Opera Mail: finale Version erschienen
Desktop-Programme abseits von Outlook oder Apple Mail haben es nicht leicht. Entweder nutzen die Anwender die Weboberfläche ihres Anbieters, alternativ Thunderbird oder die genannten Programme. Es ist noch nicht all zu lange her, da kündigte Opera seinen Frühjahrsputz an. Neue Rendering-Engine und die Trennung von Browser und Mail. Aus dem integriertem Mailer M2 wurde das eigenständige Programm namens Opera Mail.
Opera Mail ist heute in einer finalen Version erschienen, bringt Nachrichtenansicht mit Tabs und natürlich auch die Möglichkeit, Mails zu labeln. Zu haben ist Opera Mail in einer Version für den Mac und auch für Windows. Übrigens: Opera Mail bietet einen integrierten Feedreader – vielleicht für Gelegenhheits-Leser interessant, bekanntlich macht der Google Reader zum 1.7 zu.
Als Teil von Opera hab ich’s früher gerne genutzt, aber ausserhalb macht es für mich keinen Sinn. Seit ~7 Jahren gibt’s nen Thread im Forum, dass endlich mal GPG/PGP unterstützt wird und immer noch tut sich nix.
Linux-Version soll wohl in den nächsten Wochen kommen.
Opera ist ja portable installierbar. Weiss jemand ob der Client auch portabel ist?
Würde sofort von outlook umsteigen, wenn auch ein anstándiger kalender dabei wäre (die einzige funktion die ich in outlook ausser dem mail noch verwende).
Weiß wer ob opera mail auch gpg verschlüsselung unterstützt?
Hm, Mailen allein ist ja nicht die schwere Sache. Aber wie sieht es mit Synchronisierung von Kontakten aus (outlook.com/gmail.com), und anderen PIM Funktionen?
Wenn das funktionieren würde – vernünftig funktionieren würde – stünde einem Umstieg nichts im Wege. Ich benutze beruflich & privat Thunderbird, einfach weil das Einrichten und Synchronisieren mit den Diensten, die ich nutze, ganz gut funktioniert. Wen Opera Mail da aufschließen würde, würde ich’s durchaus probieren.
ohne carddav + caldav für mich nicht zu gebrauchen, obwohl ich wirklich gerne thunderbird los werden würde.
Der integrierte eMail-Client war für mich immer einer der Hauptgründe, Opera zu nutzen (neben den vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten).
Ich finde einen in den Browser integrierten eMail-Client enorm praktisch, sollte Opera das endgültig aufgeben werde ich im Gegenzug auch Opera aufgeben. Denn wenn ich zukünftig wieder für Browser und eMail-Client zwei eigenständige Programme verwenden muss, dann kann ich mich auch nach Alternativen umsehen.
Hat jemand schon mal einen eMail-Client als Extension für Firefox ausprobiert und kann mal kurz über seine Erfahrungen berichten?
Beispielsweise Simple Mail?
Könnte so etwas eine Alternative zu Operas M2 sein?
@Grainger: Versuch es mal mit SeaMonkey, dem Nachfolger der Mozilla Suite. Das sind im Prinzip Firefox und Thunderbird, da funktionieren auch die meisten Add-ons wie Lightning, Adblock Plus oder Enigmail.
Es gibt aber auch ein entsprechendes Add-on für den Firefox, daß einen einfachen Mail-Client darstellt. Leider fällt mir aber der Name gerade nicht ein.
@Grainger
Stimme dir vollkommen zu. Auch ich nutze seit Jahren Opera es für den kleinsten Browser kaum Hacks gibt, er gut aussieht und innovativ war und letztendlich eine halbwegs brauchbaren Mailclient (mit Feedreader) hat.
Jetzt fällt Mail/Feedreader weg und die gleiche Engine wie Chrome. Da die Browserengine (inkl. seinem nahen Verwandten Webkit) so weit verbreitet ist, werden viel mehr Hacks zu erwarten sein. Opera wird nicht so schnell nachziehen wie Google selbst.
Was bleibt also noch von alten Opera? So gut wie nichts. Wenn wenigstes der Mailclient als Plugin für Opera 15 verfügbar wäre. Aber als externe Anwendung?
Opera auf Android: Da bin ich auch nicht unbedingt begeistert. Habe ein älteres Handy mit Singlecore 1GHz und 512 MB RAM. Opera 12 war da schnell gestartet und akzeptabel. Jetzt mit Opera 14 dauert der Start ewig. Oberfläche fand ich vorher besser (außer die gruppierbaren Links auf der Startseite). Da kann ich gleich Dolphin nutzen …
… für mich ist Operas Entschluss zwar nachvollziehbar, aber leider auch mit einer Abkehr von dieser Plattform verbunden. Es sei denn, der Mailclient bleibt als Plugin für den Desktopbrowser und auf dem Handy wird der Schnellstart nachgereicht.
@Phillip
Es gibt für Opera Mail leider noch kein GPG Plugin. Sobald das kommt, werde ich auch von TB zu Opera wechseln.
Mich schmerzt es auch sehr, dass Opera den Mailclienten ausgliedert. Es war einfach toll, ein Paket zu haben, dass alles bietet, was ich persönlich von einem Browser erwarte. Noch habe ich aber die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass sie Mail irgendwie wieder in Opera integrieren lässt. Aber immerhin ist Mail schon mal portable. Immerhin…
HMB: wird es niemals geben. PGP seit 5 Jahren von Nutzern gefordert, S/MIME seit ~8 Jahren. Opera schweigt und zeigt kein Interesse. Opera ist leider tot. Leider.
