Warner Bros. bringt Upscales in Ultra HD; Disks seien zu klein für viele Filme
Bereits zum Start gibt es viele Kontroversen um die Ultra HD Blu-ray: Besonders die Tatsache, dass das Gros der Veröffentlichungen nur auf Upscales basiert, schlägt Wellen. Mit Jim Wuthrich, dem Chef von Warner Home Entertainment Amerika, meldet sich nun eine wichtige Führungskraft aus der Industrie zum Thema 4K / Ultra HD zu Wort. Doch seine Aussagen sind größtenteils wenig ermutigend – allerdings überraschend ehrlich. Beispielsweise hat Wuthrich bestätigt, dass Warner viele Filme zunächst nicht auf Ultra HD Blu-ray veröffentlichen könne, weil die Kapazität der ersten Disks zu gering ausfalle.
Das ist natürlich ein grandioser Start für ein neues Medium, wenn die Datenträger selbst nicht einmal den Ansprüchen genügen. So stehen für die Vertriebe zunächst nur UHD Blu-ray mit 66 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Laut Wuthrich benötige man für manche Filme jedoch mehr Kapazität, um hohe Bildqualität zu gewährleisten und die Kompression im Zaum zu halten. Entsprechend warte Warner darauf, dass die Fertigung der optischen Datenträger mit 100 GByte in Schwung komme. Was traurig klingt, war allerdings zum Start der Blu-ray anno dazumal, wenn auch in geringerem Ausmaß, ebenfalls der Fall. Auch auf Blu-ray erschienen viele Filme zunächst nur auf den BD-25 mit weniger Fassungsvermögen, statt auf BD-50 mit 50 GByte.
Spannend ist, dass Wuthrich selbst deutlich betont, dass die höhere Auflösung (3840 x 2160 Bildpunkte) gegenüber Blu-rays (1920 x 1080 Bildpunkte) eine deutlich geringere Rolle spiele als High Dynamic Range (HDR) und die erweiterten Farbräume. Zwar predige ich dies selbst seit Jahren, doch dass ein Vertreter der Industrie dies so unverblümt und entgegen des Marketings für die Ultra HD Blu-ray zugibt, überrascht mich. Wirklich interessant sind dann aber die Aussagen des Chefs von Warner Home Entertainment Amerika zur Upscale-Problematik. Sie sind ebenfalls überraschend offen und differenziert:
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]„Das Gros der Inhalte wird heute noch nicht nativ in 4K produziert. Selbst wenn das der Fall wäre, hätten wir im Bezug auf die Special-Effects ein Problem. Denn jene entstehen in der Post-Production in der Regel in niedrigeren Auflösungen. Deswegen geschieht in fast allen Fällen an irgendeinem Punkt der Produktionskette eine Hochskalierung.“[/color-box]
Laut Wuthrich werde sich daran auch in Zukunft erstmal nichts ändern. Käufer der Ultra HD Blu-rays werden also wohl auch auf lange Sicht mit Upscales leben müssen. Wuthrich mahnt jedoch, dass Warner Bros. mit professionellen Scalern, entsprechender Software und technisch versiertem Personal an den Hochskalierungen arbeite. Die Ergebnisse seien daher ganz andere, als wenn ein Privatkunde seinen TV oder Player die Skalierung übernehmen lasse.
Zur Kluft zwischen physischen Medien und physischen Datenträgern gibt der Warner-Manager zu Protokoll, dass er selbst ein Fan physischer Medien sei und sehr wohl eine Zukunft für den Markt sehe. 70 % der Kunden würden immer noch physische Medien nutzen. Die Dominanz sei daher noch lange nicht gebrochen und das Interesse weiterhin hoch. Warner werde deswegen auch seine neuen Veröffentlichungen in naher Zukunft zeitgleich auf DVD, Blu-ray und Ultra HD Blu-ray veröffentlichen. Allerdings werde dies nicht bei allen Filmen der Fall sein, was auf die Probleme mit der Speicherkapazität der UHD Blu-rays zurückzuführen sei. So werden einige Titel zwar als UHD-Streams bereitstehen, aber erst später auf physischen Medien erscheinen, wenn die Datenträger mit 100 GByte Kapazität bereitstehen.
Ich bin selbst weiterhin gespannt, wie die Ultra HD Blu-ray langfristig am Markt aufgenommen wird. Mittlerweile rechne ich damit, dass es eine Art Vinyl für den Filmfan werden könnte. Allerdings müssten sich dafür noch einige Probleme lösen: Synchro-Fans etwa müssen damit leben, dass es bisher bei den angekündigten Titeln keine Verbesserungen zu den Blu-rays gibt. Außerdem steht das Bonusmaterial teilweise („The Martian“) nur auf Blu-ray bereit. Aber warten wir es ab, das Format ist ja noch jung.
Wär ja dafür, endlich mal DVDs abzuschaffen und dafür den Blu-Ray Preis zu senken..
Naja so teuer sind normale BluRays jetzt auch nicht, aber die Differenz von 2-3€ zur DVD sehe ich auch kein Grund noch DVDs zu kaufen.
Scheiß Quali
Ich bin immer fassungslos, wenn ich die Preise der 3D-Buray sehe. Neue Filme kosten da teilweise über 30 Euro. Ich kenne niemanden, der für Bluray über 10, in absoluten Ausnahmefällen 15 Euro ausgibt. Aber das 2 bis 3fache davon? Das ist krass. Wer zahlt denn sowas?
