Windows 10: Verbraucherzentrale geht gerichtlich gegen Microsoft vor

windows 10Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg möchte gerichtlich gegen Microsoft und die als „Zwangs-Download“ bezeichnete Praxis vorgehen, Windows 10 beim Kunden automatisch herunterzuladen. Laut Verbraucherzentrale beschweren sich seit vielen Wochen Benutzer, die bislang die Microsoft-Betriebssysteme 7 und 8.1 genutzt haben, über ein bis zu 6 GB großes Datenpaket, das auf ihre Rechner im Hintergrund in einen versteckten Systemordner aufgespielt worden sei – ohne dass sie hierüber informiert worden wären oder eine Zustimmung erteilt hätten.

Eigentlich nichts Neues, das Thema ist ja schon seit der Veröffentlichung von Windows bekannt. „Diese Geschäftspraktik ist inakzeptabel, da sie eine unzumutbare Belästigung darstellt“, bewertet Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, das Vorgehen des Unternehmens. Denn der Nutzer muss sich nach dem Download aktiv um eine Beseitigung der aufgedrängten Installationsdateien bemühen, so die Verbraucherzentrale. Des Weiteren kritisiert man den Download deshalb, weil er auf Festplatten, wie beispielsweise kleineren SSDs, für Probleme beim Gesamtspeicherplatz sorgen könnte.

„Auch bei Internetanschlüssen, die nur ein bestimmtes Datenvolumen im Monat zulassen, kann ein solcher „Zwangsdownload“ zu Problemen führen“ führt man weiter aus. Die Verbraucherzentrale hat Microsoft nun abgemahnt. Das Unternehmen hat sich bisher aber geweigert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. „Wir werden die Geschäftspraxis von Microsoft daher einer gerichtlichen Prüfung unterziehen“, stellt Tausch klar.

Lasst hören – wie bewertet ihr das Thema: Hätte Microsoft so nicht vorgehen sollen oder ist die Aussage der Verbraucherzentrale übertrieben?

Windows 10

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40 Kommentare

  1. Ich weiß nicht, ob das Win10 Update über die normale Update routine kommt… Bin der Meinung, dass das selbst dann geladen wird, wenn man dort einstellt, dass man keine automatischen Updates haben will.

    Punkt 2 ist für mich die Zwangsupgrade der Homenutzer. Die haben nicht mal die Wahl nein zu sagen.

    Punkt 3, wenn ich schon ein automatisches Update anbiete, dann doch bitte nicht mit ungefragter deinstallation der Nutzersoftware (oft gesehen beim November Upgrade bei Optimierungs- und Sicherheitslösungen) + Zurücksetzen der Datenschutzeinstellungen 😉

    Tja, so ist es halt bei Windows as a Service (WaaS), Tausche (persönliche) Daten gegen kostenloses OS. (Welches in meinen Augen wirklich gelungen ist).

  2. Man stelle sich vor Benz oder VW etc. würden einem jede Woche ein neues Auto vor die Tür stellen im Glauben der Betroffene würde dieses Auto kaufen wollen. Was in der Regel aber nicht der Fall sein wird. Weil der Betroffene aber nichts bestellt hat, bekommt er trotzdem gegen seinen Willen weiterhin jede Woche ein neues Auto (inkl. Rechnung im Kauf-Fall). Nun hat der Betroffene das Problem: Wie bekomme ich die vielen Autos wieder weg die ich nicht bestellt habe und wie stoppe ich die Firmen mir Autos vor die Tür zu stellen?
    OK, vielleicht passt der Vergleich nicht ganz, aber so ähnlich…wenn man sich das Bildlich vorstellen will.

  3. Ich finde es ebenfalls eine mega Sauerei seitens von MS. Wenn es eine Möglichkeit geben würde den Download zu stoppen. Generell finde ich es in Windows 10 furchtbar dass nach der Suche nach Updates sofort ohne nachfragen was ich denn eigenlich möchte losgelegt wird. Was macht den der User der nur 15GB LTE Traffic für den kompletten Monat hat…. und vielleicht kein Win10 möchte??

