Motorola: Keine monatlichen Android-Sicherheits-Updates
Je weiter ein System verbreitet ist, desto attraktiver wird es für Angreifer. Android ist sehr weit verbreitet und bietet auch regelmäßig Angriffsflächen. Um diese schneller zu schließen, hat Google monatliche Sicherheitsupdates eingeführt, einige Hersteller liefern diese auch monatlich aus. Nicht so Motorola. Das Unternehmen bestätigte nun gegenüber Ars Technica, dass es schwierig sei, monatlich Updates für eine Vielzahl von Geräten bereitzustellen, oftmals ergibt es mehr Sinn, diese zu bündeln. Das kann aber nicht immer monatlich passieren. Motorola verzichtet aber nicht komplett auf die Updates, sondern wird sie gegebenenfalls einfach später ausliefern.
Das Statement im Wortlaut:
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]Motorola understands that keeping phones up to date with Android security patches is important to our customers. We strive to push security patches as quickly as possible. However, because of the amount of testing and approvals that are necessary to deploy them, it’s difficult to do this on a monthly basis for all our devices. It is often most efficient for us to bundle security updates in a scheduled Maintenance Release (MR) or OS upgrade.As we previously stated, Moto Z Droid Edition will receive Android Security Bulletins. Moto G4 will also receive them.[/color-box]
Besitzer eines Motorola-Smartphones merken dies bereits. Das Moto X hat kürzlich Security Patch Level Mai erhalten, auf dem gleichen Stand ist das Moto Z. Nun kann man natürlich sagen, es ist Motorolas Aufgabe, die Geräte, die sie verkaufen, auch zu pflegen. Ist auch richtig, machen sie allerdings auch. Nur nicht so schnell wie es eigentlich möglich wäre. So richtig befriedigend ist das Ganze nicht.
Vielleicht sollte Google noch einmal anders ansetzen und tatsächlich dafür sorgen, dass solche Updates herstellerunabhängig auf die Geräte kommen. So wie es mit den Google Play Services schon geschieht. Sagt sich einfach, das ist es aber natürlich nicht. Ist diese Motorola-Aussage für Euch ein Grund, den Hersteller künftig zu meiden? Sprich, beeinflusst die Bereitstellung von Sicherheits-Updates Eure Kaufentscheidung?
Die schnelle Verfügbarkeit von Updates war (wiederholt) das Haupt-Kaufargument für mein Nexus 5X (und mein Nexus 4 davor).
Motorola ist immer noch besser als so manch anderer Hersteller in dieser Hinsicht, aber schließe mich der Aussage im Artikel an, denn so richtig Befriedigend ist das ganze nicht.
Deshalb nutze ich auf meinem Moto X Play CM13 und bin damit höchstzufrieden, da ich regelmäßig meine Updates per OTA bekomme.
Da die Zukunft von CM momentan etwas ungewiss ist, wäre es natürlich interessant zu wissen, welche Hersteller noch regelmäßig die monatlichen Sicherheitspatches ausliefern.
Blackberry und Samsung sind für mich nicht wirklich eine Alternative.
Aber um die Frage im letzten Absatz zu beantworten – JA, eine schlechte Updatepolitik ist für mich auf jeden Fall ein Grund einen Hersteller zu meiden.
Besitze momentan auch das X Play. Nach so einer Aussage werde ich aber in Zukunft Lenovo (ohne wär Motorola wohl besser dran gewesen) meiden.
Custom Roms. Da hat man den ganzen Mist nicht 😛
Ich bekomme monatliche Updates für mein Note 4.. Zumindest war das seit der Ankündigung so. Bisher sehr zufrieden.
