[Update] Web.de akzeptiert Kündigungen über Aboalarm nicht, Aboalarm wehrt sich mit Abmahnung
Updates siehe unten! Den Service von Aboalarm kennt Ihr sicherlich, verschiedene Verträge lassen sich so AGB-konform kündigen, der Nutzer muss lediglich die benötigten Daten zur Verfügung stellen. Das dachten auch Kunden von Web.de und kündigten ihre Club-Mitgliedschaft über Aboalarm. Nun häufen sich allerdings Meldungen, dass die Kündigungen „aus Sicherheitsgründen“ nicht akzeptiert werden. Aus Sicherheitsgründen. Stattdessen solle man den Kundenbereich aufsuchen, ein Dokument zur Kündigung herunterladen und dieses dann per Post, Mail oder Fax. Letztere Methode nutzt auch Aboalarm, inklusive aller benötigten Daten. Also völlig AGB-konform, warum genau die Kündigung nicht akzeptiert wird, erfährt der Nutzer allerdings nicht.
Nun bietet Abolarm eine Kündigungsgarantie, das heißt Nutzer des Dienstes können sich zurücklehnen, denn Aboalarm stellt im Streitfall so lange anwaltliche Hilfe zur Verfügung bis der Vertrag gekündigt ist. Damit es gar nicht erst so weit kommt, hat Aboalarm nun eine Abmahnung inklusive Unterlassungserklärung an Web.de verschickt. Hier zitiere ich einmal Aboalarm:
„Heute nachmittag (Montag 06. Februar 2017) haben wir eine Abmahnung und eine Unterlassungserklärung an Web.de versendet.
Genauer gesagt handelt es sich um eine Abmahnung wegen „Eingriffs in den Gewerbebetrieb“. Gleichzeitig forderten wir Web.de auf, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Inhalt dieser Erklärung ist es, in Zukunft nicht mehr gegenüber Dritten zu behaupten, dass Kündigungen über uns aus Sicherheitsgründen (oder anderen Gründen) nicht akzeptiert würden.
In dem Schreiben betonen wir außerdem, dass die Kündigung ein einseitiges, empfangsbedürftiges Rechtsgeschäft ist, das nicht akzeptiert werden muss oder mit dem der Anbieter einverstanden sein muss. Eine Ablehnung der Kündigung sei also nicht zulässig.“
Auch wenn Ihr vielleicht nicht direkt betroffen seid, können solche Spielchen schon interessant sein. Vielleicht überlegt man ja mal, dass man bei Web.de etwas nutzen könnte – und lässt es dann wegen solcher Geschehnisse. Wirklich seriös kommt das von Seiten Web.de nun wahrlich nicht rüber. Und solltet Ihr betroffen sein, scheint Ihr Euch zumindest keine Sorgen machen zu müssen, Aboalarm regelt das schon.
Update, Carsten Knobloch, 17:30 Uhr: Wir haben ein Statement von Web.de erhalten, welches wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
Die Darstellung von aboalarm.de ist nicht korrekt. Wir akzeptieren Kündigungen von aboalarm.de. Dies ist im Übrigen auch auf aboalarm.de ersichtlich, das Unternehmen gibt an, in den letzten 30 Tagen mehrfach WEB.DE Club Kündigungen durchgeführt zu haben. Die Ablehnung aus Sicherheitsgründen erfolgt, wenn Zweifel an der Authentizität des Kündigungsschreibens bestehen. Dies ist dann der Fall, wenn Kundendaten wie Name, Adresse, Kundennummer oder E-Mail-Adresse auf dem Kündigungsschreiben fehlen oder nicht mit unseren Kundendaten übereinstimmen.
