Zusammenarbeit im Unternehmen: Microsoft Teams vorgestellt, ab heute als Preview verfügbar
Microsoft hat mit Microsoft Teams ein neues Kollaborations-Tool für Office 365 vorgestellt. Es richtet sich an Business-Anwender und basiert letztendlich auf einem Chat, der die Zusammenarbeit vereinfachen soll. Vier Schwerpunkte bietet Microsoft Teams, einen Chat, einen Hub für die Zusammenarbeit, Anpassbarkeit auf einzelne Teams und die Sicherheit des Ganzen. Wem das Ganze bereits bekannt vorkommt, Anfang September gab es einen Leak von Skype Teams, dessen Screenshot erstaunlich nahe an denen von Microsoft Teams erinnern. Daraus wurde offenbar Microsoft Teams, an der grundlegenden Funktionsweise hat sich aber nicht viel geändert.
Die vier Schwerpunkte im einzelnen:
- Chat für Teams: Die Threaded Chats lassen alle Teammitglieder jederzeit wissen, worum es eigentlich geht, die einzelnen Konversationsstränge werden übersichtlich dargestellt. Auch private Unterhaltungen, die nicht von jedem Teammitglied einsehbar sind, sind möglich. Für mehr Spaß bei der Arbeit gibt es zudem Sticker, GIFs, Emojis und Memes. Das wird sicher viele Chefs freuen. 😀
- Teamwork-Hub: Hier findet man die Schnittstelle zu anderen Office 365-Produkten. Man kann direkt über Microsoft Teams an Dokumenten zusammenarbeiten, Videochats ausführen oder auch Sprachanrufe tätigen. Über den Microsoft Graph kann man zudem direkt auf relevante Informationen zurückgreifen und diese natürlich auch nutzen.
- Anpassbarkeit: Jedes Team arbeitet anders, Microsoft Teams ist deshalb anpassbar. Über Tabs können verschiedene Kanäle erstellt werden, die dann immer direkten Zugriff auf alle relevanten Inhalte zu einem Thema bereitstellen. Die Tabs können mit Office 365-Diensten wie OneNote oder SharePoint verknüpft werden, aber auch andere Anbieter wie ZenDesk werden noch folgen. GitHub- und Twitter-Benachrichtigungen lassen sich ebenfalls integrieren.
- Sicherheit: Sicherheit spielt im Business-Umfeld eine vielleicht noch größere Rolle als beim privaten Gebrauch. Microsoft setzt hier auf zu jederzeit verschlüsselte Daten und Multifaktor-Authentifizierung. Microsoft unterstützt auch diverse Datenschutz-Standards, sodass man als Unternehmen Microsoft Teams auch rechtlich einwandfrei nutzen kann.
Ab heute ist die Preview von Microsoft Teams verfügbar. Um sie zu nutzen benötigt man ein Microsoft 365 Business- oder Enterprise-Abo. Ob ein ähnliches Modell auch einmal für Privatanwender zur Verfügung stehen wird, verrät Microsoft nicht. Vielleicht hören wir ja doch noch einmal was von Skype Teams, denn so eine Zusammenarbeit wäre auch im familiären Umfeld oder im Freundeskreis sicher keine allzu schlechte Lösung. Auf der anderen Seite sind es aber eben auch die Business-Kunden, die Microsoft die Kohle einbringen, verständlich ist die Konzentration auf das Geschäftsumfeld also schon.
Ähnelt optisch doch sehr Discord oder nicht?
Mir ist nicht bekannt das die USA den Patriot Act aufgehoben haben und Microsoft plötzlich „sauber“ ist – was für Journalisten sind das – die einfach Pressemeldungen kopieren und dafür noch bezahlt werden. Hände weg von Microsoft Services welchen von Microsoft selbst betrieben werden. Ach und außerdem wer will das Microsoft alle eigenen Forschungsergebnisse gleich zu Verfügung hat ehe er selbst ein Patent oder ähnliches anmelden kann der sollte diesen Service unbedingt nutzen für sein Unternehmen.
>ein neues Koloobarations-Tool
Verstehe, das ist Hipster-Code für’s Teamsoftware-Genre.
Mal gucken ob das ein Slack Konkurrent werden kann 🙂 Die Office integration ist sicherlich ganz brauchbar für viele.