Auch für mich ist die Updatepolitik inzwischen eines der wichtigsten Kaufentscheidungen geworden, nachdem sich die Innovationszyklen bei der Hardware nun so verlängert/normalisiert haben und sich die Flaggschiffe kaum noch was nehmen. Greife daher auch gern zu Nexen und die Möglichkeit, die Updates zeitnah auszurollen, ist für mich eines der größten Alleinstellungsmerkmale von iOS. Die Oberklassegeräte sind doch seit mindestens 2 Jahren hardwaretechnisch auf einem so hohen Niveau, dass es mehr und mehr auf die Softwareanpassungen der Hersteller an die verbaute Hardware ankommt und deren Möglichkeit/Fähigkeit, dies nachhaltig zu pflegen. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn Google zukünftig mehr Einfluss auf die Hardware der Nexen nehmen würde oder sie besser selbst baut. Denn Softwarepflege ist sehr teuer und langfristig wohl nur von den Großen finanziell zu stemmen, um die Kundenzufriedenheit und -loyalität hoch zu halten. Auf der anderen Seite stellt es wohl für die etablierten Hersteller neben dem sonstigen Support die einzige Möglichkeit dar, gegen die massiv aufkommenden Player aus China zu bestehen. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Mehrheit der Kunden das bei ihrer Kaufentscheidung im Blick hat.
Ein seltsamer Zeitpunkt dies anzukündigen, nachdem BlackBerry gerade ein preiswertes Gerät vorgestellt hat, welches diese monatlichen Updates bekommen wird.
dennoch ist motorola der einzige, mir bekannte, hersteller der recht schnell seine einsteigermodelle auf marshmallow gebracht hat. G2, G3, E2. sowohl in den LTE als auch Dualsim-Versionen. gib 100€ mehr für ein samsung aus und du bekommst.. richtig! kein marshmallow (also so stand 1Q 2016)
@digitreo Bekommen wird? Selten so gelacht. Das Huawei P1 damals bekam auch monatliche Updates – sagte jedenfalls Huawei im Voraus. Bekommen hat es dann irgendwann ein Update, dass das P1 zerschoss so dass man rooten musste oder es einschicken durfte – regelmäßig! Sowas nennt man Marketing, denn es wäre in der Tat fast ein Alleinstellungsmerkmal wenn ein Hersteller monatliche Updates liefern würde. Was kommt bleibt abzuwarten, aber die Vergangenheit zeigt: Wahrscheinlich nichts.
Davon abgesehen hat es Google schon längst verkackt. Es wurde großflächig der Wunsch ausgesprochen, dass zwischen Android 4.4 und 5 diese Updaterei in Griff bekommen werden muss mit einer einheitlichen Lösung, der Trennung von System und Anwendungen. Passiert ist damals genau nichts. Ein paar Systemapps wurden ausgelagert, ändert aber kaum was daran, dass keine Updates und v.a. keine Sicherheitsupdates kommen. Mit Android 6 war der Wunsch sowieso nicht mehr existent, denn passieren würde eh nichts. Dasselbe jetzt mit Nougat. Ein Running Gag ist es.
Man wünscht sich ja förmlich, dass mal Millionen Geräte durch eine Sicherheitslücke unbrauchbar gemacht werden, damit Google und die Hersteller zum Handeln gezwungen werden. Android kann so schön sein, wird sind auch gerade erst von 2x Motorola auf 2x Nexus 5X umgestiegen. Die Ausflüge zu anderen Herstellern erweisen sich immer wieder als Reinfall.
Schlechte Nachricht für alle Android-Nutzer, denn der (Konkurrenz-)Druck, monatliche Sicherheitsupdates anzubieten (auch wenn es nur ein paar Flagship-Modelle sind), wird mit dieser Entscheidung von Motorola/Lenovo auch für alle anderen Hersteller wieder ein wenig geringer. Sehr ärgerlich, dass diese ganze Updateproblematik im Jahr 2016 bei Android immernoch nicht zufriedenstellend geregelt ist.
