Vodafone ändert Strategie rund um den Glasfaserausbau

Vodafone will seine Strategie rund um Glasfaseranschlüsse anpassen. Statt weiter neue Gebiete zu erschließen, wolle man das bestehende Kabelnetz optimieren. Zuvor buhlte man um neue Versorgungsgebiete unter den Bannern „GigaGewerbe“ bzw. „GigaGemeinde“. Nun wolle man laut Vodafone erst einmal bestehende Aufträge abarbeiten, statt Neukunden zu akquirieren.

Stattdessen will Vodafone wohl seine Kabel-Kunden bedienen. Da bietet man ja bereits Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbps an – je nach Standort. Allerdings gibt es oft Probleme diese Geschwindigkeiten in Stoßzeiten zu halten. Engpässe im Backbone will man da wohl durch den Glasfaser-Ausbau im Hintergrund in Zukunft reduzieren. Klingt im Grunde alles durchaus durchdacht: Erstmal bestehende Baustellen beackern, bevor man sich weitere aufhalst.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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27 Kommentare

  1. Guter Plan – sehe ich auch so.
    Erst mal die vorhandenen Baustellen schliessen und dann neue aufmachen.
    Anfangs konnte ich nicht meckern, mein GBit-Anschluss hat auch abends noch 850MBit/s+, doch in letzter Zeit häufen sich dann doch die Einbrüche der Bandbreite immer öfters. Vor allem der Uplink ist mega schwankend.
    Vorher noch mit DocSis 3.0 und 500MBit/s waren die 50 MBit/s im Uplink stabil über den ganzen tag, heute schwanken die nur noch zw 10 und 50 Mbit/s.
    Mehr Uplink ist ja angekündig, mal sehen wann das kommt.

    Unitymedia wollte vor Jahren schon mal das Netz bei uns im Haus trennen, derzeit werden 4 Häuser über einen HüP versorgt, der Plan war, allen Häusern eigene HüP einzurichten – passiert ist bisher nichts.

    • 13-reasons-why says:

      Wenigstens hast du 10 bekommen … wir hatten zeitweise 0,8-1,5 …

    • Kommt mir bekannt vor – der Downstream ist relativ stabil bei 870-940 bei mir, der Upstream macht gegen Abend irgendwas zwischen 7 – 54 (eher Richtung 7).
      Wenn die endlich auf Docsis 3.1 für den Upstream gehen würden hättest du ein paar mehr Reserven – aber das soll doch erst gegen Ende 2021 kommen, oder?

      • Gerade gemessen ( 20:24 ), 908 Down ( TV-Streams laufen 2 parallel ) , zw 12 und 52 Up, 11ms Ping, Beim Downlink absolut top, Uplink hat Luft nach oben, das war mit DocSis 3 deutlich stabiler.

        Es war mal irgentwo die Rede, das DocSis 3.1 im Uplink ab 2021 kommen soll, aber nicht genauer datiert.

    • Abends ist es bei uns teilweise unglaublich langsam. Bis September waren zwei Wohnungen im Haus noch leer die ab Oktober bezogen wurden. Seitdem wird Netflix und sonstige Aktivitäten im Internet am Abend immer häufiger zur Geduldsprobe. Bin im September nach einem Jahr mit Internet & Phone 1000 Cable auf Internet & Phone 50 Cable runter. Ich überlege auf 100 hochzugehen, aber habe Zweifel ob das tatsächlich Abhilfe schafft.

  2. Finde ich ehrlich gesagt auch die deutlich bessere Strategie. Wirklich profitieren kann der Durchschnittshaushalt von der Glasfaser im Vergleich zu einem stabilen Kabel oder DSL Anschluss eh noch nicht. Und im Kabelnetz ist mit DOCSIS 3.1 und später 4.0 noch einiges an Reserven vorhanden. Kommt dazu ein stabileres Backbone und kleiner Kabelsegmente ist es doch für alle gut.

    Klar Glasfaser ist die Zukunft, aber hat man das Glas erstmal bis zum Verteiler gezogen kann man später auch einfacher auf FTTH/FTTB upgraden.

