Na und? Google Home nur ein aufgebohrter Chromecast

Google Home_Lila„Google Home’s Little Secret“ – so lautet die Überschrift des Artikels (Paywall) von TheInformation, der sich um Googles neue Smart Home-Lösung Google Home dreht. Im Kern des Artikels geht es darum, dass Google mit den Details zur Lösung etwas hinterm Berg gehalten hat und man so nicht genau wusste, was Google da bastelte. Als Anwender muss ich sagen: „Wen interessiert das?“. Letzten Endes ist es so, dass mich das Wie nicht interessiert – sondern eben nur, dass es funktioniert. Laut des Artikels will ein mit den Dingen vertrauter Mensch wissen, dass Google Home lediglich ein aufgebohrter Chromecast ist – mit Mikrofon, Lautsprecher und lustig anpassbarem Äußeren.

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When Google executive Mario Queiroz unveiled a new voice-controlled virtual assistant, Google Home, at the company’s developer conference this month, he left out a key detail: Home is a dressed-up version of Chromecast, the video-streaming device Mr. Queiroz’s team previously developed.

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Zur Überschrift. Na und? Das bezeichnet nicht nur das bereits erwähnte Nicht-Interesse über diesen Inhalt beim Endanwender, sondern soll vielleicht Googles Denken und Geschäft erklären. Google hat nicht das größte Interesse daran, Dinge zu realisieren, die viel und leistungsstark offline erledigen. Das ist unter Umständen teurer als Auslagerung des maschinellen Wissens in die Cloud. Will Google Home eine eventuelle Spielmaschine sein, wie es Shield TV, Apple TV oder Fire TV ist? Nein.

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The guts of Home, including its ARM-based microprocessor and Wi-Fi chip, will be the same as those in the Chromecast, says a person with direct knowledge of the plan. In other words, Home will essentially be a microphone, speaker, plastic top with LED lights and a fabric or metal bottom—wrapped around a Chromecast.

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Es ist ein Smart Home-Assistent, der sich möglichst unauffällig in das Leben der Nutzer eingliedert. Dazu muss es nicht die dickste Hardware oder ein Android unter der Haube haben. Man nimmt das, was Google schon hat – Wissen aus der Wolke und Erkenntnisse über funktionierende Hardware. Denn die Kiste lauscht und gibt Antworten, bzw. führt sie Dinge aus, wie es ein „OK Google“ auch kann.

Das Smart von Google Home steckt also in der Cloud – und das ist weder eine Überraschung, noch schlecht, wenn man auf bekannte Hard- und Software zurückgreift. Ich für meinen Teil bin froh, wenn jemand mal den Smart Home-Anbietern richtig in den Arsch tritt, denn die oftmals nicht vorhandene Kompatibilität, schlecht umgesetzte Sicherheit oder mehr als mangelhafte Apps gehen mir richtig auf die Nerven. Und wenn man sich umschaut, dann müsste nach Amazon und Google auch Apple und Microsoft folgen – das wären logische Schritte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Ich bin gespannt auf das Teil und vor allem auf den Preis.
    Letzteres und die Integration für Hobby-Bastler sprich die Integration in ein schon vorhandenes eigenes Smart-Home mittels Raspberry Pi sind dabei kaufentscheidend.

  2. Na und?

  3. „Letzten Endes ist es so, dass mich das Wie nicht interessiert – sondern eben nur, dass es funktioniert.“

    Das ist der Fehler, den 98% der Deutschen machen!

  4. @Knut: Diese Killer-Argumentation hätte ich gerne aufgedröselt.

  5. Sprich die Kiste „lauscht“ die ganze Zeit und überträgt diese Daten an einen amerikanischen Konzern? Nicht falsch verstehen. Bin ebenfalls überzeugter Google Nutzer aber das ständige abhören möchte ich nicht wirklich.
    Wer weiß was im TV gesagt wird und plötzlich steht man auf einer Terror Datei?