Honor/Huawei ist da besonder schlimm, wenn Updates/Fixe erscheinen, enthalten die permanent Bugs. Aber Hauptsache alle 4 Wochen neue Smartphones auf den Markt bringen.
nach dem ersten Moto G (LTE, 2013) habe ich mir als Nachfolger das Moto G (2015) gekauft. Ein Grund war vanilla android und die Erwartung, dass aufgrund der geringen Anpassungen der Oberfläche die Security Updates zeitnah ausgeliefert werden. Eine Fehleinschätzung, wie sich leider herausgestellt hat.
Mein Moto G (2015) hat HEUTE immer noch Sicherheitspatch-Ebene 01. Januar (!) 2016. Es wird zwar noch dauern, bis ich mir wieder ein neues Smartphone kaufen werde, aber – wegen der Kombination aus vanilla android und zeitnahen Updates – steigt die Tendenz zu Nexus-Geräten…
Motorola ist für mich seit dem Verkauf an Lenovo nicht mehr besser als die anderen. Doof, das Moto G LTE Gen 1 hat obwohl es nur 1,5 Jahre alt war kein M mehr bekommen, aber auch keine wirklichen Security Updates. Letztes geht gar nicht. Auch für Lollipop gibt es Security Updates. Jetzt läuft da CM13 drauf, aber von Motorola kaufe ich sicher nicht mehr. Außer Nexus fällt mir aber auch nichts mehr ein.
Dumm nur, wenn man auf der Suche nach nem vernünftigen Tablet ist.
Hier hat Google ausser dem 2013er Nexus7 auch noch nix vernünftiges geliefert.
Mir ist Sicherheit recht wichtig. Als Nexus Besitzer kenne ich diese Problematik nicht, aber ich hatte mir mal zum rumbasteln ein Moto G 2015 LTE gekauft. Android 6.0 ist OK, aber sicherheitspatch vom Feb 2015 ? Das geht nicht. Auch wenn es ein Billghandy ist, etwas Sicherheit nach dem Kauf wäre schon gut. Da bis auf meine Tochter alle ein Nexus Gerät haben, und selbst das alte Samsung S5 aktuelle patche hat, ist Motorola wirklich nur für Bastler geeignet (Custom ROM). So wie ich das verstehe wollen die diese Strategie auch für die teuren Modelle fahren, ob man sich damit Freunde macht ? Klar nicht jeder weis was ein Sicherheitsupdate ist und was es bewirkt, aber irgendwann wird sich das rächen. Ist der Name erst mal …
Mein nächstes Handy wird definitiv wieder ein Nexus, auch wenn vielleicht nicht dieses Jahr ein neues her muss. Gefühlt würde ich sagen bis auf Nexus bringt nur Samsung bei den S Modellen über einen längeren Zeitraum noch Updates.
„Sprich, beeinflusst die Bereitstellung von Sicherheits-Updates Eure Kaufentscheidung?“ Mittlerweile, ja.
Stimmt schon, so viele Geräte kann man nicht monatlich aktualisieren.
Aber, halt: Bei Windows Update geht es anscheinend doch. Kann es sein, dass Google einfach nicht fähig ist, seine vor langer Zeit gegebenen Versprechungen umzusetzen? Und uns nur immer wieder hinhält, in der Hoffnung auf unser schwaches Gedächtnis?
Mir würden schon reichen, wenn wenigstens alle drei Monate Fixes kommen. Egal bei welchem Hersteller.
Bin Moto Fanboy seid dem Defy. Das wird sich mit der nächsten Neuanschaffung auch ändern. Auf dem Markt tut sich aktuell so viel. Ich sage nur Obi Worldphone! 🙂
@Martin Herok:
das G2 in der Dual-SIM-Variante hat meines Wissens Marshmallow (und auch 5.1) NICHT erhalten. Das Gerät meiner Freundin ist jedenfalls noch immer auf 5.0.x. Aufgrund dieser Tatsache wundert es mich auch nicht, dass es Motorola nicht schafft, zeitnah Security-Fixes auszuliefern…
Google sollte die Verteilung von Sicherheitsupdates selber übernehmen und das über die eigenen Server laufen lassen.