Epos Adapt 660: Business-Headset mit ANC angehört
Ich habe euch hier im Blog schon ein paar Headsets für das Homeoffice vorstellen dürfen. Von Epos habe ich auch schon ein paar Modelle auf den Ohren gehabt, die aber allesamt der Gaming-Riege angehören. Heute kommt mal ein Epos-Kandidat aus dem Business-Segment dran. Da hat man noch während der Zusammenarbeit mit Sennheiser das Adapt 660 auf den Weg gebracht, das mit guter Klangqualität und aktiver Geräuschunterdrückung glänzen will.
Das Adapt 660 kommt in einem Soft-Case und mit etwas Kabellage zum interessierten Käufer. Mit dabei sind ein Klinken-Kabel, ein USB-Dongle, der leider nur Bluetooth 4.0 beherrscht, und ein Micro-USB-Kabel. Ich bin ehrlich enttäuscht, dass man nur auf Micro-USB und auf diesen veralteten Dongle setzt. Das Headset selbst kann nämlich Bluetooth 5.0, was dem alten Standard in allen Belangen überlegen ist.
Vor allem das Thema Reichweite wird durch den Dongle sehr arg eingeschränkt, daher blieb dieser auch in der Schachtel liegen, fast alle Geräte haben ja mittlerweile selbst einen Bluetooth-Adapter an Bord. Was im Umfang fehlt und was der eine oder andere sicher vermissen wird, ist der Zwillingsadapter für das Flugzeug, auch wenn nur wenig geflogen wird.
In puncto Design findet man hier keine Überraschungen. Schwarz, schlicht, viel Kunststoff, der aber nicht billig wirkt – das könnte man zusammenfassend sagen. Das Headset wird gegen Edel-Headsets von Shure oder Apple natürlich schlecht aussehen. Doch viel Metall wirkt sich eben auch im Tragekomfort und beim Druck auf Kopf und Ohren aus. Ich mag meine AirPods Max doch ein leichtes Exemplar ist das keineswegs. Die Polster der Hörmuscheln erweisen sich als angenehm weich und mit Kunstleder bespannt. Selbiges gilt für die Polsterung am Kopfband. Das Headset lässt sich leicht an die Größe eures Kopfes anpassen und verharrt auch relativ sicher in der Stellung, kein versehentliches Umstellen der Größe, was man nicht von allen Headsets behaupten kann.
Wenn ihr das Headset etwas stärker verwindet, werdet ihr kein störendes Knarzen zu hören bekommen. Verarbeitungsfehler sieht man nirgends und umso gespannter war ich, wie sich das Teil denn trägt. Wie üblich kam das Adapt 660 im Homeoffice zum Einsatz. Täglich stehen virtuelle Meetings zwischen 4 und 6 Stunden auf dem Programm, die das Headset locker meisterte und in der Zeit auch keinen schlechten Trageeindruck hinterlassen hat.
Durch das niedrige Gewicht ist das Headset angenehm auf dem Kopf, der Druck auf die Ohren ist nicht zu stark, was mir als Brillenträger sehr gut gefällt. Ich bin mir nicht sicher, in welche Kategorie sich das Headset einordnen lässt. Für On-Ear sind mir die Muscheln etwas zu groß, für Over-Ear zu klein. Ich bin der Meinung, keine besonders großen oder kleinen Ohren zu haben, aber irgendwie konnte man sich bei Epos nicht entscheiden. Störte mich beim Tragen aber nur anfangs und war nach einer kurzen Gewöhnungszeit verschwunden.
Das Headset selbst hat ein paar Buttons, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Angeschaltet wird das Teil aber über das Drehen der Hörmuscheln in die normale Position. Man hört ein sanftes Klicken, was das Einschalten signalisiert. In diesem Moment ist das Headset im Kopplungsmodus und kann in den Bluetooth-Einstellungen leicht verbunden werden. Bis zu zwei Geräte können gleichzeitig verbunden werden. Wer den Dongle benutzt, braucht gar nicht zu pairen, Dongle und Kopfhörer sind sowieso schon verbunden. Ich habe sowohl Dongle als auch normale Verbindung über Bluetooth ausprobiert und komme ohne Dongle auf größere Reichweiten. Angeblich soll der Dongle in puncto Sprach- und Klangqualität besser sein, aber auch da habe ich keine Unterschiede festgestellt.
Wer das Headset mit dem Smartphone nutzt, kann zur dazugehörigen App greifen (Android, iOS). Hier könnt ihr die aktive Geräuschunterdrückung regeln und auch aus ein paar Equalizer-Presets wählen. Auch Alexa kann mit dem Headset genutzt werden, ansonsten wie gewohnt, der Assistant oder Siri über das jeweilige Smartphone.