  6. Also ich bin schon ziemlich gespannt drauf, aber in dem Umfang wie es in dem Werbevideo zu sehen ist wird es hier in Deutschland wohl nicht funktionieren. Aber mal schauen wie es sich entwickelt 🙂

  7. Grundsätzlich bin ich Google Home gegenüber sehr aufgeschlossen, auch wenn wir das zuhause nicht einsetzen werden, weil meine Frau dagegen ist. Im Büro werde ich es auch nicht verwenden, denn ein Device, dass meine Gespräche belauscht und auswertet, lässt sich nicht mit meiner beruflichen Schweigepflicht unter einen Hut bringen. Und wenn ich dann noch solche Stories lese, vergeht mir auch ein wenig die Lust auf Google Home:

    http://www.stern.de/digital/homeentertainment/smarttv-hack-fernseher-sex-6865894.html

  8. Es muss Geräteunabhängig sein (was es wohl ist) + ohne Internetanbindung für den „Lauschvorgang“ funktionieren (nicht das es quasi einen Livestream an den Server schicken muss zur Erkennung ob ich es rufe) dann ist es möglich so etwas zuhause hinzustellen. Es öffnet allerdings Tür und Tor für unsere „Freunde“ alles zu belauschen.

    Allerdings muss niemand scheinheilig tun – jeder der ein Smartphone dabei hat unterliegt dem selben Problem. Wer gegen so ein Gerät ist sollte sein Smartphone dann besser auch unter Verschluss halten.

  9. Christian says:

    Das Zauberwort ist doch „OK Google“. Vorher wird die Kiste nicht aktiv.
    Und wer es nicht glaubt: es werden bestimmt Profis den Traffic mitschneiden und schauen ob es im Ruhemoment nicht doch arbeitet.
    Ich freu mich aber schon auf die ersten TV Beiträge die mit „Ok Google“ begonnen.
    Aber eine Anbindung an MEIN vorhandenes Smart Home ist unbedingt nötig, sonst bringt es mir wirklich nicht.

  10. Die Wii war auch nur ein GameCube mit anderen Controllern 😉

  11. Ist doch selbstverständlich das das Gerät dem Chromecast sehr ähnelt. Es wird sogar erst in der Kombination richtig sinnvoll. Wenn Musikanlage und TV per Chromecasts anspielbar sind, wird Google Home zu einer Smart Home Plattform und das Gerät hier, Smartphone und Smartwatch werden zur Fernbedienung. Bin mir sicher das Google in Zukunft weitere preisgünstige Chromecasts vorstellen wird die weitere Geräte erschließen werden. Für Steckdosen, Lichtschalter, Heizkörper, usw..
    So erhält Google Schritt für Schritt Einzug in unser Zuhause. Und wenn man dann eh schon alles über „OK Google“ steuert, wickelt man Einkäufe, Bestellungen und das gesamte kommerzielle Leben auch einfach direkt über Google ab..
    Eine erfolgsversprechende Strategie.

  12. @Knut
    Da gebe ich dir Recht, ich entwickle als Elektroniker gerne eigene Technik und da interessiert mich schon wie Google was löst und wie die Sicherheit da aussieht. Gehört meiner Meinung nach zur Transparenz damit man weiß was Google da macht.
    Interessant ist auch, das sich Leute über lauschende Fernseher aufregen, sich aber Google Home direkt als lauschmaschine ins Haus holen^^

  13. Ein Apple TV ist nur ein abgespecktes iPhone.

  14. @Christian das stimmt so nicht ganz. Wenn du jetzt schon Google Now benutzt und die Sprachaktivierung per „OK Google“ auf Systemebene aktivierst, lauscht Google die ganze Zeit. Dabei gibt es auch immer wieder false-positives, anders ist das technisch aber nicht lösbar, außer Google entkoppelt den Service vom Online-Zwang. Offline ergibt das aber kaum noch Sinn, zumal die meiste Spracherkennung in der Cloud stattfindet.

    Am Ende ist es eine Frage des Vertrauens. Google geht zwar recht transparent mit den Anfragen um (https://history.google.com/history/audio?pli=1), was sie nun wirklich verarbeiten und ‚hören‘ ist unbekannt.

  15. Wenn am Ende auch ein Preis rauskommt, der nur unwesentlich über dem des Chromecasts liegt, habe ich damit kein Problem. 😉

  16. Wird bestimmt bei 199€ liegen, so ein Teil.
    Für 100€ stelle ich es mir in die Küche, wenn Podcasts funktionieren (was in DE derzeit nicht geht).

    Ansonsten kann man das eigentlich auch mit einem iPod Touch/Android-Telefon und einfachen Boxen ebenfalls haben.

  17. @Roman
    oder mit einem RPi + Boxen – da kann man auch eine ordentliche Oberfläche drauf zimmern für die Bedienung. Die Soundqualität hat sich ja gigantisch verbessert von dem Analogen 3,5mm Ausgang. Von absolut nicht anhörbar zu nahezu CD Qualität in der letzten Firmware Version !

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