Nutze Opera bald 10 Jahre und der integrierte Mail-Client hat irgendwann auch Outlook Express abgelöst. Nun wo man OperaMail auslagert, spiele ich immer mehr mit den Gedanken zu Chrome zu wechseln, halten mich nicht mehr viele Features…
Ich benutze seit Jahren Thunderbird. Das tut was es soll und hat über Plugins auch Kalender (Lightning) und PGP an Board. Habe in der Vergangenheit schon einige andere Clients probiert und werde mir auch Opera Mail mal anschauen. Frage ist nur, wenns mir gefällt, kann ich meine alten Mails oi importieren?
eM Client 😉 Besser als alles andere!
Ich finde die Entscheidung auch nicht gut, diese Trennung durchzuführen.
Leider wird Opera immer mehr zu einem Standard-Browser und verliert seine richtig guten Extras. Wenn das alles so kommt, dann werde ich wohl auch einen anderen Browser nutzen.
Sie wollen halt vom Nischen-Produkt weg und riskieren dadurch leider, dass die wirklichen Fans abwandern. Aber kein Mensch braucht noch mehr einfache Browser. Davon gibt es schon zu viele…
Schade, aber meiner Meinung nach ist das ein Schritt in die falsche Richtung, denn es ist wohl ziemlich eindeutig: Diejenigen, die Opera seit Jahren nutzen (eben auch wegen dem integrierten Mail-Client und RSS-Reader) schauen sich nach Alternativen um.
Die anderen wollen zumindest Opera Mail eine Chance geben…
Ich gehöre zur ersten Gruppe. Mail-Client/Rss-Reader/Browser in einem Paket, dazu noch portabel, dass passte alles sehr gut zusammen. Seit einiger Zeit bin ich aber schon dabei, aus diversen Gründen auf Chrome umzusteigen… Der Wegfall von M2 ist jetzt aber letztendlich der entscheidende Punkt, um endgültig Opera den Rücken zu kehren.
Dazu kommt noch, das mich Opera auf Android in der neuen Version auch nicht grade begeistert, auch hier wird es vielen Nutzer ähnlich gehen vermute ich.
Das Opera-Team hat in der Vergangenheit vieles richtig gemacht, man hat(te) seine Fans, aber Opera war und ist ein Nischen-Produkt. Man will aufschließen zu anderen. Verständlich, Aber meiner Meinung nach geht man den falschen Weg!
Das einzig tolle an M2 ist, dass man echte virtuelle Ordner hat und auch ausschließlich damit arbeiten soll. Der ganze Workflow ist daraufhin fast perfekt ausgerichtet. Im Thunderbird ist das dagegen nur rudimentär vorhanden, und man muss sich passende Filterregeln zurechtlegen. Aber einfach mal eine Mail in einen virtuellen Ordner kopieren, das geht mit TB nicht.
Leider ist der Rest von M2 nicht so gelungen. Kein GPG, kein S/MIME, und außerdem werden zwischengespeicherte Mails eigenmächtig vom Client verändert: es werden hartkodierte Zeilenumbrüche eingefügt. Man kann diese Option zwar ausschalten, aber dadurch wird eine bestimmte Mailkodierung (format=flowed) auch mit ausgeschaltet, und dann ist es unmöglich, Absätze größer als 1000 Zeichen (sind schnell erreicht!) zu verschicken (SMTP-Beschränkung).
Der Umstieg auf Webkit und V8 für Opera war notwendig. Die immer komplexeren Webanwendungen sind immer häufig nicht mehr 100% standardkonform und nur für Webkit- und Gecko-Browser und deren JS-Engines ausgelegt (und manchmal auch für den IE ^^). Damit haben immer mehr Webanwendungen in Opera nicht oder nur eingeschränkt funktioniert – die früher tatsächlich besseren eigenen Engines wurden zum Klotz am Beim.
Dass man nun aber den Mailclient ausgelagert hat, macht Opera zu einem maskierten Google Chrome, der zwar nicht weniger, aber auch nicht mehr kann. Dadurch bleibt dem Opera-Nutzer leider kein nennenswerter Mehrwert mehr gegenüber Chrome. Und dann kann man es auch gleich sein lassen, ein Nischenprodukt zu verwenden, bei dem es nunmal weniger Infos gibt, wenn man mal Support braucht. Da hat man bei Opera nicht bis zu Ende gedacht – schade.
Ich war sehr zufrieden mit dem Workflow, der sich aus der Integration von Mail-Client und Web-Browser ergab und hoffte eigentlich auf einen Ausbau und eine Verbesserung dieses Prinzips, zum Beispiel in Richtung Kontaktdatenverwaltung und Kalenderfunktion. Das auch rechtfertigte den Anspruch, Opera sei ein alternativer Browser. Mit der Zerlegung verschwindet Opera wohl in der Bedeutungslosigkeit, und ich sehe keinen Anlass mehr, mit Opera zu arbeiten statt mit irgendeinem Mainstream-Produkt. Wie kann man nur so dumm sein, ein solches Alleinstellungsmerkmal aufzugeben.