Und noch ein Update (08.08.17, 10:40 Uhr), quasi offener Schlagabtausch zwischen Aboalarm und Web.de, diesmal ist Aboalarm mit folgender Stellungnahme zur Stellungnahme am Start:
„Die Glaubwürdigkeit der Stellungnahme von Web.de aufgrund unserer Abmahnung lässt sich am besten beurteilen, wenn man das ursprüngliche Statement des Web.de Kundendienstes, das uns vielfach vorliegt, noch einmal wirken lässt: „Aus Sicherheitsgründen können wir Ihr Kündigungsschreiben von Aboalarm leider nicht akzeptieren.“ Warum ist die Nennung von aboalarm denn überhaupt nötig, wenn es tatsächlich um einzelne Unstimmigkeiten geht? Bräuchte man dann ein vorgefertigtes Statement des Kundenservice? Und würde ein seriöser Anbieter, ginge es tatsächlich um einzelne Unstimmigkeiten, nicht einfach nach entsprechender Legitimation beim betroffenen Kunden nachfragen? Das Gesamtbild, das sich aus dem bisherigen Verhalten und aus dem aktuellen Statement ergibt, spricht die aus unserer Sicht klare Sprache, dass es hier gerade nicht um einzelne Sicherheitsprobleme, sondern vielmehr um eine schikanöse Aktion zum groß angelegten Verhindern von Kündigungen handelt. Und ja – wir haben in den letzten 30 Tagen tatsächlich vielfach Web.de Club Kündigungen durchgeführt, welche auch allesamt wirksam waren, aber in nicht unerheblicher Menge von Web.de rechtswidrig abgelehnt wurden. Unsere Kritikpunkte stehen also in keinem Widerspruch zu den jüngsten Aussagen von Web.de.“
web.de passt blos auf das ihr mal nicht auf ein Club- Kauf- Button kommt, ist sofort das Abo aktiv zumindest war das mal so bei mir vor einem Jahr. Wer Freemail nutzt bekommt öfter mal was zum Geburtstag oder eine Voransicht zur Club- Mitgliedschaft, tja sofern man hier ausversehen falsch klickt aktiviert sich sofort das Abo. Zum glück hatte ich nie echte Daten angegeben gehabt so hab ich einfach die Mailadresse liegen gelassen und mich nicht mehr eingeloggt, ob mein Account noch existiert weiß ich nicht, glaube der wird dann gesperrt.
Ich habe dann gesagt ich erstelle mir doch nochmal bei web.de eine Freemail und passe in zukunft besser auf. Web.de ist nicht schlecht aber im diesen sinne ein no go und jetzt noch das mit Aboalarm – wahnsinn!
Ich hab eine GMX und eine Web.de Adresse, auf die läuft der ganze Spam usw. (Gewinnspiele, wasweißich….) Für alles andere hab ich mailbox.org
web.de Hehe. Das gips noch? Die verwalten doch nur noch ihre alten Bestände. Oder meldet sich da noch jemand an? Werbung und Beschränkungen ohne Ende. Das ist doch kein Dienst. Das ist eine Krankheit. Dabei waren die in D echt mal führend. Ich habe da vor einigen Jahrhunderten bei der Anmeldung noch ein PostIdent Verfahren durchführen müssen! Aber die Seite selbst ist doch nur mehr ein Werbungs- und Boulevard-News-Portal und kein ernst zu nehmender Dienst mehr.
Meine letzte Erfahrung mit Web.de ist schon ca. acht, neun Jahre her. Damals hatte ich einen kostenlosen Account, über den ich aus dem Urlaub zwei Mails verschickt hatte. Gesagt, getan und vergessen.
Ca. ein Jahr später habe ich ohne Vorwarnung die dritte Mahnung einer Anwaltskanzlei im Briefkasten gehabt. Diese Kanzlei war damals für Massenabmahnungen bekannt. Angeblich hätte ich seit Monaten meinen Premium-Account bei Web.de nicht mehr bezahlt.
Nach zwei Schreiben meines Anwalts mit Rückfragen zu diesem „Vertrag“ war plötzlich Stille. Keine Forderungen mehr, keine Rechnung, einfach nichts. Damals war ich nicht der einzige „Kunde“, den die so abzocken wollten.
