YouTube Heroes: Kontroverse Initiative legt Grundstein für Massen-Flags

Youtube Artikel LogoYouTube hat eine neue Initiative ins Leben gerufen: YouTube Heores ist trotz des heldenhaften Namens bereits jetzt hoch umstritten. YouTube erklärt, dass man mit dem Programm loyale Mitglieder der Community belohnen wolle. So will man Freiwillige gewinnen, welche unangebrachte Videos melden. Außerdem können die Freiwilligen Captions und Untertitel zu Videos hinzufügen. Sie erhalten ebenfalls Zugriff auf ein spezielles YouTube-Forum, um sich mit anderen Helfern auszutauschen – auch ein Forum in deutscher Sprache ist angedacht.

Insgesamt gibt es fünf Stufen innerhalb derer die YouTube Heroes aufsteigen können. Auf Level 1 mit 0-9 Punkten erhalten die Heroes nur Zugriff auf das entsprechende Dashboard. Bei 10 bis 99 Punkten winkt Level 2 und ermöglicht an exklusiven Workshops und Hangouts teilzunehmen. Level 3 schaltet schließlich bei 100 bis 399 Punkten die Möglichkeit frei Massen-Meldungen von Videos vorzunehmen und in der Heroes-Community zu moderieren. Und genau an dieser Stelle beginnen dann auch die Bedenken vieler YouTuber.

https://www.youtube.com/watch?v=Wh_1966vaIA

So arbeiten die YouTube Heroes freiwillig, also ohne Entlohnung, für YouTube. Viele YouTuber befürchten, dass sich hier unter anderem auch User angezogen fühlen, die etwas Machthunger verspüren. Schnell könnte die Funktion der Massen-Meldungen von Videos missbraucht werden. Es ist auch davon auszugehen, dass besonders Kinder und Jugendliche ihre Freizeit opfern, um für YouTube herumzuforsten. Das ist zwar nicht gewünscht, da YouTube vor der Anmeldung zum Hero fordert, dass der User bestätigt, dass er erwachsen ist. Ein Nachweis scheint aber nicht erbracht werden zu müssen, so dass natürlich auch ein 13-Jähriger schlichtweg anklicken könnte, dass er volljährig sei.

Bei 400 bis 999 Punkten (Level 4) könnten die YouTube Heroes dann Sneak-Previews zu neuen Produkten erhalten und direkt mit YouTube-Mitarbeitern in Kontakt treten. Wer Level 5 mit mehr als 1.000 Punkten erreicht, kann Produkte vor dem Launch testen und sich für ein Heroes Summit anmelden.

https://www.youtube.com/watch?v=sj2kcc7SdQk

Noch befindet sich das YouTube-Heroes-Programm in der Beta-Phase. YouTube schreibt sich damit auf die Fahnen für eine bessere Community sorgen zu wollen. Ich selbst sehe daran zusätzlich kritisch, dass hier quasi schlichtweg unbezahlte Moderatoren gesucht werden, die mit auf mich belanglos wirkenden Exklusiv-Vorteilen bei Laune gehalten werden sollen. Ich würde meine Freizeit nicht so „billig“ abtreten. Viele YouTuber sehen die Idee ebenfalls skeptisch. Was meint ihr?

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

5 Kommentare

  1. Momentan scheint es YouTube mit seiner Nutzerschaft ja richtig verscherzen zu wollen. Erst hatten wir die dicken Querelen mit der Demonetarisierungskampagne, dann die Geschichte mit Juncker und jetzt das. Die Google-Tochter war zwar genau wie ihr Mutterkonzern noch nie ein einfaches Kind, aber aktuell treiben sies echt mal wieder auf die Spitze.

    Wenn das durchgezogen wird, werden garantiert wieder diese fanatischen Fanhorden aktiv werden und ihre YouTube-„Idole“ bis aufs Blut verteidigen. Die Kontrollen bei YouTube sind da traditionell sehr lasch, was die Alterskontrolle und andere Punkte angeht. Solange man damit Geld macht, wird auch über die eigenen Richtlinien mal großzügig hinweg gesehen.

  2. Normalerweise zählt man für sowas, crowdsource everything

  3. Erinnert mich stark an Wikipedia, da ist der „Machthunger“ mancher Administratoren ja auch etwas zu groß.

  4. Kommt mir bekannt vor. Das Inoffizielle-Mitarbeiter-Programm der Stasi funktionierte in etwa genauso. Kleine Anreize für Denunzianten.

  5. Was soll da schon schief gehen?
    Funktioniert gerade in der deutschen Wikipedia ja auch super!

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.