Jimmy PW11 Pro Max: Nass- und Trocken-Sauger im Test

Die Marke Jimmy gehört zum chinesischen Konzern KingClean Electric der bereits seit Mitte der 1990er-Jahre Staubsauger vertreibt. Lange warb man auch mit seinen Verbindungen zu Xiaomi, die sich allerdings von außen schwer quantifizieren lassen. Mit dem Jimmy PW11 Pro Max liegt inzwischen ein neues Kombi-Modell vor, das sowohl nass als auch trocken reinigen kann. Im Test habe ich mir den Allrounder einmal genauer angesehen.

Auch Tineco hat da ja ähnliche Modell wie den Tineco Floor One S5 Combo im Repertoire. Letzten Endes bewerben die Hersteller solche Kombi-Geräte damit, dass ihr eben keinen separaten Handstaubsauger und Nasssauger benötigt, sondern ein Modell für beides nutzen könnt. Der komplexere Aufbau solch eines Allround-Device bringt aber in der Regel auch Kompromisse mit sich. Gilt das auch für den Jimmy PW11 Pro Max?

Technische Daten des Jimmy PW11 Pro Max

  • Kabelloser Nass- und Trockensauger
  • Saugkraft: 21.000 pa / 110 AirWatt
  • Kapazität des Frischwassertanks: 0,6 l
  • Kapazität des Schmutzwassertanks: 0,45 l
  • Kapazität des Staubbehälters: 0,3 l
  • Akkukapazität: 4.600 mAh
  • Laufzeit im Kompaktmodus: bis zu 80 (Bodenmodus) bzw. 40 Min. (Teppichmodus)
  • Laufzeit im Vollmodus: bis zu 40 (Bodenmodus) bzw. 20 Min. (Teppichmodus)
  • Ladedauer: vier bis fünf Stunden
  • Besonderheiten: integriertes Display, Sprachansagen, Staubsensor
  • Lieferumfang: Staubsauger, Netzteil, Anleitung, Ladestation, Reinigungslösung, Fugendüse, Saugrohr mit Hauptwalze, Polsterbürste, elektrischer Matratzenreinigungskopf, Reinigungsbürste für den Saugkanal
  • Preis: 529 Euro

Aktuell bekommt ihr den Jimmy PW11 Pro Max beim Händler Geekmaxi, von dem auch das Testmuster stammt, über den Rabattcode „C6Cx6nuB“ 30 Euro günstiger. Im Ergebnis zahlt ihr dann also 499 statt 529 Euro. Ob sich diese Kosten für das transformierbare Gerät lohnen, kläre ich im Folgenden für euch auf.

Ausstattung und Verarbeitung des Jimmy PW11 Pro Max

Ich selbst nutze seit Jahren Handstaubsauger von Jimmy – aktuell ist bei mir persönlich etwa seit mehreren Jahren der H9 Pro im Einsatz. Ich habe mit den Geräten immer gute Erfahrungen gemacht und sie mussten echt manche Strapazen aushalten – sogar versehentlich aufgesaugte Flüssigkeiten haben sie nach Ächzen am Ende überstanden. Mit dem Jimmy HW10 hat die Marke im Übrigen schon einmal ein ähnliches Kombi-Modell veröffentlicht, das der neue PW11 Pro Max quasi beerbt. Die Verarbeitung macht dabei wieder einen soliden Eindruck

Ausnahme: Der Ständer des Jimmy HW11 Pro Max nimmt relativ viel Platz weg und ist meiner Ansicht nach trotz Saugnäpfen an der Unterseite eine eher wacklige Angelegenheit. Zumindest hält das Zubehör darauf wenig stabil. Somit ist die Idee gut, hier den Sauger und das Zubehör unterbringen zu können, besser ist aber, ihr habt noch anderweitig Stauraum. Im Übrigen sprüht auch dieser Nasssauger, wie vorherige Modelle der Marke, das Wasser über eine Düse an der Oberseite auf den Boden vor dem Sauger. Das könnt ihr entweder automatisch konfigurieren oder auch manuell per Knopfdruck auslösen.

Ansonsten gibt es im Wesentlichen zwei Buttons, welche den Jimmy PW11 Pro bedienen: den An- und Ausknopf sowie eine Taste, welche die Saugstärke steuert. Ihr könnt hier manuell nur zwischen zwei Varianten für Hartböden und Teppiche wählen. Als Drittes gibt es noch einen automatischen Modus, der dann ohne euer Zutun die Stärke jeweils an die Gegebenheiten anpasst. Nutzt ihr das Gerät als Nasssauger, dann findet ihr die Taste zur Regulierung der Wassermenge am Erweiterungsgriff. Auch gibt es noch einen Button, der die Selbstreinigungsfunktion auf der Basis- und Ladestation auslösen kann. Über eine weitere Taste schaltet ihr die Sprachansagen auf Wunsch lauter / leiser. Eine Begleit-App gibt es nicht.