    • Für genau dieses Vorgehen wurde die Telekom aber immer kritisiert.

    • „Klar Glasfaser ist die Zukunft, aber hat man das Glas erstmal bis zum Verteiler gezogen kann man später auch einfacher auf FTTH/FTTB upgraden.“

      Das Problem für Vodafone ist, dass die Telekom mit diesem Schritt (für den sie, wie Axel schon sagte, viel kritisiert wurde) praktisch fertig ist. Und jetzt wie angekündigt massiv den FTTH-Ausbau hochfährt. Gerade auch in größeren Städten. Und dazu kommen natürlich noch regionale Anbieter wie Stadtwerke.

      D.h. erstmal auf DOCSIS 3.1, 4.0, … setzen und dann überlegen, ob die Zukunft vielleicht doch FTTH ist könnte für Vodafone auch zum Problem werden, falls die Entscheidungsfindung zu lange dauert.

      • Irgendwie scheint es mir als wäre die Hälfte meines Kommentars nicht angekommen.

        Aktuell liefert Glasfaser im Vergleich zu anderen Technologien kaum Mehrwert, einziger Unterschied aus Glasfaser hat man gerade erst <5% der maximalen Leistung herausgekitzelt. Aus DSL mit SVDSL schon gefühlte 120% und beim Kabelnetz ist man bei gefühlten 70% angekommen.
        Der Durchschnittshaushalt benötigt aktuell noch keinen Gbit-Anschluss, da die Anwendungsgebiete noch fehlen, aber stabile 100-250Mbit/s sind nicht verkehrt. Die erreicht man aber eben auch in gut ausgebauten SVDSL und Kabelnetzen. Also macht es doch Sinn, dass man aktuell noch verstärkt das dahinterliegende Backbone verbessert um diese Leistungen auch garantieren zu können und für die Zukunft gerüstet ist. Mit der Aufrüstung der "letzten Meile" sollte allerdings nicht gewartet werden bis sie erforderlich ist, denn dann sollte sie schon da sein.

        • Deswegen baut ja die Telekom jetzt auch in VDSL Gebieten FTTH aus. Bei mir z.B. wird, obwohl ich 250 Mbit buchen könnte, ab nächsten Jahr FTTH ausgebaut. Natürlich komme ich mit meinen aktuellen 100 Mbit zurecht, aber dennoch habe ich schon mal den Gigabit Tarif gebucht 🙂

          Vor 5 Jahren hatte ich auch gedacht mehr als 100 Mbit brauche ich nie, jetzt freue ich mich dann schon auf Gigabit.

        • Ich habe das schon verstanden, und stimme Dir da auch zu: aktuell dürfte DOCSIS 3.1 für die meisten völlig ausreichend sein (solange das Segment nicht überlastet ist). Auch Vectoring und Supervectoring dürfte für die meisten Haushalte derzeit reichen.

          Der Punkt ist: der FTTB/H-Ausbau nimmt, auch in Großstädten, derzeit massiv Fahrt auf. Würde Vodafone sich jetzt noch jahrelang auf der Gewissheit ausruhen, dass DOCSIS 3.1 und 4.0 noch lange ausreichen, um die Nachfrage zu decken, dann könnten sie den Ausbau verschlafen. Deswegen halte ich es für eher wahrscheinlich, dass Vodafone in nächster Zeit verstärkt in ihrem bisherigen Versorgungsgebiet die Glasfaser in die Häuser legt – auch wenn das vielleicht technisch derzeit nicht notwendig wäre. Einfach, um selbst ein „FTTB/H-Revier“ abzustecken. Gut möglich dass die jetzige Ankündigung ein Vorzeichen dafür ist.

          Die Telekom hat ihren viel kritisierten FTTC-Ausbau ab 2013 hochgefahren. Wie gesagt: der bietet mit Vectoring und Supervectoring aus meiner Sicht derzeit für die weitaus meisten auch ausreichend Leistung. Die Telekom konnte das machen da sich auch sonst keiner gefunden hat, der im wirklich großen Stil die „ultimative Technik“ (also FTTB/H) ausgebaut hat. Regional teilweise schon, aber knapp 90% der Haushalte in Deutschland haben eben noch kein FTTB/H.

