Vodafone klemmt sein Transportnetz am BCIX an

Solltet ihr Kunde von Vodafone sein, zudem in der Ecke von Berlin, Dresden oder Leipzig wohnen, dann könntet ihr unter Umständen ein Mehr an Geschwindigkeit feststellen. Wieso? Vodafone hat sein Transportnetz direkt an den Berliner Internetaustauschpunkt BCIX (Berlin Commercial Internet Exchange) angeschlossen. Dadurch fließen die Internet-Daten aus dem Einzugsgebiet der Hauptstadt quasi ohne Umwege in die zentrale Vodafone Transportnetz-Infrastruktur oder vom BCIX aus direkt in die Netzwerke von anderen Providern – und damit wesentlich direkter als bisher ins Internet.

Durch die eingesparten Zwischenschritte verkürzt sich bestenfalls die Laufzeit, die ein Datenpaket benötigt, um am Ziel anzukommen. Das Transportnetz von Vodafone ist mit 100 Gigabit/s an den BCIX angebunden. Von der regionalen Direktverbindung ins Internet profitieren laut Vodafone auch die Kunden in Städten und Gemeinden außerhalb Berlins in der Region Nord-Ost, darunter Leipzig und Dresden.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

16 Kommentare

  1. Aha… Ich habe seit heute früh gg 7:30 Uhr kein Internet mehr (Dresden). Totaler Ausfall… Das hat doch nicht etwas etwas damit zu tun?! bei meinen Nachbarn (Kein Vodafone bzw. Kabel) geht alles… Supi. Das kam nun so häufig mal vor, dass für 1-2 Stunden das DSL weg war… Heute aber nun schon seit 5h. Home Office ist spitze! Mein AG und meine nicht vorhandenen Stunden die ich heute schreiben darf, erfreuen mich!

    Grüße aus Dresden

  2. Ist ein absoluter Zugewinn für Berliner; nachdem am 21.11.2019 sämtlicher Verkehr über Frankfurt/Main ‚umgeleitet‘ wurde und zu Ping.Zeiten von 32 ms von Berlin-nach Berlin geführt hat, sind jetzt plötzlich seit dem neuen Peering sogar 11 ms innerhalb Berlins mit mit einer KabelBox möglich (6590 DocSis 3.0)

  3. „Das Transportnetz von Vodafone ist mit 100 Gigabit/s an den BCIX angebunden. “

    Reicht also für 100 Vodafone Kunden in Berlin …. weil, wenn es nach den Nerds z.B. im heise Forum geht, braucht (hat) man ja mindestens einen 1 GBit Anschluß …. weil der ja ständig belegt ist: Mutter, Vater, 3 Kinder – alle schauen Sie zur gleichen Zeit 8K Video … und arbeiten nebenbei mit einem 4K Remote Desktop …. und ziehen ständig alle neuen Linux Distris als Full Download …. und Papa ist Radiologe und wertet im Home Office ständig MRTs in 16K Auflösung mit 2048 bit Farbtiefe aus ….

    😉

    Im Ernst: 100 GBit/s klingt irgendwie … wenig ?

    • 🙂 Und alle sitzen vorm Micros FlightS 2020 und ziehen sich die Landschaft in 4D mit 28.8 in 20bitFarbtiefe runter

    • therealThomas says:

      100 Gigabit sind jetzt nicht unbedingt viel, das stimmt, 1&1 und O2 z.B. sind dort deutlich besser angebunden: https://www.peeringdb.com/ix/87 (rechts in der Liste kann man die Peerings sehen, auch das neue Vodafone Peering).

      Man muss aber zwei Dinge bedenken:
      1. nur von dieser Zahl kann man nicht viel ablesen. Die Telekom ist am BCIX z.B. gar nicht angebunden und in Frankfurt am DE-CIX mit mickrigen 50 GBit/s (iirc). Deswegen lahmen jetzt nicht aber alle Internetanschlüsse, sondern die Telekom möchte ihre Position am Markt einfach ausnutzen (und kann es sich auch leisten), die anderen Firmen zu zwingen, direkte Verträge mit ihr abzuschließen. Netflix z.B. muss also Geld an die Telekom zahlen, wenn sie wollen, dass Kunden der Telekom ihr Angebot flüssig wahrnehmen können.
      Vodafone hat sicherlich nicht so eine Macht, aber man weiß ja nicht, wo die Daten noch entlang fließen, am DE-CIX ist Vodafone z.B. mit 1,2 TBit/s angebunden.

