Smartphone verloren, suchen, löschen & sperren: Ein Blick in die neuen Google-Optionen

GoogleLogo150Seit einem Jahr hat Google eine komplett neue Oberfläche, wo man so ziemlich alles findet, was in Sachen Konto so aufläuft. Viele Dinge, die man da findet, haben manchen Nutzer wahrscheinlich gar nicht mehr auf dem Schirm. Das sind ja nicht nur getätigte Suchabfragen, der Standortverlauf, sondern auch alle von euch getätigten Sprachbefehle. Sofern man angemeldet ist, verknüpft Google halt alles, was man über euch so herausfinden kann. Was ganz interessant ist, das sind die Neuerungen, die man hat einfließen lassen. Über den Android Geräte Manager bietet Google seit längerem an, ein Gerät zu finden, zu sperren oder auch zu löschen.

Diese Möglichkeiten hat man nun konsequenterweise auch unter dem Punkt „Mein Konto“ zusammengefasst, wahrscheinlich finden ihn da die Nutzer im Falle eines Falles wirklich schneller. Wer sich noch nie damit befasst hat, der sollte das vielleicht einmal machen, Voraussetzung ist halt der aktivierte Android Geräte Manager oder generell ein Gerät, an welchen man mit Google-Account zugange ist.

Smartphone suchen heißt der entsprechende Punkt in den Einstellungen eures Google Kontos. Hier bekommt man eine Übersicht über alle angemeldeten Geräte geliefert, hierbei ist es egal, ob es sich um Android- oder iOS-Geräte handelt. Selbstverständlich ist die Handlungsreihenfolge nicht identisch bei Android und iOS, das verbietet die Unterschiedlichkeit der Systeme. Welches System in Sachen Sicherheit dabei einen Tick besser ist, das sehen wir im Verlaufe des Beitrages noch.

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Geht also ein Smartphone mit Android verschütt, dann könnte das Google-Konto meine erste Anlaufstelle sein. Hier sehe ich die Geräte und wann sie zuletzt funkten. Wäre mein Nexus 6P verloren gegangen, so würde ich hier erst einmal einsteigen. Nun geht es in Sachen Sicherheit schon einmal los: Nutzer müssen hier einmal ihr Passwort eingeben. Ist der Account mit einer Zwei-Faktor-Authentifikation geschützt, so muss auch der Code eingegeben werden.

Ihr könnt den Code nur auf dem Smartphone empfangen? Schlecht. Deshalb immer daran denken, dass ihr entweder ein zweites Auth-Gerät habt oder eben den Sicherheitscode digital oder ausgedruckt, der bei der Einrichtung auf jeden Fall angeboten wurde. Befindet man sich am eigenen Rechner und hat diesen in der Vergangenheit autorisiert, so werden keine Codes fällig.

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Viele der Optionen sind sicherlich selbsterklärend. Ein Anruf lässt das Smartphone klingeln, selbst wenn es lautlos gestellt ist. Ideal, wenn man es sucht und nicht davon ausgeht, dass es verloren gegangen ist oder gestohlen wurde. Denn  – über den Punkt „Suchen“ oben rechts kann man ein eingeschaltetes Smartphone suchen. Hier hat Google aber nichts Neues einfließen lassen, stattdessen ist dies nur ein Verweis auf die klassische Android Geräte Manager-Oberfläche. Ebenfalls ist ein Sperren des Smartphones möglich, hier kann man noch optional dem Finder eine Nachricht und eine Telefonnummer mitgeben.

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Sollte bei den genannten Lösungen – die nicht neu sind, sondern lediglich nur frisch gebündelt wurden – nichts dabei sein, so hat Google noch weitere Tipps in petto, wie beispielsweise das Kontaktieren des Mobilfunkanbieters oder die Suche nach einem Fundbüro. Und – das obligatorische Löschen fehlt natürlich auch nicht. Hat man gelöscht, dann wird es mit der Ortung natürlich auch nichts mehr, ist also nur eine echte Notfall-Option.

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Doch nicht nur Android-Nutzer können das neue Tool nutzen, auch iPhones und iPads können bekanntlich die Apps aus dem Hause Google nutzen. Hier hat man selbstverständlich nicht so viele Optionen, denn die Dienste und das System von Apple sind logischerweise anders aufgebaut und lassen den Zugriff so direkt nicht zu. Google gibt hier den Tipp, dass man sich anrufen kann, aber auch das Abmelden an den einzelnen Google-Apps ist möglich. In Sachen Suchen und Sperren bietet Google beim iPhone nichts an, man verweist hier lediglich auf die iCloud.

