XGIMI Elfin: 1080p-Beamer mit Android TV angeschaut

Die meisten von euch werden sich im eigenen Heim auf dem Fernseher Inhalte wie Free-TV, Pay-TV, Netflix und Co. ansehen. Mittlerweile ist bei dem einen oder anderen aber vielleicht ein Beamer eingezogen, sei es als Erst- oder Zweitgerät. Beamer sind in meinem Freundeskreis vor allem dann im Gebrauch, wenn es um Mini-Events geht. So führt man sich dann in geselliger Runde mal ein Champions-League-Spiel, NFL oder was auch immer zu Gemüte, das obligatorische Kaltgetränk in der Hand. Der Beamer hat den großen Vorteil, dass man nicht nur auf eine Bildschirmgröße zwischen 40 und 75 Zoll begrenzt ist, sondern da wesentlich mehr geht.

Wer sich gerade nach einem derartigen Gerät umschaut, ist vielleicht auch schon einmal über das chinesische Unternehmen XGIMI gestolpert, das mittlerweile eine ganze Menge dieser Modelle im Angebot hat, jedes davon mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Ich habe mir mal den Elfin zur Brust nehmen dürfen, der zu den kompaktesten Beamern gehören dürfte.

Das Gerät ist unwesentlich größer als ein Mac mini, nur 5 Zentimeter hoch und wiegt gerade einmal 900 Gramm. Das eignet sich perfekt, um mal mit in den Garten oder zu Freunden genommen werden zu können. Wer noch ein Stativ besitzt, hat quasi fast alles dabei, um einen geselligen Abend zu unterhalten, denn an der Unterseite befindet sich eine Schraubvorrichtung.

In puncto Technik ist man ebenfalls gut ausgestattet. Der Beamer wirft ein Full-HD-Bild mit einer Helligkeit von 800 ANSI Lumen an die Wand und kann je nach Abstand eine Bildgröße von bis zu 200 Zoll zaubern. Die X-VZE 2.0 Engine soll für ein gutes Bild sorgen, während die sogenannte MEMC-Technologie für ein schlierenfreies Bild auch bei schnellen Bewegungen sorgen soll. HDR10+ steht auch mit im Portfolio, aber das würde ich bei der angegebenen Helligkeit und dem Fakt, dass es ein Beamer ist, außen vor lassen und unter Marketing verbuchen. Man rühmt sich auch mit einer geringen Latenz im Gaming-Modus, die bei 26,5 ms liegt. Das Herz bildet Android TV 10.0 und der Sound wird durch zwei 3-Watt-Harman-Kardon -Lautsprecher produziert. So viel zu dem Datenblatt.

Eingerichtet ist das Kerlchen schnell. Einfach irgendwo aufstellen, wo man denkt, ein ordentliches Bild an eine Wand werfen zu können, einstecken, anschalten und dann ist gar nicht mal so viel zu tun. Wer ein Android-Smartphone hat, kann quasi halbautomatisch durch die Einrichtung schweifen, währenddessen ein iPhone-Nutzer Google-Konto und WLAN per Hand bereitstellen muss.

Geht so oder so ziemlich flott und dann ist man in der gewohnten Android-TV-Oberfläche. Nun noch die Streaming-Dienste herunterladen bzw. sich dort einloggen und schon kann der Genuss losgehen. Wer nicht per App schauen möchte, kann auch einen Zuspieler per USB oder HDMI dranhängen. Der Sound kann außerdem über einen Kopfhöreranschluss abgenommen werden.

Bleiben wir vorerst bei den Apps und beim normalen Schauen. Kurze Randnotiz: Wer Netflix schauen will, muss einen kleinen Workaround nutzen, aber dazu hat Carsten schon etwas geschrieben.

