yeedi Cube im Test: Saug- und Wischroboter überzeugt mit Schall-Reinigung

Der eine oder andere Saugroboter hat sich hier in unseren heimischen vier Wänden bereits beweisen müssen. Mit dabei waren hin und wieder auch Geräte, die nicht nur saugen, sondern parallel (bzw. optional) auch wischen können. Dabei ziehen viele Modelle einfach nur einen feuchten Mopp hinter sich her, andere Geräte setzen da sonst auch auf rotierende Mopps, um dem Schmutz beizukommen. Ich habe hier nun seit einiger Zeit den neuen yeedi Cube im Einsatz, der nicht nur auf eine große Basis mit Selbstreinigungsfunktion setzt, sondern auch ein intelligenteres Wischen dank Schalltechnologie verspricht.

  • Navigation per optischem Sensor und Laser-Fusion-Technologie
  • Saugleistung Robo: 5.100 Pa
  • Saugleistung Reinigungsstation: 27.000 Pa
  • Schall-Mopp-Wischen mit bis zu 2.500 Bewegungen pro Minute
  • Mopp kann 8 mm angehoben werden bei erkanntem Teppich
  • Station trocknet Mopp mit 40 °C warmer Luft
  • Schmutzbehälter: 360 ml
  • Staubbehälter in Station: 2,1 l
  • Frischwassertank (Ufo): 1 l
  • Schmutzwassertank: 1,2 l
  • Akku: Lithium – 5.200 mAh Kapazität – verspricht bis zu 180 Minuten Reinigung
  • unterstützt Alexa und Google Assistant
  • weitere Einstellungen und Funktionen per App
  • kann mehrere Karten speichern
  • No-Go-Zonen nach erstem Kartieren einrichtbar

Das klobige Paket hat den Postboten hier ganz gut schwitzen lassen, mit allem Drum und Dran schleppte er mir da fast 20 kg vor die Türe. Im Inneren wartete dann eine recht üppige Station nebst Bodenplatte, die flott in die Station eingeklinkt wird. Für das Gerät selbst muss sich der Käufer schon ein wenig Platz freihalten. Wer allerdings bereits mit Saugrobotern hantiert hat, kennt die Mindestabstände zu den jeweiligen Seiten sowieso schon. Mindestens einen halben Meter sollten links und rechts der Station frei sein, nach vorne lieber schon ein Meter. Bei mir klappte das vom Platz her nicht so gut, das hat den Roboter aber bislang in keinster Weise gestört.

Vom Design her erinnert der yeedi Cube sehr an Vorgängermodelle des Herstellers. Das weiße Äußere ist schlicht, aber schick und alles wurde wertig verarbeitet. So wurde unter anderem auch bei der Auffahrt zur Station daran gedacht, dass die kleine Rampe dezent gummiert ist, damit der Sauger beim Laden nicht von alleine verrutschen kann. Auch sitzt an der oberen Kante der Roboter-Einfahrt ein hellblaues Stimmungslicht, das meiner Meinung nach weder stört noch unpassend aussieht.

Mit zwei Seitenbürsten, einer Hauptwalze und 5.100 Pa Saugkraft sollte der Cube durchaus in der Lage sein, die meisten Flächen und Ecken von Staub und Schmutz zu befreien. Wer hier schon festlegen möchte, dass der Roboter ausschließlich saugen und nicht parallel auch wischen soll, der kann das direkt in der App einstellen. Doch vielmehr beginnt, wie bei jedem anderen Modell auch, zuallererst das Mapping – also das erste Erstellen einer Umgebungskarte, damit der Roboter später gezielter navigieren kann.

Das dauerte in unserem Fall gut eine Stunde, aufzunehmen waren von den Sensoren dabei vier Räume, davon zwei Flure, die Wohnstube und unsere Küche. Erst nachdem der Cube dann wieder in die Ladestation gefahren und sich knapp sechseinhalb Stunden komplett aufgeladen hat, konnte ich in der App No-Go-Zonen definieren, Barrieren ziehen, Räume benennen und mehr. Alles Funktionen, die man so nicht nur von der Konkurrenz, sondern auch von Cube-Vorgängern kennt.

Der yeedi Cube arbeitet bei uns vor allem im kombinierten Betrieb, saugt und wischt also parallel. Wir haben überall Hartböden, lediglich im Wohnzimmer liegt ein Kurzflorteppich von 2 x 1,7 Metern. Zu Beginn haben wir jenen noch zusammengerollt und hoch gelegt, den Rest der Räume noch von losen Kabeln oder herumliegenden Kleinteilen befreit. Objekte wie Katzenspielzeug oder Schuhe haben wir bewusst liegen lassen, da dies nun mal der bei uns vorherrschenden Wohnsituation am besten entspricht und unsere beiden Kater zudem auch für diverse Flecken und Schmutz sorgen.

Saugen

Das Saugen absolviert der yeedi Cube äußerst effektiv, wenngleich die Seitenbürsten weiterhin nicht in jeder Ecke wirklich jeden Krümel herausbekommen. Die Gummiwalze nimmt auch die lästigen Katzenhaare problemlos auf. Leider werden Kabel so gut wie nie erkannt, weshalb man hier vor dem Saugvorgang lieber genauer hinschauen und wegräumen sollte. USB-Kabel schafft die Walze nämlich auch locker aufzuwickeln, verbunden mit allerhand Arbeit, das Kabel im Anschluss noch zu retten.

