Wahl-O-Mat steht für die Landtagswahlen 2021 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ab sofort bereit
Den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gibt es bereits seit 2002. Auch hier im Blog haben wir schon zahlreiche Male auf das Angebot hingewiesen. Am 14. März steht sowohl in Baden-Württemberg, als auch in Rheinland-Pfalz die Wahl eines neuen Landtages an. Für jene Wahlen steht der Wahl-O-Mat nun bereit und auch für die weiteren Wahlen in diesem Jahr, unter anderem die Bundestagswahl am 26. September 2021 wird es das Angebot wieder im Vorfeld geben.
Jene, die den Wahl-O-Mat noch nicht kennen, seien kurz ins Boot geholt: Mittels Frage-Antwort-Vorgehen werden anhand von Thesen eure Übereinstimmungen mit jenen der zur Wahl zugelassenen Parteien abgeglichen. Hierzu müsst ihr lediglich auf jede These mit einem „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“, „Neutral“ oder „These überspringen“ reagieren. Im Nachgang werden eure Antworten dann mit jenen der Parteien abgeglichen und eure persönliche Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien wird ermittelt. Hierzu könnt ihr zudem Thesen auswählen, die besonders stark (doppelt) gewichtet werden sollen. Die Auswahl der zum Abgleich stehenden Parteien kann beliebig oft geändert werden, die 38 Antworten auf die Thesen bleiben hierbei bestehen.
Seit 2002 wurde der Wahl-O-Mat bereits über 82 Millionen Mal zurate gezogen. Zu den kommenden Landtagswahlen kann man mit neuen Funktionen aufwarten. Zum einen wäre da das „Tuning“. Diese Funktion erlaubt es bei Gewichtsänderungen den Einfluss auf die Übereinstimmung mit den Parteien direkt zu verfolgen. Zudem soll es beim Thesen-Abgleich nicht bleiben, weshalb man im „Parteivergleich“ einen Fokus auf Begründungen legt. Anhand der Begründungen kann man mit bis zu drei Parteien nochmals seine eigene Position im Detail abgleichen. Zudem führt man den Bereich „Standpunkte“ ein, welcher es erlaubt sämtliche Positionen und Begründungen der Parteien auf einen Blick zu sehen, denn die wenigsten werden wohl überhaupt einen ausführlichen Blick in die doch teils sehr umfangreichen Parteiprogramme riskieren.
Zur Landtagswahl in Baden-Württemberg treten 21 Parteien sowie 8 Einzelbewerber an. Den Wahl-O-Mat für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg gibt es an dieser Stelle.
In Rheinland-Pfalz stehen zur Landtagswahl 2021 12 Parteien sowie eine Wählervereinigung zur Wahl. Der entsprechende Wahl-O-Mat findet sich hier.
Vielleicht ist es für den einen oder anderen doch eine Orientierung (eine relativ fundierte Entscheidung) bei den anstehenden Wahlen zu treffen.
Hab ich gestern schon gemacht, obwohl ich Bayer bin. Ich war mit meinen Ergebnissen sehr zufrieden. Habe tatsächlich die Partei „meiner Träume“ gefunden (oder zumindest so nah dran wie möglich). Hätte ich nicht gedacht. Also wer eine faktenbasierte und wissenschaftliche Partei sucht, auf zu dem Humanisten. Den Namen finde ich schrecklich und wenig passend, daher hab ich sie bisher noch nie angeklickt. Aber ich finde das Parteiprogramm soweit echt gut.
Jetzt weiß ich endlich wann der lockdown aufhört…… Nämlich kurz vor der Wahl!
Nein, eher bereits zum Ramadan.
Die Wahl wird man wohl eher als Briefwahl gestalten.
Zu den Humanisten: Ist halt eine Splitterpartei ohne realistische Chance, die 5%-Hürde zu überwinden. Folglich ist eine Stimme für die H. eine Stimme für Deinen politischen Gegner (plastisches Beispiel: Trump gewann in 2016, weil ca. 2% statt HRC lieber „Grün“ wählten).
Das Märchen von der verschenkten Stimme. Das ist halt einfach Blödsinn, denn auch eine Stimme für eine kleine Partei hebt die Wahlbeteiligung.
Eigentlich immer recht interessant, auch wenn meistens tatsächlich die Parteien, die ich wählen würde, vorne landen. Zeigt zumindest, dass ich das Konzept vom Wählen nicht so ganz falsch verstanden habe.
Ich finde die Fragen Oft schlecht gestellt.
Viele lesen sich wie
Freibier für alle ?
