Xiaomi 13T Pro mit Leica-Kamera im Test

Ich selbst nutze seit vielen Jahren als Daily-Driver Smartphones von Xiaomi. So komme ich mit MIUI gut klar und mag bei den Premium-Geräten auch die Kameras sehr. Aktuell ist mein Hauptgerät daher auch ein Xiaomi 12 Pro. Inzwischen gibt es da natürlich mit den Xiaomi 13 legitime Nachfolger. Und dann wären da die Ableger der Reihe Xioami 13T. Hier liegt mir für einen Test das Xiaomi 13T Pro vor, das ich euch also in diesem Bericht näher vorstellen möchte.

Das Xiaomi 13T Pro ist keine Ablösung für das Xiaomi 13 Pro, sondern rangiert unter jenem. Das spiegelt sich auch im Preis wider, denn während das Xiaomi 13T Pro ab 799,90 Euro zu haben ist, steigt ihr beim Xiaomi 13 Pro ab 1.299,90 Euro ein. Dennoch bietet das 13T Pro einige wichtige Merkmale: etwa eine Kamera mit Leica-Branding, die auch eine Telephoto-Linse umfasst. Auch das AMOLED-Display mit 144 Hz nimmt man gerne mit. Unten findet ihr die weiteren, technischen Eckdaten.

Technische Daten des Xiaomi 13T Pro

  • Display: 6,67 Zoll, AMOLED, 2.712 x 1.220 Pixel, 144 Hz, bis zu 2.600 Nits, Touch-Abtastrate von 480 Hz, HDR10+, Dolby Vision, PWM-Dimming mit  2.880 Hz
  • Betriebssystem: Android 13 mit MIUI 14
  • SoC: MediaTek Dimensity 9200+
  • RAM: 12 GByte LPDDR5X
  • Speicherplatz: 512 GByte UFS 4.0
  • Hauptkamera: 50 (Weitwinkel, OIS) + 12 (Ultra-Weitwinkel) + 50 (Telephoto, OIS) Megapixel
  • Frontkamera: 20 Megapixel
  • Akku: 5.000 mAh, mit 120-Watt-Schnellladung
  • Besonderheiten: Schutz vor Staub und Wasser nach IP68, Fingerabdruckscanner unter dem Display, Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos
  • Schnittstellen: Dual-SIM, NFC, GPS, 4G / 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, USB-C (2.0)
  • Maße / Gewicht: 162,2 x 75,7 x 8,62 mm / 206 g
  • Preis: 899,90 Euro

Worauf müsst ihr verzichten? Wireless Charging glänzt leider gänzlich durch Abwesenheit. Das im Hintergrund des Ports für USB-C nur USB 2.0 als Standard steckt, ist auch einigermaßen enttäuschend, gilt aber auch für andere Premium-Smartphones des Unternehmens.

Ausstattung und Verarbeitung des Xiaomi 13T Pro

Die Haptik des Xiaomi 13T Pro entspricht nicht ganz dem Preis, denn der Rahmen besteht aus Kunststoff, was man auch sofort ertastet. Immerhin ist das mobile Endgerät aber nach dem Standard IP68 gegen Staub und Wasser resistent. Die Rückseite ist zudem nicht aus Plastik, sondern aus Glas. Ich finde aber, dass das Smartphone nicht sonderlich sicher in der Hand liegt, denn auch der Kunststoff-Rahmen bietet nicht so viel Grip.

Es liegt zwar im Lieferumfang eine einfache, transparente Silikonhülle bei, diese würde ich aber schnell durch ein stabileres Pendant austauschen. Meine persönlichen Favoriten sind seit Jahren die Spigen Rugged Armor, die mir schon so manches Smartphone gerettet haben. Ansonsten findet ihr im Lieferumfang etwas Papierkram vor, eine SIM-Nadel, ein passendes USB-Kabel und auch ein passendes Netzteil für die Schnellladung mit 120 Watt.