  4. Ihr bekommt bei iOS nur eine Meldung über ein neues System-Update?!

    Android lädt einfach runter und nervt dann immer, man solle es doch endlich installiert. (Was ich auch gerne tun wäre, wenn es nicht VERBUGGT WÄRE!!!!11(Android 5.0 damals))

  5. Neulich klingelte ein Nachbar bei mir (der weiß halt dass ich mich im Haus bei uns mit sowas auskenne) und sagte sein Rechner sieht auf einmal komisch aus. Und auch das Internet geht kaum noch. Dreimal dürft ihr raten was passiert war. Das Update wurde geladen. Er hat es unabsichtlich installiert. Sein UMTS Datenvolumen war weg. Und er hatte ein OS drauf mit dem er nicht umgehen kann.

  6. Ich habe WIN 7 gekauft und nutze es zur vollen Zufriedenheit. Aber ich will selbst entscheiden, ob ich WIN 8 oder WIN 10 nutzen will. Es geht auf gar keinen Fall, dass MS immer wieder versucht, das über Updates auf meinen Rechner zu drücken:
    Die Klage vor Gericht wird berechtigt sein.

  7. Hat mir damals auch das Datenvolumen vom Handy leergesaugt, zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt. Also, ich wollte das Upgrade schon, nur der Moment war ungünstig und eine Wahlmöglichkeit hätte das verhindert.
    Ohne Bestätigung, dass man es auch haben und upgraden will, sollte es definitiv nicht heruntergeladen werden. Das wäre die Praxis, die sich aus meiner Sicht als Programmierer auch einfach „gehört“.
    Glaube zwar nicht, dass dabei groß was bei rauskommt, aber mal sehen was man dahingehend nun erreicht.

  8. fabi: iOS lädt das Update auch herunter wenn es im WLAN und Steckdose hängt, man muss es dann auch löschen oder installieren. Nicht viel anders als bei Windows 10.

    Was mich interessiert: Wenn das heruntergeladen wurde, war das dann eine LTE Karte im Notebook oder per WLAN mit einem LTE Router verbunden? Und war dann diese WLAN Verbindung getaktet? Über diese Verbindung sollte es eigentlich nicht passieren.

  9. Ich nutze WIN 7 und habe erfolgreich allen „Schmutz“ deinstalliert, der mich zwangsweise mit WIN 10 belästigt hat. Wie das geht, dazu gibt es ja ausreichend Tipps im Internet. Nun nutze ich mein wieder sauberes WIN 7 als Arbeitssystem bis 2020. Bei neuen Updates für WIN 7 muss man dann aufpassen, die entsprechenden Updates abzuwählen, die evtl. wieder zu einer Zwangsinstallation zwingen wollen.
    Als Testsystem auf einer separaten Festplatte „spiele“ ich ein wenig mit WIN 10. Auf dieser Festplatte gibt es absolut keine personenbezogenen Daten. Da kann Microsoft dann auch beim besten Willen nichts ausschnüffeln, was auf meine Person schließen lässt.

  10. FriedeFreudeEierkuchen says:

    @fabi: ich habe bisher noch keinen generellen Download Zwang bei Android gesehen. Das ist immer eine Hersteller-Angelegenheit.

    Zum Thema:
    Wir haben in der Firma nur noch Win 7/ Win 8.1 Rechner. Es nervt die Kollegen massiv, wenn täglich eine Upgrade Aufforderung aufpoppt. Im Firmenumfeld völlig fehl am Platz.

    Auf meinem Rechner wurde bereits im Sommer ohne mein Zutun das Win 10 Installationspaket herunter geladen. Dabei will ich erstens selbst entscheiden wann und ob ich umsteige, zum zweiten möchte ich nicht einfach 6GB Platz auf der SSD verballern.

    Diese Upgrade-Nötigung nervt wirklich!

  11. iOS lädt die kleinen Deltas runter wenn das Gerät an Strom und WiFi hängt. Die Nachricht zum Update kann man ablehnen, die nächste Nachricht gibt’s dann wieder beim nächsten Update.

