Cloud: Auch Bitcasa bricht Versprechen, kein unendlicher Speicherplatz mehr

Machen wir uns nichts vor: es ist eine verdammt harte Zeit für Anbieter von Cloud-Speicher. Dropbox, Amazon, Microsoft, Google und selbst Apple machen den vermeintlich kleinen Herstellern die Hölle heiß. Erst gestern berichteten wir hier im Blog über das nachträgliche Abändern von Pressemitteilungen und Brechen von Versprechen des Anbieters Wuala (gehört zu LaCie und damit zu Seagate).

Bildschirmfoto 2014-10-24 um 08.58.09

Erschreckende Kommentare gab es von Lesern, von gesperrten Konten und nicht mehr erreichbaren Daten ist da die Rede. Alles andere als noch haltbar. Nun zieht ein weiter Anbieter ein Versprechen zurück, welches er einst gab: Bitcasa. Der Anbieter, der anbot „unendlichen Speicherplatz“ zu bieten.

10 Dollar sollte der Spaß kosten, den wir hier im Jahr 2012 unter die Lupe nahmen. Nun die knappe Aussage: Ende von Open End-Speicherplatz, stattdessen gibt es nur noch zwei Optionen: Premium mit 1 TB Speicher für den bisherigen Preis oder eben 10 TB für monatlich 99 Dollar (bzw. 999 Dollar im Jahr).

Man habe festgestellt, dass die meisten Nutzer weniger als das angebotene Terabyte nutzen, sodass man sich zu diesen Preisen entschlossen hat. Das Switchen auf neue Pläne muss bis zum 15. November geschehen sein, sonst werden alle Dateien gelöscht. Im Blog des Unternehmens heißt es, dass lediglich 0,5 Prozent der Nutzer mehr als 1 TB nutzen, lediglich 0,1 Prozent nutzt mehr als 10 TB. Nutzer, die mal dachten, dass sie bei Bitcasa für überschaubares Geld unendlichen Platz bekommen, dürfen ihre Träume damit begraben.

Weil immer Fragen kommen, wie ich das handhabe: Ich selber habe keine Speziallösungen oder so. Ich minimiere Cloud, lokale Daten sind gute Daten. Ein alleiniges Verlassen auf die Cloud kommt bei mir nicht infrage. Ich habe derzeit Google Drive und Dropbox im Einsatz, hier liegen einige Daten, die aber ebenfalls lokal und auf meinem NAS von Synology sind.

Die Clients sorgen für eine lokale Synchronisation, die im Falle von Dropbox bei mir teils selektiv ist, zudem unterstützt ein NAS von Synology das Synchronisieren von auf dem NAS befindlichen Ordnern mit Google Drive und Dropbox.

Weggesichert wird nicht jeder Schrott, Software, Filme und Musik kann man sich immer wieder besorgen und gehören zumindest in meinem Fall nicht zu den Daten, denen ich lange hinterherweinen würde. Aber das sieht natürlich jeder anders, je nach Umfang und Herzblut, welches in eine Sammlung gesteckt wurde.

Meine wichtigen Daten bestehen aus Fotos und Dokumenten, letztere liegen bei mir unter 1 GB da ich nur wirklich ein Minimum aufbewahre – das, was ich muss.

(danke an alle Einsender!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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28 Kommentare

  1. Wie genau sichert das Synologie automatisch in die Cloud? Hat Synologie da eine Art App für, die das automatisch macht oder ist das ein Shell Skript? Weil genau das suche ich nämlich auch noch.

  2. Also wenn man festgestellt hat, dass schon der Großteil der Nutzer weniger als 1 TB nutzt, und man trotzdem das Preismodell umstellen muss, stimmte wohl von Anfang an die Mischkalkulation nicht wirklich. Nicht sehr vertrauenserweckend, wenn man da seine Daten parken soll…

  3. Übrigens hat sich der Bitcasa-Gau schon im Juli 2013 angekündigt. Neue Verträge konnten dann schon nur noch zu unglaublich hohen Preisen Infinite werden, für 10 Dollar gab es dann schon “nur“ noch 1 TB. Der Blogbeitrag von damals scheint schon gelöscht zu sein. Aber ich hatte damals trotz meines Bestandsvertrags gekündigt, weil ich Böses ahnte.

  4. @Jemand

    und der Spaß funktioniert inzwischen auch mit hubic, wo man 100GB für nen Euro und 10TB für nen 10er im Monat bekommt. Zusammen mit Serverstandort EU und 3 von einander getrennten Speicherorten ist das sehr empfehlenswert.