Generell wirkt das Xiaomi 13T Pro haptisch und optisch sehr ordentlich, ohne groß aufzufallen. Angenehm werden viele potenzielle Käufer sicherlich finden, dass das Display komplett plan ist und auf gekrümmte Ränder verzichtet.

Benchmarks und Leistung

Das Xiaomi 13T Pro setzt auf den MediaTek Dimensity 9200+, 12 GByte LPDDR5X-RAM und profitiert bei der flüssigen Darstellung der Systemoberfläche natürlich auch von dem Display mit 120 Hz. In den letzten Jahren sind hier auch die Chips von MediaTek weit gekommen, sodass ihr euch auch um Gaming keine echten Sorgen machen müsst. Das unterstreichen auch die Ergebnisse aus den Benchmarks.

Wie ihr seht, überflügelt das Xiaomi 13T Pro beispielsweise das Xiaomi 12 Pro aus dem Vorjahr deutlich. Ich konnte hier im Alltag keine Leistungseinbrüche feststellen. Im Übrigen möchte ich nebenbei anmerken, dass auch der Fingerabdruckscanner unter dem Bildschirm absolut verlässlich reagiert.

Was den Akku betrifft, so kommt das Xiaomi 13T Pro mit einer Ladung bei meiner Nutzung ca. anderthalb Tage hin. Gemeint ist damit in meinem Fall sehr viel Musikwiedergabe via Bluetooth, ab und an ein Video bei YouTube, Telegram, WhatsApp, Todoist und die üblichen Blicke ins Web via Chrome, Stöbern bei Amazon.de und so weiter. Wer Mobile Gaming betreibt oder mit Google Maps lange navigiert, wird schneller an die Steckdose müssen.

Glücklicherweise könnt ihr das Smartphone mit 120-Watt-Schnellladung extrem flott aufladen – in rund 20 Minuten könnt ihr von unter 5 % auf 100 % gelangen. Kleine Anmerkung am Rande: Auf dem Xiaomi 13T Pro ist ab Werk massiv Bloatware vorinstalliert. Man nimmt von Facebook über Spotify bis hin zu AliExpress quasi alles mit, was geht. Der obige Screenshot zeigt dabei nicht einmal das gesamte Ausmaß, da auch noch Spiele ab Werk euer System einnehmen.

Display und Kameras

Das AMOLED des Xiaomi 13T Pro kann ich als hervorragend bezeichnen. Ab Werk legt es zwar etwas zu knallige Farben an, das kann man in den Anzeigeeinstellungen aber rasch ausgleichen. Die Auflösung von 2.712 x 1.220 Pixeln sorgt für ein knackiges Bild. 144 Hz Bildwiederholrate sollten selbst Spieler zufriedenstellen und die maximale Helligkeit des Displays ist mit bis zu 2.600 Nits überdurchschnittlich. Dabei passt das Smartphone zudem seine Bildwiederholrate dynamisch an die Inhalte an, kann aber als Minimum nur bis 30 Hz heruntergehen. Da bieten andere Geräte schon mehr, um den Akku noch stärker zu schonen. Selbiges ist auch nicht durch eine Reduzierung der Auflösung möglich, wie das bei manchen anderen Smartphones geht.

Ihr könnt am Xiaomi 13T Pro auch HDR-Videos ansehen, die erwartungsgemäß richtig gut aussehen. Dank Widevine L1 sind auch HD-Streams von Anbietern wie Netflix abrufbar. Die hohe Abtastrate von 480 Hz sorgt für schnelle Verarbeitung von Eingaben, während das PWM-Dimming mit 2.880 Hz die Augen schont. So kann ich festhalten, dass der Bildschirm wirklich rundum überzeugt und das Xiaomi 13T Pro dann in diesem Bezug auch nicht hinter anderen High-End-Flaggschiffen zurückstehen muss.

