MOIA und Volkswagen ADMT erproben mit Nutzern autonomes Ridepooling in Hamburg

In Hamburg schreitet die Entwicklung des autonomen Fahrens (bzw. Gefahrenwerdens) mit großen Schritten voran. Das Mobilitätsunternehmen MOIA aus dem Volkswagen-Konzern und Volkswagen ADMT präsentierten aktuell ihre Fortschritte bei der Entwicklung autonomer Fahrdienste. Nach Testphasen in Austin und München zeigt das Unternehmen nun in der Hansestadt den Prototyp des ID. Buzz AD, der für den automatisierten Fahrbetrieb nach SAE-Level 4 konzipiert ist.

Die technische Ausstattung des Fahrzeugs umfasst ein Sensorsystem mit 13 Kameras, neun Lidar-Sensoren und fünf Radargeräten. Diese erfassen die Umgebung in Echtzeit und ermöglichen eine präzise Navigation im Stadtverkehr. Zur Sicherheit verfügt das Fahrzeug über redundante Systeme in den kritischen Bereichen Bremsen, Lenkung und Stromversorgung. Ein Sicherheitsfahrer ist natürlich dennoch an Bord.

MOIA kann bereits auf Erfahrungen im Hamburger Mobilitätsmarkt zurückblicken. Seit 2019 nutzten mehr als elf Millionen Fahrgäste den elektrischen Ridepooling-Service. Die Einführung autonomer Fahrzeuge soll nun den nächsten Entwicklungsschritt markieren. Das Unternehmen plant, durch eine größere Fahrzeugflotte die Verfügbarkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Preise für die Nutzer zu senken.

Die Integration der autonomen Fahrzeuge in den Stadtverkehr wird systematisch vorbereitet. Dazu gehört auch die Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr, um die Fahrzeuge optimal in das städtische Notfallmanagement einzubinden. Die Fahrzeuge sind darauf programmiert, bei Rettungseinsätzen automatisch eine Rettungsgasse zu bilden.

Im Testbetrieb in Hamburg kommt eine Vorserienversion des ID. Buzz AD zum Einsatz. Das Fahrzeug bietet laut des Unternehmens die ideale Größe für den Betrieb in Ballungsräumen – kompakt, wendig und mit optimaler Raumausnutzung. Die Innenausstattung der Fahrzeuge ist auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten. Es verfügt über breite Sitze, für mehr Sitzkomfort wurde zudem die Decke des Fahrzeugs erhöht. Die spätere Serienversion des ID. Buzz AD wird über einen längeren Radstand, vier Sitzplätze und Stauraum für Handgepäck verfügen.

Hintergrund zur Begrifflichkeit: Ridepooling ist ein Konzept im Verkehrsbereich, bei dem mehrere Passagiere mit ähnlichen Reisezielen oder Routen ein einziges Fahrzeug gemeinsam nutzen. Das Ziel von Ridepooling ist es, die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße zu reduzieren, die Umweltbelastung zu verringern und die Effizienz im Transport zu steigern.

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9 Kommentare

  1. Von den 11 Millionen MOIA-Fahrten gehen eine handvoll auf meine Kappe. Ist wirklich praktisch, eine tolle Ergänzung zwischen ÖPNV und Taxi – man ist nicht so schnell wie mit dem Taxi, aber hat den Taxi-Komfort des Tür-zu-Tür-Fahrens für einen Preis der zwischen ÖPNV und Taxi liegt. Wenn die den teuren Fahrer weg lassen und die Preise entsprechend etwas senken sowie die Betriebszeiten auf 24/7 ausdehnen, fehlt nur noch der „Direktfahrt-Tarif“ bei dem man gegen Aufpreis ein Fahrt ohne Pooling buchen kann, dann können die Taxis weg.

    • Oder den teuren Fahrer loswerden und die Preise so lassen, ching ching! 😀

      • Der teure Fahrer wird weggelassen und die Preise steigen noch, weil teure Technik und alles ganz toll und spannend und neu und so.

      • Völlig ok. Ich sehe darin kein Problem.
        Langfristig sollte kein Mensch solch stupide Arbeit machen müssen wie Fahrzeuge zu lenken. Außerdem muss man dann nicht ständig neue Mitarbeiter suchen und anlernen. Das autonome Auto diskutiert auch nicht an Weihnachten und Silvester über Urlaub.

    • Hallo Harry, ob Taxis wirklich weg können werden auch die Taxifahrer selbst mit bestimmen.
      Es gibt viele freundliche Fahrer, aber ich habe auch schon erlebt daß Taxifahrer so gut wie kein Deutsch konnnten um sich mit dem fahrgast wirklich auszutauschen.
      Hilfe beim Verstauen schweren oder sperrigen Gepäcks muß man manchmal erst nachdrücklich erbitten.
      wie gesagt das sind Einzelfälle, aber kein einzelfall. Also schon mehrzahl. Wenn auch nicht die Regel.
      Ob man noch ein von einer Person gelenktes Taxi wählt wenn fahrerlose Alternativen vorhanden sind haben zum teil auch die Fahrer selbst in der Hand, indem sie erkennen, daß guter Service sich nicht darin erschöpft, einen Fahrgast von A nach B zu bringen.
      Und es wird sicher zuerst noch viele Menschen geben die sich nicht einem selbstfahrenden Fahrzeug anvertrauen möchten, zumindest nicht einem Kleinbus im normalen Straßenverkerh.
      In abgeschlossenen Arealen – Campus-Fahrten, vorfeld vom flughafen usw. – oder natürlich bei in sich geschlossenen Bahnsystemen wie U-Bahnen funktioniert das ja schon länger und wird von den Fahrgästen auch als sicher akzeptiert.
      ‚Allgemeiner Straßenverkehr ist aber etwas Anderes, da würde auch ich mich in einem autonomen Fahrzeug unsicher fühlen.

    • Die Preise wurden vom Senat so festgelegt. Moia wollte zum Start billigere Tarife anbieten, jedoch sollte der ÖPNV nicht untergraben werden

  2. Ist zwar ne tolle idee aber für Rollifahrer wohl nur eingeschränkt nutzbar. Fördert soziale interaktion.

    • In HH betreibt Moia 15 barrierefreie Fahrzeuge, die zwar nicht Selbstfahrend sind, jedoch weiter auf der Straße fahren werden

      • Hallo raso, „In HH betreibt Moia 15 barrierefreie Fahrzeuge, die zwar nicht Selbstfahrend sind, jedoch weiter auf der Straße fahren werden“ und genau das macht deutlich wie wichtig im ÖPNV – dazu gehören ja auch Systeme wie Moia – eben Menschen als Dienstleister, z. B. für Assistenz, sind.
        ‚Der Anteil älterer menschen, deren Mobilität und Agilität eben altersgemäß Einschränkungen mit sich bringt, erfordert gerade bei öffentlichen Dienstleistungen Menschen nicht wegzurationalisieren.
        Inclusion geht nicht ohne menschliche Assistenz. Der flexible Roboter, der Kinderwagen, Rollstuhl oder Gehwagen verladen kann oder einem mobilitätseingeschränkten Menschen beim Einsteigen hilft ist noch nicht in Sicht.

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