  5. @caschy
    Du hast 1 GB an wichtigen Daten inkl. den Fotos bisher angesammelt? Da warst Du aber wirklich sparsam :).
    Ich erfasse in meiner Datensicherung auch nur wirklich wichtige Daten die bei Verlust nicht mehr ersetzbar wäre (also auch keine Filme, Serien etc.) und da komme ich auf knapp 80 GB. Wobei der allergrößte Teil davon halt umfangreiche Foto Archive von früher sind.

  6. @caschy
    Das ist der Startschuss meine(n) Heimserver wieder zum Laufen zu bringen. Zuletzt hatte ich den in Rente geschickt weil WHS03 noch drauf war und ich keine Lust hatte mich um Ersatz zu bemühen.

    Gibt es hier Empfehlungen/eine Übersicht was es an sinnvollen OSsen gibt? Plex sollte dann auch drauf laufen 😉

  7. @elknipso
    Er hat 1 GB Daten exklusive Fotos.

    Ich vertraue den Anbietern nicht. Die haben alle nichts zu verschenken, kein Geld, und auch keinen Speicherplatz. Und sie schränken es ein, wenn es genutzt wird, vorher nutzen sie es für die Werbung. Unlauter… aber juckt die Konzerne einen Dreck.

    Nehmen wir das „Lebenslange Rückgaberecht ohne Grund“ von Ikea, dass auf alle Produkte, außer Stoffe, Arbeitsplatten und Fundgrubeartikel ausgerufen wurde. Wenn die Menschen das mal anfangen zu nutzen und dann versuchen, ihre kaputten Sparbirnen / LEDs / leeren Batterien / kaputten oder nicht mehr aktuellen Fernseher / dreckige Teppiche, nicht mehr gefallenden Lampen oder durchgesessenen Sessel in drei Jahren zurück zu tragen, und ihr Geld wieder haben wollen: Dann wird es sich auch als Werbestrategie herausstellen, und ohne rechtliche Auseinandersetzung wird man zu der versprochenen Rückgabe, und seinem vermeintlichen Recht als Kunde, nicht kommen.

    @Pietz
    Unterstützen die inzwischen das blockweise Synchronisieren großer Dateien? Bis jetzt funktionierte das nicht, damit war der Dienst für mich wertlos, wenn auch sonst eine Überlegung wert, da, wie von dir angesprochen, europäisch. 🙂

    @Caschy
    Ist es möglich, dass dein CSS irgendwie im Eimer ist? Ich kann bei längeren Kommentaren nur noch auf Absenden klicken, wenn ich mir den Button mit Hilfe der Developer-Tools aus dem DOM heraussuche und ihn dort klicke, da der Button unter dem Textfeld hinter das „Du willst nichts verpassen?“-Feld scrollt, und so nicht mehr klickbar ist.

  8. @Caschy
    Und was soll mir dieser Fehler sagen: {„success“:“false“,“error“:{„message“:“Wordpress Error – {}“}}

  9. @saujung
    Das ist natürlich immer eine Mischkalkulation. Es gibt ja auch Klamottenhändler (z.B. von Lands End weiß ich das im Detail) die geben ein „zeitlich unbefristetes Rückgaberecht ohne wenn und aber“ auf ihre Produkte. Das heißt die Kunden können ein Produkt jederzeit mit der Begründung „bin mit der Qualität nicht zufrieden“ zurück schicken und bekommen ihr Geld.
    So eine Aussage schafft natürlich erst einmal Vertrauen in den Anbieter und die Qualität seiner Produkte. Und letztendlich nutzen, und auch unverschämt ausnutzen, tut dies nur ein sehr kleiner Teil der Kunden. Da sind aber dann auch durchaus Fälle dabei in denen der Anbieter eine sichtbar 10 Jahre getragene Jeans zurück bekommt mit dem Argument „bin mit der Qualität nicht zufrieden“. Es ist halt eine Mischkalkulation, und dass es auch solche Scherzkekse gibt, die dann ihr Geld zurück bekommen haben die Anbieter vorher schon einkalkuliert.

  10. Eben! Weil “ Dropbox, Amazon, Microsoft, Google und selbst Apple “ schon genug kostenlosen Speicher anbieten. Wieso sollte ich dann bei den Preisen der obengenannten zu anderen wechseln die weder mehr Sicherheit (oder gar Unabhörbarkeit) noch mehr Comfort bieten?!? Die meisten oben genannten haben doch gute System und/oder App Integrationen?!? Und verschlüsseln kann jeder selber wenn man dafür Bequemlichkeit einbüsst!

    Zudem bieten Copy, Yandex, Mega, Telekom & Co zusätzlich noch gutes und viel an…

    Der Free Bitcasa (10GB?) bleibt aber oder?!?