Xiaomi bewirbt das 13T Pro mit Leica-Branding und auf der Rückseite des Smartphones prangt dann auch dick Leicas Markenname neben der Kamera. Ihr könnt dabei jederzeit zwischen den beiden Filtern „Leica Natur“ und „Leica Lebendig“ wählen, wobei speziell Ersterer wirklich sehr gut aussieht. Der erinnert dann weniger an die typischen, knalligen Smartphone-Fotos, sondern nutzt einen eher zurückgenommenen Look, der wohl an Systemkameras mahnen soll. Dabei könnt ihr in der Kamera-App nahtlos über kleine Buttons am rechten Rand zwischen 1x, 2x und 0,6x umschalten – was zwischen den einzelnen Linsen wechselt.

Ich kenne das von meinem Xiaomi 12 Pro: Auch das Xiaomi 13T Pro hat die Tendenz, Bilder etwas überzubelichten, sodass ich oftmals in der Vorschau vor dem Knipsen erstmal die Helligkeit zurücknehme. Auf den ersten Blick sehen die Fotos dabei stets sehr stark aus. Aber: Knipse ich wenige Sekunden später dasselbe Motiv mit dem 12 Pro, ist replizierbar zu erkennen, dass letzteres mehr Schärfe und mehr Details bietet, wenn man genauer hinsieht. Das betrifft sowohl Aufnahmen bei viel als auch bei wenig Licht.

Auch ist die Ultra-Weitwinkel-Kamera mit ihren 12 Megapixeln klar jener des Xiaomi 12 Pro unterlegen. Das schlägt sich das Oberklasse-Modell aus dem Vorjahr einfach souveräner. Die Fotos sind dennoch in Ordnung, liegen aber eher auf gutem Mittelklasse-Niveau. Auch die Telephoto-Linse knipst zwar gute Bilder, kann mich aber im Gesamtbild nicht vom Xiaomi 12 Pro abbringen. Vielleicht erscheint manchem Leser der Vergleich mit dem Vorjahresmodell wegen der unterschiedlichen Preisklassen unfair, doch inzwischen bekommt ihr das 12 Pro sogar günstiger als das 13T Pro. Da finde ich diese Hinweise durchaus angebracht.

Die Frontkamera des Xiaomi 13T Pro operiert mit 20 Megapixeln und knipst bei ausreichender Beleuchtung sehr gute Selfies. Sobald es etwas dunkler wird, stellt sich aber schnell ein leichtes Rauschen ein. Im Endeffekt habe ich hier aber nicht viel zu meckern, zumal sich auch HDR nutzen lässt.

In Summe überzeugt das Xiaomi 13T Pro mit seinen Kameras, kann aber kein Flaggschiff-Niveau erreichen. Wer darauf abzielt, sollte sich eher entweder mehr Geld zur Seite legen oder aber zu einem Vorgängermodell aus einer höheren Klasse aus dem Vorjahr greifen – wie dem Xiaomi 12 Pro.

Fazit zum Xiaomi 13T Pro

Das Xiaomi 13T Pro bietet (fast) alles, was ein hochwertiges Smartphone braucht. Es fehlen aber einige Details, um wirklich in die Premium-Klasse aufzusteigen – etwa Wireless Charging. Die Kameras mit Leica-Branding sind zwar gut, müssen aber z. B. hinter dem Vorjahresmodell Xiaomi 12 Pro zurückstecken, das es mittlerweile günstiger gibt, als das 13T Pro. Auch die Verarbeitung mit dem Gehäuserahmen aus Kunststoff ist nicht ganz auf Oberklassen-Niveau.

Hingegen ist die Leistung des Xiaomi 13T Pro hervorragend und lässt auch anspruchsvolle Spiele zu. Die Akkulaufzeit geht in Ordnung, da mit 120 Watt sowieso extrem flott wieder genug Kraft für anderthalb Tage getankt worden ist. Am Ende ist dieses Modell damit für sich genommen ein tolles, mobiles Endgerät, das allerdings zu seinem Preis ab 799,90 Euro, je nach Ausstattung, aus meiner Sicht etwas zu teuer ist.