          Vodafone hat vor etwa 8 Jahren 11 Mrd Euro für Kabel Deutschland bezahlt, und kürzlich nochmal vielleicht 5 Mrd für Unitymedia. Hätten sie in den letzten 8 Jahren 15 Mrd Euro in den FTTH-Ausbau in den Städten gesteckt, dann glaube ich nicht dass die Telekom so gelassen ihren FTTC-Ausbau hätte durchziehen können. Die Telekom hätte sich stattdessen überlegen müssen, ob sie nicht gleich den „finalen Ausbau“ macht um sich Gebiete zu sichern.

          Jetzt ist die Situation eben umgekehrt: die Telekom investiert in FTTB/H, und Vodafone muss sich überlegen wie lange man darauf verzichten kann.

        • Hallo Florian, wobei FTTB eigentlich reichen dürfte , denn inhouse tut es dann Kupfer wirklich : der aufwand dann auch innerhalb eines Gebäudes Glasfasern in jede Wohnung zu hiehen ist doch im Verhältnis zum mehrwert für die Wohnungsnutzer zu gering . Am übergabepunkt im keller macht es da noch eher Sinn – dann sind die restlichen leitungslängen sehr überschaubar und auch umwelteinflüssen weitestgehend entzogen, also beste Voraussetzungen für stabile Versorgung. kupfer , gerade Koax , also TV-kabel , ist nicht die schlechteste Lösung für inhouse .

    • Die Glasfasertechnik, die bei uns verbaut wird, hat eigentlich garkeine Vorteile, da es auch ein SharedMedium ist – im Grunde ist die letzte Meile zum Hausanschluss dort statt in Koaxkabel eben Glasfaser.
      Der einzige Kollege bei uns im Team, der einen FTTH-Anschluss zuhause hat, hat die meisten Probleme damit, fängt bei miesen VoIP-Telefonverbindungen an.

  3. therealThomas says:

    Wow, ob sie für die Überlegung auch eine teure Beraterfirma bezahlen mussten, genau wie Berlin?
    https://abendblatt-berlin.de/2020/10/10/schulreinigung-650-000-euro-schaden-in-spandau/

    Ich kann mir nicht erklären, wie man erst jetzt auf die Idee kommt, nachdem sich so viele Kundenbeschwerden gehäuft haben und man im Vodafone-Forum fast nichts mehr findet, außer Meldungen, dass man kündigen werde, weil die Leistung nicht in ausreichender Qualität erbracht wird.

  4. Heißt in Marketingsprech nix anderes als: Investitionen zurückfahren und auf Marge achten.

  5. 13-reasons-why says:

    Ich wohne in einem kompletten Neubaugebiet – welches erst zu 50 % fertiggestellt ist. Zu Beginn war nur Vodafone mit Kabelanschlüssen verfügbar und demnach ist beinahe jeder Mieter hier bei Vodafone. Wir persönlich hatten für 1,5 Jahre nie Probleme, sowohl Down- als auch Upload waren stets in Ordnung. Seit Ende Oktober war dann schlagartig tagsüber für rund 12 Stunden kaum Upload mehr verfügbar – ergo war ein Arbeiten im Homeoffice kaum mehr möglich. Sind dann direkt via Sonderkündigung aus dem Vertrag gekommen, da Vodafone nicht kalkuliert hat, wieviele Menschen hier wirklich leben werden zukünftig. Die Leitungen geben es einfach nicht her …

    Telekom und Glasfaser klappt nun einwandfrei … egal zu welcher Tageszeit 100 Mbit Upload und 3-4 ms Ping … kostet natürlich nun auch weitaus mehr, aber ein störungsfreies Arbeiten ist unerlässlich für uns.

