Urheberrechtsverletzung durch Nutzung von RSS-Feeds
Gerade von DonHæberle per Mail bekommen und vielleicht für den einen oder anderen Blogger da draußen ganz interessant: Golem.de – Urheberrechtsverletzung durch Nutzung von RSS-Feeds. Kurzplott: bevor man den RSS-Feed einer externen Seite einbindet, muss man den Betreiber um Erlaubnis fragen, ansonsten kann abgemahnt werden. O-Ton aus dem Urteil: „Die Einbindung des RSS-Feeds durch den Beklagten ist adäquat-kausale Ursache für die streitgegenständliche Werknutzung, da ohne sie die Werke des Klägers nicht auf der Internetseite des Beklagten bereitgehalten würden.“
RA Dingeldey sagt dazu: „Nach dieser Rechtsprechung sollte man unverzüglich alle „öffentlichen“ RSS-Feeds von der eigenen Website, dem Blog und ähnlichen Angeboten entfernen. Das Risiko einer Rechtsverletzung ist anders nicht mehr kalkulierbar. Soweit die Daten, die über den Feed bereitgestellt werden, nicht unter creative commons stehen, müsste man von einer Urheberrechtsverletzung ausgehen.“
Diskussionskonzept meinerseits: Vielleicht möchte jemand nicht, dass man mit seinen kostenlosen Texten Geld verdient. Gegenargument: Vielleicht möchte jemand nicht, dass für ihn kostenlos Werbung gemacht wird.
Sorry, aber das ist doch alles bereits breitgewälzt worden.
Also auch von mir wurden Textausschnitte verwendet und auf den Originaltext hingewiesen, oder aber auch einfach nur direkt auf den Feed von mir… bisher hatte ich damit allerdings eher weniger Probleme.
Und ob dieser Jemand das möchte, findet man wie raus? RICHTIG, durch Nachfragen.
sowas aber auch… bleibt die frage wenn der urheber auf seinem blog einen feed-abonieren-link anbietet, ist das nicht automatisch als „erlaubnis“ zu werten?
mfg aven
@aven Natürlich nicht, wie kommst du darauf? Du kannst den Text dann PRIVAT, für dich, lesen. That’s all.
@ben ja, stimmt… da hab ich wohl zu kurz drüber nachgedacht…
mfg aven
Wenn man nicht will das sein RSS Feed benutzt wird, bietet man keinen an -.-
Wie bescheuert ist diese Welt eigentlich?
Dann könnte man ja rein theoretisch Google nun verklagen oder nicht? 😀
Über manche Dinge kann man echt nur den Kopf schütteln.
Nichts neues. Ganz alter Hut, Caschy.
Ich hatte einmal das Problem, dass eine Seite meinen Feed komplett ausgelesen hat und automatisch auf die Inhalte ungekürzt und ohne Link zurück auf seiner Seite veröffentlicht hat. Die Artikel wurden automatisch als neue Artikel auf der fremden Seite veröffentlicht und dort als eigene ausgegeben und ich vermute genau darauf bezieht sich das Ganze auch.
Bei mir passierte auch nichts, trotz mehrfacher Emails an den Betreiber. Ich hab das ganze dann so gelöst, dass ich im Blog einen Artikel über genau die Seite geschrieben habe und dieser dann natürlich auch automatisch dort veröffentlicht wurde. Danach entschuldigte sich der Betreiber bei mir und nahm die Inhalte runter. Ich glaube manchen fehlt einfach das Verständnis für Recht und Unrecht oder zumindest für Fairness was sowas angeht.
Yup. Sowas gab es auch schon mal mit einer Persönlichkeitsverletzung in einem Feed. 🙂
http://spreerecht.de/haftung/2010-05/haftung-feeds
Trifft das auch zu auf Auto-Posts bei Twitter? (Thema twitterfeed) Die „Warnung“ des Anwalts lässt hier viel Raum für Spekulationen.
Hi,
zwar ein alter Hut, da Urheberrecht nun mal Urheberrecht ist und bleibt, aber mal gut das nun ein Urteil gefällt wurde.
das ist ja wieder einmal ne ziemliche grauzone wo die abmahnanwälte sich munter austoben können und geld verdienen wollen.
