Kurztest Epson EB-U04 Beamer

img_4746Schon des Öfteren schlich ich um Beamer herum. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass wir ein recht großes Wohnzimmer haben, dementsprechend auch ein großes TV-Gerät von 65 Zoll bei unserem Sitzabstand verloren wirkt. Klingt komisch, ist aber so. Aufgrund der Tatsache, dass ich in Sachen TV aber wenig unterwegs bin, verwarf ich die Gedanken genau so häufig, wie sie mir kamen. Beamer standen auf meiner Liste niemals auf Priorität, ebenso wie Drohnen. Nice to have, mehr aber auch nicht – wenn auch schon zigmal ausprobiert. Wenn Beamer, dann möglichst mobil, keine Festinstallation. Gelegentlich bis selten mal Fußball live und gespielt, vielleicht Fotos und ab und an mal Serie und Film via Chromecast oder Fire TV.

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Nun hatte ich ein Testgerät von Epson bekommen, welches ich hier kurz anreißen möchte. Kurz deshalb, weil es im Bereich der Beamer so viele unterschiedliche Geräte mit variablen Möglichkeiten gibt. Epson ruft für den Epson EB-U04 derzeit via Amazon rund 599 Euro aus, hierfür bekommt man das Gerät mit 3000 Lumen und FullHD. Hier lohnen sich sicherlich Preisvergleiche mit anderen Händlern, in Blitz- oder sonstigen Angeboten war der Beamer nämlich schon für 499 bis 549 Euro zu haben.

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Positiv nach dem Auspacken machte sich das Gewicht des Epson EB-U04 bemerkbar. Er ist mit den Maßen 29,7 x 24,4 x 7,7 cm nicht nur besonders kompakt, sondern mit 2,6 Kilo auch sehr leicht. Der Beamer kommt in separater Tragetasche, würde aber neben ein paar Bierflaschen auch locker in meinen Rucksack passen, wenn man den Beamer mal zu Freunden mitnehmen würde, um ein Spiel woanders zu schauen. Sicherlich kein Kriterium für einen fest installierten Beamer, für mich käme aber tatsächlich nur ein mobiles und nicht fest installiertes Gerät infrage.

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Wie bei der kompletten Beamer-Range von Epson setzt man auf 3LCD-Technologie. Auch haben die meisten Geräte von Epson einen Kontrast von 15.000:1 und eine Lampenlebensdauer von 5.000 Stunden im Normal- und 10.000 Stunden im Eco-Betrieb. Der EB-U04 hat ferner ein Projektionsverhältnis von 1.38 – 1.68:1. Da es sich bei der Angabe um zwei Zahlen handelt, besitzt der Beamer ein Zoomobjektiv. Ich kann also mit dem Beamer aus einer Entfernung von 1,38 Meter ein 1 Meter breites Bild erstellen (Zoom auf Weitwinkel). Alternativ kann ich mit der Optik auf Tele aus 1,68 Meter Entfernung ein 1 Meter großes Bild auf meiner Leinwand realisieren.

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Lautsprecher hat der Epson EB-U04 auch, diese sind 2 Watt stark. Folgende Anschlüsse hat der Beamer: 2x HDMI (1x MHL), VGA-in, S-Video, Composite, USB A, USB B und optional WLAN. Leider war entsprechendes WLAN-Modul bei meinem Testgerät nicht dabei, gerade das wäre eine für mich spannende Funktion gewesen.

Im Lieferumfang befindet sich nicht nur der Beamer, sondern auch ein VGA-Kabel, das Netzkabel, die Tasche und eine Fernbedienung nebst Batterien für diese. Menü ist selbstverständlich deutschsprachig und recht einfach gehalten. Sollte man sofort mit klarkommen. Einsteiger verzweifeln vielleicht am WLAN. Ist ja optional, die Einstellungen aber dennoch vorhanden. Kann zu Verwirrungen führen. Der erste Test erfolgt natürlich unter Umgehung jeglichen Lesens eines Handbuches. Wozu auch?

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Zwei Watt bei den Lautsprechern ist wirklich dünn. Das ist ok, wenn man einen Meter vom Beamer entfernt sitzt, Kraft und Volumen, gerade bei Filmen oder Bässen? Fehlanzeige. Voll aufdrehen ist eh nicht, ab Stufe 7 von 10 wird der Klang etwas nervig. Externe Lautsprecher? Sind direkt nicht möglich, sodass für mich der Beamer schon etwas verloren hatte. Ich gebe nicht Summe X aus um Inhalte auf einer großen Wand zu konsumieren – und dabei Sound aus einer Blechdose zu bekommen. Ist aber nur meine Meinung und ist auch von Fall zu Fall unterschiedlich – wer mehr vom Sound will, muss halt schauen, dass er den externen Zuspieler des Beamers (Konsole, Player etc.) mit einer entsprechenden Sound-Geschichte verbindet. Vielleicht hat Epson aber auch eine andere Zielgruppe, beispielsweise die, die den Beamer an das Notebook anklememn oder Zuspieler, die zwei HDMI-Anschlüsse bieten.