Zwar gibt Xiaomi hier auch ein langes Update-Versprechen ab, das Gerät wird vier große Android-Updates erhalten, doch bedenkt man, dass ein Pixel 8 günstiger zu haben ist, wird es etwas schwierig. So möchte ich das Xiaomi 13T Pro gerne empfehlen, rate aber ebenso, zu beobachten, wie sich der Preis dieses Smartphones noch entwickelt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. 4 Jahre Updates und in den letzten beiden Jahren wahrscheinlich nur noch sporadisch so wie ich Xiaomi kenne.

  2. Ein toller Bericht und sehr detailliert.
    Ich habe mich nach dem Preisverfall nun für das normale 13T entschieden.
    Komme aber auch von einem Redmi Note 12 Pro 5G.

    Auch wenn der Bericht das 13T pro anspricht, hat es mir bei der Entscheidungsfindung geholfen.

    Danke dafür.

  3. 900 EUR verlangen und dennoch mit Bloatware vollgeballert. Kein Wunder, dass immer mehr auf iPhones umsteigen.

  4. Fast interessant wobei ich lieber bei dem kleinen non pro 13er bleibe das update problem von xiaomi bewegt sich nun langsam in eine richtige richtung abgesehen von der android14 verzögerung und bezuglich bloatware kann ich das 13t nicht einschätzen wobei auf dem normalen 13er die deinstallation von bloatapps schon in der app übersicht geht und wem das nicht genügt der kann in der appverwaltung in den einstellungen hand anlegen auch ohne root etc

  5. Mit einer Hülle von Spigen ist es völlig egal, ob der Rahmen aus Plastik und die Rückseite aus Glas besteht. Davon ist nichts mehr zu sehen.
    Xiaomi kommt mit als Smartphone nicht mehr ins Haus. Bisher war fast jede App mit Werbung zugeballert. Das geht überhaupt nicht. Hat sich da was getan?
    Und die Fotos gefielen mir auch nicht. Selbst wenn Leica draufsteht, muss das nicht zwangsläufig gut sein.

  6. Peter Brülls says:

    Kann ich mir diesmal nicht verkneifen.

    „denn auch der Kunststoff-Rahmen bietet nicht so viel Grip.“ könnte glatt aus „Anglizismen: Peppen Sie ihre Sprache auf! | extra 3 | NDR“ (verfügbar auf YouTube) sein.

    Wie wäre es mit „bietet nicht viel Halt.“?

  7. mein 13T Pro muss ich 2x am Tag laden, die Fotos sind häufig unscharf (siehe auch im guten Artikel), teilweise graut die KI Motive im Foto aus und das 13T Pro ist nicht mit Android Auto kompatibel. Ich weiß nicht, wie so ein schlechtes Smartphone auf den Bestenlisten nach oben kommt (hatte vorm Kauf auf Chip und Computerbild recherchiert). Diesen Bericht hätte ich mal vorher finden sollen.

  8. Leider hat das Phone auch Schattenseiten,die ich bislang noch bei keinem Handy vorher hatte.
    1. Wenn man nach dem drücken der „Anwendungen-Taste“ eine oder alle Apos schließt, wird auch der Cache Speicher geleert. Das macht bei einigen Programmen Probleme. Z.B keine Benachrichtigung mehr. Bei der Garmin connect App wird zusätzlich auch die Bluetooth Verbindung gekappt. Abhilfe. Eine Ausnahme in dem Optimizer einrichten.
    2. Das Phone scheint keinen internen Kalender zu haben. Online Kalender wie Google oder Office scheinen kein Problem zu sein.
    Da ich ein offline Fan bin, ist mir ein interner Kalender wichtig. Leider habe ich im Netz nichts gefunden ob es doch irgendwie möglich ist. Bei Kontakten habe ich es noch nicht probiert, ob ich sie im Handy speichern kann.
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee wie man es hinbekommt.

  9. sehr gutes Handy

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