    Apple hat mal ohne Aufforderung das iOS 7 Update im Hintergrund runtergeladen. Da haben sich Nutzer zurecht drüber aufgeregt weil es ziemlich viel Speicher verbraucht hat. Jetzt startet der Download einer Major Version erst nachdem man im Update-Hinweis auf OK geht.

  12. Da es um ein ganz anderes Windows und in keinster Weise um ein Update für das bestehende Windows geht, finde ich das absolut nicht ok! Der Download sollte vom Nutzer aktiv angestoßen werden müssen!
    Gar nicht mal wegen einer Volumenbegrenzung eines Tarifes oder geringem Speicherplatz auf dem Gerät, sondern einfach weil sich das nicht gehört. Wer eine ältere Windowsversion nutzt, wird wohl seine Gründe haben, kein kostenloses Upgrade nehmen zu wollen.

    Dann kann sich die Verbraucherschutzzentrale allerdings auch mal an Amazon und Google wenden. Die Updates auf meinem Kindle Fire HD werden auch ohne nachzufragen heruntergeladen. Sogar normalerweise – ohne das ich es im Fire OS deaktivieren kann – installiert. Bei nur 8 GB Speicher insgesamt, der nicht mal komplett frei ist, sind die ca. 750 MB auch nervig. Ich muss das heruntergeladene Update jedes mal manuell löschen. Es wird zum Glück – dank Root und entsprechendem Xposed Framework Modul – nicht installiert, stört aber.
    Bei meinem Nexus 4 ist es aktuell das selbe. Es steht noch ein Sicherheitsupdate (nur 7,6 MB) aus, das offenbar schon heruntergeladen wurde. Im Text dazu steht witziger Weise […]Wenn Sie Updates über ein Mobilfunknetz oder während des Roamings herunterladen, können zusätzliche Kosten anfallen.[…] Darunter steht dann nur zur Bestätigung […]NEU STARTEN & INSTALLIEREN[…]
    Es deutet also auch hier alles darauf hin, dass dieses Update bereits heruntergeladen wurde. Eine Möglichkeit, einzustellen, unter welchen Bedingungen diese Updates heruntergeladen werden, finde ich auch nicht. Der Hinweis mit den zusätzlichen Kosten ist also auch für den Arsch! Selbst wenn es sich hierbei um ein (sicherheitsrelevantes) Update und kein Upgrade handelt, muss ich das ja nicht zwangsläufig im Urlaub über Roaming herunterladen lassen. Und die einzige Möglichkeit wäre, Hintergrunddaten beschränken zu lassen. Eine Option wie im Play Store für automatische Updates wäre daher schön.
    Frech ist Google also auch. Nur war mir das bisher gar nicht bewusst, muss ich zugeben. Und am Datenverbrauch ist es mir das Upgrade von KitKat auf Lollipop auch nicht negativ aufgefallen.

    Ob eine Klage gegen MS von Erfolg gekrönt sein wird? In dem Fall vielleicht schon. Außerdem ist manchen Leuten dadurch sicher ein Aufwand entstanden, der in dem Fall entsprechend entschädigt gehört. Würde MS und jedes andere Unternehmen vermutlich genauso machen.
    Ob das aber generelle Auswirkungen auf andere Anbieter (Amazon, Google, …) haben wird, wage ich allerdings zu bezweifeln. Das dürfte von Fall zu Fall entschieden werden. Eine neue Version eines OS muss ja nicht zwangsläufig eine neue Variante oder ein neues OS sein.

    Der Verbraucherschutz hat also dahingehend noch eine nette Agenda. 🙂

  13. Bei mir hat Apple noch nie ungefragt ein OS installiert! Wenn man natürlich einstellt dass das automatisch gemacht werden soll ist man selbst schuld.

    Automatisch ungefragt geht gar nicht – von keinem!

