VanMoof: S3 und X3 offiziell vorgestellt – Das steckt in den E-Bikes

VanMoof ist sicherlich eine der Marken, über die man bei Recherchen vor dem Kauf eines elektrisch betriebenen Fahrrads stolpert. Ganze vier elektrische City-Fahrräder hat der niederländische Fahrradhersteller bereits auf den Markt gebracht, nun folgen mit dem S3 und dem X3 zwei neue Modelle nach, die VanMoof heute offiziell präsentiert hat – anders als viele andere Hersteller setzt man hier zum Großteil auf eigene Bauteile, statt jene von der Stange.

Wie auch bei den Vorgängern unterscheiden sich S- und X-Reihe in ihrer Größe und richten sich entsprechend an unterschiedlich große Fahrer. Während sich das X3 (24 Zoll Reifengröße) an Fahrer ab einer Größe von 1,55 m richtet und eine geringere Einstiegshöhe besitzt, hat das S3 (28 Zoll Reifengröße) Fahrer ab einer Größe von 1,70 m als Zielgruppe. Die Reifen kauft man im Übrigen von Schwalbe zu. Zum Einsatz kommt ein Rahmen aus beschichtetem Aluminium, welcher 19 kg auf die Waage bringt.

Der Motor soll nun leichter sein, aber mit 350 Watt (bis zu 500 Watt im Turbo-Boost-Modus) trotzdem die doppelte Kraft liefern wie im Vorgängermodell – bis zu 30 km/h sind damit erreichbar. (Update: 17:00) Für Deutschland muss man aufgrund rechtlichen Regelungen leider auf 250 Watt mit 25 km/h Maximalgeschwindigkeit drosseln. Die Bremsen sind hydraulisch und sollen entsprechend präzise funktionieren. Bei der automatischen Gangschaltung wird zwischen vier Gängen gewechselt.

Je nach Geschwindigkeitsrausch soll der Akku eine Reichweite zwischen 60 und 150 km mitbringen, hier setzt man auf eine Batterie mit einer Kapazität von 504 Wh – jene soll in 80 Minuten zur Hälfte und binnen 4 Stunden vollständig aufgeladen können. Ein entsprechend starkes Ladegerät mit 36V und 4A ist beiliegend.

Um das Fahrrad schnell abzustellen, setzt man weiterhin auf ein Kick-Lock im Hinterrad, jenes soll in den neuen Modellen noch einfacher zu handhaben sein. Entsperrt wird das Fahrrad durch eine automatische Erkennung des Smartphones über Bluetooth. Auch eine eingebaute Alarm-Anlage ist wieder mit an Bord – hierzu wird ein eingebauter Lautsprecher benutzt, um akustisch auf den Diebstahl aufmerksam zu machen.

In puncto Sicherheit hat man auch eine neue, lautere Klingel verpasst – der Sound soll sich über die VanMoof-App (verfügbar für iOS und Android) ebenso wie weitere Funktionen steuern lassen.

Via GSM bleibt das Fahrrad online, um im Falle des Diebstahls verfolgbar zu sein oder auch um OTA Software-Updates zu erhalten. GPS kommt hier weiterhin nicht zum Einsatz – dies würde vermutlich genaueres Tracking ermöglichen. Der Akku ist zum Diebstahlschutz leider auch weiterhin nicht entfernbar.

Rund 2.000 Euro möchte VanMoof für das S3 oder das X3 in Schwarz oder Weiß haben – im E-Bike-Segment sicherlich eine Kampfansage an den einen oder anderen Konkurrenten – und damit auch ein gutes Stück günstiger als die eigenen Vorgängermodelle. VanMoof lässt sich offen, den Preis in einigen Monaten nach oben zu schrauben. Optionales Zubehör, wie ein Gepäckträger, kostet einen entsprechenden Aufpreis – kann jedoch direkt mit dazu bestellt werden.

Für den Bike-Hunter-Service (wenn das Fahrrad gestohlen wurde) „Peace Of Mind“ werden rund 290 Euro für drei Jahre fällig. Wird das Fahrrad binnen zwei Wochen nicht wiedergefunden, so ersetzt euch VanMoof das Fahrrad (für weitere Diebstähle gibt es eine Selbstbeteiligung von rund 100 Euro). 290 Euro kommen auch beim optionalen Bike-Doctor-Service auf euch zu: VanMoof garantiert hier dreijährigen Vor-Ort-Service.

  • Rahmen:
    • Beschichtetes Aluminium
    • Farben: Dark, Light
    • Gewicht: 19 kg
  • Komponenten:
    • Lenker: Einteiliger und verstellbarer Lenker und Vorbau
    • Bremsen: Integriertes hydraulisches Bremssystem, vorne und hinten
    • Gangschaltung: Elektronische Vier-Gang Schaltung
    • Kette: Vollständig umschlossener Antriebsstrang, Automatisches Spannsystem
    • Sattel: Einteiliges Design
    • Reifen: Pannensichere Big Ben von Schwalbe
    • Räder: Felgen aus eloxiertem Aluminium, Edelstahlspeichen
  • Mobile App:
    • iOS und Android kompatibel
    • Einstellbare Fahrerpräferenzen
    • Alarm- und Entsperreinstellungen
    • Benutzerdefiniertes Schalten
    • Diebstahlmeldung
    • Remote lockdown mode / Sperrung aus der Ferne
  • Leistung:
    • Motor: 250-500 w
    • Reichweite: 60-150 km
    • Batterie: 504 Wh Integrierte LG-Zelle, Entnehmbar für Reparaturen
    • Ladegerät 34v 4A
  • Sicherheit
    • Smart Kick Lock
    • Integrierte Diebstahlabwehr
    • Automatische Fahrererkennung
    • Manuelles Entriegeln mit Back-Up Code
    • Diebstahlsichere Muttern und Schrauben
    • GSM und Bluetooth Standtortverfolgung

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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19 Kommentare

  1. Schade, leider schon wieder keine entnehmbare Batterie. Im Keller kann ich sie nicht laden und ins Dachgeschoss werde ich das Bike nicht schleppen. Das hat das Cowboy in meinen Augen besser gemacht.

