Abonnenten-Zahlen haben stark abgenommen: Weight Watchers ist pleite

Das ist eine Nachricht, die ich so nicht auf meiner Bingo-Karte hatte. Weight Watchers ist pleite. Der wohl bekannteste Anbieter von Abnehmprogrammen hat am Dienstag im US-Bundesstaat Delaware ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Pre-Packaged-Filing, eine besondere Form des Gläubigerschutzes.

Diese Vorgehensweise ist vermutlich clever gewählt, denn ein Pre-Pack-Verfahren ermöglicht einen bereits vorab geplanten Unternehmensverkauf, der direkt mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens umgesetzt wird. Das Verfahren läuft deutlich schneller ab als eine klassische Insolvenz, und das Unternehmen vermeidet größtenteils den negativen Beigeschmack, der üblicherweise mit einer Pleite einhergeht.

Der Konzern verfolgt mit diesem Schritt ein Ziel: WW International möchte Verbindlichkeiten in Höhe von 1,15 Milliarden Dollar (1,06 Milliarden Euro) aus seinen Büchern entfernen. Diese Restrukturierung soll dem Unternehmen wieder auf die Beine helfen. Im ersten Quartal musste Weight Watchers laut Bericht einen Abonnentenrückgang von 14,2 Prozent hinnehmen und erlitt einen Nettoverlust von 72,6 Millionen Dollar.

Jo, krasse Geschichte eigentlich. Ich dachte damals schon oft, dass WW irgendwann mal Probleme bekommen könnte. Deren Vorteil war halt immer die Gruppe, das persönliche Gespräch, der Austausch und vielleicht auch der Druck. Mit der Umstellung auf die App war es vielleicht für viele schwieriger. Ebenso wird es natürlich Marktdruck geben – denn wenn ich nur die App-Kosten sehe und zu keinen Treffen gehe, dann kann ich auch x andere Apps oder Online-Kurs-Gedöns ins Auge fassen – wesentlich günstiger. Und wer es auf die andere Tour will, der investiert vielleicht in Spritzen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Zahlen haben stark „abgenommen“ … beabsichtigte Doppeldeutigkeit? 🙂
    Ich finds gut …

    • Ja, die Überschrift ist der Hammer. Hatte mich nach dem Lesen des Artikels in den älteren Artikeln zum Thema Gewicht verloren. Fand ich damals schon sehr beeindruckend und habe beide nochmal komplett gelesen. Daher den Fun-Part mit der Überschrift vergeseen zu kommentieren. Aber heute nochmal drüber gestolpert und wieder respektvoll drüber gelacht. Solch kreativen Ausbrüche sind voll mein Ding.

  2. PangDaBang says:

    Man könnte die Pleite auch als Erfolg sehen. Alle Kunden sind nun fit und benötigen kein Weight Watchers mehr.

  3. Abonnentenzahl hat stark abgenommen … was für ein geiles Wortspiel

    Danke dafür

  4. Hans Günther says:

    Ozempic killed Weight Watchers

  5. Nokiezilla says:

    Hatte es mal für zwei Monate, an sich, war es ganz nett, aber für das Gebotene, wie du auch schon schreibst, einfach zu teuer. Da gab es auch andere Apps, die aus meiner Sicht genauso gut waren, für den halben Preis.

    • Womit hast du bessere Ergebnisse erzielt?
      Mit WW oder mit der Apo für den halben Preis?

  6. Was fehlt, ist die Info: „Der Anbieter von Diätprogrammen steckt schon seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Grund ist eine medizinische Revolution, ausgelöst durch Abnehmspritzen wie Ozempic. Um dem etwas entgegensetzen zu können, war das Unternehmen im Jahr 2023 in das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Gewichtsreduzierung eingestiegen. Wichtigste Investition war die 106 Millionen Dollar teure Übernahme von Sequence, jetzt WeightWatchers Clinic, ein telemedizinischer Dienst, der den Nutzern hilft, Rezepte für Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Trulicity zu erhalten. Allerdings war der Umsatz im ersten Quartal um zehn Prozent geschrumpft, während der Verlust auf bereinigter Basis 47 Cent pro Aktie betrug. Auf der anderen Seite stiegen die Einnahmen aus dem neuen Geschäftsfeld im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent auf 29,5 Millionen Dollar.“ Quelle: Der Spiegel. Das Unternehmen ist also nicht wegen des eigenen Geschäftsmodelles pleite, sondern wegen des besseren Geschäftsmodells der Pharmaindustrie.

  7. WW ist einfach zu fett geworden…

    Mal ehrlich, wie kann so ein Unternehmen wie dieses mal wieder Schulden von über 1 Mrd. anhäufen? Haben die für jeden örtlichen Kurs Räume mit Vollzeitangestellten angemietet? Wo blieb das Geld?

  8. Besser wäre nur gewesen:
    „Mitglieder haben stark abgenommen – Weight Watchers pleite“

  9. Auch nur ein Unternehmen das den Schlankheitswahn zum Vertrieb überteuerter Convenience-Food-Produkte ausnutzte.

    Die Möhre vom Wochenmarkt oder der magerquark aus dem Kühlregal um die Ecke tun es genau so.

    Aber natürlich ohne Punkte und App und das Gefühl weil man alles modern übers Smartphone oder die Smartwatch – Smart-Weight-Watchers wäre ja auch ein schönes Wortspiel – organisiert sei man eben ein „hipper“ Abnehmer. An Bio-Möhre knabbern beim Serien-Streamen ist einfach uncool.

    Sorry, um Unternehmen die ungehemmt aus menschlichen Schwächen Geld machen ist es nicht schade. Gehört für mich in die gleiche Kathegorie wie die Tabakwarenindustrie.

    Und ja ich bin Nichtraucher – schon immer gewesen – und mein BMI liegt über 25 – na und ?

  10. Die App ist auch super unpraktisch geworden. Insbesondere der Malzeitenplaner. Um da ein Gericht hinein zu bekommen, muss man sehr viele Schritte machen. Gericht zwischenspeichern, dann zum Malzeitenplaner und Gericht reinziehen. Echt umständlich.

  11. Die Anzahl der Kunden hat abgenommen 🙂

  12. Der Laden ist ganz simpel von seinen PE-Besitzern ausgeplündert worden. Mit Abnehmspritzen hat das eher weniger zu tun.

  13. WW war mir immer zu kompliziert. Ich habe mit Intervallfasten 58 kg abgenommen, fast die Hälfte von meinem Gewicht. Es waren mal 130 kg. Ernährung komplett umgestellt, mit dem Joggen angefangen. Inzwischen laufe ich 10 km am Stück, 3-4 mal die Woche.

  14. Durch Verzicht oder zumindest extremster Zuckerreduktion kann man problemlos 30 kg in 2-3 Monaten abnehmen, selbst gemacht. Problem ist, dass mittlerweile in Deutschland in absolut jedem Lebensmittel der Süchtig- und Krankmacher enthalten ist… sogar in Kindertee und so wird es schwerer und schwerer was ohne oder mit nur wenig Zucker zu finden. Auch in Tierfutter hauen sie die Sch.. rein 🙁

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