hier eine grosse Rolle spielt. Mit Apple Pay Suica und der Express Transit-Funktion gibt‘s dort eine echte Killerapplikation, welche auch als Tourist einfach genial ist. https://is.gd/n7d58A
    Auch Huawei hat ja nun als zweiter Hersteller nach Apple Global NFC angekündigt. Das könnte auch Google Pay zusätzlichen Schub in Japan bringen.

    • Ich verstehe nicht ganz, welchen Vorteil mir Suica gegenüber Visa oder Mastercard bieten will. Das könnte aber daran liegen, dass hier die Verbreitung von Kreditkarten für Kleinigkeiten noch im Aufbau ist und mir deshalb ein paar Jahre Evolution fehlen.

      Dinge per NFC zahlen nimmt aber auch hier immer mehr Fahrt auf. Getränkeautomaten und Snackautomaten an Flughäfen hab ich jedenfalls schon gesehen und genutzt an denen die Apple Watch oder ein Android-Pendant funktionieren.

      An den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln wie in den Videos glaub ich aber nicht, solange wir in Deutschland gefühlt pro Haltestelle die Tarifzone wechseln. Irgend wo wird man nach wie vor wählen müssen wie weit man fahren möchte, und das im Idealfall nicht am Drehkreuz. Die Zahlung darf dann natürlich wieder per NFC passieren.

      • Hast Du schon mal versucht, in Japan mit einer VISA oder Mastercard Dinge des Alltags zu zahlen? Bargeld ist in Japan noch immer üblich und im Übrigen hat das U-Bahn-Netz in Tokio für jede einzelne Haltestelle einen ausgewiesenen Preis. Der ergibt sich aus der Differenz zwischen Start- und Zielhaltestelle. An der Starthaltestelle registriert Deine Karte den Start und am Ziel berechnet es den zu zahlenden Endpreis. Das ginge natürlich auch mit einer App und Kreditkarten bzw. Google und Apple Pay, würde das System aber unnötig komplex machen.

      • Suica hat in Japan so einige Vorteile gegenüber Master/Visa. Es ist keine Anmeldung/Registrierung nötig (Datenschutz, wie elektronisches Bargeld). Dank Prepaid (maximal 20‘000¥) gibt’s keinen Bonitätscheck und Suica ist sofort verfügbar, auch für Touristen. Es ermöglicht japanweit (ausser fernab in ländlichen Gebieten wie z.B. Amanohashidate) äusserst komfortables ÖV-Reisen mit Check-in/Checkout (kann man sich als Europäer fast nicht vorstellen) und dient vielerorts als Zahlungsmittel. Dank Felica-NFC gehen Transaktionen spürbar schneller als bei unseren EMV-basierten Debit-/Kreditkarten vonstatten.
        Spezifische Vorteile für Apple Pay / Google Pay / Osaifu Keitai: Aufladen via Smartphone, Express-Transit (da Prepaid keine Verifikation via FaceID o.ä.) und damit verbunden auch nutzbar mit leerem Akku.
        Für uns Touristen ist übrigens nebst der physischen Suica-Karte nur Apple Pay nutzbar (ab iPhone 8/X bzw. Apple Watch 4), da Apple zur Zeit als einziger Hersteller Geräte mit Global-NFC herstellt.

  2. Ich stelle auch seit einiger Zeit fest, dass meine Umgebung vermehrt auf Smartwatches steht und viele bereits eine gekauft haben, obwohl das nie „ihr Ding“ war. Anwendungsbereiche sind vor allem Fitness-Infos, als auch die Uhren als Bridges zu den Smartphone-Funktionen. Und ja, vor allem die Pay-Optionen über Google und Apple werden solchen Geräten nochmal einen deutlichen Schub geben. Das bietet dann auch die Chance, an neuen Akku-Optionen zu arbeiten, wie z.B. paralleles Laden mehrerer Teilakkus und längere Nutzungsdauern.

  3. Hast Du schon mal versucht, in Japan mit einer VISA oder Mastercard Dinge des Alltags zu zahlen? Bargeld ist in Japan noch immer üblich und im Übrigen hat das U-Bahn-Netz in Tokio für jede einzelne Haltestelle einen ausgewiesenen Preis. Der ergibt sich aus der Differenz zwischen Start- und Zielhaltestelle. An der Starthaltestelle registriert Deine Karte den Start und am Ziel berechnet es den zu zahlenden Endpreis. Das ginge natürlich auch mit einer App und Kreditkarten bzw. Google und Apple Pay, würde das System aber unnötig komplex machen.

  4. Meine LG Watch R, eine sehr gute Smartwatch, hat Google dank fehlerhaften Updates fast bis Unbrauchbarkeit verschlimmbessert. Also zu Apple geswitcht und mit iPhone und Apple Watch S3 neuer Anfang gewagt. Nach dem Update Ende Oktober funktionieren die Sensoren auf der Watch nicht mehr. Apple weigert sich die Uhr komplett neu zu bespielen, bittet mir nur den Austausch gegen 250€ an, da die Uhr zu dem Zeitpunkt 13 Tage über die einjährige Garantie war. Fazit, sobald das iPhone fällig wird, geht’s zurück zu Android, eine weitere Smartwatch wird nicht mehr gekauft!

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