Roborock Dyad Air: Nass-Trockensauger ausprobiert

Mit dem Roborock Dyad Air bietet man seit kurzem einen neuen Nass-Trockensauger an. Mit 399 Euro bzw. dem derzeitigen Einstiegspreis von 349 Euro ist man eher am unteren Preisspektrum angesiedelt. Im eigenen Portfolio liegt da beispielsweise der Roborock Dyad Pro ein wenig drüber. Der Dyad Air bringt einige Gemeinsamkeiten auf dem Papier mit – ich konnte ausprobieren, ob man die auch aufs Parkett bringt.

Vorab ein Blick auf die technischen Spezifikationen. Der Roborock Dyad Air kommt mit einer Saugkraft von 17.000 Pa und kann saugen und nass wischen gleichzeitig. Roborock bewirbt den Sauger in diesem Zuge als wendiges Gerät, welches auch kleinere Ecken im Haus erreichen soll und bis zu 3 mm an die Wand heranreicht. Im Gepäck hat man, wie für derartige Reinigungshelfer üblich, getrennte Tanks für Frisch- sowie Schmutzwasser (Fassungsvermögen von 900 ml bzw. 770 ml).

Zu den Besonderheiten zählt ein Rollensystem mit zwei Motoren und einer Rolle an der Unterseite. Neben einem Selbstreinigungssystem verfügt der Dyad Air auch über eine Trocknungsfunktion der Bürste mit Heißluft, was man eher von höherpreisigen Modellen kennt. Der Dyad Pro bringt im Vergleich eine Rolle mehr mit und soll bei der Kantenreinigung punkten sowie eine Reinigungslösung automatisch dosieren.

Die Verarbeitung des Saugers macht – Roborock-typisch – eben, nach dem Auspacken einen guten Eindruck. Die Farbwahl ist stimmig und so kann der Sauger auch gut im Flur stehen. Lediglich der Eindruck der Ladestation wird durch die Verwendung von leichtem, einfachen Kunststoff etwas getrübt. Aufgeladen, den Wassertank befüllt, die App eingerichtet und schon kann es losgehen.

Ich habe mit dem (Wisch-)Sauger einige Runden über Fliesen und übers Parkett, knapp 80 Quadratmeter gedreht. Hierbei ist der Sauger recht wendig und man kommt problemlos um Kurven. Den 4,1 Kilogramm schweren Sauger bekommt man auch so recht einfach durch die Gänge manövriert. Eine Unterstützung gibt es durch Motor aber nur beim nach vorne Schieben, nicht beim Herziehen. Da unterscheidet man sich von manchem teureren Modell. Zudem lasse ich mal offen, ob dies den Zusatz „Air“ beim Produktnamen rechtfertigt.

Manko vielmehr für mich: Man bekommt den Sauger nicht sehr flach, was ungünstig ist, wenn man unter Schränke oder die Couch gelangen will. So ist der tief angebrachte Schmutzwassertank noch früher im Weg.

Der maximale Steigungswinkel könnte in meinen Augen spitzer ausfallen.

Bei der Saugleistung orientiert sich Roborock beim Pro-Modell. Entsprechend zufrieden fällt mein Fazit auch beim Dyad Air aus. Dank des DirTect-Smart-Sensors kann der Roborock Dyad Air seine Reinigungsleistung und den Wasserdurchfluss an die Bodenbedingungen anpassen. Beim Wischen könnte es etwas mehr Power geben. Fürs wöchentliche Durchwischen dürfte das den meisten aber genügen.

Woran ich das unter anderem festmache? Für die 80 Quadratmeter inklusive Selbstreinigung kam ich mit einer Füllung des Wassertanks aus, trotz Max-Modus. Zudem brauchte der Sauger am Anfang auch einige Züge, bis die Walze auf der Unterseite durchgängig feucht wurde. Sobald das der Fall ist, klappt das Wischen auch soweit streifenfrei. Logisch: Für hartnäckigere, eingetrocknete Verschmutzungen ist das ohnehin nichts, da scheitern auch die großen Brüder dran.

