Post- und Paketzustellungen: Kritik über Verzögerungen, Verluste oder Fehleinwürfe

Im Juli und August gingen 6.500 Beschwerden über die Deutsche Post bei der Bundesnetzagentur ein. In den sechs Monaten des ersten Halbjahrs 2022 waren noch 8900 Beschwerden über die Post eingegangen. Im gesamten Jahr 2021 gab es 15.100 Beschwerden.

Während sich die Zahlen offensichtlich leicht erhöhen könnten, bleiben die Kritikpunkte dieselben. Verspätete oder gar verloren gegangene Pakete und Briefe sind die Hauptpunkte, auch Fehleinwürfe werden kritisiert.

Laut Medienberichten waren Berlin, Nürnberg und München, aber auch kleinere Städte wie Freudenstadt in Baden-Württemberg, Ingelheim in Rheinland-Pfalz und Northeim in Niedersachsen „besonders betroffen“. Die Bundesnetzagentur hat 14 Prüfungen eingeleitet und die Deutsche Post DHL aufgefordert, die Mängel zu beseitigen.

Die erklärt die Probleme mit einem Mangel an Fachkräften, Urlaub des Personals und krankheitsbedingten Ausfällen. Auch andere Dienstleister für Pakete und Briefe stehen in der Kritik, allerdings ist die Deutsche Post DHL mit großem Abstand Marktführer.

Jeden Monat werden in Deutschland etwa eine Milliarde Briefsendungen verschickt.

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17 Kommentare

  1. Insbesondere wäre es an der Zeit, diesen wegen Corona ausgestellten Klingelmännchen-Freibrief (Paket vor die Tür schmeißen, kurz klingeln, abhauen) endlich wieder einzukassieren. Das Paket ist zugestellt, wenn es dem Empfänger übergeben worden ist und nicht, wenn der Zusteller es vor irgendeine Tür geschmissen und sich die Zustellung in einem selbst ausgestellten Persilschein bestätigt hat.

  2. Das ist alles sehr ärgerlich und muß abgestellt werden. Ohne die MIßstände bei DHL relativieren zu wollen: Beim Amazon-eigenen Lieferdienst ist es noch viel schlimmer. Päckchen werden in mehr als der Hälfte aller Fälle einfach vor die Haustür gestellt. Dann wird das Ganze fotografiert, was wohl beweisen soll, dass die Sendung zugestellt wurde. Wenn ich dann später oder abends nach Hause komme, ist es reine Glückssache, wenn das Päckchen noch da ist. Bei Amazon gibt es eine Möglichkeit, die „Zustellung“ zu bewerten und das sogar mit vollständigen Sätzen zu untermauern. Konsequenzen hatte es bisher noch nicht.
    Natürlich bin ich mir der Arbeitsbedingungen der ZustellerInnen bewußt. Das macht es jedoch nicht besser.

    • Den Amazon Lieferdienst meide ich aus diesem Grund möglichst auch, da lass ich lieber gleich per DHL in die Packstation oder in eine Filiale liefern, das funktioniert wenigstens zuverlässig. Die anderen sind (hier) aber auch nicht besser als Amazon, insbesondere FedEx, DPD und UPS stellen einfach alles vor der Haustür ab, völlig egal ob jemand Zuhause ist oder nicht (oder ob es überhaupt die richtige Hausnummer ist).

    • Bei hochpreisigen Artikeln sendet Amazon dir eine Nummer, die du dem Lieferboten nennen musst bevor er dir das Paket gibt.
      Amazon wird da per Algorithmus genau steuern, wann dies erforderlich ist und wann man lieber das Risiko eingeht, dass Paket nochmal schicken zu muessen.

    • Das ist scheinbar von Region zu Region völlig unterschiedlich. Bei uns im Rhein-Neckar-Dreieck ist der Amazon Lieferservice und die DHL inkl. Post das zuverlässigste, was es gibt. Danach würde ich Hermes und UPS nennen und DPD ist mit GLS leider das unzuverlässigste, was es gibt, hier wir prinzipiell alles in einem Shop angegeben, weil der Fahrer keinen Bock auf unsere Straße hat, die ist nämlich eine Sackgasse.

  3. Fehleinwürfe haben sich bei uns erhöht, seit die Post mehr Mitarbeiter/innen fahren lässt, die nur sehr eingeschränkte Deutschkenntnisse haben. Als EU-Bürger vermutlich dankbar billige Arbeitskräfte, wegen EU ein auch hier gültiger Führerschein, aber Sprachkenntnisse gehen gegen Null.