  6. Finde ich sehr gut. Hier geht abends regelmäßig gar nichts über 10 Mbit. 500 seien aktuell angeblich verfügbar.

  7. Das Vodafonenetz ist einfach nur peinlich.

    Über 100.000 Störungsmeldungen in deren Forum, ein großteil davon Betrifft überbuchte Leitungen und „Rückwegstörungen“. Hierzu sei gesagt, dass Rückwegstörungen durch Vodafone kaum behoben werden können und wollen.

    Eine Rückwegstörung bedeutet, dass ein altes Gerät ins Vodafonekabelnetz einstrahlt und den Upload zu 99,9% killt und den Download zu 95%.

    Daher haben sehr viele Vodafonekunden (teils ganze Städte) bei derartigen Störungen über 3-12 Monate für mehrere Stunden am Tag (wenn das Störgerät an ist, z.b. ein alter Fernseher oder auch ein Babyphone) kein Internet.

    Bei derartigen Störungen kommt man fast nur mit Hilfe der Bundesnetzangentur aus dem Vertrag raus.

    Bei uns im Ort besteht derzeit so ein Fall und ich habe bereits 30 Haushalten dabei geholfen per Sonderkündigung rauszukommen. Die Bundesnetzagentur ist eingeschaltet.

    Hintergrund ist , dass die TEchnik des Kabelinternets extrem störanfällig ist. Egal auf welchem Portal man etwas über Vodafone liest, zu 90% ist alles negativ. Klar, betroffene Kunden beschweren sich mehr – aber das nimmt extreme Ausmaße an.

    Ich denke Vodafone wird die nächsten Jahre massive Probleme bekommen.

  8. Interessant. Ich habe in einem Neubaugebiet Vodafone-Glasfaser bis in die Wohnung. Ab dem Übergabepunkt ist dann ein Adapter aufs TV-Kabel. Warum? Aussage: „Weil Vodafone keine Glasfasermodems anbietet, bzw. diese den Kunden zu teuer wären.“

    Leider ist mein Upload auch hier am Abend oft nur bei 6-8 MBits (statt 50). Der Download ist dagegen immer stabil bei 700-800 MBits. Schade, der Uploads war ein Grund für den Tarif.

    • Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. FTH wird im Haus auf Koaxial umgelegt, um zwei Meter weiter im Netzwerkschrank ins Kabelmodem zu laufen. Der vielfach beschriebene Bottleneck im Upload tritt dann genauso auf. Morgendliche 50 Mbit/s verringern sich tagsüber auf maximal 10 Mbit/s. An ganz schlechten Tagen bricht dieser komplett ein, so dass sich das Modem erst neu einwählt. Kompletter Internetabbruch damit einhergehend. Download bleibt sehr stabil und ist sehr viel weniger schwankend.
      Was Vodafone macht? Erst Abblocken, dann nach diversen Eskalationen Techniker schicken, Rückwegstörer diagnostizieren (natürlich nicht lösbar) und final eingestehen, dass die Upload-Kapazitäten ausgebaut werden müssen. Zeitrahmen unbekannt.

  9. Komisch, mein erster Gedanke war ein ganz anderer. Statt jetzt paralell zu Wettbewerbern masssig Geld in den Glasfaserausbau zu stecken, kauft man einfach den Drittgrössten Glasfasreanbieter auf. Immerhin gehört der einem Finanzinvestor. Also eigenen Ausbau stoppen und schonmal sparen …

  10. telemarker says:

    ich weiß nicht was ihr alle habt, vielleicht ist es aber wirklich glücksache, ich habe hier 900 bis 950 mbit straight durchs wlan anliegen (laut vodafone werden an der kabelbox direkt 1050 mbit gemessen) und auch zu stoßzeiten konstant 50mbit. gut bei uns im haus sind vielleicht auch nur 3 parteien bei denen, aber ansonsten ist das für 40 euro monatlich ziemlich ungeschlagen und das sogar europaweit. das problem scheint mir eher das tv signal zu sein, welches dringend abgestellt werden sollte um mehr bandbreite zu bekommen. ansonsten begrüße ich den docsis 4 ausbau und hoffe dieses jahr noch einen upload booster zu bekommen, gerade um daten in die unlimited cloud zu schieben, wäre das sehr schön.

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