XGIMI MoGo 2 Pro ausprobiert: Kompakter Beamer mit intelligenter Bildausrichtung
Zur CES 2023 hat XGIMI, chinesischer Hersteller für Beamer sowie Laserprojektoren, Zuwachs für sein Produktportfolio verkündet. Mit dem MoGo Pro 2 zieht ein Beamer mit kompakten Maßen ein, der sich flexibel aufstellen und einrichten lässt. So zumindest das Versprechen von XGIMI, denn man verbaut mit der Intelligent Screen Adaption 2.0 (ISA 2.0) eine Funktion zur intelligenten Bildausrichtung.
Die Automatik vermeidet neben der Ausrichtung nicht nur Hindernisse, sondern nimmt darüber hinaus eine automatische Trapezkorrektur vor und stellt per Autofokus das Bild scharf. XGIMI trägt zudem noch dicker auf, indem man verspricht, dass die Ausrichtung nicht nur schnell und präzise sei, sondern im regulären Betrieb mal eben nebenbei und somit ohne Einrichtung und Wartezeiten vollautomatisch funktioniere. Das klingt alles in allem nach einem spannenden Produkt, weshalb ich gerne die Möglichkeit annahm, den XGIMI MoGo Pro 2 bereits vor Marktstart unter die Lupe zu nehmen. Seitdem sind nun einige Wochen vergangen und ich möchte von meinen ersten Erfahrungen berichten. Vorab ein schneller Blick aufs Datenblatt:
- 1080p (1920 x 1080 Pixel), DLP-Technologie
- 40- 200 Zoll
- 400 ISO Lumen
- ISA 2.0 Automatische Trapezfehlerkorrektur und Autofokus ohne Unterbrechung
- Android TV: 2 GB RAM; 16 GB Speicherplatz (Chromecast built-in)
- Anschlüsse: USB-C, USB A, HDMI 2.0, Klinke (3,5 mm)
- WiFi 5 Dual-Band (802.11a/b/g/ac), Bluetooth 5.0
- eingebaute 2 x 8-Watt-Lautsprecher (2.0 Stereo Sound)
Dolby Audio - Stromversorgung: Typ-C-Stromanschluss mit PowerDelivery-Protokoll ab 65 Watt
(Powerbank möglich, keine eingebaute Batterie) - Abmessungen: 16,1 x 11,9 x 10,8 Zentimeter
Gewicht: 1,1 Kilogramm
Beim ersten Auspacken machte der kompakte Beamer bzw. sein Chassis direkt einen hochwertigen Eindruck. Bei den Abmessungen (16,1 x 11,9 x 10,8 Zentimeter) ist man da recht ähnlich zu einem kompakten Lautsprecher unterwegs. Schaut auch optisch aus wie ein Sonos One und das meine ich durchaus positiv. Überraschend: Das Gewicht ist mit einem knappen Kilogramm wahrlich transportabel. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Beamer nicht über einen eingebauten Akku verfügt, dazu aber später mehr.
Der MoGo 2 Pro ist nicht der leistungsstärkste Beamer aus dem XGIMI-Produktportfolio. Auf dem Datenblatt stehen 400 Lumen. Bei abgedunkelten Räumen kein Problem, bei vollem Tageslicht aber quasi nicht mehr nutzbar. Das Bild macht teils einen übersättigten Eindruck. An den Bildeinstellungen kann man aber manuell drehen. Mir persönlich mangelt es zudem etwas an „knackiger Schärfe“ Da habe ich schon Full-HD-Beamer mit mehr Schärfe gesehen. Das ist aber Meckern auf einem hohen Niveau, der MoGo 2 Pro ist eben für den mobilen Einsatz gedacht und daher klar kein TV-Ersatz oder mit festinstallierten (Laser-) Beamern zu vergleichen.
Die Lüfter sind durchaus hörbar (laut Datenblatt maximal 38 dB). Auf der Haben-Seite steht eben die Flexibilität des Geräts. Der Beamer verfügt über einen USB-C-Anschluss mit Power-Delivery-Unterstützung (ab 65 Watt). Daher ist es auch nicht weiter schlimm, dass kein Akku verbaut wurde. Dies würde den Beamer nur unnötig schwer machen, denn oftmals ist ja auch eine Steckdose vorhanden. Zudem sehe ich die Vorgehensweise als einen eleganten und auch nachhaltigen Weg. So eine Powerbank oder Powerstation ist eben schneller mal getauscht und zudem vielseitig einsetzbar. Praktisch: Ein Stativgewinde an der Unterseite. Somit kann man den Beamer auch zur Projektion an die Decke verwendet werden.