  11. Wer sich auf solche Versprechen von Cloud Anbietern verlässt, ist selber Schuld!

  12. Hat jemand Erfahrung mit dem Anbieter „owncube“. Lässt sich dieser Dienst ähnlich wie Wuala benutzten? Ja, ich suche eine Alternative dazu…

  13. Ich kann nur Backblaze empfehlen, 50 USD p.a., clientseitige Verschlüsselung und unlimitiertes Backup. Nutze ich schon sehr zufrieden seit Jahren und deren Geschäftsmodell ist wohl auch tragbar. Siehe sehr offene Kommunikation in deren Blog. Bietet halt keinerlei sharing Funktionalität, soll es aber auch nicht, hab dort ca. 300GB gesichert, geschieht vollautomatisch (per default komplette Festplatte ausgewählt) und ohne hohe Systembelastung. Dazu noch 30 tägige Versionierung. Was will man mehr, gerade wenn man wie ich ständig unterwegs und deshalb kaum dazu komme lokale Backups zu machen. Schaut es euch mal an.

  14. Ganz tolle Aktion!

    Vor allem weil ich massive Probleme habe die Daten von BitCasa runter zu bekommen. Wohl gemerkt mit einer 100M/Bit Syncronen Leitung Auf mein Server im Rechenzentrum).

    Egal mit was ich meine Daten kopieren will, hängt sich das Programm auf.
    Windows Explorer, TeraCopy und selbst robocopy gibt auf.

  15. @traveler
    hört sich ja super an, aber Backblaze ist etwas komisch: sie verschlüssel offiziell lokal, übertragen dann aber über SSL? Sie nutzen offiziell AES, aber letztlich muss man dem Anbieter vertrauen, ist halt closed source. Tatsächlich private Daten würde ich diesem Dienst nicht anvertrauen, für 90% der Daten aber sicher attraktiv. Ich denke, ich teste die Mal, vor allem die Versionsverwaltung finde ich sympatisch.

  16. @saujung die lokale Verschlüsselung ist optional, grundsätzlich ist jede Verbindung zu Backblaze SSL verschlüsselt, selbst die einfache Homepage. Aber du hast schon recht, letztendlich muss man dem Anbieter eben vertrauen. Die offene Kommunikation, die Vita der Gründer und der schnelle support (brauchte ich nur einmal beim Wechsel von Win zu OSX) lässt mich allerdings diesem Dienst eher trauen als so manchen anderen. Vor allem scheinen sie ein rentables Geschäftsmodell zu haben, was mich hoffen lässt, noch viele Jahre darauf zählen zu können. Bin jetzt ca. 4 Jahre dabei und hat mir schon das ein oder andere Mal geholfen, wobei der worst case, also ein kompletter Datenverlust glücklicherweise noch nie eingetreten ist. Ich komme halt dadurch, dass ich viel unterwegs bin, nur alle 2-3 Monate zu nem Timemachine backup zuhause und da ist es einfach ein gutes Gefühl alles gesichert zu wissen, falls der Lappi mal geklaut wird.

  17. PS: „I apologize that I’m unable to provide an invoice.“
    Das war die Aussage vom Bitcasa Support. Sie haben vorgeschlagen ich sollte doch einen Screenshot beim Finanzamt einreichen.
    Unseriös! Werde jeden vor dem Laden warnen!

  18. @saujung Hier nochmal ein tieferer Einblick in die Verschlüsselungsarchitektur:

    https://help.backblaze.com/entries/20926247-Security-Question-Round-up-

  19. Wuala hatte ich mal zum Testen und Bitcasa auch aber bin auch schnell wieder von abgekommen. Mein Google Drive sowie Dropbox wurde abenfalls aufgelöst und ich bin schon seit sehr langer Zeit zu Spideroak gewechselt. Überzeugt hat mich da die Verschlüsselung meiner Daten auf meinem Client.
    Mein Account bei Spideroak beläuft sich auf 125USD/Jahr für Unlimited Speicher und aktuell liegen dort knapp 700GB an Daten von mir. Ich nutze Spideroak einfach als Backup meiner Synology 1813+ da ich nicht noch mal so viel Geld für eine redundante Kiste ausgeben möchte und ich somit keinen Platz habe, von meinem NAS ein Backup zu fahren. Belegen tu ich aktuell knapp 5TB an Daten auf dem NAS. Gehöre zu den Leuten die einfach mal alles aufheben an Daten. Fängt alleine schon bei Fotos an 😉

    Brauch man das? Naja, ich für meinen Teil leiste mir den „Luxus“. Entscheiden muss das jeder für sich.

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