Ultimatum gegen Farmville-Macher: Anonymous zählt Zynga an

An was denkt ihr, wenn ihr „Anonymous“ hört? Sind die Jungs unterwegs im Auftrag des Guten – also sowas wie ein moderner Robin Hood, der mit teils unschönen Methoden für eine gute Sache einsteht? Oder sind es schlicht Hacker und Verbrecher, die sich an keinerlei Gesetze halten und zur Selbstjustiz übergehen? Vermutlich ist es irgendwas ziemlich genau dazwischen, wenngleich ich manchmal das Gefühl habe, dass Anonymous seine Opfer ziemlich wahllos auswählt. Dieses Mal soll es also Zynga erwischt haben, die spätestens mit dem Spiel Farmville auf Facebook begonnen haben, ihr riesiges Vermögen anzuhäufen.

Aktuell geht es dem Unternehmen nicht so besonders, wenngleich die Spieletitel der Social Game-Experten immer noch zahlreich die Facebook-Charts bevölkern. So hat man unlängst verkündet, sich von 140 Angestellten trennen zu müssen. Anonymous will da jetzt andere Informationen haben und geht davon aus, dass in den USA bis zu 1000 Angestellte vor dem Aus stehen – das wäre immerhin mehr als ein Drittel der gesamten Belegschaft.

Diese Angestellten würden aber nicht ihren Job verlieren, weil sich Zynga wieder gesundschrumpfen will. Stattdessen plane man, Arbeitsplätze ins günstigere Ausland zu verlagern. Das genau ist der Punkt, der Anonymous zum Einschreiten bringt und sich mit einem Ultimatum an Zynga gewandt hat. Entweder sieht man davon ab, so viele Köpfe rollen zu lassen – oder Anonymous macht alle Zynga-Spiele kostenlos verfügbar. Da die Spiele grundsätzlich ja eh alle kostenlos zu spielen sind, dürften damit all die Goodies gemeint sein, die man bei Farmville und Co gegen echtes Geld erwerben kann und die es dem Spieler erleichtern, schneller voranzukommen oder virtuelle Items zu erwerben, die man regulär im Spiel nicht findet. Anonymous erklärt, dass man sich die Spiele bereits von den Zynga-Servern an Land gezogen hätte und dem Unternehmen jetzt noch bis zum 5. November Zeit lässt, die Personalpolitik zu korrigieren.

Bei dem ein oder anderen Vorgehen der Gruppe habe ich auch meinen Hut gezogen, aber mitunter nimmt das Formen an, die mir zumindest bei Beispielen wie diesem ein wenig unheimlich vorkommen. Eure Meinung dazu?

Quelle: ZDnet

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14 Kommentare

  1. Wishu Kaiser says:

    Klingt etwas sehr unlogisch. Sie wollen nicht, dass Leute entlassen werden. Wenn jemand entlassen wird, zerstören sie allerdings das Geschäftsmodell, wodurch dann alle entlassen werden, weil die Firma pleite geht… Gut durchdacht.

  2. Bei einer lockeren Gruppierung wie es Anonymus nunmal ist kann es ja nur wahllos erscheinen. Eigentlich sind mir die Jungs und Mädels sehr sympatisch aber in letzter Zeit begeben sie sich auf das Niveau derer die sie früher „gejagt“ haben. Schade drum

  3. jeder Depp kann sich als Anonymous ausgeben…..

  4. Welche „Gruppe“ denn bitte? Dir scheint ein grundlegendes Verständnis zu fehlen was Anonymous eigentlich ist. Es ist keine Gruppe, kein Kollektiv, keine Organisation, noch nicht mal eine Bewegung sondern nur eine Art Mantra unter der sich immer wieder relativ wahllos Leute für einzelne Aktionen zusammenfinden (die relativ oft bei 4chan rumhängen). Die verschiedenen Aktionen miteinander zu verknüpfen oder vergleichen ist also eher müßig…

  5. Da hat der Paul Peter recht, es sind so viele die sich für Anonymus ausgeben, man kann es fast nicht mehr ernst nehmen.

    Anon ist jemand der für eine wirklich weltbewegende Sache einsteht.

    Nicht jemand der Vermutlich selbst bei Zynga arbeitet und jetzt erpressen will.
    Auch die Tatsache das sie das Spiel gezogen haben bewerte ich eher als Lachnummer, die Plattform läuft doch über Facebook, oder? Wie wollen die da die Kostenpflichtige Boni umgehen? Die Accounts laufen auf den Severn von Zynga und/oder Facebook und sind auch mit dem Profil auch verbunden…

    Nicht jeder Hund der bellt, beißt.. und nicht jeder der im Internet schreibt ist Anonymus 😉

  6. Ob Anonymus eine Gruppe oder Mantra oder was auch immer ist weiß ich nicht und es ist mir auch egal. Grundsätzlich finde ich es gut gegen Firmen zu schießen die vergessen haben wen sie ihren Erfolg zu verdanken haben, ihren Mitarbeitern.
    Leider heute so üblich und irgendwie scheint es niemand mehr zu jucken bis man selber davon betroffen ist, finde ich traurig.

  7. Jeder kann sagen er ist Anonymouse, Es gibt keine Gruppe oder so.Das einzige was sie verbindet ist der Kampf für Freiheit im Internet und auch im Reallife. Aber auch wirklich kriminelle können sich hinter dem Begriff verbergen.

  8. @Minev: Dumm? Was denkst du denn was passiert, wenn sie die Leute nicht gehen lassen? Dann sind die mit ihrem schäbigen Geschäftsmodell in ein paar Wochen pleite (auch weil niemand ihnen mehr Geld geben würde) und es sitzen gleich alle auf der Straße.

  9. Bei Kommentaren zu Anonymous muss ich immer grinsen. Ihr habt alle recht. Anonymous ist nichts weiter als das Chaos in das die Zivilisation am versinken ist. Oder pragmatischer, längst iat.

  10. „Da die Spiele grundsätzlich ja eh alle kostenlos zu spielen sind, dürften damit all die Goodies gemeint sein,“

    Schon mal daran gedacht, dass eine Veröffentlichung des dokumentierten Quellcodes gemeint sein könnte? 😉

  11. ich hätte gerne meinen hut vor ihnen gezogen, aber woraus besteht ihr kampf für freiheit, wenn sie persönliche daten von usern im netz veröffentlichen? oder der bock mit den gestohlenen kreditkarten und den daraus resultierenden spenden? (die aufgrund von chargebacks nur dem spendenempfänger geld kosteten!)

  12. @Anon
    Wie wäre es im Innovation, Fantasie, Kreativität etc., aber die scheint dir wohl völlig abzugehen.

  13. Soso, da ist also auch ein Zynga-Mitarbeiter bei den Anonymen. Bei 3000 Angestellten (hätte auf 30 getippt) auch kein Wunder.

    Hoffentlich ist was dran an der Drohung, wär ja schon lustig endlich mal wieder etwas „for the lulz“ zu sehen 🙂

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