Google+ will durch intelligente Fotodarstellung euer Datenvolumen schonen
Wer unterwegs in sozialen Netzwerken stöbert, kennt das Problem: Gerade große bzw. hochauflösende Bilder laden je nach Verbindungsgeschwindigkeit lange und hauen eben auch reichlich Datenvolumen weg. Gerade wenn man das jeweilige Foto sowieso nur auf einem kleinen Smartphone-Display mustert, kann das nerven. Hier will Google in Google+ wieder einmal etwas Abhilfe schaffen. So will man eine neue Technik namens „Raisr (Rapid and Accurate Image Super-Resolution) mit maschinellem Lernen kombinieren. Im Grunde handelt es sich dabei um eine recht effiziente Skalierungstechnik, welche etwa auch aus niedrig aufgelösten Bildern höhere Auflösungen berechnet.
Google+ erlaubt es so Anwendern, Bilder statt in sehr hohen Auflösungen auch mittlere Auflösungen zu nutzen und die Aufnahmen dann hochzurechnen. Zwar ist das Ergebnis dann natürlich nicht identisch mit einer nativen, hohen Auflösung, soll aber gerade an mobilen Endgeräten trotzdem sehr gut aussehen und enorm Datenvolumen sparen. Laut Google habe man so bei sehr großen Bildern teilweise die Größe um bis zu 75 % reduzieren können. Im Vergleich mit anderen Skalierungstechniken soll Raisr dennoch die Schärfe bewahren aber Treppchenbildung vermeiden.
Zuvor nutzte Google Raisr bereits, um niedrig aufgelöste Bilder hochzurechnen. Nun wandelt man quasi aber auch höher aufgelöste Bilder teilweise um, damit sich die Dateigröße reduziert. Ich bin ein wenig skeptisch, wie sich das auf die Bildqualität auswirkt – allerdings dürfte das in der Tat an mobilen Endgeräten mit kleinen Bildschirmen wohl nicht die größte Rolle spielen. Google will die Kombination aus Raisr und maschinellem Lernen in den nächsten Wochen großflächiger für Fotos im Netzwerk Google+ einsetzen. Solltet ihr Google+ demnach oft unterwegs nutzen, könnte euer Datenvolumen in Zukunft etwas länger halten.
In der Android-App gibt es ja bei den Einstellungen für Bilder die Option „Datenverbrauch verringern“. Das klappt auch jetzt schon ganz gut. Aber besser geht immer. 😉
Interessant und beeindruckend, dass ganze so schnell in einem Produkt zu sehen.
Die Quallität dürfte subjektiv nicht wirklich schlechter sein als das Ausgangsmaterial, allerdings werden im direkten Vergleich Unterschiede sichtbar. Bei hohen Upscaling-Faktoren wird das ganze noch interessanter, wenn auf einmal Details „hinzugedichtet“ werden. In dem Fall des folgenden Bildes https://www.quantamagazine.org/wp-content/uploads/2016/03/eiffel2.jpg zB wird der Zeichenstil von Van Gogh auf ein Bild des Eifelturms angewandt (mit Hilfe eines Neuronalen Netzes). Oben links ist zu erkennen, dass die Lichtspiegelungen auf dem Wasser aus dem original Van Gogh, auf den Himmel übertragen wurden. Dies entspricht keiner physikalischen Logik, aber das gesamt Kunstwerk wirkt trotzdem stimmig. Vermutlich wird es so genauso bei dem Upscaling sein – der Eindruck des Fotos wird gut sein, aber nicht „wahr“.