YouTube veröffentlicht seinen ersten Copyright Transparency Report

YouTube hat seinen ersten Copyright Transparency Report veröffentlicht. Darin schlüsselt man auf, wie viele Anfragen etwa zu urheberrechtlich geschützten Inhalten auf der Plattform eingegangen sind und wie mit den strittigen Inhalten verfahren worden ist. Wenig überraschend spielt sich das meiste davon automatisch ab.

So wurden allein in der ersten Jahreshälfte 2021 rund 722 Mio. Claims über Content ID ausgelöst, was die größte Masse ausmacht. Weitere 1,6 Mio. Anfragen wurden manuell über das Copyright Match Tool gestellt. Sollte euch Content ID nichts sagen: Das ist ein System von YouTube, was quasi automatisch urheberrechtlich geschützte Inhalte in Uploads erkennt und sogar schon beim Hochladen einschreiten kann.

YouTube weist aber darauf hin, dass manche Einzelvideos auch mehrfach mit Claims versehen worden sind. Das kann passieren, wenn ein einziges Video Inhalte mehrerer Rechteinhaber einbindet. Zudem muss ein Claim nicht zwangsweise in einer Entfernung des Inhalts enden. Es kann auch sein, dass das Video online belassen wird, die Monetarisierung aber dann eben für den Uploader entfällt und die Einnahmen den Rechteinhabern zufließen.

Das Gros der Content-ID-Claims wurde dabei nicht von den Uploadern angefochten. Das geschah laut YouTube nur in 1 % der Fälle, was für die Verlässlichkeit des Systems spreche. Gab es dann doch einmal einen Einspruch des Video-Uploaders, dann wurde der Fall in über 60 % der Fälle zugunsten des Videomachers entschieden. Das sind dann oft Fälle aus den USA, in denen eigentlich die dortige Fair-Use-Regelung greifen sollte, aber trotzdem ein Claim getriggert worden ist.

 

Laut YouTube setzte man sich dafür ein, dass die Videoplattform sowohl für Rechteinhaber als auch für Videomacher ein angenehmer Ort bleibe. Das ist natürlich immer ein Balanceakt. Zuletzt entfernte man ja etwa den Dislike-Button, was nach meinem Eindruck weder bei Videomachern noch der Community besonders gut ankam. Solltet ihr euch den Copyright Transparency Report einmal selbst zu Gemüte führen wollen, dann findet ihr übrigens hier das PDF.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. „Das Gros der Content-ID-Claims wurde dabei nicht von den Uploadern angefochten. Das geschah laut YouTube nur in 1 % der Fälle, was für die Verlässlichkeit des Systems spreche.“

    Leider gibt es einen großen Bug: Es gibt Menschen, die bei Content ID Dinge hinterlegen, für die sie selbst nicht die Rechte besitzen – aber dann monetarisieren. Als Uploader von DJ-Mixen habe ich das schon mehrfach gehabt.

    Das Problem ist: Ich könnte zwar dem Claim widersprechen, aber die Option „Der angebliche Rechteinhaber ist falsch“ wird gar nicht erst angeboten und andere Optionen passen nicht.

    Am Ende lässt man es dann entnervt sein.

  2. 1% geht dagegen an? Ja…weil es nicht einfach ist. Es funktioniert auch nciht erfolgreich weil kein Mensch dran geht, außer man ist inhaber von LTT, MKBHD, PewDiePie Kanälen. Da kann man auch mal mit Mama Susan reden. Das System ist so gut, das Rechte automatisiert geschützt werden. Also wenn ein Sony Film gesperrt wird weil SonyMusic ansprüche stellt.

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