Facebook Messenger erhält geheime Chats mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Es war schon eine Weile Gerücht und Facebook folgt damit auch einem Trend zur verschlüsselten Kommunikation. Der Messenger erhält geheime Chats, die Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Anders als bei WhatsApp, sind aber nicht alle Unterhaltungen verschlüsselt, Facebook begründet dies mit der geräteübergreifenden Nutzung. Man muss die geheimen Chats also bewusst initiieren, sie sind dann auch nur auf den Geräten verfügbar, auf denen sie gestartet wurden. Facebook teilt mit, dass man die Funktion nun testet, aber noch diesen Sommer auch breiter verteilen möchte.
Man kann die Chats dann nicht nur verschlüsselt nutzen, sondern Nachrichten auch mit einem Selbstzerstörungstimer versehen. Einschränkungen gibt es in den geheimen Chats aber auch. So können beispielsweise keine GIFs oder Videos verschickt werden und auch andere populäre Messenger-Funktionen sind nicht vorhanden. Facebook möchte dem Nutzer quasi die Möglichkeit geben, völlig anonym zu kommunizieren (auch für Facebook sind die Inhalte dieser Chats nicht sichtbar), auf der anderen Seite versucht man mit Funktionen aber den Nutzer zu mehr Offenheit zu treiben. Eine Gratwanderung, die für Facebook nur dann aufgehen kann, wenn nicht plötzlich jeder über die geheimen Chats kommuniziert.
Hm ich weiß immer noch nicht wie ich zu „Secret Chats“ stehen sollte. Einerseits gut, weil verschlüsselt und man selbst entscheiden kann, ob offen oder verschlüsselt. Andererseits wäre es besser wenn alles verschlüsselt wäre.
Bei Facebook/Google/Telegram kommt es mir vor wie: Selbst schuld wenn wir deine Daten verkaufen, du hättest doch eh den Secret Chat zur Verfügung gehabt.
„Facebook möchte dem Nutzer quasi die Möglichkeit geben, völlig anonym zu kommunizieren“
Anonym ist hier falsch gewählt. Wenn ein Gespräch beobachtet wird, ist es ja auch nicht anonym, wenn der Beobachter nicht hören kann, was gesagt wird. Wer mit wem, wann, wie, wie lange, wo kommuniziert kann immer noch aufgezeichnet werden. Das selbe „Problem“ hat Whatsapp auch.
Ich finde Secret chats sinnlos, da man sie im Endeffekt sowieso nicht nutzt. ( siehe Telegram wer nutzt die dort? )
Die Bedienung dieser ist einfach schlecht. Man muss bei jedem Gerätewechsel einen neuen Chat anfangen, weil man seine „Geheimen Chats“ nicht mitnehmen kann. Zudem fehlen beliebte Funktionen, was dazu führt, das sowieso niemand sie nutzt. Da lob ich Threema, gibt zwar (noch) keine MultiDevice Funktion, aber mit der Backupfunktion geht trotz Verschlüsselung nichts verloren.
Da haben die Geheimdienste ja ordentlich zu tun, wenn Waffenschieber, KiPo- und Drogenhändler ihr Ding machen. Soviel ich weiss, tauchen die Geheimchats nicht mal in den logs von FB auf.
„Facebook möchte dem Nutzer quasi die Möglichkeit geben, völlig anonym zu kommunizieren (auch für Facebook sind die Inhalte dieser Chats nicht sichtbar),“
Wie llllaaa schon sagte: Bitte, Ihr seid ein Tech-Blog. Der Caschy hat inzwischen mit seinen Mitautoren eine beträchtliche Reichweite erreicht, die wahrscheinlich an Seiten wie Golem heranreichen. Gerade bei so wichtigen Themen wie der Kryptographie, die für Viele dann doch noch „Neuland“ ist, wäre es wichtig, sachlich korrekt zu sein und sich bitte präzise auszudrücken.
Das System von Signal, was hier auch zum Einsatz kommen soll, versucht gar nicht, Sender und / oder Empfänger zu verheimlichen, es zielt nur auf die Vertraulichkeit der Chat-Inhalte ab. Streicht man noch das „völlig“ wäre der Satz also richtig: „Facebook möchte dem Nutzer quasi die Möglichkeit geben, vertraulich zu kommunizieren (auch für Facebook sind die Inhalte dieser Chats nicht sichtbar),“
Da der Messenger von FB wie auch Whatsapp aber kein open source ist, ist die Aussage „auch für Facebook sind die Inhalte dieser Chats nicht sichtbar“ reine Spekulation. Auch darauf sollte man bitte hinweisen.
„Eine Gratwanderung, die für Facebook nur dann aufgehen kann, wenn nicht plötzlich jeder über die geheimen Chats kommuniziert.“
Ich denke, dass Facebooks Interesse an den Chatinhalten sich dann doch in Grenzen hält. Für sie sind die Daten „Wann kommuniziert wer mit wem“ meines Erachtens interessierter.