Je nachdem wie euer Beamer steht, wird das Bild vielleicht nicht ganz grade sein, da gibt es direkt Abhilfe. Das Gerät macht sowohl Schärfe- als auch Trapezkorrektur vollautomatisch. Ruck zuck ist ein gerades Bild an der Wand, das obendrein auch noch scharf ist. Funktioniert in 90 Prozent der Fälle gut. Ich hatte jedoch auch Szenarien, da wollte man partout nur ein Trapez produzieren, man kann dann mit der Hand nachhelfen.

zirka 120 Zoll, die Bildqualität ist sehr gut

Ich sagte bereits, dass das Bild je nach Abstand zur Wand bis zu 200 Zoll groß sein kann und selbst bei dieser Größe, ist das Ganze trotz Full HD noch ziemlich gut anschaubar. Klar ist es dann nicht mehr so scharf, aber ich bin schon ziemlich beeindruckt gewesen. Die Helligkeit ist leider eine andere Sache. In Räumen mit Tageslicht habt ihr fast keine Chance ein brauchbares Bild zu produzieren. Ihr kommt um aktive Verdunkelung nicht herum. Oder eben abends / nachts was schauen. Klar kann man näher zur Wand hin, damit das Bild heller wird, aber wenn wirklich auch Sonne in den Raum strahlt, ist es kein Spaß.

Android TV reagiert im Großen und Ganzen zügig auf dem Gerät. Hier und da merkt man aber, dass es etwas verzögert reagiert und kurz hakt. Etwas mehr CPU-Leistung / RAM im Gerät wäre wahrscheinlich nicht verkehrt gewesen. Man ist jedoch sowieso nicht die ganze Zeit im System unterwegs. Wer es schnell haben will, kann auch Inhalte auf den Beamer casten, ohne großartig herumzuklicken. Der Google Assistant steht euch natürlich auch zur Verfügung.

Beim Schauen haben mich auch die Lautsprecher positiv überrascht. Ich habe wenig erwartet, aber das, was die zwei kleinen Treiber produzieren, ist ordentlich und auch in hohen Lautstärken noch klar. Natürlich fehlt da Volumen und in puncto Details kann man sicher mehr bekommen aber für eingebaute Lautsprecher ist das ziemlich gut. Wer mehr will, hängt einfach eine Bluetooth-Box dran. Gut ist auch, dass der Beamer an sich nicht laut ist. Einige Modelle werfen bei aktiver Kühlung eine Turbine an. Das ist hier nicht der Fall.

Ich habe mir auch mal den Game-Modus angeschaut und meine Xbox an das Gerät gehängt. Kann man in der Tat gut benutzen und das Bild reagiert schnell auf die Eingaben. Macht besonders viel Spaß, wenn das Bild entsprechend groß projiziert wird. Ich habe übrigens keine große Leinwand zur Hand gehabt und das Bild direkt an eine Raufaser-Wand geworfen, was auch gut ging. Ich werde mir aber sicher etwas Besseres zulegen.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Gerät, das sehr schnell eingerichtet und damit zügig einsatzbereit ist. Die Bildqualität ist sehr gut und der Elfin überzeugt durch eine gute Portabilität. Einzig eine Tasche hätte mit im Karton sein können. Die Stativhalterung ist praktisch und bringt noch mehr Einsatzszenarien mit sich. Einziger Kritikpunkt ist die relativ schwache Helligkeit, die dem Gerät den Einsatz bei Tageslicht abspricht. Wer aber eher etwas für unterhaltsame Abende ohne Sonnenlicht sucht oder ordentlich verdunkeln kann, hat hier einen mit 649 Euro bezahlbaren und potenten Film-Kameraden zur Hand. Sollte mehr als Full HD gewünscht sein, kann man sich auch bei den anderen Modellen umsehen.

 

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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5 Kommentare

  1. Überlege schon lange sowas zu holen, die wichtigste Info fehlt leider – was kostet der Spaß?

  2. Vielen Dank für das Review. Habe mir den Beamer letzte Woche gekauft. Und ich muss sagen, klasse Gerät.
    Es macht wirklich spaß damit einen schönen Kinoabend zu verbringen. Ja die Helligkeit ist so eine Sache, aber wir schauen eh abends und dann sind die Jalousien runter.
    Leise ist das Gerät ebenfalls. Mit einer Leinwand macht es auf jeden Fall spaß.

    Viele Grüße

  3. Eine Informationen, was der Beamer in etwa kostet, wäre noch sinnvoll gewesen.

    200 EUR? 1.000? 2.000?

    • Oliver Posselt says:

      Moin, gibt eine Amazon Box direkt unter dem letzten Absatz, aber habe den Preis nun nochmal mit reingenommen. Thx.

  4. Wie gut funktioniert denn MEMC? Wie sieht es denn mit der Wiedergaben von 23,976/24/50Hz. Content aus? Hat man dann eine Ruckelorgie oder ruckelt es nur ab und an oder gar nicht?

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