Ohne die Konsequenzen zu bedenken.
Sehr populistische Frage Stellungen. Einfache Fragen einfache Antworten
Dass die Fragen nach Möglichkeit einfach zu beantworten sind, liegt halt in der Natur des Formates. Wenn das einfach auszuwerten sein soll, kannst du eben nicht jede Frage im Freitext beantworten. Die meisten Fragen sind meiner Erfahrung nach allerdings auch gut für das Format geeignet. Wenn es mal eine nicht ist, wähle ich „neutral“ aus. Man kann ja immer noch hinterher die ausführlichen Antworten der Parteien zu den einzelnen Fragen durchlesen, was man meiner Meinung nach eigentlich eh tun sollte.
Der Wahl-O-Mat ist halt für die, die sich nicht mit Politik beschäftigen wollen.
Insofern ist der so genau richtig gestrickt. Man entscheidet ganz egoistisch, was man selber für sich haben will, aber nicht, was für die Gesellschaft das Beste wäre.
Denn wenn man nicht nur das Beste für sich, sondern für die Gesellschaft will, ist es nicht mehr ganz so einfach, und man muss sich intensiver mit den Themen beschäftigen. Da hilft einem dann der Wahl-O-Mat nicht mehr weiter.
Finde die Fragen zum Teil auch sehr schwer auszulegen, zum Beispiel:
„Ba-Wü soll sich dafür einsetzen, dass ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden dürfen.“
Antwortoptionen:
Stimme zu / Neutral / Stimme nicht zu
Was antworte ich denn, wenn ich der Meinung bin, dass dies schon viel früher passieren sollte, etwa „Stimme nicht zu“?
Dann könnte das aber auch als „Verbrennungsmotor 4ever <3" ausgelegt werden…
Die Wörtchen "spätestens" oder "frühestens" hätten hier geholfen.
Man kann sich später aber die Anworten der Parteien im Detail ansehen.
Ich komme nicht aus den Bundesländern, habe das aber trotzdem mal für BW gemacht. Würde mich als konservativ mit ganz leichter Tendenz zu links bezeichnen, und war bei den Wahlomatgeschichten eigentlich immer irgendwo bei Linke, SPD und teilweise FDP übereinstimmend.
Da scheinen sich aber die Parteien sehr weit von mir entfernt zu haben, ich habe jetzt vor allem die ganzen neuen Kleinstparteien vorne weg und von den bekannten Parteien taucht als erstes in der Mitte die CDU auf.
Ich finde das schon bezeichnend, dass sich an meiner politischen Richtung nichts geändert hat, aber die Parteien mich überhaupt nicht mehr politisch abbilden. Deren Ziele sind offenkundig nicht mehr meine, offenbar gibt es nicht mal mehr einen Konsens für Grundlegendes, denn der Wahlomat fragt ja keineswegs kontroverse Themen ab , sondern spart sie regelrecht aus.
Wenn schon bei Friede, Freude, Eierkuchen Fragen keine Gemeinsamkeiten mehr zustandekommen, dann ist das bedenklich.
Dann los, mach eine eigene Partei. Politik lebt vom Mitmachen.
Viel spannender finde ich ja einen Blick in die Vergangenheit: https://deinwal.de/bundestagswal2017 Also wie haben die Parteien tatsächlich abgestimmt, und nicht, wie sie behaupten, dass sie abstimmen werden.
Danke!
Das ist genau der Punkt. In ihren Programmen lügen die Parteien das Blaue vom Himmel, in der Praxis machen sie dann aber Politik gegen die Leistungsträger und oft auch gegen gemeine Bürger.
Im Wahlprogramm steht das, was die Parteien gerne umsetzen würden, wenn sie die alleinige Mehrheit hätten. Die Zeiten sind aber lange vorbei. Daher gibt es Koalitionen, und die Politik besteht aus Kompromissen, die nicht immer 1:1 dem Inhalt Parteiprogramme der beteiligten Parteien entsprechen.
Das muss aber nicht unbedingt etwas schlechtes sein, solange die „eigene Partei“ bei dem einen oder anderen besonders wichtigen Punkt auf Kurs bleibt. Aber selbst dann kann ein Kompromiss sinnvoll sein, nämlich dann, wenn er etwas in die richtige Richtung verändert.
Macht mal selber ein bisschen Politik, dann lernt ihr schnell, dass die pauschale Behauptung, Parteien würden alle immer nur lügen, falsch ist (abgesehen von Nazi-Parteien wie der AfD, die lügen in der Tat wenn sie den Mund aufmachen).