Online-Casinos erhalten in Nordrhein-Westfalen freie Bahn
In Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es einen Gesetzesentwurf, der vor genau einem Monat von der Landesregierung herausgegeben worden ist und sich mit dem Thema Online-Glücksspiele beschäftigt. Laut einer DPA-Meldung tritt das neue Gesetz nun in Kraft und verschafft Online-Casinos freie Bahn.
Jetzt dürfen in NRW höchstens fünf Konzessionen an unterschiedliche Anbieter verteilt werden. Abgestimmt wurde über das Gesetz am Donnerstag – CDU und FDP waren dafür, die AfD enthielt sich und SPD und Grüne waren dagegen. Kritiker bemängeln, dass das neue Gesetz den Jugendschutz nicht ausreichend berücksichtige und zudem entgegen der Suchtprävention laufe.
Davon will der NRW-Innenminister Herbert Reu (CDU) allerdings nichts hören. Er wischt die moralischen Bedenken mit Verweis auf die Rechtslage beiseite. Das Gesetz sei von der EU-Kommission notifiziert worden. Möglich geworden ist das neue Gesetz, da im Juli 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland in Kraft getreten war und einige Lockerungen beinhaltete. Die Bundesländer haben da aber Spielraum und könnten dennoch auch Verbote durchsetzen.
In NRW argumentiert man, es gehe darum, die vorhandene Nachfrage ausreichend zu lenken und einem illegalen Markt vorzubeugen. So könne man auch Manipulation eindämmen und die Spieler schützen – sagen jedenfalls CDU und FDP. Grüne und SPD vermuten andere Motive und unterstellen ein Entgegenkommen, damit Glücksspiel-Anbieter Kasse machen könnten. Es gebe ein erhebliches Suchtpotenzial. Die Grünen fordern daher auch Boni und Online-Rabatte sowie Werbung für das Online-Glücksspiel zu untersagen.
Unter das Gesetz für Online-Glücksspiel fallen etwa Roulette, Black Jack und Baccara. Ausgenommen sind Online-Poker und einarmige Banditen. Im Gesetz ist auch eine Steuer enthalten, die auf den Bruttospielertrag anfällt. Die Konzessionen für Online-Casinos sollen nun transparent für die Dauer von 10 Jahren vergeben werden. Auch sollen die Online-Glücksspiele nur Menschen offenstehen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in NRW hätten. Man darf gespannt sein, ob das in der Praxis am Ende eher eine gute oder schlechte Sache ist.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
---|---|---|---|---|
1 | FIFA 22 [Playstation 4] | 6,87 EUR | Bei Amazon ansehen | |
2 | FIFA 22 Legacy Edition - [Nintendo Switch] | 19,00 EUR | Bei Amazon ansehen | |
3 | ELECTRONIC ARTS PUBLISHING FIFA 22 P4 VF | 31,99 EUR | Bei Amazon ansehen |
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Werden die nächtlichen Werbespots dann NOCH länger? Bislang mußte ja dringend darauf hingewiesen werden, daß man nur mitspielen darf, wenn man sich gewöhnlich in Schleswig-Holstein aufhält. Jetzt also auch NRW?
Unaufälliger Wortwitz oder vertippt?
Online-Casinos freue Bahn
War leider nur ein Tippfehler – danke ist berichtigt!
Wer sicht nach dem Grund dafür fragt, finden die Lösung im Text: “ Im Gesetz ist auch eine Steuer enthalten, die auf den Bruttospielertrag anfällt.“
Darum geht es doch ausschließlich. Noch mehr Kohle abgreifen, die man dann sinnlos verschwenden oder seinen Amigos zuschustern kann. Vermutlich ist der eine oder andere Politiker auch mit dem einen oder anderen Anbieter „bekannt“.
Ob dadurch noch mehr Leute spielsüchtig werden und Haus und Hof verzocken – wen juckt es. Hauptsache ein Teil des Umsatzes davon landet in der Landesschatulle.
Ich für mein Teil finde diese ganzen Online-Wetten, Online-Spielcasinos und auch die ganzen Wettbüros (= Geldwäsche-Stationen) einfach nur furchtbar. Staatlich konzessionierte Abzocke.
Deswegen treibt man z. B. auch die Legalisierung von Marihuana voran, es geht nur um die Steuereinnahmen. Ein ehemaliger Schulkamera ist mittlerweile Oberarzt in der Neurologie und vertritt die Ansicht, dass die ganze Idee brandgefährlich ist, da die Kosten für das Gesundheitssystem sehr hoch sein werden. Das wird aber eben nicht mit eingerechnet, sondern nur einseitig auf die Steuereinnahmen geblickt – von den moralischen Aspekten ganz abgesehen.
So ist es hier vermutlich dann eben auch – dass Spielsucht und dessen Behandlung auch wieder viel Geld kostet, vermutlich mehr als dass, was die Steuern erstmal einbringen, blendet man aus. Die ethischen Aspekte sind eh kein Thema.
> Kosten für das Gesundheitssystem sehr hoch sein werden
Wie kann er das wissen? Die wenigen Daten dazu aus Kanada sagen etwas ganz anderes aus.
https://bmchealthservres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12913-020-05756-8
Den Passus „Auch sollen die Online-Glücksspiele nur Menschen offenstehen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in NRW hätten.“ gibt es meines Wissens analog auch in Schleswig-Holstein, wo ja Online-Glücksspiele schon länger erlaubt sind. Jan Böhmermann hat mal festgestellt, dass dort mehr Personen angemeldet sind als Schleswig-Holstein überhaupt Einwohner hat.
Oh mein Gott hoffentlich macht Knossi dann wieder Casino Streams
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum man Online-Casinos (jetzt) erlaubt. Den Besuch eines richtigen Casinos kann ich ja verstehen, aber online? Ich meine, welchen Grund außer Spielsucht gibt es, dort zu mit Geld zu zocken?
Aber die Steuereinnahmen sind vermutlich zu verlockend.
Betrachtet man Spielsucht als Krankheit, ist das ziemlich perfide.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Der Staat sollte kein Babysitter sein
Schon beim Titel war mir klar, dass da CDU und FDP wieder mitverdient haben.
Das ist mal allgemein einer der aussagekräftigsten Titel den ich in letzter Zeit gelesen habe! 🙂