Technische Daten Epson EB-U04
Technologie: LCD
Helligkeit: 3.000,00 ANSI-Lumen
Helligkeit (ECO): 2.100,00 ANSI-Lumen
Kontrast: 15.000,00 : 1
Auflösung: 1.920 x 1.200
Bildformat: 16:10 (Native), umschaltbar auf 4:3 & 16:9
Full-HD:  ja
Bilddiagonale (min): 76,00 cm
Bilddiagonale (max): 760,00 cm
Projektionsverhältnis: 1,38 – 1,68:1
Betriebsgeräusch (ECO): 28,00 db(A)
Betriebsgeräusch (Normal): 37,00 db(A)
Objektiv: F=1,5 – 1,7 / f=20,42 mm – 24,50 mm
Lautsprecher:  intern, 2 Watt
Abmessungen (BxHxT): 297 x 77 x 244 mm
Gewicht: 2,60 kg

Das Bild? Interessanterweise fand ich die Schwarzwerte ok, wobei diese natürlich nicht so satt sind wie am klassischen TV. Die Grundeinstellungen in Sachen Farbe und Kontrast sind beim Beamer schon für ein gutes Ersterlebnis nutzbar, können aber auch wacker über die Einstellungen justiert werden. Entweder man greift selber zum Skalieren über die Fernbedienung oder wählt aus vorgegebenen Profilen. Die erreicht man über die Fernbedienung oder manuell.

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Sehr positiv: Das Bild kann man sich auch noch gut tagsüber anschauen. Hab das Ganze sowohl im Flur, Arbeits- als auch im Wohnzimmer getestet und selbst der ECO-Modus ist noch leuchtstark genug, um „September 16 Uhr-Helligkeit“ zu übertrumpfen. Die Bildqualität würde ich an unseren Wänden (ohne Tapete) als gut bezeichnen, überzeugte mich persönlich bei entsprechendem Ausgangsmaterial. Im Flur, nur für einen kurzen Test, war ich auf „Raufaser“. Das geht für Bewegtbild, Fotos fand ich da eher ungeil. Geräusche? Deutlich hörbar, wenn man in der unmittelbaren Nähe des Beamers sitzt, nicht aber ab ca. 2 Meter und entsprechender Lautstärke 4+ auf der Skala.

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Kurztest der Sonderfunktionen wie manuelle horizontale- und automatische vertikale Trapezkorrektur: Funktioniert gut, kostet aber Auflösungsqualität, da die Korrektur komplett digital erfolgt und eben nicht optisch. Die Interpolation ist aber als durchaus gut zu bewerten. Unten einmal ein paar Beispielfotos, die nicht in den besten Umgebungsvariablen entstanden. Tagsüber auf einer Raufasertapete, keine direkten Fenster, dafür Tageslicht aus vier verschiedenen Eingängen. Klick vergrößert das Bild, Zuspieler war hier im Bild einmal YouTube und ein angeschlossener Chromecast für Fotos.

Speziell für Foto-Beschauung sei gesagt: Schaut bei diesem Beamer genauer in die diversen Modi und die separierten Einstellungsmöglichkeiten, die Einstellung Kino verschweigt zahlreiche Details in Fotos. (Anmerkung: Die Fotos sind ohne angepasste Keystone-Einstellungen aufgenommen worden, da der Beamer für die Fotos testweise nach unten gestellt wurde und so von unten nach oben unangepasst abstrahlte).

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Was mir am Ende des zweiwöchigen Tests in Erinnerung geblieben ist: Alles in allem ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Leicht zu bedienen. Kann Medien wie Fotos direkt vom angeschlossenen USB-Stick fressen, MP4 wollte bei mir nicht. Beherrscht einen Splitscreen-Modus. Kann also auf Signalquelle 1 Fußballspiel XY anzeigen, während man auf Anschluss 2 seinen Fußball Manager geöffnet hat. Schweres Beispiel, aber ihr wisst, was ich meine.

