Galerie: Einige Neuerungen von iOS 9
Google gehen die Ideen aus – schrieb ich neulich. Ist natürlich völliger Blödsinn, bezog sich nämlich immer auf die Erwartungen von Endkunden bei einer Entwicklerkonferenz. Und wer bei Google gähnte, der wird auch bei Apple gestern nicht tobend geklatscht haben, sondern wird bei Drakes Laberei Apple unter den Händen weggeschlafen sein. Fakt ist halt: vieles wird während der Keynote nicht gezeigt, weder bei Apple, noch bei Google.
Viele der angekündigten Neuerungen sind optischer Art, wobei sich der Großteil unter der Haube befindet. OS X El Capitan hat mich am meisten verwundert, das Gezeigte hätte man sicher bei einem kleineren Update erwartet, nicht bei einem Upgrade auf 10.11. Doch ich bin gespannt – sofern man echt an der Performanceschraube gedreht hat, dann hat man ja schon einiges gegenüber Yosemite erreicht. Und dann war da ja auch noch iOS.
Hatte man bei Googles Android M-Vorstellung leicht enttäuscht mit den Schultern gezuckt, so muss man auch bei Apple festhalten: das für den Nutzer Ersichtliche ist auch hier nicht der absolute Knaller, stattdessen schraubt man – wie andere Anbieter auch – an den Feinheiten. Man legt hier und da nach, um eine verbesserte Gesamt-Performance zu gewährleisten.
Das fängt unter iOS 9 beim Akku an. Bei typischer Nutzung soll das System dafür sorgen, dass ihr erst eine Stunde später an die Steckdose müsst. Zudem gibt es einen Schalter, über den ihr Hintergrunddiensten den Hahn abdrehen könnt. Nützlich, wenn man hart im roten Bereich unterwegs ist und das Smartphone doch noch für Telefonie-Aktivitäten benötigt. Bis zu drei Stunden Saft zusätzlich sollen drin sein.
Ebenfalls gibt es unter iOS 9 eine neue iCloud Drive-App. Nach der Aktualisierung wird man gefragt, ob man eine Verknüpfung auf dem Home-Bildschirm anlegen möchte. Aber dies kann man auch hinterher noch in den Einstellungen erledigen. Hier dann zu finden: die im iCloud Drive gespeicherten Dokumente, die man einsehen und löschen kann.
Habt ihr euch auch immer gefragt, ob die Shift-Taste aktiviert ist oder nicht? Ich fand das auch immer verwirrend, jetzt kann man endlich anhand der Tastatur unterscheiden, ob man groß oder klein schreibt.
Ebenfalls an Bord: ein neuer Task Switcher und ein zusätzlicher Bildschirm für die Suche. Nicht verwechseln, beim Herunterziehen kommt immer noch die klassische Spotlight-Suche, doch ganz links befindet sich der Bildschirm mit der „schlauen Suche und Siri“. Eingegebene Suchanfragen liefern relevantere Ergebnisse aus mehreren Kategorien, darunter Sportspielstände und Termine, Videos und einfache mathematische Berechnungen.
Ebenfalls neu: eine kleine Vorschau mit Thumbnails eurer Fotos in der Foto-App. Schaut ihr euch ein Foto an, so könnt ihr über die untere Leiste schnell durchwischen.
Habt ihr euch schon einmal in den Einstellungen verloren? Sollte ein Ende haben, in den Einstellungen findet ihr nun eine Suche vor, die euch schnell zur gewünschten Stelle katapultiert.
Ebenfalls halbneu: die Freunde-App. Vorher optional, nun fest im System verzahnt (wieder eine App für den Ordner mit Apps, die man nicht nutzt – aber auch nicht löschen kann). Sie bringt neuerdings ein Widget mit, welches ich recht überflüssig finde. Mir persönlich reicht die Ansicht des Geo-Sharings über die App als solches, die Ansicht über das Widget finde ich nicht sonderlich brauchbar, wobei es auch dort sicherlich Ausnahmefälle gibt.
Auch Siri sieht etwas anders aus und hat eine leicht andere Optik bekommen. Erinnert an das Siri, welches man auch auf der Apple Watch findet, zumindest optisch.
Ferner neu: die Notiz-App. Die war vorher recht dumm, nun kann man mehr damit machen. Fotos, Handzeichnungen, Ansicht nach Anhängen und vieles mehr. Synchronisiert wird via Cloud, macht keinen so verkehrten Eindruck, auch Listen und ähnliches ist möglich.
Zurück zur Suche: wer über Spotlight eine App startet, kommt mit einem Klick wieder zur Suche zurück.
Und sonst so? Viele kleine Neuerungen in den Einstellungen, beispielsweise setzt TouchID nun einen sechsstelligen Code voraus. Behauptung: hier werden wohl ganz viele ein Geburtsdatum nehmen. Die Betaversion von iOS 9 ist bereits jetzt für Entwickler zu haben, eine öffentliche Betaversion wird ebenfalls zu haben sein, interessiere Nutzer können sich das alles hier anschauen.
Sind ja doch ganz interessante Sachen dabei. Danke.
„Ich fand das auch immer verwirrend, jetzt kann man endlich anhand der Tastatur unterscheiden, ob man groß oder klein schreibt.“
Ja, schön dass Apple das nach zwei Betriebssystemversionen endlich wieder repariert. Unter iOS 6 und kleiner war das ja schon enthalten.