Wischen

Viel interessanter war für mich im Test aber das Wischen. Immerhin wird auch der yeedi Cube ausschließlich mit einem Mopp-Pad bestückt, was anschließend mit Frischwasser benetzt und hinter dem Sauger hergezogen wird. Dabei gibt das Gerät beim ersten Wischvorgang etwas mehr Wasser ab, um schon einmal festere Flecken etwas aufzuweichen. Jene werden dann im zweiten Wischvorgang mit weniger Wasser überwischt, was im Test tatsächlich ziemlich überzeugend funktioniert hat. Einer unserer Kater hat seit Geburt einen verengten Tränenkanal, verliert darum ziemlich oft und regelmäßig Tränchen, die auf Fliesen und Co. gut zu sehen sind.

Wenn man da mal ein paar Tage mit dem normalen Wischmopp nicht mehr dran gewesen ist, bedarf es schon etwas mehr Anstrengung, die Flecken zu entfernen. Hier leistet das Prinzip des Cubes wirklich gute Arbeit und bekommt jene Stellen einwandfrei gereinigt. Auch in der Küche konnte das Gerät bislang größtenteils überzeugen.

Da man aber mit purem Wasser wischt, sind Fettflecken kaum zu bändigen, werden oft eher einfach verwischt. Da arbeitet die Konkurrenz aber ähnlich. Den Teppich erkennt der Sauger im Übrigen recht schnell, falls er mal liegen bleibt. Dann kann das Pad hinten bis zu 8 mm angehoben werden, damit der Teppich nicht nass hinterlassen wird. Das klappte zumindest bei unserem Kurzflor sehr gut, ist aber ganz klar stark vom Teppich abhängig.

Dank der optischen und Laser-Sensoren navigiert der Cube zielgenau durch die Räume, weigert sich aber bisher vehement, die Barriere an unserer Kellertreppe zu akzeptieren und zu umfahren. Stattdessen versucht er mit aller Macht, sich das Leben beim Abstieg über die Treppe zu nehmen. Da muss bei der Software eindeutig noch nachgebessert werden.

Auf der Oberseite des Cubes, direkt am Ufo-Wassertank, sitzt ein gummierter Tragegriff. Jenen würde ich bei anderen Modellen mittlerweile hart vermissen. So kann ich den Sauger schnell mal greifen und elegant an Schmutzorten absetzen, damit er dort auf 1,5 x 1,5 Meter Fläche seine Spot-Reinigung absolviert.

Die Selbstreinigungsstation saugt den kleinen Schmutzbehälter des Cube mit satten 27.000 Pa binnen 10 Sekunden leer. Da bleibt in der Tat kein einziger Krümel mehr im Behälter zurück. Das Ganze ist aber eben auch kurz mal enorm laut, sollte also keineswegs am Abend oder in der Nacht vollzogen werden. Hinzu kommt dann natürlich auch der ebenso akustisch gut wahrnehmbare Reinigungsvorgang des Abwassertanks. Dabei wird das Schmutzwasser in den seitlichen Schmutzwassertank der Station gepumpt und sollte im Anschluss dann auch zeitnah entleert werden. Das Wasser entwickelt ansonsten schnell einen sehr unangenehmen Geruch.

Damit selbiges nicht auch mit dem Mopp-Pad passiert, wirft die Station zum Trocknen eine Art Heißluftfön an, der für einen Zeitraum von 3 bis 5 Stunden 40 °C warme Luft aufs Pad pustet. Jenes wurde beim Reinigen zuvor von einer Reibefläche zusätzlich von Restflusen und -krümeln befreit.

Ich habe also am Ende gar nicht so viel am neuen yeedi Cube zu meckern. Lediglich die Lautstärke der Selbstreinigungsstation ist sehr gewöhnungsbedürftig und yeedi muss dringend an der Software feilen, damit auch Barrieren erkannt und umgangen werden.

Dennoch arbeitet der Cube sehr zuverlässig und vor allem sauber. Die Idee mit den zwei Wischvorgängen je Raum liefert gute Wischergebnisse, bedarf aber natürlich auch ein wenig mehr Zeit als wenn das Gerät nur einmal durch die Räume rauschen würde.

Nach je zwei bis zweieinhalb Stunden Arbeit musste der Sauger dann erst einmal zurück an die Ladestation, hat seine Arbeit dann nach dem Aufladen aber auch wieder einwandfrei aufnehmen können. Wer etwas geräuschempfindlich ist, könnte sich am Trocknungsvorgang der Station stören, die eben über mehrere Stunden hinweg ein hörbares Lüfterrauschen in den Raum klingen lässt.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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Ein Kommentar

  1. TierParkToni says:

    Klingt interessant, jedoch finde ich gerade die NUR mit 40°C warmer Luft stattfindende Mopp-Reinigung etwas kritisch : genau bei den Temperaturen gibt es das meiste Keim-Wachstum, sodass
    a) die Keime im Mopp wunderbar für mehrere Stunden bebrütet werden und
    b) dann auch noch vom Mopp weg in die Luft geblasen werden

    Wie war das noch mit dem am meisten keimbelasteten Objekt in der Wohnung (der Spülschwamm) ?
    Der dürfte ab sofort einen Konkurrenten haben : den Mopp vom Saugwischbot (denn nur weil es sauber aussieht bedeutet es nicht, dass es tatsächlich >sauberechten leistungsstarken UV-LEDs im Bereich des Mopp in der Station – denn nicht umsonst soll man ja zeitnah das übel riechende Schmutzwasser entfernen : von selber wird’s nicht stinken, das hat vielleicht was mit dem aufgewischten Keimen und dem Schmutz zu tun, wovon Reste dann auch noch im Mopp sind …

    „Gut gemeint/gedacht“ ist eben oft genug „leider doch nicht gut gemacht“

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