Vor dem Verkauf: Macbook oder iMac auf Werkszustand setzen
(Bitte 2017er macOS High Sierra-Update beachten!) Irgendwann kommt vielleicht der Tag, da wird das alte MacBook oder der iMac verkauft. Platz muss gemacht werden, vielleicht schwenkt man ja auf ein neueres Modell um. Dinge wie „Seriennummer eingeben und fertig“ findet man bei Apple nicht vor, hier gibt es andere Sachen zu bedenken, vielleicht ganz wichtig für etwaige Neueinsteiger zu wissen. Seit OS X Lion gibt es eine Internet-Recovery, CDs und USB-Sticks mit System findet man heute nicht mehr so vor.
Gehen wir einmal vom klassischen Fall aus, dass ihr einen nicht ganz so alten Mac verkaufen wollt, der den Spaß mit der Internet-Recovery schon kann. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ihr in der Zwischenzeit euer System aktualisiert habt – auf OS X El Capitan. Den Mac kann man nun nicht so wirklich frisch mit dem System verkaufen, zumindest nicht, wenn man über den Werkszustand geht. Der Mac kennt zwei Arten der Recovery: einmal die klassische Recovery, bei der das aktuelle System über eine Rettungs-Partition installiert wird.
Heißt: wenn ich beispielsweise mein mit OS X Mountain Lion ausgeliefertes MacBook Air zwischenzeitlich mit OS X El Capitan ausrüstete, dann bekomme ich über das Recovery-Modul, welches ich über CMD +R beim Booten erreiche, auch nur El Capitan zur Neuinstallation angeboten.
Blöd dabei: das Ganze wird verifiziert, ihr müsst also wieder eure Zugangsdaten für den Apple Store eingeben – und eben jenes will man ja nicht, wenn man iMac und MacBook auf Werkszustand zurücksetzt.
Aus diesem Grund gibt es eben die Internet-Recovery. Sie überspringt die Rettungs-Partition und holt genau das System auf den Mac, mit welchem er ausgeliefert wurde. Werkszustand ohne Betriebssystem-Updates, die ihr vielleicht einmal neu eingespielt habt. Die klassische Neuinstallation mit dem neusten Systems ist ein Leichtes, hier ist – wie erwähnt – CMD + R euer Freund.
Der konkrete Fall. Verkauft werden soll ein MacBook Air. Kam seinerzeit mit OS X Mountain Lion. Mittlerweile auf OS X El Capitan hochgelevelt. Soll wieder in den Ursprungszustand. Könnte man direkt „plattmachen“ – nach erfolgtem Backup eurer Daten (!), der offizielle und empfohlene Weg sieht aber etwas anders aus.
- Mac deaktivieren in iTunes (iTunes > Menü Store > Diesen Computer deautorisieren.
- Aus iMessage abmelden (Einstellungen > Accounts)
- Aus iCloud abmelden (Systemsteuerung > iCloud > Abmelden
- iMac oder MacBook aus dem Apple Support-Profil entfernen
Nun startet man den Mac neu, hält dabei aber die Tasten ALT + CMD + R gedrückt. Hier wird die Internet-Recovery aufgerufen. Sobald ihr die sich drehende Weltkugel seht, könnt ihr die drei Tasten loslassen. Euer erster Weg sollte in das Festplattendienstprogramm gehen. Hier könnt ihr erst einmal die Platte (sicher) löschen.
- Festplattendienstprogramm starten
- Festplatte auswählen und diese löschen (Etwaige Voreinstellungen bezüglich Dateisystem und Namen können beibehalten werden.
- Anschließend das Festplattenprogramm beenden und aus dem Hauptmenü OS X neu installieren.
Der Installationsvorgang muss eigentlich nicht gesondert erklärt werden, eigentlich läuft dieser eigenständig ab. Am Ende der Installation erfolgt ein Neustart und das System begrüßt euch so, wie damals beim Kauf – ihr müsst also die Region eingeben und und und. An dieser Stelle kann mit CMD +Q abgebrochen und ausgeschaltet werden – der Mac dann weitergegeben werden. Er verfügt nun über den Werkszustand und kann verkauft oder verschenkt werden. Der neue Nutzer kann ihn einschalten, seinen Account hinterlegen und dann selber auf ein neueres System aktualisieren, sofern gewünscht.
Wie erwähnt: die eigentliche Neuinstallation ist bei den meisten Nutzern irgendwie nie ein Thema. Was aber oftmals erfragt wird, ist „Was, wenn ich meinen Mac verkaufe?“. Hier greift die klassische Neuinstallation mit neuerem System ja nicht, da der Nutzer bei der Neuinstallation mit Apple ID verifizieren muss, dass er dieses System nutzen darf. Deswegen: Mac immer nur auf diese Weise rausgeben.
@Caschy
Danke!
Leider hat der Verkäufer die oben genannten Empfehlungen zum Deautorisieren/Abmelden nicht angewendet. Und seinen iCloud/iTunes-Login habe ich nicht.
Bleibt mir also nichts anderes übrig als ihn nochmal aufzusuchen und zu bitten diese Dinge vorzunehmen?
Oder ist das doch nicht so wichtig?
Meine offenbar naive Vorstellung war, dass bei einem Recovery auch sämtliche Verbindungen automatisch „Deautorisiert/Abgemeldet“ werden.
Beim iOS sind solche Klimmzüge jedenfalls beim Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen nicht nötig.
@Caschy
Der alte Rechner hatte Yosemite (auf seiner Rettungspartition und auch beim Internet Recovery).
Ich habe nun eine „saubere Installation“ direkt von einem bootfähigen Stick durchgeführt.
Ging problemlos.
Man es also doch einem Käufer leicht machen und für ihn das aktuellste System direkt installieren.
(So es vom Alter des Gerätes her sinnvoll ist).