Plex Server in der Cloud: Kein Amazon-Speicher einbindbar
Plex in der Cloud. Eine interessante Sache. Denn nicht nur die Medien liegen auf Wunsch online, der ganze Server ist Cloud-basierend, ihr benötigt diesen also nicht auf dem Rechner, NAS oder Router. Setup in der Cloud ausführen, Onlinedienste verknüpfen fertig. Hört sich easy an, hat bei einer Nichtverfügbarkeit der Internetverbindung unter Umständen Nachteile, logo. Initial plante man bei Plex, dass Nutzer ihre Daten auch in die Amazon-Cloud auslagern können. In Sachen Cloud-Speicher (nicht Software) eines der interessanteren Angebote, wirbt Amazon doch damit, dass man für 70 Euro im Jahr unbegrenzten Speicher bekomme.
Doch in Sachen Plex scheint der Drops erst einmal gelutscht, wie man Betatestern von Plex in der Cloud per Mail mitteilte. Die Hürden, Plex mit der Amazon Cloud zu verheiraten, scheinen demnach zur Zeit unüberwindbar. Aus diesem Grunde wird man diese Speichermöglichkeit entfernen, Nutzer können diese ab dem 1.1.2017 nicht mehr nutzen. Ob die Hürden ausschließlich technischer Natur sind, geht aus der Mail nicht hervor.
Einen ersten Blick auf den Plex Server in der Cloud bekommt ihr in diesem Beitrag.
Ich bezweifle das die technischer Natur sind, immerhin lief das schon bei vielen. Es liegt eher daran das es wieder viele übertrieben haben und Amazon Reihenweise Accounts gesperrt hat.
Als Bonus scheinen sie noch reinzusehen und zu bewerten ob etwas „illegal“ ist oder nicht. Zumindest sind bei Reddit mehrere Berichte in dieser Richtung zu finden.
Das kreide ich übrigens allen Clouddiensten an, wenn sie sagen „unlimited“ aber das nicht so meinen. Dann sollen sie doch ganz einfach ne Schmerzgrenze definieren und jeder weiß woran er ist.
Es gab auch technische Hindernisse – beispielsweise die Dateigröße. Ein kleines H264 File mag kein Problem darstellen, ein 30GB Bluray-Image hingegen schon. Insgesamt bleibt aber immer ein flaues Gefühl, derlei Mediadaten in fremde Cloud-Dienste zu laden (unabhängig davon, ob es sich um ausgelesene „offizielle“ Medien handelt, oder auch private Filmaufnahmen). Da sollte es in den Plex-Clients eine Möglichkeit für eine native Entschlüsselung geben, damit derlei Daten dann zukünftig auch direkt verschlüsselt gespeichert werden können. Oder man baut die Unterstützung für eigene Systeme (z.B. ownCloud / Nextcloud) aus, dann kann das alles mit eigenen Servern realisiert werden.
Der Amazon-Cloud-Speicher ist allgemein ziemlich unbrauchbar.
Der Preis wäre ja super – aber durch die komische API sind z.B. die Möglichkeiten zum syncen derart limitiert, das es keinen Spaß macht.
Mit etwas Aufwand kann man sich das auch selber zusammenstricken. Man lädt dafür mit rclone seine Daten verschlüsselt auf Amazon Drive, mounted diese Daten ebenfalls mit rclone als normales Verzeichnis unter Linux (oder einer VM mit Linux unter Windows) und lässt dann den Plex Media Server, diese Daten indizieren – und schon hat man seine Cloud-basierte, verschlüsselte Videothek.
Das sind dann 70€ in etwas investiert was technisch sowieso gar nicht möglich sein kann. Sollens halt 10TB anbieten und auch liefern und schon kommt keine konkurrenz und schaufelt millionen TB drauf bis der dienst down geht
Um hier vielleicht mal etwas Aufklärung zu schaffen:
Eines der Hauptprobleme war, egal was man glauben will, die extrem mangelhafte Performance. ACD liefer ~4-5 MB/sec, was je nach Bitrate (beziehungsweise Dateigröße und Laufzeit) einfach nicht genug ist.
Ebenso war das Rate-Limiting von Amazon relativ stramm.
Wer allerdings Plex Cloud mit „unbegrenzt“ Speicher möchte, kann sich einen G Suite Business Account klicken, der kostet 8€/Monat und bietet (auch <5 Usern) unbegrenzten Google Drive Speicher.
Google Drive hat auch nebenbei bemerkt bessere Übertragungsraten, ~8-12 MB/sec 🙂