Es wird vor allem Zeit die Aufpreise für HD abzuschaffen (Hallo Sky und iTunes, Amazon Store).
HD sollte der Standard sein und für 3,99€ sollte man Filme für 48h leihen können.
@omegaman: Es scheint genug zu geben, sonst würde der Preis gesenkt werden oder neue Blockbuster nicht mehr in 3D erscheinen 😉
Wenn ich aber lesen muss es gibt niemand der mehr als 10€ für ne BluRay ausgibt muss ich echt den Kopf schütteln.
Auf Grund der Verpackung kaufe ich weiterhin (und bis auf einige Ausnahmen) am liebsten DVDs. Mir geht die uneinheitliche Breite von Blu-Ray-Verpackungen einfach auf die nerven. Zudem stimmt die Höhe ja auch nicht mit DVDs überein. Außer bei einigen Schubern, die trotzdem auf die DVD-Höhe setzten. Der hohe blaue Plastikrahmen trägt auch nicht unbedingt zur Ästhetik im Regal bei.
@plantoschka
Aufpreise für HD empfinde ich auch als nicht mehr angebracht.
Und für 4 Euro pro Leih-Download verdienen sich die Rechteinhaber immer noch eine goldene Nase. 1-2 Euro wären eher angebracht, aber solange die aktuellen Preise von vielen Kunden gezahlt werden wird sich daran auch nichts ändern.
Blu-Rays gibt es seit 2002 und das erste Upgrade geht von 50 GB auf 66 GB? Das ist doch wohl ein Scherz.
@elknipso: Der Aufpreis für HD ist meinen Augen auch total lächerlich und unzeitgemäß.
Mich würde noch interessieren, wie es bei den Streaminganbietern ausschaut: ist 4k da auch lediglich hochskaliertes FHD?
Die Aussage, dass HDR wesentlich mehr Vorteile bietet, als die höhere Auflösung kann ich nachvollziehen. Den geringen Sitzabstand, den 4k bräuchte um daraus wirklich einen Vorteil gegenüber FHD zu haben, wird man in der Praxis wohl kaum antreffen.
@Björn
Gibt auch Blu-Ray-Leerhüllen zu kaufen. Bestell dir doch davon mal einen Karton. Dann hast du einheitliche Hüllen.
Mich stört das überhaupt nicht. Im Gegenteil. Ich finde die Hüllen mit dem transparenten Blau mal was anderes, als immer das Schwarz der DVD Hüllen. Bei dem geringen Preisunterschied zwischen Blu-Ray und DVD hätte ich offen gestanden auch andere Sorgen, als nicht ganz einheitliche Maße der Hüllen. Für die billigen DVDs, die nicht mal mehr echtes Bonusmaterial enthalten, nur geringfügig weniger auszugeben, ist rausgeworfenes Geld. Ungeachtet der besseren Bildqualität der Blu-Rays.
Jedenfalls meiner Meinung nach.
Ich bin der Meinung vor vllt. 6 Monaten von irgendeiner Produktionsfirma gehört zu haben das die Blu-rays genug Platz haben für UHD Filme!?
Zudem hat Reed Hastings der CEO von Netflix auch mal gesagt das HDR für Filme viel interessanter ist als UHD/4K. War glaub in einem WIRED-Artikel.
Bin gespannt was sich da noch entwickelt, vllt. wird es Zeit für ein neues Medium.
@omegaman:
Also um Blu-rays unter 10€ zu bekommen muss man schon ca.3 Monaten warten, das will nicht jeder. Allerdings sind meine Blu-ray-Käufe extrem zurück gegeangen durch netflix und Amazon Prime.
@plantoschka:
Die Preise für digitale Filme/Serien finde ich auch unverschämt!
Der Leihpreis liegt meistens bei 30%-50% vom Blu-ray-Preis und der Kauf liegt meistens sogar über dem Blu-ray-Preis. Total unverständlich!
Erklärung SD und HD Qualität: In Deutschland hat nicht jeder eine 50MBit Leitung. Selbst mit LTE ist nach x Gigabyte Schluss. Daher schauen noch sehr viele Leute SD statt HD, wegen der Datenmenge und der Geschwindigkeit.
@AxxG
Aber das schöne am Streaming ist doch, dass man theoretisch einen tollen Stream in HD (oder auch darüber) anbieten kann, und sich Datenrate und Auflösung automatisch an die zur Verfügung stehende Bandbreite anpasst. Warum also nicht in 8K zur Verfügung stellen?
Ach ja, da oben, der Herr von Warner Bros. hat es ja gesagt: 66GB reichen für die meisten Filme nicht. Hm, sagen wir, ein Film mit zwei Stunden bräuchte in annehmbarer Qualität und 4K-Auflösung 66GB, dann sind das über den Daumen gepeilt knappe 10 MB/s. Das können in Deutschland dann wirklich nicht mehr viele sehen.
@AxxG: Wofür ist das eine Erklärung? Es ging doch um den Preisunterschied bei SD und HD, nicht um den Sinn von der Verfügbarkeit von SD. Wobei für HD-Streaming 6mbit schon locker ausreichen. Für 4k empfiehlt Netflix beispielsweise mindestens 25mbit. 50mbit müssen es für Streaming also gar nicht sein.