Am LED-Display seht ihr dann den verbleibenden Akkustand und welchen Modus ihr gerade aktiviert habt. Kleine Icons rund um die Hauptanzeige signalisieren z. B. wie voll die Wassertanks sind. Wirkt am Ende anfangs ein wenig überladen, man gewöhnt sich aber daran. Mit blauer bzw. roter Farbe wird hier über einen Balken zudem der erkannte Verschmutzungsgrad des Bodens signalisiert.

Praxistest

Ich bin kein so großer Fan der Wasserdüse des Jimmy PW11 Pro Max, denn da muss man immer ein wenig aufpassen, dass man z. B. keine Möbel oder Wände versehentlich mit Wasser benetzt. Das System von Tineco, bei dem ausschließlich direkt die Walze mit Wasser befeuchtet wird, ist mir da sympathischer. Dennoch funktioniert auch das Prinzip von Jimmy. Vorteil dieser Methode ist immerhin, dass ihr selbst nach Bedarf mehr oder weniger Wasser einsetzen könnt. Ein echter Nachteil dieses Kombi-Modells gegenüber reinen Wischsaugern hingegen: Die Tanks für Schmutz- und Frischwasser sind deutlich kleiner als bei etwa einem Tineco Floor One S5 Pro 2 und Co. So sitzt der Frischwassertank direkt im Bürstenkopf.

Das führt dazu, dass ihr deutlich früher die Reinigung unterbrechen und das schmutzige Wasser abgießen bzw. das frische auffüllen müsst. Auf der erwähnten Reinigungsstation werden nach dem Wischen im Übrigen die Walzen nicht nur durch die Selbstreinigung gesäubert, sie können auch durch einen integrierten Ventilator getrocknet werden. Das dauert ein paar Stunden und man hört ein sehr leises Rauschen im Hintergrund.

Mit der Saugleistung von 21.000 pa kann man mit dem Jimmy PW11 Pro Max gut saugen, es fehlt aber an der Flexibilität und den Feineinstellungsmöglichkeiten reiner Handstaubsauger. Auch ist die Leistung eben geringer als beim bereits von mir erwähnten Jimmy H9 Pro, der letzten Endes z. B. Krümel, Haare und Co. zuverlässiger entfernt und auch Verunreinigungen deutlich besser aus etwa Ritzen im Auto zieht. Im direkten Vergleich mit den neueren Modellen von Tineco bleiben auch eher Haar und Fäden im Saugkanal stecken bzw. verheddern sich an der Walze. Der Wartungsaufwand ist somit höher.

Die Nassreinigung liefert am Ende ähnlich gute Ergebnisse wie die Modelle von Tineco. Eingetrocknete Flecken von etwa Tomaten, Ketchup oder Sirup bringen allerdings auch den Jimmy PW11 Pro Max an seine Grenzen. Da müsst ihr weiterhin manuell ran und Kraft aufwenden. Auch kommt ihr nicht ganz an den Rand, denn an der Seite weist die Walzeneinheit deutliche Rahmen auf. Dafür kommt ihr gut unter Möbel, denn der Sauger lässt sich auch flach über den Boden schieben.

Die Angaben zur Akkulaufzeit solltet ihr im Übrigen nicht so auf die Goldwaage legen, denn saugt ihr mit ausreichend Power ist z. B. eher nach 15 Minuten im Teppichmodus mit voller Leistung auch schon wieder Schluss. Das ist bei Konkurrenzmodellen aber auch nicht anders.

Mein Fazit zum Jimmy PW11 Pro Max

Der Jimmy PW11 Pro Max kann sowohl als kompakter Handstaubsauger, als größerer, kabelloser Sauger und als Wischsauger verwendet werden. In Sachen Leistung und Flexibilität kommt ihr allerdings besser weg, wenn ihr euch separate Geräte kauft. Der Preis dieses All-in-One-Designs liegt darin, dass der Jimmy PW11 Pro Max mit weniger Saugleistung, weniger Modi und kleineren Wassertanks auskommen muss.

Dafür benötigt ihr eben nur ein einziges Modell und das ist vielleicht manchen Lesern dann doch lieber. Zumal die Verarbeitung hier passt und die Saug- und Wischergebnisse gut sind. Wie eingangs erwähnt, gibt es den Jimmy PW11 Pro Max dabei aktuell über GeekMaxi mit dem Code „C6Cx6nuB“ 30 Euro günstiger – also für 499 statt 529 Euro.

Ähnlich wie Konkurrenzmodelle solltet ihr euren klassischen Putzeimer jedoch noch nicht entsorgen, denn eingetrocknete Flecken benötigen weiterhin eure starke Hand. Am Ende des Tages ist der Jimmy PW11 Pro Max also ein praktisches Kombi-Gerät, das sich aber Standalone-Hand- und Wischsaugern in den jeweiligen Disziplinen geschlagen geben muss. Wer es jedoch darauf anlegt, ein einziges Gerät anzuschaffen, macht hier im Grunde nichts falsch.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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