Positiv überrascht wurde ich von der Akkulaufzeit. So könnte ich die Wohnung mit knapp 80 Quadratmetern knapp zweimal säubern und das im Maximal-Modus. Hochgerechnet kommt man mit jenem aber nicht auf die versprochene Akkulaufzeit, mit dem Automatik-Modus hingegen locker. Der Unterschied beim Wischen war zwischen dem Auto- und dem Max-Modus nicht sonderlich groß. Da hätte ich mir wie gesagt auch mehr Wasserdurchlauf gewünscht.

Trotz ausreichender Akkukapazität würde ich mir zudem einen wechselbaren Akku wünschen. Schon alleine aus Gründen der Nachhaltigkeit, um ein solches Gerät wirklich auch bei nachlassender Akkukapazität über Jahre hinweg nutzen zu können. Personen mit größeren Wohnflächen könnten diesen für Frühjahrsputz-Tage sicherlich auch benötigen.

Nach dem Saug- und Wischvorgang kommt der Dyad zurück auf die Ladestation. Per Tastendruck lässt sich die Selbstreinigung anwerfen. Logo: Den kann man hinterher mit dem Schmutzwasser nicht so stehen lassen. Das Auseinandernehmen gestaltet sich einfach. Durch das Zerlegen in Einzelteile kommt man auch an verfangene Haare und sonstigen Schmodder im Schmutzwassertank gut heran.

Bei Tineco hatte ich teils Probleme, wenn ich den Wassertank „falsch herum“ auskippte, hier muss ich mir da keine Gedanken machen und es geht kein Wasser nebendran. Unpraktisch hingegen ist, dass beim Wassertank der Ausguss etwas höher liegt. Möchte man überschüssiges Wasser nach der Reinigung auskippen, damit das nicht vor sich her gammelt, dann klappt das nur bedingt.

Überflüssiges Wasser lässt sich nicht vollständig aus dem Frischwassertank entleeren.

Ansonsten? Die Roborock-App gehört zu den besten ihrer Art. Würde ich für ein solches Gerät aber nicht zwingend benötigen. Für mich ist die Anzeige übers Display an der Oberseite völlig ausreichen. Dort werden Modus, Akkustand sowie im Automatik-Modus der Verschmutzungsgrad anhand eines Blau-Roten-Balkens visualisiert.

Ich hatte bei der Akkustandsanzeige teils 5-Prozent-Sprünge und keine genaue Angabe, aber als Anhaltspunkt wie lange noch Luft ist oder ob geladen werden muss, dürfte das völlig ausreichen. Diverse Stats werden zudem über den verbauten Lautsprecher verkündet. Der tut sicherlich seinen Zweck, allerdings klingt der wirklich schäbiger als jeder 5-Euro-Bluetooth-Lautsprecher aus dem Euro-Shop.

Unterm Strich? Für 399 Euro kann man mit dem Dyad Air sicherlich wenig falsch machen. Man sollte sich jedoch überlegen, ob man nicht die paar Euro mehr in die Hand nimmt und aufs Pro-Modell wechselt. Ansonsten auch ein prima Gerät als Ergänzung zum Saugroboter.

Letzten Endes bekommt man da aber nicht sehr viel anderes fürs Geld, als bei der Konkurrenz. Wer sich im Premium-Segment umschaut, der könnte zudem mit dem Tineco Floor One S7 Pro oder beim Anker Mach V1 Ultra fündig werden. Die sind dann, insbesondere beim nassen Wischen bzw. Dampfen, stärker unterwegs.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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7 Kommentare

  1. Interessantes Eingangsbild … wegen der Sonos-Anordnung. 2x Era300 + 1x Arc + 1x Sub … und das alles Front. Hast Du auch Rear-Speaker? Eigentlich bietet Sonos eine echte 5.1 Config doch gar nicht an…

    • Felix Frank says:

      Mir fehlt hinten derzeit nen Ständer/ Kabelmanegement, solange ist das entkoppelt davon wandert aber als Rear dann nach hinten 🙂

  2. Du hast die Era 300 als Front Speaker i.V.m der Arc? Welchen Vorteil bringt das im Vergleich zur Rear Nutzung?

  3. Der Dyad Pro ist zum gleichen Preis erhältlich. dafür kommt der noch näher an die Wand ran und man hat die automatische Reinigungsmitteldosierung. Den Air seh ich dann langfristig eher im Bereich 250-280€.

    Stand jetzt würde ich empfehlen zum Pro zu greifen.

  4. @Felix Frank Wo kann ich so eine schicke Sideboard für TV kaufen?

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