Bei den Notizen interessiert mich, ob auch weiterhin IMAP verwendet werden kann oder ob jetzt ausschließlich iCloud unterstützt wird. Ich verwende für Notizen nämlich Posteo über IMAP und das funktioniert vollkommen problemlos unter OS X und iOS. Momentan…
Also nach ersten Aussagen aus verschiedenen Foren muss die Performance von 10.11 um einigen besser sein als zuletzt bei 10.10.04.
Ich selbst habe mit meinem MBP i5, 2,4, 4gb mit Yosemite teilweise zu kämpfen.
Da kommt doch ein entlastendes System wie vom Himmel geschickt.
Also mich hat die Konferenz insgesamt überzeugt.
@Oliver
„Unter iOS 6 und kleiner war das ja schon enthalten.“
Die Buchstaben waren in allen iOS versionen klein. Lediglich der Shift-Button ist ab iOS7 ziemlich misslungen, da es unklar war ob der gedrückt ist oder nicht.
Es war nicht nur langweilig, es war enttäuschend. Ich hatte gehofft, dass wenigstens mal das Thema Stabilität erwähnt wird. Nichts. Mehrere Benutzer auf dem iPad? Immer noch nicht. Splitscreen? Nur für iPad Air 2 aufwärts (wohl weil Apple so geizig war, mal etwas früher mehr als 1GB RAM in die iPads einbauen). Apple Pay? Nur UK kommt dazu. Transit? Nur in ausgewählten Städten (und weil das ja alles so genau und toll vermessen ist, wird es die meisten Städte wie auch schon beim Maps Flyover nicht geben). Apple Music? Zu 2/3 uninteressant. Ich brauche weder Connect noch Radio. Kuratierte Playlists könnten interessant sein, aber wo ist das Alleinstellungsmerkmal gegenüber Spotify?
Meine Highlights? Swift 2 wird Open Source, Apple Music kommt für Android und native Apps für die Watch, mit denen die Entwickler zeigen können, was die Apple Watch eigentlich alles kann oder nicht kann. Nur daran kann die Watch letztlich wachsen oder zugrunde gehen.
Der Großteil der Veranstaltung war das übliche, kontrollierte Kleinklein von Apple. Das skaliert meines Erachtens nach aber viel zu schlecht (siehe auch die Beschränktheit von Maps Flyover oder dem neuen Transit), um zukunftsfähig zu sein. Heute ist Big Data interessant und die Ankündigung von Google, unbegrenzten Speicherplatz für Bilder zu bringen, mit automatisierter Kategorisierung, ist da wesentlich interessanter, wenngleich zugegebenermaßen auch abschreckender. Den kostenlosen iCloud-Speicher hätte Apple im Rahmen einer neuen iCloud Drive App wenigstens auf 15 GB erhöhen können.
Lustig war immerhin die Siri-Werbung (super tolle Erkennung, branchenführend) und etwas später macht Siri nicht das, was Eddy Cue von ihr will. Die ganzen Externen wie Drake brauche ich auch nicht. Das war schon mit der Christy Turlington bei der Apple Watch nervig. Ist in etwa in der gleichen Klasse wie Teleshopping, wo überglückliche Kunden von ihren tollen Erfahrungen berichten. *gähn*
Ich meinte vorhin natürlich „groß“ und nicht „klein“
Entwicklerkonferenz ohne ein Blick in Code oder auf ein Entwicklertool. Dafür halt Musikdienste…jeder wie er will:)
Die iOS 9 Beta zeigt jetzt schon teilweise den neuen San Francisco Font. Wird den meisten zwar nicht auffallen, ist aber durchaus positiv. Der alte war einfach sterbenslangweilig.
@Axel. Dafür hättest du dann den Stream um 23:30 gucken müssen. „State of the Union“.
Wesentlich interessanter für Entwickler. Diesmal wird ja ziemlich viel Live übertragen. Jedenfalls auf dem AppleTV. Heute um 18 Uhr gehts weiter 🙂
wer erwartet denn noch ernsthaft eine (jährliche) Revolution egal ob von Apple oder Gockel. Die Smart Devices sind erfunden, jetzt gibt’s halt nur noch Evolution, mehr oder weniger…
@Cashy: wichtigstes Feature: Tastatur wird zum TouchPad, endlich eine vernünftige und hoffentlich produktive Möglichkeit Texte zu bearbeiten
@Axel
developer.apple.com/wwdc/schedule/
Code-Sessions bis zum Abwinken.
Weiß man ob man im „Low-Power-Mode“ noch Pushnachrichten/WhatsApp bekommt? Zählt das schon als Hintergrund-Dienst?
Was mich sehr stört ist folgendes. Vielleicht hat jemand ne Lösung. Das iPhone ist in der Tasche, es sind Erinnerungen, Kalendereinträge und eingegangene Nachrichten zu sehen. Dafür hab ich aber gerade keine Zeit und entsperre das Gerät, weil ich schnell eine App starten möchte. Dann sperre ich das iPhone wieder. Nun werden die ganzen Mitteilungen nicht mehr angezeigt. Ja, die Apps und Ordner zeigen an, dass eine App mir was zu sagen hat. Auch in der Mitteilungszentrale finde ich die Nachrichten wieder. Ich habe aber kein Symbol, wie bei Android, dass mich in der Kopfzeile daran erinnert, dort mal nachzusehen. Ich möchte auch nicht tausende von kleinen Symbolen wie bei Android, eine genügt.