Vollautomatisiertes, fahrerloses Parken kommt an den Flughafen Stuttgart


Bosch und Daimler arbeiten schon seit einer ganzen Weile für vollautomatisiertes Parken zusammen. 2019 etwa führte man genau dieses im Parkhaus des Stuttgarter Mercedes-Benz Museums ein. Jetzt geht man einen Schritt weiter, denn auch im Parkhaus P6 am Stuttgarter Flughafen sollen Autos künftig automatisiert per Smartphone-Befehl parken.

Es geht hier um fahrerloses, vollautomatisiertes Parken (Level 4). Neben Bosch und Damler hat auch der Parkraumbetreiber Apcoa an dem Vorhaben mitgewirkt. Noch ist das Ganze am Flughafen Stuttgart aber noch nicht möglich und ein wichtiger Faktor bleibt: Damit das fahrerlose Parken funktioniert, benötigt ihr natürlich ein kompatibles Fahrzeug. Da nennt Daimler freilich die hauseigene, neue Mercedes-Benz S-Klasse. Das Unternehmen spricht bei dieser Sonderausstattung von der Vorrüstung für den Intelligent Park Pilot.

Aktuell laufen im Flughafenparkhaus die Vorbereitungen zum Start des geplanten Pilotbetriebs von Automated Valet Parking (AVP). Für das Parken per Knopfdruck wird hinter der Einfahrt des Parkhauses P6 ein Drop-off- und Pick-up-Bereich eingerichtet. Hier können AVP-Nutzer, sollte denn alles nach Plan verlaufen, künftig ihr Fahrzeug abstellen. Anschließend solle der Parkvorgang ohne ihr Zutun vorgenommen werden. Der Flughafen biete sich für automatisiertes Parken an, da die Menschen hier meist in Eile seien und von der Zeitersparnis besonders profitieren.

Zunächst stehen nur zwei Test-Parkplätze bereit, später sollen es mehr werden. Anstelle der bisher eingesetzten LIDAR-Sensoren kommen erstmals Videokameras von Bosch zum Einsatz, die freie Parkplätze erkennen, den Fahrkorridor sowie dessen Umfeld überwachen und Hindernisse oder Personen auf der Fahrspur erfassen. Die Fahrzeugtechnik setzt die Informationen der Infrastruktur in Fahrmanöver um: Wenn die Kameras in der Infrastruktur beispielsweise ein Hindernis melden, bremst das Fahrzeug in den sicheren Stillstand.

Beim fahrerlosen Parken am Flughafen Stuttgart soll künftig die digitale Plattform Flow vom Parkhausbetreiber Apcoa eine entscheidende Rolle spielen. Das System erkennt das Kundenfahrzeug und die Schranken öffnen automatisch. Ziel von Bosch ist es, künftig weitere Parkhäuser mit der AVP-Infrastrukturtechnik auszustatten. Apoca wünscht sich ebenfalls seine Techniken in weiteren Parkhäusern und Daimler will seinen Kunden mit kompatiblen Fahrzeugen Luxus bieten – daher also die Kooperation. Ist erst einmal eine Nische, aber mal sehen, was draus wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Gibt es nicht schon seit einigen Jahren am Düsseldorfer Flughafen einen vollautomatisierten Park-Roboter? Habe ich jedenfalls noch so in Erinnerung.

    • Ja, gibt es schon länger hier am Flughafen Düsseldorf und ich das System ist unabhängig vom Automodell.

  2. Parkroboter ist ja was anderes! Hier fahren die Autos ohne Roboter selbst auf Parkplatzsuche…

  3. Sehr cool. Und auch super, dass das mit Mercedes-Benz von einem deutschen Herrsteller eingeführt wird. Auch, wenn es erstmal nur den S-Klasse-Kunden vorbehalten wird. Aber finde ich echt top.

  4. Ist das eine weibliche KI? Die Parkplätze sind so breit… 😉

    • Die KI ist per se mal weiblich. Stimmt soweit faktisch überein. 😀

      Etwas sachlicher: Ich dachte mir eben auch sofort, dass die Parkplätze tatsächlich ziemlich groß aussehen, was so irgendwie gar nicht dazu passt, was sonst so zurzeit abläuft. Da werden doch teils recht kleine Parkplätze gebaut, gerade in Parkhäusern.
      Wenn eben fortan nur noch 2 S-Klassen statt 3 nebeneinander stehen werden, schlägt sich das aben auch in der Parkplatzmiete nieder. Wird die entsprechenden S-Klasse-Fahrer halt leider weniger stören..
      Wobei die Apcoa-Parkhäuser und -plätze am Flughafen eh wirklich teuer sind.
      Für den Normalnutzer ist das alles irgendwie so gar nix. Weder ne S-Klasse, noch diese Parkräume.

    • Schlechte sexistische Witze werden für manche einfach nie aus der Mode kommen…

    • Zumal ich denke, dass auf den Bildern der Drop-off- und Pick-up-Bereich gezeigt wird. Und da machen zweite Breite Plätze zum Ein- bzw. Auspacken und -steigen Sinn.

    • Gähn.

      Mario Barth hat angerufen. Er will seinen Witz zurück.

  5. Welcher S-Klasse Besitzer ausserhalb der Brüllauspuff-Poser-Szene setzt sich denn selbst ans Steuer, da nimmt man doch normalerweise hinten rechts Platz? Ebenso parkt man da auch nicht selber, also eher die falsche Zielgruppe…

  6. Hmmm, so weit ich weiß sind die Maße eines „Normparkplatzes“ durchschnittlich 2,5 x 5 m. Keine Ahnung welche Dimmensionen die neue S-Klasse hat, aber SUVs haben ja teilweise schon deutlich Platzprobleme in den Standardlücken. Insofern würde so ein vollautomatisches Parken ja nur wirklich Sinn machen, wenn die Fahrzeuge dadurch deutlich enger beieinander stehen könnten (weil ja niemand mehr ein- oder aussteigen muss) und somit mehr Autos auf der Gesamtfläche geparkt werden können. Aber ob sich dadurch die Preise fürs Parken reduzieren? Ich glaube nicht…

  7. Jetzt müssen Leute nur noch zum Flughafen fahren…

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