      2. Es wird immer überbucht. Privatkunden zahlen zu wenig, als dass sie eine exklusive Leitung bekämen. Also wird massiv überbucht, bei Vodafone noch viel mehr als bei z.B. der Telekom, was natürlich auch an den höheren Geschwindigkeiten der Kabelanschlüsse liegt. Es wäre schlicht unwirtschaftlich für 1000 Gigabit Kunden auch 1 TBit/s an Kapazität zur Verfügung zu stellen.
      Am DE-CIX wurden im absoluten Allzeit-Peak nicht mal 10,5 TBit/s erreicht ( https://www.de-cix.net/de/locations/germany/frankfurt/statistics ) und das, obwohl es sich um den größten Internet-Exchange der Welt handelt.
      Das wären nach der einfachen Rechnung für nicht einmal 10500 Vodafone-Gigabit-Kunden… Der Grund ist einfach: (so gut wie) niemand lastet dauerhaft seine Leitung aus. Klar, es sind eventuell mal einzelne Segmente überlastet, aber die wie schon erwähnt, niemand stellt Privatkunden exklusive Kapazität zur Verfügung, zahlt ein Vermögen für den Ausbau und dann werden die Leitungen im Jahresmittel nicht mal zu 1% ausgelastet…

      • Vodafone hat europaweit direktes Peering mit den großen Internet-Anbietern ( Google, Facebook, Microsoft, usw. ), DE-CIX und Co sind da eher ein Nebenschauplatz für den „Rest“ zu denen es kein direktes Peering gibt. Daher reichen auch Bandbreiten von 100 GBit/s

        • therealThomas says:

          Habe ich was anderes behauptet?
          Trotzdem: für Vodafone sind diese „Nebenschauplätze“ dennoch erheblich wichtiger, als für die Telekom. Warum sonst würde Vodafone sich am DE-CIX mit 1,2 TBit/s einklinken und die Telekom nur mit 50 GBit/s?

          • Ich arbeite selbst in der IT eines Mittelständischen Unternehmens und teilweise leiden unsere Mitarbeiter mit privatem Telekom Anschluss darunter das die Telekom beim DE-CIX so schlecht angeschlossen ist. Die Firma läuft komplett auf Vodafone. VF > VF VPN Tunnel keine Probleme, DTAG > VF VPN Tunnel bricht an manchen Tagen bei den Kollegen dauernd ab.

            • therealThomas says:

              Ich bin privat selber bei der Telekom und arbeite bei einem großen deutschen (mittelständischen) IT Dienstleister. Da wir unsere eigenen Rechenzentren betreiben, peeren wir sowieso mit allen Providern, von daher kenne ich diese Probleme im Home Office z.B. nicht.
              Aber ja, das ist einer der (zahlreichen) Beispiele, wo auch Telekom-Kunden darunter leiden, dass die Telekom ihre Marktposition ausnutzt um andere Firmen (auch Google, Akamai und viele weitere) zu zwingen, ihnen viel Geld zu zahlen. Ist zwar nicht die feine Art, bringt aber höllisch viel Geld ein…

      • Danke für die Info!

  4. Oh Mann, kann die Telekom das bitte auch machen? Dort lahmen seit Jahren die Verbindung zu anderen Carrier, weil sie nicht vernünftig peeren.

    Man kann von Vodafone halten was man will, aber dieser Schritt ist wichtig und gut. Ich glaube ich muss echt wechseln und den Telekom-Anschluss in die Tonne treten.

  5. Tja, was bringt mir das wenn VF nicht in der Lage ist die wirklich lokalen Probleme in den Griff zu bekommen …
    Seit Wochen in Berlin in meiner unmittelbaren Nachbarschaft mit elendig langsamer Internetverbindung. Das macht Videokonferenzen zum Glücksspiel …
    Darum sollten sie sich lieber mal zuerst kümmern.

  6. „Städten und Gemeinden außerhalb Berlins in der Region Nord-Ost, darunter Leipzig und Dresden.“ Habe ich was in der Schule verpasst. Leipzig und Dresden in Nordost? Schöne Grüsse Klugscheisser

  7. Keine Ahnung ob das eine Scheinkorrelation ist, aber seit heute funktioniert Vodafone Kabel hier (Raum Osnabrück), das erste Mal seit Ende 2020 wieder einigermaßen. Bis gestern gab es massive Störungen im Upstream.

  8. Hier fehlt doch der komplette Hintergrund?
    https://www.golem.de/news/regional-vodafone-kabelnetz-kuendigt-allen-deutschen-peeringpartnern-2008-150062.html

    Vodafone hat noch im Sommer 2020 große Teile seines Peerings in Deutschland abgeschaltet. Journalismus wär es jetzt gewesen sich zu fragen ob hier zu Lasten der Kunden die Taktik gefahren wurde „Es muss erst schlimmer werden, bevor es besser wird“.

    Ziel sollte bei jeder Migration sein den Ersatz oder Nachfolger parallel aufzubauen.
    Es gibt Fälle in denen es schlimmer werden muss, aber die sollte man immer verhindern wenn möglich. Und wenn es scheinbar nicht anders geht sollte man sich auch fragen, ob man es nicht falsch macht.

    In der Meldung zur Abschaltung ist von „ BCIX/ECIX BER“ die Rede. Das weckt dann schon meine Neugierde.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.