Veeam bringt Backup für Linux, geschlossene Betaphase startet in 2016
Veeam ist für mich eins der Produkte, die einfach Spaß machen: Ist das Produkt für mich in VMware- und Hyper-V Umgebungen mit seiner Backup & Replication Suite im Kundenbereich blind gesetzt, wurde im letzten Jahr das Portfolio mit dem Produkt Endpoint Backup noch zusätzlich erweitert: Für lau konnten Windows-Nutzer mit der Software ihre lokalen Installationen sichern – ein deutliches Säbelrasseln in Richtung Konkurrenz und die beste Duftmarke, um die Anwender auch für die Serverprodukte zu begeistern. Nun ist für Veeam der Kreis anscheinend noch nicht ganz rund und man hat beschlossen, auch mal ein Auge auf die Linux-Systeme zu werfen – warum auch nicht? Hier tritt also Veeam Backup for Linux in das Rampenlicht.
Wie Mike Resseler, Mitarbeiter von Veeam, im offiziellen Blogbeitrag verkündet, hat Veeam wohl das Potential erkannt, welches sowohl in cloudbasierten als auch On-Premise Linux-Systemen liegt und sich zu dem Schritt entschlossen, das eigene Produktportfolio entsprechend zu erweitern. Kernaussage ist, dass Veeam Backup for Linux kostenlos sein und in der Lage sein wird, Linux-Server zu sichern und dabei auch die Integration in die Backup & Replication-Suite verpasst zu bekommen: Ihr könnt dann also auch ein zentrales und bereits vorhandenes Storage-Repository wählen, sofern Ihr schon die Servervariante von Veeam im Einsatz habt. Am Anfang werden in der ersten Version die meisten Debian- und Red Hat-basierten Distributionen sowie generell der von Linux-Systemen bekannte Logical Volume Manager (LVM) unterstützt.
Wer also sein Linux-System nicht mit bekannten Bordmitteln (und davon gibt es je bekanntlich einige) und diversen Skripts sichern möchte und vielleicht schon Veeam im Einsatz hat (ich bin ein Freund des Alles-aus-einer-Hand-Prinzips), sollte sich den Start der Beta Anfang 2016 (ein genaueres Datum folgt noch) schon einmal im Kalender markieren. Optisch kann sich noch einiges ändern, der hier gezeigte Screenshot sollte daher nicht als Screenshot des finalen Produktes angesehen werden – er zeigt aber auch, dass die bisherige grafische Oberfläche auch auf konsolenbasierten Linux-Installationen durchaus schlüssig dargestellt werden kann.
Zudem wird es neben einem webbasierten Konfigurationsinterface auch noch die Möglichkeit geben, vor und nach dem Backup entsprechende Skripte einfliessen zu lassen und den gesamten Server zu sichern oder eben den Server auf Datei- oder Volumenebene „wegzuschieben“. Als unterstützte Datenbankengine, die die einzelnen Jobs, Statistiken und Sicherungsdetails verwaltet, kommt die unter anderem auch aus Firefox bekannte SQLite-Engine zum Einsatz, die als besonders ressourcenschonend gilt.
Auch die Wiederherstellung kann – wie von den anderen Veeam-Produkten gewohnt – über Datei-, Volumen- und Bare Metal-Restores erfolgen: Für letzteres lässt Veeam dann gewöhnlich nach der Installation ein Recovery-Medium erstellen – das kennt man auch bereits aus der aus dem Windows-Derivat Endpoint Backup.
Wer mag und an dem Thema an sich interessiert ist, darf sich das Ganze mal auf der offiziellen Webseite zu Gemüte führen und sich für das Beta-Programm registrieren. Anfang kommenden Jahres wissen wir dann mehr und werden das Produkt auch hier im Blog einmal testen.
Seitdem man das kostenlose Desktop Backup nur noch mit einem bei Veeam registrierten Konto nutzen kann (habe ich bei einem Update gemerkt, und meine normale Mailadresse bei GMX mochten die plötzlich nicht mehr), habe ich mir lieber eine Lizenz Macrium Reflect Workstation gekauft. Außerdem nervte das ständig im Hintergrund laufende Programm samt Icon in der TNA.
Stimmt. Ich hatte mich bei Veeam auch gefragt, was das Programm ständig im Hintergrund macht, auch wenn gar kein Backup läuft oder ansteht. Laut Windows-Ressourcenmonitor gibt es permanenten Netzwerktraffic, Zugriffe aufs Dateisystem und SQL-Aktivitäten.
Den installierten SQL Express-Server habe ich bisher auch noch nicht verstanden, man merkt ihn aber nicht, finde ich. Ansonsten ist die Frage, ob jetzt mit oder ohne Tray-Icon eine Sicherungssoftware das System überwacht – bei Acronis gibt es für eine Standardinstallation (ich glaube) fünf Dienste, die alle aktiv sind inklusive Tray Monitor. Irgendwas muss ja die Technik liefern, auch ein laufendes System abzugreifen und wegzusichern.
Das mit dem Konto (auch für Updates) ist eher unglücklich, da gebe ich Dir recht, @wollid.
Ich stand auch mal kurz davor Veeam zu beschaffen. Haben uns dann aber doch für Nakivo entschieden. Bietet für uns die meisten Vorteile: http://nakivo.com
@Oliver Pifferi
Ah, danke, der SQL Express Server wurde bei der Deinstallation auch nicht entfernt. Hab mich schon gewundert, wofür der ist.