  14. In zwei stundenlangen »Sitzungen« haben wir zu dritt – der Rechtsanwalt als Geschädigter, sein technischer Freund und dessen Computermeinteralleswisser (ich) – von einem versehentlich installierten Win 10 zu seinem Win 7 zurückgebastelt. Mail war in Win 10 nicht mehr gelaufen, immer wieder wurde er aufgefordert, das Konto einzugeben. Weil er Mail braucht, versuchte er, zum Status quo ante zurückzukehren. – Dann ging gar nichts mehr. Nach dem Booten fing das Ding zu »reparieren« an, warf aber nach langem, scheinbaren Gerödel das Handuch: »Reparieren nicht möglich«. Und alles wieder von vorn, wie ein Gif, nur langsamer. Zurücksetzen? Fehlanzeige, Wiederaufsetzpunkte gab’s keine (mehr?). Wir haben dann über den geschützten Modus dem Ding doch noch eine Notseele eingehaucht, Win 7 ganz neu installiert (Reparieren ging selbst mit Scheibe nicht), Office usw.
    Was MS da mit uns macht, ist eine Frechheit. Support für Win 7 scheint zu Ende, wenn Win 10 als »Update« gereicht wird. Und bald einmal sind dafür dann jährliche Gebühren fällig.
    Siehe http://answers.microsoft.com/en-us/windows/forum/all/kb3035583-installing-windows-10-using-windows/e8dc58af-18c4-4ab6-9906-02658b8f402d

  15. Bei der penetranten Vehemenz, mit der Microsoft den Nutzern ihr „Geschenk“ aufzudrängeln versucht, ist IMHO ohnehin Misstrauen durchaus angebracht.

    Eine Bediener-Oberfläche weiterzuentwickeln ist ja okay und wenn neuen(!) Nutzern die Einarbeitung leichter fällt, meinetwegen. Aber Nutzern (und somit Kunden) zu einem willkürlichen Zeitpunkt aufzuzwingen, sich an neue Gegebenheiten anzupassen, geht einfach nicht.

    Wenn ich als Nicht-Nerd meinen Arbeitsrechner beruflich nutze und ihn morgens einschalte, um z.B. eine dringende Mail zu bearbeiten, dann will ich verdammt nochmal nicht erst den halben Tag vergeuden, weil plötzlich und unerwartet mein Rechner erst eine Weile herumkonfiguriert und ich dann meine Software suchen muss. (Mal abgesehen von Fällen, in denen die alte Software nicht einmal mehr funktioniert.)

    Wenn ich nicht ärgerlicherweise so ein Outlook-Junkie wäre, ich hätte mir schon lange eine nette Linux-Distribution ausgesucht und wäre umgestiegen. Derzeit akzeptiere ich widerwillig den zusätzlichen Aufwand, um das verdammte Upgrade zu verhindern. Wenn Windows „11“ nicht ein klares Back-to-the-roots OS wird, bin ich ab 2020 ein Ex-Windows-User.

    Die Verbraucherzentrale hat meine volle Unterstützung!

  16. Mit einem Adapter wie Wine müsste man MS Office auch z. B. auf Ubuntu kriegen.

  17. Fast noch schlimmer als den automatischen Download, den man als Laie vielleicht nicht sofort bemerkt, ist dass man als Experte sogar den Download kaum verhindern kann. Die „Kinderkrankheit“ die Download Aufforderung für mehr als 5 Minuten über die Prozessverwaltung abwürgen zu können wurde längst „behoben“. Zusätzlich versucht Windows 10 ständig sich als sicherheitskritisches Update über Windows Update mit runterzuladen. Ein blockieren des Updates führt nur dazu, dass Windows 10 neu als Update hinzugefügt wird. Auf meinemRechner sind inzwischen ungefähr 5 Updates mit dem wundervollen Namen Windows 10 blockiert und trotzdem versucht es diese hinterhältige Software immer wieder.
    Ich bin seit Jahren bekennender Windows Nutzer, aber dieser Druck von einem aktuellen System (8.1) auf 10 umgestiegen zu werden geht mir zu weit. Eine empfindliche Strafe war finde ich hier mehr als angemessen.

  18. Gerd nagel says:

    Ich bin auch nicht einverstanden mit dieser Geschäftspraxis von Windows und unterstütze das Vorgehen der Verbraucherzentralen voll und ganz. Das Vorgehen von Windows entspricht geradezu einer digitalen Vergewaltigung.

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