  4. DHL und Co. sollen die Pakete auch mal wieder unterschreiben lassen müssen. Bei meiner Mutter werden die Pakete nur noch in den Flur unten geworfen. Sie ist also immer darauf angewiesen, dass ein Nachbar ihr die im laufe des Tages hoch bringt, da sie nur noch schlecht Treppen laufen kann. Nur Hermes kommt noch zu ihr rauf, da muss sie auf dem Paket unterschrieben und der Bote fotografiert es dann. Ein Unding, diese Verschlechterungen auf dem Rücken von Corona.

  5. Nach meiner Erfahrung läuft es mit der Post eigentlich ziemlich gut! Probleme gibt es am ehesten in Großstädten. Bei absoluten Zahlen zu Beschwerden sollte man nicht vergessen, dass die Hälfte fehlt? Wie viele Sendungen wurden insgesamt ausgeliefert? Wenn diese Zahl steigt, steigt naturgemäß auch die mit den Problemen – auch wenn die Qualität gleich bleibt!

    • Genau, danke. So sehe ich das auch. Die Gesamtzahl der Zustellungen dürfte im 7-8stelligen Bereich liegen. Was sind daran gemessen knapp 9000 Beschwerden in 2 Monaten?

  6. Ja, es ist eine einzige Katastrophe. mit den Lieferdiensten!!!
    Die Post sammelt hier regelmäßig erst Tage lang die Briefe, bis ich wieder mal ein Paket bestelle und wirft dann alles mit ein.
    Der DPD und GLS haben eine Abstell-Genehmigung für die Garage. Diese ist zwei Meter neben der Haustür und sichtbar offen. Trotzdem werden die Pakte vor die Haustür geworfen. Das auch bei strömender Regen, stört den DPD nicht.
    Die Fahrer von DPD, GLS, Sprechen keine Sprache die ich kenne, um es den Fahrer noch mal zu erklären, was eine Abstell Genehmigung „Garage“ bedeutet. DPD wirbt teilweise mit Samstagslieferung für Privat. Liefert aber dann immer erst Montags. Ich habe ja Verständnis das es ein Harter Job ist, aber vieles könnte da besser laufen und müsste besser geregelt werden.

  7. Hatte in den letzten sieben Jahren keine wirklichen Probleme, und wir bestellen wirklich sehr viel, aber im August ist tatsächlich das erste Mal ein Paket verloren gegangen, wohl schon direkt nach Abgabe in Versandzentrum in Rheinland-Pfalz.

  8. Ich muss grundsätzlich DHL zumindest bei uns im Dorf loben. Die Fahrer kennen wir eigentlich alle persönlich und habe dahingehend keine Probleme. Aber in den letzten Monaten häufen sich bei mir Probleme bei den Sendungszentren. Pakete liegen aus unersichtlichen Gründen tagelang in den Zentren bevor sie dann letztlich ausgeliefert werden. Beispiel: Paket wird am Montag verschickt, kommt am Dienstag im Sendungszentrum am. Freitag(!!!) früh kommt es dann in Hagen an (meine letzte Meile) und wird auch am Freitag zugestellt. Was ist denn bitte zwischen Dienstag und Donnerstag passiert? Dieses Problem habe ich aktuell sehr häufig. Ich zahle ein Heidengeld und warte aktuell immer min. 3-5 Tage pro Paket. Das ist etwas, was ich von DHL so nicht kenne!

  9. Wir sind mit unserer Postfrau gut befreundet und die erzählte uns, dass es für die seit zwei Jahren mit dem Paketaufkommen immer wie Weihnachtszeit ist.
    Gleichzeitig werden bei der Post mit den neuen Zustellern keine unbefristeten Verträge gemacht und die unbefristet Angestellten werden knallhart wieder rausgekickt, wenn nach spätestens zwei Jahren die Verlängerungen auslaufen. So werden dann gut eingearbeitet und zuverlässige Zusteller entlassen, nur um keine fristlosen Arbeitsverträge mit denen schließen zu müssen.

    • Die befristet Angestellten werden knallhart wieder rausgekickt, wenn nach spätestens zwei Jahren die Verlängerungen auslaufen – meinte ich natürlich…

  10. Miserable Personalpolitik trifft auf hohe Sendungsmengen. Oder mit anderen Worten, aus dem zustellenden Personal lässt sich noch mehr Gewinn rausquetschen. Das Stammpersonal ist an der „Kotzgrenze“ und Aushilfen schmeißen gerne mal hin, weil es mittlerweile besser bezahlte Jobs mit weniger Stress gibt.

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