Seitdem wecken Web.de und GMX und wie sie alle unter dem Dach von 1&1 heißen keine positiven Gedanken in mir.
War früher auch mal bei web.de und habe dort wohl auch mal unwissentlich ein Abo abgeschlossen, aus dem die mich nicht rausgelassen haben. Die Kündigung wurde erst nachdem das Jahr abgelaufen war, widerwillig hingenommen. War aber auch ein K(r)ampf. Daher auch nie bei GMX gewesen.
Mit 1&1 habe ich allerdings überwiegend positive Erfahrungen gemacht, war da jahrelang DSL-Kunde.
https://www.lawblog.de/index.php/archives/2014/11/17/kuendigung-per-mail-ist-erlaubt/
https://www.lawblog.de/index.php/archives/2016/10/03/vertraege-kuendigen-ohne-unterschrift/
web.de existiert nur noch aufgrund der Bequemlichkeit und Gewohnheit tausender Internet-Nutzer der ersten Stunden die dort ihre erste Mail-Adresse registrierten und sich auf die „grandiosen Angebote“ für div. Zusatzdienste einlassen.
Wäre die Möglichkeit eine eigene Domain für kleines Geld zu registrieren und dort ein Mailpostfach zu nutzen weiter verbreitet, wäre Ende mit der Reichweite dort. Die Variante ist nicht zu 100% werbefrei aber 1000x besser als das Gehampel mit diesen Uralt-Diensten.
Meine gmx Adresse nutze ich ebenfalls nur noch für Spam.
Habe noch eine alte web.de Adresse welche ich irgendwann die nächsten Monate auch mal löschen werde, habe ich bisher nur noch nicht getan falls noch jemand an die alte Adresse schreibt.
Ist doch ganz einfach.
Vertrag per Klick (web.de Club) muss dieser auch mit dieser Methode kündbar sein.
Und nicht erst Fax per Unterschrift, und ähnlichen Schnodder.
Nach neuesten Recht.
Danke für das Update Carsten, das relativiert die ganze Geschichte doch etwas.
Beste Werbung für Aboalarm, ich habe mir gerade ein Konto dort zugelegt und werde das auch mal ausprobieren 🙂
Das Ding ist eher so, dass die Kunden falsche Daten in ihrem Kundenkonto hinterlegt haben und davon nichts mehr wissen. Dann stimmen die Angaben von Aboalarm nicht mit den hinterlegten überein. Warum sollte ein Unternehmen so eine Kündigung, mit nicht konsistenten Angaben, dann auch ausführen? Und natürlich antwortet man auf solche Kündigungsversuche mit „aus Datenschutzgründen …“, da man an einen Unbekannten keinerlei Auskunft geben darf. Also auch keine Hinweise, *was* falsch ist. Hab ich ‚woanders‘ in der Vertragsabteilung täglich gesehen.
Ergo, nur wer zu blöd ist selber zu kündigen, nutzt solche Dienste wie aboalarm und wundert sich dann auch noch, warum das fehlschlägt.
Was noch interessant ist: wovon leben die eigentlich, wenn Dienst und auflaufende Verfahren kostenlos sein sollen?
@Wolfgang Denda: Wenn Aboalarm das kündigen übernimmt, kostet es doch Geld?
Ich kündige immer per Gratis-Fax über E-Post.
Am Anfang hat man einmalig ein bisschen Aufwand (Anmeldung mit Post-Ident, Unterschrift einscannen, Kündigungsvorlage erstellen) aber anschließend kann man jeden Vertrag innerhalb von wenigen Minuten kündigen – und das ganz offiziell in „Schriftform“ und kostenlos. Kann ich nur empfehlen.
Zum Thema Web.de bzw. GMX kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln.
Spätestens seit dieser lächerlichen Adblock-Geschichte sollten die doch nun wirklich bei jedem unten durch sein, aber scheinbar gibt es immer noch genug Leute, die zu blöd oder zu faul sind, zu einem vernünftigen E-Mail-Anbieter zu wechseln…