Photovoltaik- und Solarmodule: Fake-Shop-Betreiber angeklagt
Das Thema rund um Photovoltaik- und Solarmodule geht bei vielen seit rund 2 Jahren durch die Decke. Komplette Anlagen oder kleinere Balkonkraftwerke stehen bei vielen hoch im Kurs. Das lockte auch schwarze Schafe an – und zwei sind von ihnen mit insgesamt 7 Fake-Shops aufgeflogen und stehen nun vor einer Anklage.
Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg klagte bereits Anfang November zwei Männer aus dem Kreis Herford an. Nach intensiven, technisch komplexen Untersuchungen der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach wird ihnen vorgeworfen, insgesamt sieben sogenannte Fake-Shops im Internet betrieben zu haben.
Die Cybercrime-Fachleute der Kriminalpolizei Schwabach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern leiteten im Juli 2022 ein Verfahren gegen die damals anonymen Betreiber von betrügerischen Online-Shops ein. Die Ermittlungen begannen aufgrund einer Strafanzeige eines betroffenen Opfers aus Schwabach. Diese Online-Plattformen boten Photovoltaik- und Solarmodule an, jedoch erhielten die Kunden nach Vorkasse nie die Produkte, die sie bestellt hatten.
Durch verdeckte Ermittlungen konnten zwei potenzielle Täter identifiziert werden: Zwei Männer, aktuell 23 und 21 Jahre alt, aus dem ostwestfälischen Kreis Herford. Sie wurden am 14. März 2023 während einer großen Razzia festgenommen. Folgende Plattformen nennt die Polizei:
• prestige-solar.de mit einem Gesamtschaden bei 60 Kunden in Höhe von knapp 144.000 EUR
• solar-boorberg.de mit einem Gesamtschaden bei 15 Kunden in Höhe von rund 71.000 EUR
• delta-solartechnik.de mit einem Gesamtschaden bei 27 Kunden in Höhe von rund 73.000 EUR
• huppermans-photovoltaik.de mit einem Gesamtschaden bei sechs Kunden in Höhe von fast 15.000 EUR
• elektrox-solar.at mit einem Gesamtschaden bei neun Kunden in Höhe von knapp 13.000 EUR
• NTG-solar.de mit einem Gesamtschaden bei zehn Kunden in Höhe von über 33.000 EUR
• luxmax-solar.de mit einem Gesamtschaden bei sieben Kunden in Höhe von rund 51.000 EUR
Insgesamt sollen die beiden Angeschuldigten von getäuschten Kunden über die sieben Fake-Shops einen Betrag in Höhe von rund 401.000 EUR erlangt haben.
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Das schlimme ist … was bekommen die denn?
Unsere deutsche Rechtssperchung ist ja dermaßen „großzügig“ zu Kriminellen, dass es immer wieder solche schwarzen Schafe geben wird. Die müssten mal 5 Jahre in den Bau gehen und jeden Cent zurückzahlen. Aber wahrscheinlich ist das Geld verschwunden, man gibt Bewährung und meldet dann irgendwann Privatinsolvenz an.
Dummes Deutschland.
Also „Das schlimme ist …“ ja meiner Meinung nach nicht irgendeine äußerst wage Prognose des Urteils, sondern das 132 „Kunden“ offensichtlich nicht in der Lage waren, bei vollkommen unbekannten Shops auch nur irgendwelche Alarmglocken wahrzunehmen und mit durchschnittlich ~3000€ in Vorkasse gingen.
Sooooooo…..
Ich bin ja kein Freund von Täter-Opfer-Umkehr. Aber leider hast du völlig recht. Medien- und Digitalkompetenz ist im Zeitalter, in dem Menschen „Wie kündigt man ein Netflix Abo“ googlen – ein verdammt großes Problem.
Na ja, das hört sich jetz schon fast nach einer Rechtfertigung für die Täter an.
Betrug ist Betrug und da muss ich als Endkunde erstmal nichts beachten.
Natürlich ist es besser nach gesundem Menschenverstand zu handeln, aber sowas sollte nicht generell auf den Verbraucher abgeschoben werden.
Es gibt auch Menschen mit weniger Sachverstand, gerade ältere Menschen.
Ob Enkeltrick, Fakeshop, Abofall, … all das gibt es nur, weil Täter kaum etwas befürchten müssen.
Da kann man nur schwer sagen: Muss du halt aufpassen.
Ich habe gar nix gerechtfertigt. Die Täter sind Täter und dafür wurden sie auch festgenommen und bekommen ein entsprechendes Verfahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Das ist richtig so, das habe ich auch nicht in Frage gestellt.
Aber niemand würde auf der Straße irgendeinem Unbekannten 3000 Euro geben, nur weil der behauptet, er hätte tolle Technik in seiner Garage. Da geht es auch nicht um Sachverstand, sondern um ein Grundmaß an Skepsis. Aber wer weiß, wie verlockend die Angebote in den „Shops“ waren, da hat dann evtl wiedermal die Gier das Hirn gefressen.