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Hier muss man Apple einiges zugute halten, aber auch kritisieren. Die iCloud-Funktionen sind klasse. Apple war bereits vor Google dabei, diesen Lokalisierungsservice anzubieten, inklusive Fernlöschung und auch die Gerätesperre nach Löschung ist schon länger unter iOS zu finden als unter Android. Das große Aber ist aber die Option „Find my iPhone“ von Apple. Wir haben oben gelesen, dass man bei aktivierter Zwei-Faktor-Authentifizierung das Smartphone nur sperren, orten oder löschen kann, wenn man am autorisierten Rechner sitzt oder Codes vorweisen kann, die einen Nutzer verifizieren.

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Anders bei Apple. In die iCloud kommt man grundsätzlich nicht, wenn man bei aktivierter Zwei-Faktor-Authentifikation keinen Code vorweisen kann. Bis Ausnahme einer Funktion. Find my iPhone. Hier kommt jeder Nutzer rein, der Nutzernamen und Passwort kennt. Und das kann eben für viele doch ein Problem sein, denn hier kann das Smartphone geortet werden – im schlimmsten Fall sogar gelöscht. Geht für mich am Sinn einer 2FA ein bisschen vorbei.  Hier darf man sich jetzt streiten, ob es nicht toll ist, dass man auch ohne Backup-Code schnell agieren kann – eben genau anders als bei Google. Ich selber finde die Google’sche Option dahingehend besser gelöst.

Dies also zu den neuen Optionen im Google-Konto.Sollte man sich definitiv einmal anschauen und im Hinterkopf behalten – sodass man im Ernstfall schnell weiss, wo was zu finden ist.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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20 Kommentare

  1. Mmmhhh, ich habe keine Ahnung wovon hier gerade geschreiben wird, habe bis jetzt drei Berichte zurück geklickt und habe die Stelle nicht gefunden.
    Und dann wundern sich alle das Normale „User“ Menschen soetwas nicht kennt?

  2. Ich frage mich ja immer noch wann man endlich veraltete, bzw. nicht mehr vorhandene Geräte auf dem Play Store entfernen kann…

  3. Ein Punkt, den vermutlich viele nicht wissen und nicht bewusst ist: sofern bereits eine Displaysperre vorhanden ist, kann man die Option (zumindest bei Google) zum Sperren, bzw. Ändern, wie es früher möglich war, nicht mehr verwenden, sollte man mal seine Displaysperre vergessen. Man ist auf gut deutsch gesagt ziemlich aufgeschmissen, wenn man es aus welchen Gründen mal vergessen sollte. Auch ein „Umgehen“ der Displaysperre direkt über das Gerät mittels Google-Konto geht inzwischen _nicht_ mehr.

  4. Lohnen sich da eigentlich noch externe Apps wie z. B. Cerberus oder Prey Anti-Diebstahl? Was könnt ihr empfehlen?

  5. Was ist wenn ich unterwegs bin, ich mein Gerät verloren habe oder es gestohlen wurde, und weder Zweitgerät dabei habe das für 2FA autorisiert ist, noch die Sicherheitscodes? Dann gucke ich dumm aus der Wäsche. Das ist der Grund warum man Geräte über iCloud ohne 2FA orten und fernlöschen kann.

  6. OHNE SINN!

    Ich gebe dir mal ein zum Beispiel… Zum Beispiel: Mein Handy wurde geklaut, worauf auch ganz zufälligerweise auch meine 2FA-App installiert ist. Wie zur Hölle soll ich mich dann „autorisiert einloggen“, wenn beim Orten und Co. 2FA verlangt wird?

  7. @Kalle: Was passiert, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen? 😉

  8. Mit Ersatzcodes anmelden
    Wenn Sie Ihre Telefone verlieren oder anderweitig keine Codes….

    https://support.google.com/accounts/answer/1187538?hl=de

  9. @Sascha
    Gerade dieses Szenario ist doch üblich. Du bist unterwegs und dir wird irgendwo auf Reisen, im Zug, im Hotel oder so das Smartphone oder die ganze Tasche geklaut. Oder du lässt es irgendwo liegen. In dem Fall ist man aufgeschmissen.

  10. @Kalle:

    Du musst die 2 Faktor Sicherheit ja nicht einschalten. Und wenn du es tust, musst du eben sicherstellen, dass du vielleicht den ein oder anderen Code im Portemonnaie oder bei einem Kumpel deines Vertrauens hast. Sei mal ein wenig kreativ, dann geht das schon. 😉

  11. Kalle ist aber nicht kreativ. Was sein geliebtes iPhone nicht kann, findet er immer schlecht. 😉

  12. Eigentlich top Funktion. Schade nur, dass z. Bsp. GPS eingeschaltet sein muss, um das Gerät zu lokalisieren. Normal müsste doch auch eine grobe Lokalisierung über das Netzwerk gehen.

    Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, den Verlauf von „Web- & App-Aktivitäten“ auf einmal zu löschen? Hab da scheinbar mal irgendwann im Delirium zugestimmt, dass das gespeichert werden darf. Jetzt könnte ich natürlich jeden einzelnen Tag nach und nach löschen, aber das ist SEHR aufwendig.

  13. @Sascha
    Also entweder Sicherheitsfunktion nicht nutzen (dumme Idee) oder Ersatzcodes bei Dritten lagern (auch ne dumme Idee) die ich im Fall der Fälle vielleicht nicht erreiche (falls ich überhaupt deren Nummer im Kopf habe, denn das Handy mit Kontaktdaten ist ja weg). Nein, das ist einfach schlecht gelöst.

    @Marcus
    Protip: Argumente sind besser als Bullshit. Versuch’s mal.

  14. Ersatznummern einspeichern ist keine Alternative für euch? Ich hab zum Beispiel meine Festnetznr, die Festnetznr meiner Eltern und die Durchwahl meines Telefons bei meinem Arbeitgeber als Ersatztelefonnummern eingespeichert. Und sollte dann doch mal eins der Telefone nicht in der Nähe sein, habe ich noch Ersatzcodes im Portemonnaie. Bisher bin ich damit immer sehr gut gefahren.

  15. @Kalle

    “ Und wenn du es tust, musst du eben sicherstellen, dass du vielleicht den ein oder anderen Code im Portemonnaie…“ Ich verstehe dein Problem nicht. Zur Toilette gehst du aber noch alleine?

  16. Nein, den Arsch abwischen kann ich mir nicht alleine.

    Seine Ersatzcodes im Portemonnaie mit sich herumzutragen ist genau so eine dumme Idee wie seinen PIN Code für die Bankkarte mit im Portemonnaie zu haben. Und selbst wenn man das macht kann Portemonnaie immer noch verloren gehen. In dem Fall hat man die Codes dann auch nicht. Und einer der’s klaut oder findet und kreativ genug ist hat Zugriff auf’s Google Konto.

    Google könnte auch einfach Ortung und Fernlöschung von 2FA ausschliessen. Davon sind keine Nutzerdaten betroffen und die Funktion hängt immernoch vom Passwort ab.

  17. @Kalle

    Es ist sinnlos mit dir zu diskutieren. Woher soll denn jemand von den Codes auf deine Kontodaten von Google kommen? Der Finder deiner Codes kennt weder deine E-Mailadresse noch dein Passwort. Bei der Kontokarte, die in der Geldbörse liegt und dem Pin sieht es schon anders aus. Da hat man alles zusammen, um am Geldautomaten Geld zu holen. Dein Vergleich mit der Pin und der Kontokarte hinkt also ein bisschen.

    „Und selbst wenn man das macht kann Portemonnaie immer noch verloren gehen.“

    Mensch Handy geht verloren oder wird geklaut. Portemonnaie geht verloren… Da kommen aber viele Zufälle zusammen.

  18. Ich (73) lese interessiert – z. Zt. Wien.
    Vor 4 Tagen, kurz nach U-Bahn Verlassen:

    HANDY AUS HOSENTASCHE GERUTSCHT !!

    Tja. Kein Sperr… und gar nichts.
    Kacke.
    Rufe, (passend) während Schlossbesichtigung, verlorenes Handy an, mit Handy-Frau. Niemand. Sinnloses Aufsprechen auf AB.

    15 Min später: Handy-Frau klingelt. Mann aus Malta, seit Jahrzehnten Wiener: Ich hab Ihr Handy.

    War ne Station später ausgestiegen.
    Alsbald hat ich’s Handy wieder.
    Viel Freude im Herzen, eigentlich nen Freund gewonnen.

    Massive Sicherheitsfehler haben mich gerettet.
    Und wenn’s anders gelaufen wär?
    Wenn ich zu Hause bin, les ich Caschys Beitrag genau.

  19. @Bat: Kleine Frage dazu: Bist du der Housi aus dem TheBat-Bord?

  20. Da mir weder Housi noch TheBat-Bord was sagt
    (ich mich aber vorsorglich durch deine Frage geschmeichelt fühle
    und ich gerade überlege, welche Auswirkungen das von dir
    http://stadt-bremerhaven.de/2fa-das-smartphone-wird-ab-sofort-zum-schluessel-fuer-google-so-richtet-man-es-ein/?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed:+stadt-bremerhaven%2FdqXM+%28Caschys+Blog%29
    Geschriebene auf meinen ‚Fall‘ hätte, der ich 2FA rundum nutze):

    Nein

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