  2. Moin zusammen!

    Woher habt ihr die Infos mit dem Motor? Also dass der 1000W hat?
    Gibt es wohl eine Möglichkeit, die 1000W Variante zu kaufen?

    • Felix Frank says:

      Pardon, da ging wohl im Live-Stream etwas durch.
      Habe es entsprechend angepasst:
      350 W sind es – 250 W für Deutschland
      bis zu 500W liefert der Motor technisch im Boost-Modus

  3. Hersteller von fest verbauten Akkus in E-Bikes wünsche ich eine schnelle, qualvolle Insolvenz…

    • Ganz ehrlich, wer sowas als Kunde kauft ist dann doch selbst schuld.

    • Der Akku ist nicht fest verbaut, er kann zu Wartungszwecken (und zum Tauschen) durchaus entfernt werden.
      Nur für den täglichen Betrieb eignet sich das nicht so gut, was natürlich ein Problem für Leute ist, deren nächste Steckdose im fünften Stock ohne Aufzug ist.
      Also durchaus ein Problem für die Praxis, aber wie gesagt, „fest verbaut“ ist hier nichts.

  4. „Der Akku ist zum Diebstahlschutz leider auch weiterhin nicht entfernbar.“
    Dieser Satz ist Unsinn. Der Akku kann nicht gestohlen werden, nur das ganze Fahrrad.

  5. Leider nicht schwarz und weiß.

    Dark = dunkelgrau
    Light = hellblau

    Beide in matt.

  6. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass nicht der Rahmen 19 kg auf die Waage bringt, höchstens der Rahmen mit Akku oder sowas.

    Sehe ich das richtig, dass der Motor vorne in der Nabe steckt? Wo steckt diese ominöse Gangschaltung?

    • Motor: Nabenmotor im Vorderrad, Schaltung: autom. Nabenschaltung im Hinterrad
      Für urbanes City-Cruisen ist so ein Nabenmotor im Vorderrad völlig ausreichend. Für Trekking dann schon nix mehr, ist aber auch nicht die Zielgruppe. Die lädt nämlich wirklich die Räder im städtischen Wohnzimmer bzw. an der stylischen Wand hängend 😉

      • Ich habe ja von Physik keine Ahnung, aber wenn ich bei meinem Yamaha ein wenig in die Pedale trete, geht das Vorderrad hoch und ich habe keine 500 Watt Turbo. Wenn das Ding an der Vorderachse zieht, womöglich noch in der Kurve oder bei Nässe, möchte ich nicht auf so einem Rad sitzen. Da ist mir auch egal, ob es ein Trekking Bike ist oder ein Designer Stück und die Zielgruppe ist mir dann auch egal. Oder Regeln die das irgendwie elektrisch ab, eine Art Antischlupf.
        Ganz davon abgesehen will ich kein Rad, wofür ich ein Telefon brauche. Das Design und der Preis sind natürlich schon fein.

      • Hat mal jemand technische Informationen zur Schaltung gefunden?
        Wie Übersetzungsbandbreite, Abstufung und Übersetzungsverhältniss bzw. Kettenblatt und Ritzelgröße?
        Finde nur was zu alten S&A 4-Gang Schaltungen.

  7. Wie sieht das denn mit Reparaturen aus, wenn man nicht das Servicepaket bucht, bzw nach den 3 Jahren für die es gilt?
    Habe ich dann bei einem Defekt einen Schrotthaufen, der mich ~1000€ pro Jahr Nutzung gekostet hat?
    Da nehme ich doch lieber ein Rad mit Yamaha, Brose oder Bosch, da gibt es reichlich Fachwerkstätten. Das hat mich am Ende auch schon vom Ampler abgehalten.

  8. The_Doctor says:

    Es wurden ja schon einige Nachteile genannt. Der wichtigste ist aber meiner Meinung nach hier erwähnt: „ Via GSM bleibt das Fahrrad online, um im Falle des Diebstahls verfolgbar zu sein oder auch um OTA Software-Updates zu erhalten.“
    GSM wird doch in vielen Ländern bald abgeschaltet. Bei uns in der Schweiz noch dieses Jahr. Und dann keine OTA mehr? Das ist ja somit noch vor der Lancierung ein Legacy-Produkt.

  9. plerzelwupp says:

    Bei aller Kritik auch mal was positives: Also ich finde das optisch einfach geil – mit dem um das Licht verlängerten Horizontalrahmen, die klaren Formen, der Kick-Lock. Schon sehr stylish, nice to have. Natürlich gibt es Diskussionen über Technik, Preis und Features – (wie auch bei Android/Apple, usw.). Aber ich würde es dennoch gerne haben (wenn Geld keine Rolle spielen würde).
    PS: Ob man das künftig frisieren kann, sprich Drosselung umgehen? MMh … gibt’s vielleicht bald Anbieter bzw. Hacks, sofern nicht hardwareseitig unmöglich.

    • „Hack“ gibts jetzt schon (Stand zumindest so bei heise):
      in der App bestätigen, dass du nicht in der EU wohnst und schon kannst du die 30kmh fahren

  10. was mich neben dem verbauten Akku noch stört, dass ich offensichtlich während der Fahrt die Unterstützung nicht anpassen kann.

    Ansonsten ein stylistisches Bike.

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