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Definitiv ausreichend für Fußball-Übertragungen. Schwarzwerte sind ok (direkter Vergleich zur Samsung Series 9, 9500er S-UHD ist schwer zu ziehen, da gewinnt das TV-Gerät leicht – und in Vergleich zu Plasmas sollte man diesen Beamer dann eh nicht stellen), aber sicherlich nichts für Cineasten. Die schauen sicherlich eh in anderen Preisklassen. Lebenszeit der 220 Watt-Birnen ist ok (10.000 Stunden im ECO, 5.000 im Normalbetrieb) , die Ersatzlampen vergleichsweise günstig. Negativ fiel mir persönlich auf, dass es leider keinen Audio-out gab, ebenfalls hätte man das Stromkabel ruhig in länger mitliefern dürfen. Angesichts des Preises ist dies aber Jammern auf hohem Niveau.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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12 Kommentare

  1. Kannst du nicht mal ein paar LED Beamer testen/vergleichen, auch gerne LED Beamer gegen welche mit einer herkömmlichen Lampe. LG ist bei LED Beamer ja stark vertreten. Die Nachteile von Beamern ohne LED sind mir etwas zu groß.

    z.b. LG PW1500G

  2. Ein kleiner Fehler im Fazit bei der Lebenszeit. „10000 bei Eco, 5000 bei Eco“ . 🙂

    An sonsten danke für den Test, scheint doch ein recht gutes Gerät zu sein.

  3. @Cashy: Ich habe praktisch die gleiche Einstellung wie du und bin auch wie @Seb geschrieben hat, an mehr Infos/Tests interessiert, falls dir mal die Themen ausgehen sollten 😉

  4. @Seb & SteveF: So gerne ich das würde: Ist eine Sache der Zeit und natürlich der Testgeräte. Ist also wohl eher nicht absehbar, dass ich hier nun dauernd neue Beamer teste, zumal meine Schwerpunkte woanders liegen 🙂

    @Philipp Reichelt: Ist behoben

  5. Ich habe einen Beamer, aber werde selbst erst wieder einen kaufen wenn es 4K zu einem vernünftigen Preis gibt.

  6. Also für den Preis einer 65″ Glotze bekommt man aber schon einen sehr ordentlichen Beamer 🙂

  7. In Sachen Mobilität würde ich ein 2,6kg Gerät als eher zu schwer bezeichnen, obgleich natürlich bei gleichzeitiger Beladung eines Rucksacks mit Bierflaschen das Gewicht nicht so ins Gewicht fällt, vor allem dann, wenn man schon vorgekostet hat.

    Allerdings wünsche ich mir seit Jahren mobilere und bezahlbare und leuchtstarke LED Beamer für die Handtasche. Also weiter abwarten….
    Und: Ja, auch ich würde mich über einige (gelegentliche) Beamer Tests, Hinweise, Tipps – freuen! vielleicht auch ein Thema für den Videospezialisten Andre bei Euch?

  8. Marcus Siemens says:

    das besondere ist doch, daß dies einer der wenigen Beamer mit mehr als Full-HD ist, der ist nämlich WUXGA, 16:10, das ist mit Excel oder viel zu lesen ein enormer Vorteil, steht zwar in der Tabelle, aber es ist halt mehr als 1080px

  9. Ich kenne das Problem mit großem Sitzabstand und der daraus resultierenden „Notwendigkeit“ eines größeren TV´s. Nur will man ja nicht zwingend die Tagesschau und Co. in riesig gucken, sondern meistens sind es Sportübertragungen oder Filme, bei denen man sich ein größeres Bild wünscht. Die Kombi aus 55 Zoll TV und Beamer ist daher meiner Meinung nach die beste Lösung. Hab selber den Epson 5300, welchen ich dem hier getesteten Gerät bei dem Einsatzzweck Film und Sport vorziehen würde.

    @zoula: LG bietet doch reichlich portable LED Beamer an.Bezahlbar und die Leuchtleistung ist auch in Ordnung.

  10. Das größte Manko bei dem Gerät dürfte die 16:10 Auflösung sein. Dadurch hat man bei 16:9 Material immer oben und unten einen Rand, den man auch auf einer Maskierten Leinwand noch gut erkennt (sieht man ja auch auf den Bildern). Für Präsentationen ist das Format natürlich vorzuziehen aber im Filmbetrieb absolut störend.

  11. Hallo Carsten,

    da hast du ja genau den Beamer getestet, den ich @work auch letztes Jahr gekauft hatte.
    Grund : Ersatz für 10 Jahre alten Toshiba Beamer mit SVGA (XGA skaliert)
    Das Teil ist eher im Business Bereich angesiedelt. Dafür passt es mit dem WUXGA.
    Lautstärke und Helligkeit bei Eco Mode Top.

    Zum fehlenden Wlan: Der Adapter ist A) teuer (ELPAP10 110€) und ist B) nur über Epson network connect software nutzbar. Also nix mit Miracast oder widi. Außerdem kann man dann gleich den EB-U32 mit Wlan nehmen.

    Oder noch besser einfach nen MS WIDI Adapter fürs Wlan an einen der HDMI dran hängen.

    Etwas wichtiges hast du vergessen zu schreiben, der Beamer muss nicht abkühlen. in 5 Sek ist der Beamer aus.

  12. Danke für den tollen Testbericht
    scheint wohl ein ganz guter Beamer zu sein, einzig das 16:10 Format würde mich stören 🙁

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