Und ich sag es immer wieder, PC/Internet sind Segen und Fluch zugleich. Man kann nicht ohne, man kann auch nicht mit. Wo der Rubel rollt, versucht man immer weiter Kohle zu machen, egal mit welchen Mitteln auch immer. Ich für meinen Teil habe die Konsequenzen gezogen, biete weder Webseite von mir an, bin in keinerlei Social Network vertreten, schreibe keine Nachrichten via Twitter und halte auch so meinen richtigen Namen bedeckt und ich benutze keine Messenger a la ICQ, MSN usw. Man sollte sich mal im klaren sein, das Dienste wie Google und andere Dienste, die Personenbezogende Daten nur das eine wollen, und das sind nämlich euere Seelen. Ausserdem müsst ihr auch mal darüber im klaren sein, dass das Internet vor 10 Jahren nicht mehr existiert. Jeder will über jeden anderen bescheid wissen und solch ein Verhalten finde ich dermassen zum Kotzen. Alleine schon die Idee, jemanden per IP Adresse zuscannen, ist eine Frechheit und sollte bestraft werden. Aber das war noch nicht alles, es kommt noch viel mehr auf uns zu und dann ist das geschreie gross.
Vorgestern war es Musik, gestern Bilder, heute RSS und morgen? geht mal in euch und fragt euch mal, muss ich bei Facebook angemeldet sein, muss ich Dropbox benutzen, auch wenn es so easy ist meine Daten von A nach B zukopieren. Überall, wo US Firma drauf steht, lasse ich die Finger davon. Selbst Amazon reicht eure Bestellung an die US Heimatschutzbehörde weiter. Ich muss mein Leben nicht im Netz veröffentlichen, wozu auch, es geht einfach niemanden was an.
Amts Gericht Hamburg-Mitte. Das sagt allein schon die Kompetenz der dortigen Urteile aus. Und ich gehe gern die Wette ein, das Hamburg bewusst für die Klage gewählt wurde.
Die Aussage mit dem alten Hut ist gar nicht so unwahr. Es ist schon länger verboten fremden Content bei sich einzubinden. Heute sind die Mittel eben anders.
Wenn Seiten bzw. Betreiber damit Geld verdienen dass sie fremde Feeds einsetzen, dann finde ich es auch ok wenn man da einen Riegel vorschieben will.
Es kommt eben auf den Grund an warum man etwas mitnutzt. Ich setz gern nen Backling zu Caschys Beitrag rein wenn ich denke das es für meine Leser von Nutzen ist, was wäre also verwerflich auch den Feed einzusetzen, vielleicht will ein Leser genau das lesen was ich eben nicht verlinkt habe.
Vielleicht sollte man sich tatsächlich die Mühe machen und für seine Seite und dessen Content Spielregeln einsetzen in denen klar hervorgeht was andere Betreiben in welcher Art verwenden dürfen.
Ansonsten finde ich die Fairplay Regel ganz gut. Teilweise einsetzen aber eben mit klarer Quellenangabe.
Das ist interessant, denn bei Yahoo Pipes werden aggregierte Feeds uon verschiedenen Seiten zu verschiedneen Themen angeboten. Verboten? Das ist gut, wenn man keine Leser haben möchte. Im üübrigen braucht man heute keinen Feed mehr, um Inhalte frisch von einer Seite zu scrapen.
Das Problem ist, daß Nutzungsbedingungen und Copyright-Hinweise i) von Juristen für Juristen geschrieben wurden und ii) RSS-Feeds darin explizit meistens nicht erwähnt werden. Eine ernstzunehmende Webseite gibt ganz klar in simplen Worten Auskunft, was mit dem Gedöns darauf an anderer Stelle angestellt werden darf. Unter bspw. http://www.wdr.de/themen/global/hilfe/rss.jhtml?rubrikenstyle=hilfe ist das für RSS-Feeds und bei http://www.wdr.de/themen/global/urheber/ für sämtliche Inhalte ganz brauchbar auch für juristisch nicht ganz so Belichtete erklärt.
Ist das nicht der Fall, ist davon auszugehen, daß der Webseitenbetreiber bewußt für Laien eine Grauzone („gefühlte Erlaubnis“) schafft und Abmahnungen als Teil des Erlösmodells betrachtet.
Ich denk wenn wer nicht will das sein Feed eingebunden wird, dann soll er halt auch keinen erzeugen. Ist ja nicht notwendig für die funktion der Webseite. Wenn einer nicht will das der Vollfeed eingebunden wird kann man das ja ganz einfach auf eine Teaserfeed ändern man bestimmt ja selber wieviel man hergibt. Wenn man den RSS-Content kostenpflichtig anbieten möchte gibt es auch dafür Möglichkeiten.