Wenige Worte würde ich gerne noch zur Fernbedienung verlieren. Die machte mit ihrem Vollplastik-Gehäuse keinen hochwertigen Eindruck. Insbesondere, wenn man den Vergleich zu alternativen Fernbedienungen von XGIMI hat. Positiv hingegen: Dank Bluetooth ist kein Sichtkontakt notwendig.
Der 3D-ToF-Sensor sitzt auf der Vorderseite. Er ist das Herzstück der Intelligent Screen Adaption 2.0 (ISA 2.0) und dem Pro-Modell vorbehalten. Wird die Position des Beamers verändert (optional auch beim Einschalten), so führt dieser eine automatische Keystone-Korrektur durch und stellt per Autofokus scharf. Das laufende Programm wird nicht unterbrochen. Lediglich eine Toast-Benachrichtigung setzt euch über die durchgeführte Korrektur in Kenntnis. Funktioniert auch prima, das Bild ist auf „magische“ Weise perfekt ausgerichtet. Gerade für so einen portablen Beamer eine Funktion, die ich nicht missen will.
Logisch, dass je nach Trapezkorrektur da auf der Seite leuchtende „schwarze“ Flächen übrig bleiben. Bedingung für eine ordentliche Ausrichtung: ein nicht zu großer Abstand zur Projektionsfläche / Wand. Außerdem sollte der Projektionswinkel nicht zu steil sein. Je weiter der Beamer von der Projektionsfläche entfernt ist, umso schwerer fallen ihm steile Aufstellorte beim Korrigieren. Auch bei zu viel Tageslicht hat es dem Beamer die automatische Korrektur erschwert. In meinem Fall hat der Beamer zudem Lichtschalter oder dergleichen nicht als Hindernisse erkannt (siehe Bild oben).
Die Erkennung wird auch als Augenschutz verwendet. Bewegt sich eine Person in den Lichtkegel, dann schaltet der Beamer mit einer Warnung auf schwarzes Bild. War mir teils zu sensibel, ist aber auch über die Einstellungen problemlos abschaltbar.
Auf dem Beamer läuft Android TV auf Basis von Android 11. Da Android 14 vor der Türe steht, mag das für viele recht abschreckend klingen, doch die letzten Android-Versionen brachten keine allzu großen Neuerungen und selbst für die Nvidia Shield TV bleibt man derzeit auf Android 11. Aktuelle Sicherheitspatches wurden im Rahmen von Updates in den letzten Monaten bereits geliefert. Android TV bietet Zugriff auf zahlreiche (Streaming-)Apps. Integriert ist zudem die Cast-Technologie, um Inhalte vom Smartphone zu übertragen. Funktioniert soweit gut. Die Performance ist in Ordnung, da habe ich bei einigen Android-TV-Geräten schon anderes gesehen. Ich konnte im Rahmen meiner Nutzung nur kleinere Ruckler oder Gedenksekunden feststellen. Ausgerechnet für die Netflix-App ist weiterhin ein Workaround notwendig, das ist schade.
Zwei Worte würde ich noch zum Sound verlieren. Bei den verbauten zwei 8-Watt-Lautsprechern darf man sicherlich keine Wunder erwarten. Ich hatte eingangs die Größe mit einer Sonos One verglichen, nur dass hier eben mehr als Lautsprecher im Gehäuse stecken. Wenn man dann doch mal mehr Klang möchte, kann man wahlweise über Bluetooth oder per Klinke auch einen externen Lautsprecher verbinden.
Was bleibt unterm Strich? Ein solider, portabler Beamer mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Unter Verwendung von USB-C kann dieser mit einem Akku versehen werden und ist dann wirklich transportabel. Da stehen auch weder die Abmessungen, noch das Gewicht im Weg. Das Auslagern des Akkus finde ich auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten gut.
Die automatische Trapezkorrektur verrichtete solide Dienste, ist aber sicher weiter ausbaufähig und nicht „perfekt“. Unter dem Gesichtspunkt der Portabilität kann man sicherlich auch über die beschränkten Fähigkeiten bei der Helligkeit hinwegsehen. Der Kostenpunkt von 599 Euro dürfte für das Gebotene beim XGIMI MoGo 2 Pro allerdings fair sein. Üblicherweise sollte man bei XGIMI die Augen auch nach dem einen oder anderen Sale offenhalten, sollte man es nicht zu eilig haben.
- Lebensechte Vision:Beamer mit 400 ISO-Lumen Integrierter D65-Farbtemperaturstandard, der von Hollywood...
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Ich empfehle den Fengmi Formovie S5 mit praktisch dieselben Features aber kleiner, heller, leiser und billiger. Funktioniert super!
Wir würdet ihr den Mogo Pro 2 ggü. dem capsule 3 beurteilen? 🙂