@maxinvest
also im text ist die geheimdienstproblematik nicht angesprochen worden. diese besteht generell bei jedem online/cloud-dienst. es gibt ja auch noch sicherheits und datenschutz-fragen außerhalb dieses themenkomplexes… und die sind hier erwähnt worden. es ist ja nicht so dass die nsa alls das übel der welt vereint. wäre ja schön, wenn wir sonst keine probleme hätten.
aber auch die nsa dürfte bei verschlüsselten daten wohl ihre probleme haben, aber das ist ja auch kein spezielles microsoft problem, sondern betrifft wieder alle onlinedienste, also brauch man das hier nicht explizit besprechen. und hat microsoft nicht angekündigt, für europäische kunden europäische server zu nutzen um sich an unsere datenschutzgesetzte zu halten?
@HO
maxinvest hat m.E. Recht mit dem Hinweis.
Der Privacy Shield ist zwar in Kraft, aber nicht die Lösung für die datenschutzrechtlichen Probleme. Auch die geplante German Cloud von MS stellt nicht alle Kritiker zufrieden.
Auszug aus Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/EU-US_Privacy_Shield):
Die Artikel-29-Datenschutzgruppe hatte in einer Stellungnahme am 13. April 2016 Bedenken gegen den Privacy Shield angemeldet. Die Datenschützer führten aus, es liege weiterhin eine flächendeckende und anlasslose Überwachung der EU-Bürger vor. Weiterhin sei darin das Datenaufbewahrungsprinzip nicht anerkannt worden. Dem vorgesehenen Ombudsman fehle es – als Beamter des amerikanischen Außenministeriums – an der nötigen Unabhängigkeit.
Am 24. Mai 2016 hatte auch das Europäische Parlament mit 501 zu 119 Stimmen in einem gemeinsamen Entschließungsantrag die Kommission aufgefordert, den bekannten Mängeln des Privacy Shields abzuhelfen.
Und dass die Daten von einem Microsoft Programm verschlüsselt werden (und keiner sicher ist, ob nicht eine Hintertür drin ist bzw. MS den Schlüssel kennt), würde ich dem Dienst nicht vertrauen wollen. Zumal ich den Mehrwert der Lösung nicht erkannt habe. Chatlösungen gibt es wie Sand am Meer, Und Kolaboration ist mehr als Chat.
„Skype Teams“ ist das gleiche wie „Microsoft Teams“ – sie haben sich nur entschlossen, den Namen da zu ändern. Wenn es als Skype Teams gestartet wäre, wäre es wahrscheinlich eher „Skype for Business Teams“ geworden. Ich bezweifle, dass der Service in absehbarer Zeit für Endkunden kommen wird, da extrem viele Funktionen sich in die anderen Office 365 Business Services integrieren (Office Groups, SharePoint, Planner, OneNote).
Bezüglich der Datenschutzproblematik: Die gibt es in genau der Form auch bei allen Konkurrenzprodukten. Bei Microsoft ist aber positiv zu vermerken, dass man dieses Produkt auch in der deutschen Cloud nutzen kann, auf die Microsoft dann eben keinen direkten Zugriff mehr hat. Der Zugriff muss statt dessen durch den „Datentreuhänder“ (T-Systems) gewährt werden, der dann dt. Recht unterliegt. Am Ende liegt es auch in Microsofts Interesse, dass niemand unberechtigten Zugriff auf die Daten hat, da – sollte dies rauskommen – der Ruf auf absehbare Zeit komplett ruiniert wäre (sieht man ja gerade sehr schön bei Yahoo).
Eine Sache hatte ich noch vergessen: Der Privacy Shield ist für Microsoft unerheblich, da sie die Standardvertragsklauseln der EU direkt implementieren und auch entsprechend zertifiziert sind (Microsoft sammelt auch Datenschutzzertifizierungen en masse). Mehr Informationen zu dem Thema gibt es übrigens in einer umfangreichen FAQ von Microsoft: https://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=50830
Für Leute, die die Anti-Datenschutz-Brille tatsächlich nach Deutschland bekommen wollen kann ich http://www.potail.com/ empfehlen. Hatte ich damals für die Pebble genutzt und alles ziemlich schnell abgewickelt worden. Zoll und weitere Versandkosten sind da per PayPal zahlbar…