Google Earth: Dynamic World liefert detaillierte Informationen über den Zustand der Erde
Mutter Erde verändert sich, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels und menschlicher Aktivitäten (Abholzung, Stadtentwicklung etc.). Dazu gehören Umweltzerstörungen wie Waldbrände und Überschwemmungen. Wie in anderen Bereichen hilft es natürlich, wenn Forscher da diverse Informationen und Daten an die Hand bekommen. Einerseits, um die Auswirkungen zu untersuchen, aber andererseits auch Lösungsstrategien zu entwickeln.
Während es früher eher schwer war, an detaillierte und vor allem aktuelle Daten der Bodendeckung heranzukommen, ist das heute einfacher geworden. In Zusammenarbeit mit dem World Resources Institute (WRI) engagiert sich auch Google und hat Dynamic World entwickelt. Hierbei werden Satelitenbilder zu nützlichen Informationen zur Quantifizierung von Veränderungen herangezogen. So lässt sich beispielsweise bestimmen, wie viel einer Region mit Boden- und Wassertypen wie Feuchtgebieten, Wäldern, landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, aber auch Bäumen sowie städtischer Bebauung bedeckt ist.
Google setzt da auf die Google Earth Engine und eine KI-Plattform, um mit Dynamic World Landbedeckungsdaten global und nahezu in Echtzeit zu liefern. Hierbei erreicht man bei einem Detailgrad von zehn Metern sehr genaue Informationen über diverse Gegebenheiten. Darunter: Wälder im Amazonasgebiet, Landwirtschaft in Asien, die Stadtenwicklung in Europa, aber auch saisonale Wasserressourcen Nordamerikas.
Während es bei bestehenden Datensätzen bislang so ist, dass einer Landfläche eine einzige Bodenbedeckungsart (Bäume, Schnee, etc.) zugewiesen ist und man sich da auf das verlässt, was man auf dem Satellitenbild am deutlichsten erkennt, schafft man mit Dynamic World ein genaueres Verständnis. Neun Arten an Bodenbedeckung werden identifiziert sowie klassifiziert: Wasser, überschwemmte Vegetation, bebaute Gebiete, Bäume, Feldfrüchte, nackter Boden, Gras, Sträucher/Gebüsch und Schnee/Eis.
Auf Basis der Daten sollen Pläne zum Schutz, zur Bewirtschaftung oder gar der Wiederherstellung von Ländern entwickelt, beziehungsweise deren Wirksamkeit überwacht werden.
Die Daten von Dynamic World sind da einerseits, wie bereits erwähnt, detaillierter, liefert aber zudem auch Veränderungen innerhalb eines bestimmten Tages, einer Woche oder eines Monats. Aufgrund von seiner Aktualität lassen sich da auch Ereignisse, wie Schneestürme, Waldbrände und Vulkanausbrüche, binnen kürzester Zeit analysieren und deren Ausmaß quantifizieren.
Forscher können mittels maschineller Lernmodelle auch eigene Karten erstellen und so beispielsweise Ernteerträge oder gar längerfristige Trends wie Ökosystemveränderungen nachvollziehen.
Dynamic World ist ein offener und frei verfügbarer Datensatz. Damit gibt Google Wissenschaftlern, Forschern, Regierungen aber auch Unternehmen ein mächtiges Tool an die Hand. Auch als Privatperson kann man, mit entsprechendem Know-how, da sicherlich einiges an Erkenntnissen erlangen.
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Interessant wäre eine weitere Karte aus welcher hervorgeht, in welchen Regionen und in welchem Maße sich die Bevölkerung verändert. Und dann wäre es noch interessanter beide Karten übereinander zu legen.
Ich arbeite beruflich mit den Satellitendaten, die Google hier automatisiert verarbeitet (Copernicus Sentinel der ESA). Bevölkerungszahlen lassen sich aus diesen Daten nicht direkt ableiten. Da müsste man einen zusätzlichen Datensatz hinzuziehen. Dazu kommt, dass Bevölkerungsdaten leider oft nicht vollständig, aktuell oder flächendeckend für jede administrative Einheit zur Verfügung stehen.
Aus der Analyse von Google könnte man aber indirekt Bevölkerungswachstum durch Wachstum von urbanen Flächen ableiten.