Einmal aufgesetzt und in Benutzung könnt ihr über die Touch-Elemente an der Hörmuschel euer Headset steuern. Ein Swipe nach oben sorgt für höhere Lautstärke. Ein Swipe nach unten bedingt niedrigere Lautstärke. Per Swipe nach links oder rechts geht es einen Titel vor oder zurück. Per Antippen könnt ihr die Wiedergabe pausieren, einen Anruf an- oder ablehnen etc. Geht sehr gut von der Hand und ist bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit drin. Die Erkennung der Gesten funktionierte in meinem Test auch hervorragend. Da kommen Konkurrenzmodelle deutlich schlechter weg.
Klanglich kann man dem Headset ebenfalls keinen Vorwurf machen. In nahezu allen Frequenzen kann man eine Menge Details und ein gutes Volumen ausmachen. Der Bass ist punchy, die Mitten präsent und sorgen für ein Tragen der Höhen, die ebenfalls klar und nicht schrill rüberkommen. Auch die Sprachqualität ist sehr gut und wurde von meinem Gegenüber als besser empfunden als die Qualität des Jabra Evolve 2 85. Auch klanglich würde ich das Epos-Headset besser einordnen, wobei mir bei Jabra die aktive Geräuschunterdrückung besser gefällt. Die Geräuschunterdrückung lässt sich in verschiedenen Stufen regeln, wobei ich da zwischen den Stufen kaum Unterschiede ausmachen konnte. Mit den AirPods Max oder den Sony WH-1000XM3/4 kann das Headset von Epos in puncto ANC also auf keinen Fall mithalten. Ein Transparenz-Modus fehlt hier ebenfalls.
Kommen wir zum Durchhaltevermögen, dass bei dem Adapt 660 auf einem ordentlichen Niveau liegt. Hier gilt es wie üblich zu beachten, dass die Ausdauer je nach Lautstärke und an- beziehungsweise ausgeschaltetem ANC variieren kann. Ich bin im Schnitt bei 25 Stunden herausgekommen, Epos selbst gibt 30 Stunden an. Was mich stört: Es dauert sehr lang, bis der Akku gefüllt ist. 3 ganze Stunden muss das Headset am Strom hängen, meiner Meinung nach ist das viel zu lang.
Wie ist der Gesamteindruck? Der ist gut und unterscheidet sich wenig von den Konkurrenten am Markt. In diesem Preissegment würde ich das Jabra Evolve 2 85 und das Adapt 660 gleichauf sehen. Preislich liegen beide bei etwas mehr als 300 Euro, was ordentlich ist. Das Jabra-Headset bekommt für mich mehr Punkte beim Komfort im Bereich der Ohren, da die Muscheln größer sind und da finde ich auch das ANC etwas besser. Klanglich und in puncto Stimmqualität hat meiner Meinung nach das Epos-Headset die Nase vorne.
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- Maximale Geräuschunterdrückung: Die digitale Hybrid-Active-Noise Cancellation Funktion blendet aktiv...
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ich hab auf Arbeit das Jabra Engage 75 Stereo und im Home Office das Poly Savi 8220 Office Stereo. Beide haben DECT, sind deshalb nur mit Basisstation nutzbar, aber haben halt Reichweite ohne Ende 🙂 Kann beide Empfehlen, würde mir privat aber nur das Jabra Engage 75 holen, ist extrem leicht und super zu tragen.
Ich würde sagen, dass das das PXC 550-II von Sennheiser in einer neuen Schachtel mit einem BT-Dongle und etwas Branding für schlappe 150€ mehr ist. Ansonsten sehe ich da keine Unterschiede.
Kenne das Headset leider nicht, aber so wie es aussieht, müsstest du richtig liegen.
Ist unterm Strich richtig. Die Teams-Zertifizierung, die hinter dem Dongle steckt, lassen sich alle Anbieter fürstlich entlohnen.
Aber es ist für das Thema Multipoint unter Windows essenziell wichtig!
Genau das habe ich mir auch gedacht. Wobei das Sennheiser PXC 550-ii einen Transparenzmodus besitzt. Bin mit dem Ding super zufrieden. Verwende es mit einem Jabra Dongle zusammen. Funktioniert auch super mit Teams oder Skype. Vermute dass das hier im Artikel besprochene Headset keinen Mehrwert bietet.
Der komplette Part zu der Teams-Zertifizierung des Headsets fehlt irgendwie in dem Test…